von Prof. Diana Timova
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[1.] Dt/Fragment 015 04 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2019-10-18 07:18:39 Klgn | Becker 1994, Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 15, Zeilen: 4-13 |
Quelle: Becker 1994 Seite(n): 6, 7, Zeilen: 6: letzter Absatz; 7: 1 f., 5 ff. |
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Die Wahrnehmung der Objektgestalt erfolgt über Objektteile, wie Oberflächen, Kanten und Ecken - z.B. setzt sich die Oberfläche eines Würfels aus sechs quadratischen Flächen, zwölf Kanten und acht Ecken zusammen (wo zwei Flächen aneinander stoßen, entsteht eine Kante; wo drei Flächen zusammenlaufen, ergibt sich eine Ecke). Die Mehrzahl der Objekte wird dreidimensional konzeptualisiert, eine bestimmte Zahl von Objekten zweidimensional - z.B. Fenster, Straße (ebene, durch Kanten begrenzte Fläche, vgl. Bierwisch/Lang 1987). Selten sind eindimensional repräsentierte Entitäten, wie z.B. Horizont, der als Linie begriffen wird.
Bierwisch, Manfred; Lang, Ewald (1987): Etwas länger – viel tiefer - immer weiter: Epilog zum Dimensionsadjektivprojekt. In: Bierwisch, Manfred; Lang, Ewald (Hrsg.): Grammatische und konzeptuelle Aspekte von Dimensionsadjektiven. Berlin: Akademie Verlag, 649- 699. Bierwisch, Manfred; Lang, Ewald (Hrsg.) (1987): Grammatische und konzeptuelle Aspekte von Dimensionsadjektiven. Berlin: Akademie-Verlag. |
[Seite 6:]
Die Wahrnehmung der Objektgestalt erfolgt über Objektteile wie Oberflächen, Kanten und Ecken (vgl. Zusne 1970: Kap. 2). [...] Beispielsweise setzt sich die Oberfläche eines Würfels aus sechs quadratischen Flächen zusammen. Wo zwei Flächen aneinanderstossen, entsteht eine Kante, [Seite 7:] und wo drei Flächen zusammenlaufen, ergibt sich eine Ecke. Ein Würfel hat also zwölf Kanten und acht Ecken. [...] Die Mehrzahl der Objekte wird dreidimensional vorgestellt. Bestimmte Objekte können aber auch zweidimensional konzeptualisiert werden, also als ebene, durch Kanten begrenzte Fläche, z.B. Fenster, Strasse, Rasen (vgl. Bierwisch/ Lang 1987). Selten sind eindimensional repräsentierte Entitäten, wie z.B. Horizont (vorausgesetzt der Horizont wird als Linie begriffen). Bierwisch, M. & E. Lang (Hrsg.) (1987) Grammatische und konzeptuelle Aspekte von Dimensionsadjektiven. Berlin. Zusne, L. (1970) Visual Perception of Form. New York, London. |
Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle. |
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[2.] Dt/Fragment 015 14 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2020-10-05 21:45:16 Klgn | BauernOpfer, Dt, Fragment, Gesichtet, Grabowski 1999, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 15, Zeilen: 14-22, 23-25, 33-34, 37-40 |
Quelle: Grabowski 1999 Seite(n): 48, 49, 50, 56, Zeilen: 48: 33 ff.; 49: 3 ff.; 50: 4 ff.; 56: 3 ff. |
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Joachim Grabowski (1999) nimmt an, dass bestimmte Objekte, die nicht dreidimensional aufgefasst werden, in bestimmten Zusammenhängen nicht „gelten“. So kann man z.B. die Matratze-Bettlaken-Relation erklären. Man könnte annehmen, ein Bettlaken wird nur in seiner zweidimensionalen Erstreckung aufgefasst, der menschliche Körper und die Matratze dagegen als dreidimensionale Objekte. Die Transitivitätsurteile über räumliche Objektrelationen berücksichtigen nur gleichdimensionale Objekte und überspringen sozusagen die niedriger-dimensionalen Objekte. So verankert der Sprecher das LO räumlich an einem „geeigneten“ Bezugsobjekt BO [(bei Grabowski: Ziel- bzw. Relatumobjekt genannt)]. Auch die folgende Objektrelation bestätigt die Annahme, dass räumliche Relationen über Gestalteigenschaften der Objekte definiert sind: [...]
Das Problem eines geeigneten BO hat auch etwas mit den Größenverhältnissen der in Beziehung gesetzten Objekte zu tun – [...] Die räumliche Beziehung zwischen Objekten wird außerdem durch dazwischenliegende Objekte beeinträchtigt, wobei allerdings die relativen Größenverhältnisse differenziert werden. Der Brunnen befindet sich vor der Uni, sogar wenn zwi-[schen beiden eine Rose blüht. Die Rose ist aber nicht vor dem Brunnen, wenn die Uni dazwischen steht, sondern vor der Uni.] Grabowski, Joachim (1999): Raumrelationen. Kognitive Auffassung und sprachlicher Ausdruck. Opladen u. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag. Grabowski, Joachim (1999): Verbale Wissensdiagnose: High-Level-Prozesse der Sprachproduktion. In: Wachsmuth, Ipke; Jung, Bernhard (Hrsg.): KogWis99. Proceedings der 4. Fachtagung der Gesellschaft für Kognitionswissenschaft. St. Augustin: Infix, 37-42. |
[Seite 56, Z. 3 ff.:]
[Seite 48:] Ich habe in den Vorbemerkungen zur Bestimmung von intendiertem Objekt und Relatum (s. oben Abschnitt 3.1.3) nur vage angegeben, daß der Sprecher das Zielobjekt räumlich an einem geeigneten Relatumobjekt verankert. [Seite 56, Z. 10 ff.:]
[Seite 49:] Man wird vermuten, daß das Problem eines geeigneten Relatums etwas mit den Größenverhältnissen der in Beziehung gesetzten Objekte zu tun hat. [Seite 50:] Die räumliche Beziehung zwischen Objekten wird außerdem durch dazwischenliegende Objekte beeinträchtigt, wobei allerdings die relativen Größenverhältnisse differenzieren. Ein Brunnen mag sich in unserer Anschauung hinter einer Kirche befinden, auch wenn zwischen beiden ein Gänseblümchen blüht, nicht aber, wenn das Pfarrhaus dazwischen steht. |
Die Referenz "Joachim Grabowski (1999)" zu Beginn ist nicht eindeutig, da sich im Literaturverzeichnis zwei solche Publikationen finden. Wenn man unterstellt, dass die Verfasserin die Monografie und nicht den Aufsatz meinte, so ist die Quelle zwar genannt, doch bleiben Art und Umfang der Übernahme ungekennzeichnet. Es wird auch nicht klar, dass diese teils wortlautnah bis -identisch ausfällt (längste Sequenzen: zweimal je 16 Wörter). Zwei Passagen mit Beispielen, die sich teilweise ebenfalls inhaltlich an der Quelle orientieren und die dortigen Beispiele variieren, wurden nicht mitdokumentiert, da sie sich stärker von der Quelle lösen. |
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