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Typus
KeineWertung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 252, Zeilen: 3-36
Quelle: Siebe 2003
Seite(n): Online-Quelle, Zeilen: 0
In den nächsten zwei Wochen richteten sich die Briten auf eine längere Blockade ein. Schiffe kamen und andere verließen den Flottenverband wieder für Reparaturen oder um Vorräte zu ergänzen. Mitte Oktober verfügte Nelson über 27 Linienschiffe und vier Fregatten. Im Hafen von Cadiz lagen jedoch 40 Kriegsschiffe der alliierten Flotte, eine immer noch deutliche numerische Übermacht. Am 19. Oktober begann die alliierte Flotte am frühen Morgen mit dem Anker-auf-Manöver. Doch es gab kaum Wind. Als um die Mittagszeit erst sieben Linienschiffe den Hafen verlassen hatten, schlief der Wind vollkommen ein. Nun musste man Boote zum Schleppen der riesigen Schiffe ausbringen. Erst am Mittag des nächsten Tages, am 20. Oktober, war die ganze alliierte Flotte auf See. Nelson hatte bereits rund zwei Stunden nach Beginn der Manöver vom Auslaufen der feindlichen Flotte erfahren. Er ließ dehalb [sic] seine Beobachtungsfregatten zum Gros der Flotte zurückkehren und traf erste Vorbereitungen, seine Schiffe für die Schlacht zu formieren.

Seit Mitte des 17. Jahrhunderts bestand die Standardschlachtordnung in dicht aufgeschlossenen Linien, Schiff reihte sich an Schiff. Man versuchte mit dieser Linie entweder auf Parallelkurs zum Gegner zu gehen oder ein Passiergefecht zu führen. So begegneten sich zwei Linien von Schiffen - daher der Name Linienschiff -, die in Entfernungen zwischen 50 und 200 Metern feuerten, und das so schnell wie möglich. Da die Kanonen der Länge nach über die Schiffsdecks verteilt waren, brachten die Schlachtschiffe auf diese Weise am besten ihre Breitseiten zur Geltung. In der Regel war die Schlacht beendet, wenn man die Linie nicht mehr halten konnte, Schiffe durch Beschädigungen aus der Linie ausscherten oder wenn der Hauptteil der gegnerischen Schiffe erobert oder versenkt war.

Das grundsätzliche Problem war allerdings: Eine Linienschlacht konnte es nur geben, wenn beide Gegner sich entsprechend aufstellten. Schon vor Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Lineartaktik deshalb mehrfach als unzeitgemäße Schlachtordnung kritisiert. Einige Gefechte Nelsons, aber auch seiner Admiralskollegen zeigten, dass die Kritik berechtigt war. Als Nelson bei der Schlacht von St. Vincent 1797 entgegen den Befehlen seines Admirals John Jervis frontal in einen zahlenmäßig überlegenen [Gegner hineinsegelte und die ihm folgenden Schiffe, darunter den damaligen Kommodore Cuthbert Collingwood, mitzog, erwies sich das für den Gegner als verheerend.]

In den nächsten zwei Wochen richteten sich die Briten auf eine längere Blockade ein, Schiffe kamen, andere verließen den Flottenverband wieder, z.B. um Konvois zu eskortieren oder Proviant zu ergänzen. [...]

[...]

Am 17. Oktober verfügte Nelson über 27 Linienschiffe und 4 Fregatten, im Hafen von Cadiz lagen 34 feindliche Schlachtschiffe und 6 Fregatten. Die Briten fühlten sich jedoch auch angesichts der Differenz von 7 Großschiffen keineswegs unterlegen, ganz im Gegenteil. [...]

[...]

Am 19. Oktober um 6:00 begann die Flotte Anker auf zu gehen, mußte aber ein seeuntaugliches Linienschiff zurücklassen, eine Fregatte war zudem am Tage zuvor als Späher ausgelaufen und fand zur Flotte nicht mehr zurück. Zudem gab es kaum Wind. Als um die Mittagszeit erst 7 Linienschiffe den Hafen verlassen hatten, schlief der Wind vollkommen ein und man mußte Boote zum Schleppen der riesigen Schiffe einspannen. Erst am Mittag des 20. Oktober war die ganze alliierte Flotte auf See, einen nautisch schlechteren Zeitpunkt zum Aufbruch hätte es wohl schwerlich geben können. Nelson hatte bereits rund zwei Stunden nach Beginn der feindlichen Anker auf Manöver von dem bevorstehenden Auslaufen der Flotte erfahren. Er ließ seine Beobachtungsfregatten aufschließen und verkürzte insgesamt die von ihm aufgebaute Meldekette. Dann traf er erste Vorbereitungen, seine Schiffe für die Schlacht zu formieren.

Nelson´s [sic] Plan

Im 18. Jahrhundert bestand die Standardschlachtordnung in dicht aufgeschlossenen Linien: Schiff reihte sich an Schiff, während die Linie Parallelkurs zum Gegner hielt. Da die Kanonen der Länge nach über die Schiffsdecks verteilt waren, brachten die Schlachtschiffe auf diese Art und Weise am besten ihre Breitseiten zum Tragen. So passierten zwei Linien von Schiffen (daher: Linienschiff) einander in Entfernungen zwischen 50 und 200 Metern und feuerten, was das Zeug hielt. Die Schlacht war in der Regel beendet, wenn Schiffe durch Beschädigungen aus der Linie herausfielen und man die Linie nicht mehr halten konnten. Wer also die Linie des Gegners zuerst zum Zusammenbruch brachte, gewann die Schlacht. [...]

[...]

Die Schlachtlinie blieb aber vorerst die Standardschlachtordnung, insbesondere in Frankreich. So verwarf das französische Kriegshandbuch 'Tactique Navale' von 1763 den Enterkampf und ermahnte die Kapitäne, ihre Position in der Linie zu halten - und zwar genau 1 Kabellänge (185 Meter) hinter dem Führungsschiff. Diese Distanz war jedoch nur mit der Utopie einer perfekten Besatzung und eines perfekten Schiffes zu halten. Und die Linie war schon vor Beginn des 19. Jahrhunderts mehrfach als unzeitgemäße Schlachtaufstellung entlarvt worden:

[...]

Die Lehren aus diesen Schlachten zogen Admiral Duncan 1797 [...] und ein Kommodore Nelson , als er bei der Schlacht von St. Vincent - ebenfalls 1797, übrigens entgegen den Befehlen seines Admirals John Jervis - ebenfalls frontal in einen zahlenmäßig überlegenen Gegner hineinsegelte und die ihm folgenden Schiffe, u.a. übrigens den damaligen Kommodore Cuthbert Collingwood, mitzog. In beiden Fällen erwies sich das Resultat als für den Gegner verheerend, auch wenn die frontal die Linie angreifenden Führungsschiffe der Briten jeweils annähernd zu Wracks geschoßen [sic] wurden.

Anmerkungen
Sichter