VroniPlag Wiki

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Vorbemerkungen[]

  • Anfang November 2019 berichtete die Hessische Niedersächische Allgemeine (HNA) über staatsanwaltliche und polizeiliche Ermittlungen gegen eine promovierte Biologin, der zahlreiche Delikte (Verdachts des Totschlags, gefährlicher Körperverletzung, Urkundenfälschung, Betruges, Missbrauchs von Titeln und Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz) zur Last gelegt wurden (1).
  • Einige Tage später wurde die Vorwürfe um den Verdacht des Plagiats bei ihrer an der Universität Kassel eingereichten Doktorarbeit erweitert. Ein Bericht der HNA vom 11. November (S. 2) brachte vier Gegenüberstellungen von Textpassagen als "Beispiele für Plagiat". Darüber hinaus zitierte die Zeitung die Äußerung eines Sprechers der Universität, wonach diese bislang "keinen offiziellen derartigen Hinweis dazu bekommen [habe], dass die angesprochene Doktorarbeit fehlerhaft wäre. Sollten sich Anhaltspunkte ergeben, die eine Prüfung der Dissertation durch den zuständigen Promotionsausschuss angezeigt erscheinen lassen, wird der oder die Vorsitzende des Ausschusses eine Prüfung einleiten."
  • In der Online-Ausgabe (2) vom gleichen Tag heißt es u.a.:
    "Viele Passagen ihrer Dissertation sind offensichtlich abgeschrieben. Schon mit einer einfachen Google-Recherche finden sich im Handumdrehen eindeutige Plagiate. 'Da wurde seitenweise abgekupfert', sagt ein Wissenschaftler der Kasseler Hochschule, der die Arbeit stichprobenartig überprüft hat.
    Die damalige Doktorandin hat auch längere Textpassagen, die von anderen Autoren stammen, nahezu ohne Veränderungen übernommen – aber nicht als Zitate gekennzeichnet. Einige der verwendeten Quellen werden entgegen der wissenschaftlichen Standards auch im Literaturverzeichnis der Arbeit nicht aufgeführt."
  • Am 15. November leitete der Promotionsausschuss ein Prüfverfahren ein (3).
  • Am 6. Oktober 2020 berichtete die HNA erneut über den Fall und schrieb zum Stand des Verfahrens:
    "Fast ein Jahr später sind an der Hochschule erste Stimmen zu hören, ob das Plagiat überhaupt ernsthaft verfolgt werde. Auf Nachfrage der HNA teilte ein Uni-Sprecher mit, dass die 'Vorarbeiten zur wissenschaftlichen Überprüfung' in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen worden seien. Meike W. habe nun Gelegenheit zur Stellungnahme. Wann das Verfahren abgeschlossen werde, sei offen, so der Uni-Sprecher." (4)
  • Die unabhängige Untersuchung im VroniPlag Wiki wurde am 11. November 2019 begonnen.

Eingeschränkte "Übersicht"[]

  • Die Arbeit enthält zahlreiche wörtliche und sinngemäße Textübernahmen, die nicht als solche kenntlich gemacht sind. Die folgende Übersicht bildet ihn mit seinen Unterkapiteln ab, betroffene Seiten wurden zu den jeweiligen Synopsen verlinkt:
  • 4 DISKUSSION113
  • 4.1 Mögliche Testsystme [sic] zur Untersuchungen [sic] von Genmutationen in komplexen Gewebeverbänden [114]
  • 4.1.1 Molekulargenetische Analysen von Signaturmutationen (p16INK4, p53 und DPC4) für das Pankreaskarzinom in Geweben chronischer Pankreatitis [114]  115
  • 4.2 Aneuploidie und Krebs  125, 126, 127, 128
  • 4.2.1 Welches Ereignis erfolgt zuerst: LOH oder Basenmutation? [128]
  • 4.2.2 Analysen chromosomaler Alterationen in PanINs in Geweben chronischer Pankreatitis [136]
  • 4.3 Gen-Expressionsanalysen mittels Mikroarray-Technik von Kolonkarzinomgewebe und Hyperplasie- und Karzinomgewebe der Prostata [140]
  • 4.3.1 RNA Qualität und Quantität von Formalin fixierten Paraffin Gewebeblöcken [140]
  • 4.3.2 Expressionsanalysen von Kolonkarzinom-Gewebeproben  141
  • 4.3.3 Microarray Untersuchungen von Kolonkarzinom Gewebeproben [sic]  143, 144, 146, 147, 148, 149
  • 4.4 Gen-Expressionsanalysen zur Aufklärung der Hormonresistenz des Prostatakarzinoms  150, 151
  • 4.4.1 Untersuchungen zur transurethralen Resektionsmethode [152]
  • 4.4.2 Evaluierung von Prostatakarzinom-Biomarkern in einer Zeitreihenanalyse [152]
  • 4.4.3 Differenziell exprimierte Pathways  155, 156
  • 4.5 Theorien zur Entstehung der Hormonresistenz  156, 158, 159, 160.

Herausragende Fundstellen[]

Herausragende Quellen[]

  • Helmberg 2006: Mit 9 Fragmenten fällt quantitativ das "Skriptum Krebsentstehung" von Arno Helmberg auf ("eine Lernhilfe zu meinen Vorlesungen an der Medizinischen Universität Innsbruck im Modul 'Tumoren' sowie der Spezialvorlesung 'Onkogene und Antionkogene'").
  • Von den 7 bisher für den untersuchten Teil 4 festgestellten Übernahmequellen sind 6 in der Arbeit nirgends genannt.

Andere Beobachtungen[]

Literaturverzeichnis[]

  • Mindestens 33 Referenzen, die im Rahmen der Analyse des 4. Teils in dokumentierten Plagiatsfragmenten enthalten und als mitübernommen festgestellt worden sind, bleiben unaufgeschlüsselt und somit für Rezipienten im Dunkeln, da sich für diese Publikationen im Literaturverzeichnis (S. 167-193) keine Einträge finden:
  • Am. Cancer soc. (2002)
  • Arcangeli et al. (1998)
  • Beato et al. (1996)
  • Bartlek et al. (1997)
  • Brinkmann et al. (1989)
  • Cude et al. (1999)
  • Culig et al. (1998)
  • Duesberg et al. (2000a)
  • Duesberg et al. (2000b)
  • Hahn et al. (1999)
  • Hsing et al. (2000)
  • Isaacs et al. (1994)
  • Koneti et al. (1997)
  • Landis at al. (1998)
  • Levitt et al. (2002)
  • Li et al. (1996)
  • Li et al. (1997)
  • Lingle et al. (2002)
  • Lubahn et al. (1988)
  • Mebane et al. (1990)
  • Michael et al. (2001)
  • Petrylac et al. (1999)
  • Pienta et al. (1993)
  • Quigele et al. (1995)
  • Sakr et al. (1998)
  • Sar et al. (1990)
  • Sen et al. (2000)
  • Tang et al. (1997)
  • Trapman et al. (1988)
  • Veldscholte et al. (1990)
  • Wieacker et al. (1987)
  • Wirth et al. (1990)
  • Zhou et al. (1994).
  • Im Literaturverzeichnis ebenfalls nicht enthalten und damit auch unaufgeschlüsselt bleibt die Publikation Helmberg et al. (2006), die in der Arbeit an einer Stelle referenziert ist (S. 146) und für die sich eine zu diesen Angaben passende Übernahmequelle findet (siehe auch Quelle: Helmberg (2006)).

Erklärung der Verfasserin[]

  • Auf der dem Inhaltsverzeichnis vorangehenden, unpaginierten Seite findet sich folgende "Erklärung" der Verfasserin:
    "Ich versichere, dass ich diese Arbeit selbstständig verfasst, keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel verwandt und Abbildungen oder Textpassagen, die anderen Werken im Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen sind, mit Quellenangeben kenntlich gemacht habe."

Statistik[]

  • Es sind bislang 20 gesichtete Fragmente dokumentiert, die als Plagiat eingestuft wurden. Bei 19 von diesen handelt es sich um Übernahmen ohne Verweis auf die Quelle („Verschleierungen“ oder „Komplettplagiate“). Bei einem Fragment ist die Quelle zwar angegeben, die Übernahme jedoch nicht ausreichend gekennzeichnet („Bauernopfer“).
  • Die untersuchte Arbeit hat 159 Seiten im Hauptteil.
    Die 159 Seiten lassen sich bezüglich des Textanteils, der als Plagiat eingestuft ist, wie folgt einordnen:
Plagiatsanteil Anzahl Seiten
keine Plagiate dokumentiert 159
0 % - 50 % Plagiatsanteil 0
50 % - 75 % Plagiatsanteil 0
75 % - 100 % Plagiatsanteil 0
Ausgehend von dieser Aufstellung lässt sich abschätzen, wieviel Text der untersuchten Arbeit gegenwärtig als plagiiert dokumentiert ist: Es sind, konservativ geschätzt, rund 0 % des Textes im Hauptteil der Arbeit.
  • Die Dokumentation beinhaltet 7 Quellen.


Illustration[]

Folgende Grafik illustriert das Ausmaß und die Verteilung der dokumentierten Fundstellen. Die Farben bezeichnen den diagnostizierten Plagiatstyp:
(grau=Komplettplagiat, rot=Verschleierung, gelb=Bauernopfer)

Datei:Mew col.png

Die Nichtlesbarkeit des Textes ist aus urheberrechtlichen Gründen beabsichtigt.

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Anmerkung: Die Grafik repräsentiert den Analysestand vom TT. MMM 20JJ.