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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 150, Zeilen: 3ff. (komplett)
Quelle: Röpke, Allhoff, Wieacker 2004
Seite(n): 194-195, Zeilen: S.194, li. Spalte 1ff. - re. Spalte 1-7.29-31 - S.195, li. Spalte 1ff.
4.4 Gen-Expressionsanalysen zur Aufklärung der Hormonresistenz des Prostatakarzinoms

Das Prostatakarzinom ist eines der häufigsten Krebsleiden der männlichen Bevölkerung Westeuropas und der Vereinigten Staaten. In den letzten Jahren stieg die Inzidenz des Prostatakarzinoms kontinuierlich an (Landis at al., 1998; Hsing et al., 2000). In den Vereinigten Staaten erkrankten im Jahr 2002 189.000 Männer neu an Prostatakarzinom, 30.200 Patienten starben an den Folgen dieses Krebsleidens (Am. Cancer soc. 2002). Nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts erkranken in Deutschland jährlich etwa 32.000 Männer neu an Prostatakarzinom. Weltweit werden starke Schwankungen in der Prostatakarzinomhäufigkeit beobachtet. Die höchste Wahrscheinlichkeit, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, besteht bei der afrikanisch-stämmigen Bevölkerung der Vereinigten Staaten, dagegen wiesen asiatische Völker eine niedrigere Inzidenzrate auf (Pienta et al., 1993; Sakr et al., 1998). Auffällig war in diesem Zusammenhang auch, dass bei Männern der afrikanisch-stämmigen Bevölkerung der USA mit Prostatakarzinom zur Diagnosestellung ein durchschnittlich jüngeres Alter und meistens ein klinisch fortgeschritteneres Prostatakarzinom festgestellt wurden (Mebane et al., 1990). Insbesondere die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) hatte zu einem Anstieg der diagnostizierten Prostatakarzinome geführt. Durch die Einführung der PSA-Messung war in höherem Maße ein organbegrenztes Prostatakarzinom im kurablen Stadium frühzeitig erkannt worden. Die Sterblichkeit des Prostatakarzinoms liegt in der Statistik hinter der des Bronchialkarzinoms. Aus epidemiologischer Sicht konnte zwischen sporadisch und familiär auftretenden Prostatakarzinomen unterscheiden werden. In der Mehrzahl der Fälle geht man von einer polygen-multifaktoriellen Genese aus.

Die radikale Prostatektomie ist heute die am häufigsten durchgeführte Therapie des Prostatakarzinoms. Allerdings ist die radikale Entfernung der Prostata bei fortgeschrittenen Prostatakarzinomen oft nicht möglich. Hier bieten Hormontherapie, Orchiektomie, Strahlen- sowie Chemotherapie oder eine Kombination dieser Methoden eine Möglichkeit der palliativen Behandlung (Arcangeli et al., 1998). Die Inhibierung der Androgenproduktion bzw. die Blockade des AR spielen dabei eine zentrale Rolle, da primäre Prostatakarzinome in ihrem Wachstum androgenabhängig sind. Durch die Antiandrogentherapie kommt es zur Apoptose der androgenabhängigen Prostatazellen (Isaacs et al., 1994; Tang et al., 1997). Die hormonelle Androgenentzugstherapie erfolgt mit Antagonisten des Gonadotropin-Releasing-Hormons (GnRH), die Blockierung der Funktion des AR entweder durch steroidale (Cyproteronacetat) oder nichtsteroidale (Hydroxyflutamid oder Bicalutamid) Verbindungen. Andere Therapieformen gehen von einer Hemmung der 5-α-Reduktase, die das Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt, mit Finasterid aus. Nachsorgeuntersuchungen zeigten jedoch bei vielen Patienten (etwa 80 %) nach einigen Monaten bis Jahren der zunächst erfolgreichen Antiandrogentherapie einen erneuten Anstieg der PSA-Konzentration im Serum (Petrylac [et al., 1999).]


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Das Prostatakarzinom ist eines der häufigsten Krebsleiden der männlichen Bevölkerung Westeuropas und der Vereinigten Staaten. In den letzten Jahren stieg die Inzidenz des Prostatakarzinoms kontinuierlich an [1, 2]. In den Vereinigten Staaten erkrankten im Jahr 2002 189.000 Männer neu an Prostatakarzinom, 30.200 Patienten starben an den Folgen dieses Krebsleidens [3]. Nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts erkranken in Deutschland jährlich etwa 32.000 Männer neu an Prostatakarzinom. Weltweit werden starke Schwankungen in der Prostatakarzinomhäufigkeit beobachtet. Die höchste Wahrscheinlichkeit, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, besteht bei der afrikanisch-stämmigen Bevölkerung der Vereinigten Staaten, dagegen weisen asiatische Völker eine niedrigere Inzidenzrate auf [4, 5]. Auffällig ist in diesem Zusammenhang auch, daß bei Männern der afrikanisch-stämmigen Bevölkerung der USA mit Prostatakarzinom zur Diagnosestellung ein durchschnittlich jüngeres Alter und meistens ein klinisch fortgeschritteneres Prostatakarzinom festgestellt wird [6]. Insbesondere die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) hat zu einem Anstieg der diagnostizierten Prostatakarzinome geführt. Durch die Einführung der PSA-Messung konnte in höherem Maße ein organbegrenztes Prostatakarzinom im kurablen Stadium frühzeitig erkannt werden. Die Sterblichkeit des Prostatakarzinoms liegt in der Statistik hinter der des Bronchialkarzinoms.

Aus epidemiologischer Sicht kann man zwischen sporadisch und familiär auftretenden Prostatakarzinomen unterscheiden. In der Mehrzahl der Fälle geht man von einer polygen-multifaktoriellen Genese aus. [...]

Die radikale Prostatektomie ist heute die am häufigsten durchgeführte Therapie des Prostatakarzinoms. Allerdings ist die radikale Entfernung der Prostata bei fortge-

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schrittenen Prostatakarzinomen oft nicht möglich. Hier bieten Hormontherapie, Orchiektomie, Strahlen- sowie Chemotherapie oder eine Kombination dieser Methoden eine Möglichkeit der palliativen Behandlung [17–20]. Die Inhibierung der Androgenproduktion bzw. die Blockade des AR spielen dabei eine zentrale Rolle, da primäre Prostatakarzinome in ihrem Wachstum androgenabhängig sind. Durch die Antiandrogentherapie kommt es zur Apoptose der androgenabhängigen Prostatazellen [21, 22]. Die hormonelle Androgenentzugstherapie erfolgt mit Agonisten des Gonadotropin-Releasing-Hormons (GnRH), die Blockierung der Funktion des AR entweder durch steroidale (Cyproteronacetat) oder nichtsteroidale (Hydroxyflutamid oder Bicalutamid) Verbindungen. Andere Therapieformen gehen von einer Hemmung der 5α-Reduktase, die das Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt, mit Finasterid aus.

Nachsorgeuntersuchungen zeigen jedoch bei vielen Patienten (etwa 80 %) nach einigen Monaten bis Jahren der zunächst erfolgreichen Antiandrogentherapie einen erneuten Anstieg der PSA-Konzentration im Serum [23].


1. Landis SH, Murray T, Bolden S, Wingo PA. Cancer statistics, 1998. CA Cancer J Clin 1998; 48: 6–29.

2. Hsing AW, Tsao L, Devesa SS. International trends and patterns of prostate cancer incidence and mortality. Int J Cancer 2000; 85: 60–7.

3. American Cancer Society. Cancer Facts & Figures 2002.

4. Pienta KJ, Espers PS. Risk factors for prostate cancer. Ann of Intern Med 1993; 118: 793–803.

5. Sakr WA, Grignon DJ, Haas GP. Pathology of premalignanat lessions and carcinoma of the prostate in African-American men. Semin Urol Oncol 1998; 16: 214–20.

6. Mebane C, Gibbs T, Horm J. Current status of prostate cancer in North American black males. J Natl Med Assoc 1990; 82: 782–8.

17. Huggins C, Hodges CV. Studies in prostate cancer. Cancer Res 1941; 1: 293–7.

18. Harisiadis L, Veenema RJ, Senyszyn JJ, Puchner PJ, Tretter P, Romas NA, Chang CH, Lattimer JK, Tannenbaum M. Carcinoma of the prostate: treatment with external radiotherapy. Cancer 1978; 41: 2131–42.

19. Labrie F, Dupont A, Belanger A Cusan L, Lacourciere Y, Monfette G, Laberge JG, Emond JP, Fazekas AT, Raynaud JP, Husson JM. New hormonal therapy in prostatic carcinoma: combined treatment with an LHRH agonist and an antiandrogen. Clin Invest Med 1982; 5: 267–75.

20. Arcangeli G, Saracino B, Micheli A, D’Angelo L, Pansadoro V, Cruciani E, Marchetti P. Radiotherapy with or without androgen deprivation in the treatment of localized adenocarcinoma of the prostate. Am J Clin Oncol 1998; 21: 1–5.

21. Isaacs JT, Furuya Y, Berges R. The role of androgen in the regulation of programmed cell death/apoptosis in normal and malignant prostatic tissue. Semin Cancer Biol 1994; 5: 391–400.

22. Tang DG, Porter AT. Target to apoptosis: a hopeful weapon for prostate cancer. Prostate 1997; 32: 284–93.

23. Petrylak DP. Chemotherapy for advanced hormone refractory prostate cancer. Urol 1999; 54 (Suppl. 6A): 30–4.

Anmerkungen

Im Abschnitt Diskussion zu finden.

Ohne Hinweis auf eine Übernahme.

Für keinen der in diesem Abschnitt genannten Literaturrefernzen finden sich Verweise im Literaturverzeichnis von Mew.

Sichter
(Graf Isolan)