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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 120, Zeilen: 15-41
Quelle: Gürbey 1991
Seite(n): 210, 211, 212, 213, 214, Zeilen: 210:13-16, 24-30, 211:17-20, 22-23, 212:8, 14-16, 27-30, 213:27-32, 214:27-29
Die Zypern-Krise von 1963/64 führte zu einer Verschlechterung der türkisch-amerikanischen Beziehung. Die Türkei zeigte die Enttäuschung gegenüber der arabischen Welt auf [sic], da die Mehrheit der arabischen Staaten sich im Zypernkonflikt hinter Griechenland stellte.

Die wichtigsten Schritte auf dem Gebiet einer multidimensionalen Außenpolitik unter Beibehaltung der Westbindung waren die Aufnahme gutnachbarschaftlicher Beziehungen zur Sowjetunion und die Entwicklung einer aktiven türkischen Nah- und Mittelostpolitik, was eine Erweiterung der außenwirtschaftlichen Möglichkeiten bedeutete. Folgende Prinzipien bestimmten primär die Nah- und Mittelostpolitik der Türkei:

- Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten der Staaten dieser Region sowie in die zwischenstaatlichen Konflikte, d.h. politische Neutralität und Äquidistanz gegenüber Staaten, die miteinander in Konflikt geraten sind.

- Der Verzicht der Türkei, eine Führungsrolle und einen Ordnungsmachtstatus in der Region zu erlangen

- Die Bevorzugung bilateraler vor multilateralen Beziehungen.

Die türkische Nah- und Mittelostpolitik stand nicht grundsätzlich im Widerspruch zur atlantischen Ausrichtung, geriet aber in einigen Punkten in Spannung zu dem türkisch-amerikanischen Sonderverhältnis. Die Türkei versuchte, ihre Verpflichtungen innerhalb der westlichen Allianz mit ihren Interessen gegenüber der arabisch-islamischen Welt in Einklang zu bringen.

Das Prinzip der grundlegenden politischen Neutralität gegenüber zwischenstaatlichen Konflikten dieser Region fand Anwendung. So verfolgte die Türkei im irakisch-iranischen Krieg eine Neutralitätspolitik. Sie zeigte besondere Vorsicht gegenüber den Konfliktparteien, da wirtschaftliche Verbindungen zu beiden bestanden. Als wichtiger Handels- und Transitpartner sowohl für den Irak als auch für den Iran profitierte die Türkei zugleich von der Kriegswirtschaft.

[Seite 210]

Die erste Zypernkrise von 1963/64, die u.a. zu einer Verschlechterung der türkisch-amerikanischen Beziehungen führte, zeigte erneut die Enttäuschung der arabischen Welt gegenüber der Türkei auf. Die Mehrheit der arabischen Staaten stellte sich im Zypernkonflikt hinter Griechenland und Makarios.

[...]

[...] Die wichtigsten Schritte auf dem Gebiet einer multidimensionalen Außenpolitik waren unter Beibehaltung der Westbindung die Aufnahme gutnachbarlicher Beziehungen zur Sowjetunion ab 1964 und die Entwicklung einer aktiven türkischen Nah- und Mittelostpolitik.

Die Nah- und Mittelostpolitik in den 70er und 80er Jahren wurde zu einem wichtigen Eckpfeiler der türkischen Außenpolitik, wobei diese aktive Politik zugleich eine Erweiterung der außenwirtschaftlichen Möglichkeiten bedeutete.

[Seite 211]

Folgende Prinzipien bestimmten primär die Nah- und Mittelostpolitik der Türkei:

– Die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten der Staaten dieser Region sowie in die zwischenstaatlichen Beziehungen, d.h. politische Neutralität und Äquidistanz gegenüber Staaten, die miteinander in Konflikt geraten sind, [ausgenommen der israelisch-arabische Konflikt;]

– Der Verzicht der Türkei, eine Führungsrolle und einen Ordnungsmachtstatus in der Region zu erlangen; [...]

[Seite 212]

– die Bevorzugung bilateraler Beziehungen vor multilateralen Beziehungen.

[...]

Die türkische Nah- und Mittelostpolitik stand nicht grundsätzlich im Widerspruch zur atlantischen Ausrichtung, geriet aber in einigen Punkten in eine Spannung zu dem türkisch-amerikanischen Sonderverhältnis.

[...]

Das Prinzip der grundlegenden politischen Neutralität der türkischen Nah- und Mittelostpolitik gegenüber zwischenstaatlichen Konflikten dieser Region fand eine konsequente Anwendung.

[Seite 213]

Im irakisch-iranischen Krieg verfolgte die Türkei konsequent eine Neutralitätspolitik. Sie zeigte besondere Vorsicht gegenüber den Konfliktparteien, da wirtschaftliche Verbindungen zu beiden bestanden, [aber auch weil der Konflikt indirekte Rückwirkungen auf die innere Sicherheit (Kurdenproblem) hatte.] Als wichtiger Handels- und Transitpartner sowohl für den Irak als auch für den Iran profitierte die Türkei zugleich von der Kriegswirtschaft.

[Seite 214]

Sie versuchte, ihre Verpflichtungen innerhalb der westlichen Sphäre in Einklang zu bringen mit ihren Interessen gegenüber der arabisch-islamischen Welt.

Anmerkungen

Kompiliert aus fünf Seiten der Quelle – und kein Hinweis auf eine Übernahme.

Das zwischenbilanzierende und fußnotenfreie Unterkapitel 3.9 (Kurzes Resümee: [...], S. 119-120) besteht (mit Ausnahme des letzten kurzen Absatzes) aus Zusammenschnitten aus zunächst Akkaya und Aver 2004 und daran anschließend aus Gürbey 1997 sowie Gürbey 1991.

Dass die beiden Gürbey-Publikationen passagenweise textlich sehr große Übereinstimmungen aufweisen, erschwert eine Zuordnung der jeweils benutzten Übernahmequelle. In der Dokumentation erfolgt sie daher nach dem höheren Übereinstimmungsgrad.

Die Ausführungen zu Beginn zur Zypern-Krise von 1963/64 sowie die Aufzählung zu den Prinzipien der türkischen Nah- und Mittelostpolitik werden im zusammenfassenden Kap. 8 wiederholt, vgl. Fragment 272 29.

Sichter
(Schumann), Stratumlucidum