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Untersuchte Arbeit: Seite: 14, Zeilen: 1 ff. |
Quelle: Thyssen 2010 Seite(n): 16 f., Zeilen: 16: 1 ff., 20 ff.; 17: 1 ff. |
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1.3.4 Historischer Überblick über unterschiedliche Definitionskriterien der Spontan bakteriellen Peritonitis
In der Literatur der vergangenen 25 Jahre finden sich unterschiedliche Diagnose-kriterien für eine SBP. Ursprünglich wurde der Bakteriennachweis im Aszites ohne Nachweis für eine abdominelle Infektionsquelle als obligat für die Diagnose einer SBP angesehen (Runyon et al., 1988). Aufgrund der geringen Sensitivität der Bakterienkultur und des großen Zeitintervalls bis zum Bakteriennachweis durch die Kultur, wurde immer wieder nach anderen Faktoren gesucht, die eine schnellere Diagnose und damit eine schnellere Therapieeinleitung ermöglichen. Hoefs et al. definierten schon 1982 eine SBP nicht nur durch den positiven Bakteriennachweis, sondern auch durch eine Neutrophilenkonzentration 250 /l. 1986 empfahlen Stassen et al. einen pH-Wert 7,34 oder einen Blut-Aszites-pH-Gradienten 0,1 jeweils in Verbindung mit einer Gesamtzellzahl 500 /l als sofortige Diagnosekriterien für eine SBP. Bereits im Jahr 1984 beschrieben Runyon et al. den „Neutrozytischen Aszites“, auch „CNNA“ (culture-negative neutrocytic ascites) genannt, als eine Variante der Spontan bakteriellen Peritonitis. Dieser zeichnet sich durch eine Neutrophilenkonzentration 500 /l bei fehlendem Keimnachweis aus. Die Bezeichnung „CNNA“ wurde 1990 von Pelletier et al. aufgegriffen. Im Unterschied zu Runyon et al. definierten sie den neutrozytischen Aszites als Aszites mit einer Neutrophilenkonzentration 250 /l bei fehlendem Keimnachweis. Dies entspricht der heutigen Definition. Im selben Jahr beschrieben Runyon et al. den „Bakteraszites“: Aszites mit positivem Keimnachweis ohne erhöhte Neutrophilenzahl. Die Definition des Bakteraszites gilt auch heute. Bis zum Erscheinen des „consensus document on spontaneous peritonitis“ des International Ascites Clubs im Jahr 2000 fanden sich jedoch immer wieder andere Definitionen. Andreu et al. (1993) definierten in einer Studie zu Risikofaktoren einer Spontan bakteriellen Peritonitis eine SBP wie folgt: (1) ein Keimnachweis im Aszites oder im Blut und eine Neutrophilenkonzentration 250 /l im Aszites bei (2) fehlendem [Hinweis auf eine abdominelle Infektionsquelle und bei fehlendem Keimnachweis im Aszites (3) eine Neutrophilenkonzentration 500 /l im Aszites.] |
1.3.4 Historischer Überblick unterschiedlicher Definitionskriterien der SBP
In der Literatur der vergangenen 25 Jahre finden sich unterschiedliche Diagnosekriterien für eine SBP. Ursprünglich wurde der Bakteriennachweis im Aszites bei Fehlen einer abdominellen Infektionsquelle als obligat für die Diagnose einer SBP angesehen (Runyon et al., 1988). Aufgrund der geringen Sensitivität der Bakterienkultur und des großen Zeitintervalls bis zum Bakteriennachweis durch die Kultur wurde immer wieder nach anderen Faktoren gesucht, die eine schnellere Diagnose und damit eine schnellere Therapieeinleitung ermöglichen. [...] Bis zum Erscheinen des „consensus document on spontaneous peritonitis“ des International Ascites Clubs (Rimola et al.) im Jahr 2000 fanden sich jedoch immer wieder andere Definitionen. Andreu et al. (1993) definierten in einer Studie zu Risikofaktoren einer Spontan bakteriellen Peritonitis eine SBP wie folgt: (1) ein Keimnachweis im Aszites oder im Blut und eine Neutrophilenkonzentration 250/l im Aszites bei (2) fehlendem Hinweis auf eine abdominelle Infektionsquelle und bei fehlendem Keimnachweis im Aszites oder (3) eine Neutrophilenkonzentration 500/l im Aszites. Daneben entstanden Diagnosekriterien für Varianten der SBP: Im Jahr 1984 beschrieben Runyon und Hoefs den „Neutrozytischen Aszites“, auch „CNNA“ (culture-negative neutrocytic ascites) genannt, als eine Variante der Spontan bakteriellen Peritonitis. Dieser zeichnet sich durch eine Neutrophilenkonzentration 500/l bei fehlendem Keimnachweis aus. Die Bezeichnung „CNNA“ wurde 1990 von [Seite 17:] Pelletier et al. aufgegriffen. Im Unterschied zu Runyon und Hoefs definierten sie den Neutrozytischen Aszites als Aszites mit einer Neutrophilenkonzentration 250/l bei fehlendem Keimnachweis. Dies entspricht der heutigen Definition. Im selben Jahr beschrieb Runyon den sogenannten „Bakteraszites“, Aszites mit positivem Keimnachweis ohne erhöhte Neutrophilenzahl. Die Definition des Bakteraszites gilt auch heute. Zusammenfassend ist die SBP heute nach den Konsensusempfehlungen durch den Nachweis von Neutrophilen Granulozyten 250/μl mit oder ohne Keimnachweis bei fehlendem Hinweis auf eine abdominelle Infektion definiert (Rimola et al., 2000). Der Bakteraszites, der den Aszites mit positivem Keimnachweis ohne erhöhte Neutrophilenzahl bezeichnet, gilt nach den aktuellen Konsensusbestimmungen nicht als SBP (Mowat und Stanley, 2001; Rimola et al., 2000). |
Kein Hinweis auf die Quelle. M.G.G. übernimmt auch die Formulierung "In der Literatur der vergangenen 25 Jahre", obwohl seine Untersuchung vier Jahre nach der Quelle erscheint. |
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