VroniPlag Wiki

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Typus
KeineWertung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 190, Zeilen: 12 ff.
Quelle: Thiele 2001
Seite(n): 339, 340, Zeilen: 339: 1 ff., 16 ff.; 340: 19 ff.
Fechners Film, vom Norddeutschen Rundfunk als Dreiteiler produziert und 1984 in den 3. Programmen der ARD ausgestrahlt, widmet sich dem Prozess gegen das Wachpersonal des Konzentrationslagers Majdanek und verhandelt den längsten Prozess in der bundesdeutschen Rechtsgeschichte zu nationalsozialistischen Gewaltverbrechen, den Düsseldorfer Majdanek-Prozess.55 Der Regisseur und sein Team begleiten den Prozess insgesamt acht Jahre lang, in denen sie parallel zu den Verhandlungen filmen. Da im Gerichtssaal nicht aufgenommen werden darf, führt Fechner außerhalb der Gerichtsverhandlung Interviews mit Angeklagten, Zeugen, Richtern, Prozessbeobachtern und Verteidigern, wobei die Gespräche über den Gegenstand der Anklage des Gerichts hinausgehen. Sie dauern in der Regel zwei bis drei Stunden und werden an zwei bis fünf Tagen, bei den Angeklagten [bis zu zehn Tagen geführt.56]

55 Die Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Lublin/Majdanek ist allgemein weniger bekannt, obwohl dort zwischen 1941 und 1944 mehr als 250000 Menschen ermordet worden sind. Majdanek war das erste von den Armeen der Alliierten befreite Lager, die dort begangenen Verbrechen waren spätestens seit dem Nürnberger Prozess bekannt. Dennoch wird erst 1975, nach fünfzehnjähriger Ermittlung, das Verfahren gegen vierzehn Angeklagte eröffnet, die Urteile werden 6 Jahre später gesprochen. Es handelt sich hier um einen der letzten Sammelprozesse, vgl. Reichel, Peter (2004): Erfundene Erinnerung. Weltkrieg und Judenmord in Film und Theater, München: Carl Hanser Verlag, S. 273 f. Siehe dazu auch Lichtenstein, Heiner (1979): Majdanek. Reportage eines Prozesses, Hamburg: Europäische Verlagsanstalt.

56 Vgl. Hickethier, Knut (2002): Ermittlungen gegen die Unmenschlichkeit – Der Prozeß von Eberhard Fechner, in: Wende, Waltraud ›Wara‹ (Hg.): Geschichte im Film. Mediale Inszenierungen des Holocaust und kulturelles Gedächtnis, Stuttgart: J.B. Metzler, S. 141-158.

II.7. Der Prozeß (Bundesrepublik Deutschland 1984)

II.7.1. Entstehungsbedingungen und Produktionsdaten

Eberhard Fechners Film Der Prozeß dokumentiert den längsten Prozeß in der bundesdeutschen Rechtsgeschichte zu nationalsozialistische Gewaltverbrechen (NSG-Verfahren), den Düsseldorfer Majdanek-Prozeß. Nach fünfzehnjähriger Ermittlung wird am 30.11.1975 das Verfahren gegen sechzehn Angeklagte eröffnet, die Urteile werden sechs Jahre später gesprochen, am 30.6.1981. Nicht nur wegen seiner Dauer stellt der Majdanek-Prozeß etwas Besonderes dar, sondern auch, weil es sich um einen der letzten Sammelprozesse handelt, weil mit Hermann Hackmann einer der KZ-Kommandanten angeklagt ist, und schließlich, weil mehrere Frauen als NS-Verbrecherinnen vor Gericht stehen.

[...]

Der Regisseur und sein Team begleiten den Prozeß im Auftrag des NDR. Hans Brecht hat die Idee gehabt, den vermutlich letzten großen NSProzeß zu dokumentieren. Anfangs ist noch nicht abzusehen, wie lange das Verfahren dauern wird. Für Fechner und sein Team folgen insgesamt acht Jahre Arbeit. Sie filmen parallel zum Prozeß. Fechner selbst ist in den fünf Jahren an etwa zwanzig Verhandlungstagen anwesend. Im Gerichtssaal darf allerdings nicht gefilmt werden. Daher führt Fechner außerhalb der Gerichtsverhandlung Interviews mit den Staatsanwälten und Richtern, den Angeklagten, den Zeugen und Prozeßbeobachtern. Insgesamt spricht der Regisseur mit siebzig Personen. Die Gespräche gehen über den Gegenstand der Anklage des Gerichts hinaus.

[...]

Die Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Lublin/Majdanek ist allgemein weniger bekannt als die anderer Vernichtungslager. Dabei wurden zwischen 1941 und 1944 dort mehr als 250.000 Menschen ermordet: sie verhungerten, wurden erschossen, erschlagen, vergast.

Anmerkungen

Die Quelle wird auf der Folgeseite als Beleg für einen halben Satz genannt. Dass es sich auch bei diesem Fragment um eine geraffte Wiedergabe der Quelle handelt, wird für den Leser nicht ersichtlich.

Sichter
(SleepyHollow02)