VroniPlag Wiki

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Typus
KeineWertung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 80, Zeilen: 1-36
Quelle: Schlag et al 1986
Seite(n): 28-29, Zeilen: -
Glaubt man daran, daß Ereignisse kontrollierbar sind, so sollte dies den Wunsch verstärken, diese Kontrolle auch auszuüben: Zugewonnene Möglichkeiten haben einen motivationalen Effekt. An seine Kontrollmöglichkeiten zu glauben, hat positive Auswirkungen auf das Selbstbewußtsein. Noch "günstiger" sind die Auswirkungen allerdings, wenn man seine Fähigkeiten auch - für alle sichtbar - unter Beweis stellen kann. Dazu ist die (demonstrative) Beherrschung von Risiken geeignet, nicht ihre Meidung!

Inwieweit erlittene Unfälle speziell von jungen Fahrern auf externe oder mehr auf interne Ursachen zurückgeführt werden, erscheint nach Durchsicht der Literatur strittig. Quenault et al. (1968) berichten, daß junge im Vergleich zu alten Fahrern Unfälle eher für unvermeidbar und durch die Straßenbedingungen mit verursacht schilderten. Nach Befragungen von Oppermann und de Matos (1976) sahen junge Fahrer dennoch mehrheitlich die Ursachen erlebter Unfälle oder "Beinahe-Unfälle" in ihrem eigenen Verhalten, insbesondere in überhöhter Geschwindigkeit. Barglik u.a. (1983) berichten, daß Verkehrsauffälligkeiten gerade von Älteren eher dem Zufall zugeschrieben werden. Hier mag eine Verzerrung im Sinne später Einsicht (hindsight bias) vorliegen: Nachträglich glaubt man häufig, daß ein eingetretenes Ereignis unvermeidbar war - und oft sogar, daß man das auch vorher gewußt hätte (Slovic et al., 1976).

Insgesamt scheinen die geschilderten Tendenzen, die ein höheres Risikoniveau akzeptieren lassen und gleichzeitig gegebene Risiken diskontieren helfen, durchweg in besonderem Maße beim Kraftfahren gegeben zu sein. Desweiteren nehmen sie bei jungen Fahrern zum Teil besonders kritische Ausprägungen an. Dies gilt in ähnlicher Weise für spezifische persönlichkeitspsychologische Variablen, die oft in Verbindung zum Konstrukt "Risikobereitschaft" gesehen werden. Auf der Basis insbesondere von aktivationstheoretischen Ergebnissen (vgl. Schwenkmezger, 1977) lassen sich verschiedene Faktoren benennen, die unter Umständen Teilaspekte der Risikobereitschaft darstellen.

Glaubt man daran, daß Ereignisse kontrollierbar sind, so sollte dies den Wunsch verstärken, diese Kontrolle auch auszuüben: Zugewonnene Möglichkeiten haben einen motivationalen Effekt. An seine Kontrollmöglichkeiten zu glauben, hat positive Auswirkungen auf das Selbstbewußtsein. Noch »günstiger« sind die Auswirkungen allerdings, wenn man seine Fähigkeiten auch - für alle sichtbar - unter Beweis stellen kann. Dazu ist die (demonstrative) Beherrschung von Risiken geeignet, nicht ihre Meidung!

Inwieweit erlittene Unfälle speziell von jungen Fahrern auf externe oder mehr auf interne Ursachen zurückgeführt werden, erscheint nach Durchsicht der Literatur strittig. QUENAULT et al. (1968) berichten, daß junge im Vergleich zu alten Fahrern Unfälle eher für unvermeidbar und durch die Situation verursacht schilderten. Nach Befragungen von OPPERMANN und DE MATOS (1976) sahen junge Fahrer dennoch mehrheitlich die Ursachen erlebter Unfälle oder »Beinah-Unfälle« in ihrem eigenen Verhalten, insbesondere in überhöhter Geschwindigkeit. BARGLIK u. a. (1983) berichten, daß Verkehrsauffälligkeiten gerade von Älteren eher dem Zufall zugeschrieben werden. Hier mag eine Verzerrung im Sinne später Einsicht (hindsight bias) vorliegen: Nachträglich glaubt man häufig, daß ein eingetretenes Ereignis unvermeidbar war - und oft sogar, daß man das auch vorher gewußt hätte (SLOVIC et al.,1976).

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Insgesamt scheinen die geschilderten Tendenzen, die ein höheres Risikoniveau akzeptieren lassen und gleichzeitig gegebene Risiken diskontieren helfen, durchweg in besonderem Maße beim Kraftfahrer gegeben zu sein. Desweiteren nehmen sie bei jungen Fahrern zum Teil besonders kritische Ausprägungen an. Dies gilt in ähnlicher Weise für spezifisch persönlichkeitspsychologische Variablen, die oft in Verbindung zum Konstrukt »Risikobereitschaft« gesehen werden. Auf der Basis der aktivationstheoretischen Ergebnisse (vgl. SCHWENKMEZGER, 1977) lassen sich verschiedene Faktoren benennen, die unter Umständen Unterdimensionen der Risikobereitschaft darstellen.

Anmerkungen

Weitgehend wörtliche Übernahme ohne Quellenverweis. Zur Einordnung des hier dokumentierten Fragments ziehe man auch die unter Befunde zu findenden Beobachtungen heran.

Sichter
(Hindemith)