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Konzeptualisieren und Verbalisieren von Raum – kognitive und sprachliche Bewältigung von Raum in Schülertexten

von Prof. Diana Timova

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Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende

[1.] Dt/Fragment 017 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 11:35:18 Schumann
BauernOpfer, Becker 1994, Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 17, Zeilen: 1-6, 14-15, 36-37
Quelle: Becker 1994
Seite(n): 9, 20, Zeilen: 9: 9 ff.; 20: 16 f.
Die funktionalen Eigenschaften spielen auch bei der Schematisierung nach Teilräumen, die Teilkonzepte darstellen, eine Rolle. So können einem IN-Raum nur Behälterobjekte und einem AUF-Raum nur Trägerobjekte zugeordnet werden. Eine Schale und ein Tablett können eine ähnliche Gestalt haben, ein Apfel aber ist immer in der Schale und auf dem Tablett, weil eine Schale ein Behälterobjekt und ein Tablett ein Trägerobjekt ist. [...] Deshalb können funktionale Faktoren aus der Beschreibung der Objektkonzepte nicht ausgeschlossen werden.

[...]

Nach Becker (1994: 20) liegt eine intrinsische Vorderseite vor, wenn ein Objekt eine Standardlage hat, bei der eine Seite nach vorne zeigt.


Becker, Angelika (1994): Lokalisierungsausdrücke im Sprachvergleich: Eine lexikalisch-semantische Analyse von Lokalisierungsausdrücken im Deutschen, Englischen, Französischen und Türkischen. Tübingen: Max Niemeyer Verlag (= Linguistische Arbeiten 316).

[Seite 9:]

Funktionale Eigenschaften können bei der Schematisierung des Eigenorts nach Teilräumen eine Rolle spielen. Vergleicht man etwa über die Sprachen hinweg, welchen Entitäten ein „IN"-Raum zugeordnet werden kann, dann stellt man fest, dass bestimmte Objekte dafür prädestiniert sind, und zwar sind dies Behälterobjekte. Ebenso sind Objekte, denen ein „AUF”-Raum zugeordnet werden kann, in der Regel Trägerobjekte. Objekte wie eine Schale und ein Tablett können eine ähnliche Gestalt haben, aber ein Apfel ist immer in der Schale und auf dem Tablett. Dies ist wesentlich darauf zurückzuführen, dass eine Schale ein Behälterobjekt und ein Tablett ein Trägerobjekt ist. [...]

Andererseits können funktionale Faktoren aus der Beschreibung nicht ausgeschlossen werden.

[Seite 20:]

Eine intrinsische Oberseite liegt vor, wenn ein Objekt eine Standardlage hat, bei der eine Seite nach oben zeigt.

Anmerkungen

Ein Hinweis auf die Quelle findet sich im letzten Absatz der Seite - jedoch erst nach zwei Verweisen auf andere Quellen und inhaltlich nur auf die intrinsische Vorderseite bezogen (wobei auch eine Sequenz von 12 Wörtern ungekennzeichnet übernommen wird).

Dass bereits am Seitenbeginn ebenfalls daraus übernommen wird, bleibt Rezipienten mangels Kennzeichnung verborgen.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[2.] Dt/Fragment 017 06 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-10-05 21:36:07 Klgn
Dt, Fragment, Gesichtet, Grabowski 1999, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 17, Zeilen: 6-14
Quelle: Grabowski 1999
Seite(n): 57, Zeilen: 13, 17 ff.
Nach Moilanen (1979) ist ein Objekt ein Behälterobjekt, „sobald wir [sic] mit gekrümmten Flächen zu tun haben, die sich in der Richtung einer Vertikalachse öffnen.“ Der Eigenort eines Objekts ergibt sich aus dem Wissens- und Handlungskontext. Steht die Obstschale „richtig“, so ist der Teil, der zur Aufnahme von Objekten dient, Teil ihres Eigenortes. Der Ort des darin liegenden Apfels ist im Eigenort der Obstschale enthalten, also der Apfel liegt in der Schale und nicht auf ihr. Das hat aber auch mit der Gestalt und Funktion des LO zu tun: ein Deckel liegt auf der Obstschale.

Moilanen, Markku (1979): Statische lokative Päpositionen [sic] im heutigen Deutsch. Tübingen: Niemeyer.

Moilanen, Markku (1979): Zur pragmatischen Funktion der Demonstrativadverbien hier, da und dort. In: Weydt, Harald (Hrsg.): Die Partikeln der deutschen Sprache, 187–200.

Moilanen (1979, S. 162) erklärt, [...] Seine Beschreibung ist eine von acht Fallunterscheidungen für die Verwendung von in; sie betrifft „Individuen mit dreidimensionaler Struktur als Bezugsgrößen“ und lautet: „Sobald das als Bezugsgröße fungierende Individuum materiell nicht belegte innere Punkte besetzt, bei Flächen als Relat, sobald wir es mit gekrümmten Flächen zu tun haben, die sich in der Richtung einer Vertikalachse öffnen, schließen die Relationen In, Auf und Unter einander aus“. [Ich habe einige definitionsbedürftige Begriffe kursiviert.] Mit dem oben eingeführten Annahmeninventar läßt sich dieser Sachverhalt hingegen wie folgt beschreiben: Der Eigenort eines Objekts ergibt sich, wie erwähnt, aus dem Wissens- und Handlungskontext. Steht die Obstschale ‘richtig herum’, so ist der Teil, der zur Aufnahme von Objekten dient, Teil ihres Eigenorts. Der Ort des darin liegenden Apfels ist im Eigenort der Obstschale enthalten, also liegt der Apfel in der Obstschale und nicht auf ihr. (Ein Deckel läge auf der Obstschale.)

Moilanen, M. (1979). Statische lokative Präpositionen im heutigen Deutsch. Wahrheits- und Gebrauchsbedingungen. Tübingen: Niemeyer.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle, aus der die Verfasserin hier ihre Moilanen-Rezeption gerafft übernimmt. Ein kurzes Moilanen-Zitat im ersten Satz wird dabei fehlerhaft übertragen.

Die Angabe "Moilanen (1979)" ist insofern uneindeutig, als sich im Literaturverzeichnis zwei Publikationen dazu aufgeführt finden.

Sichter
(Schumann), WiseWoman



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