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Konzeptualisieren und Verbalisieren von Raum – kognitive und sprachliche Bewältigung von Raum in Schülertexten

von Prof. Diana Timova

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Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende

[1.] Dt/Fragment 038 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-11 13:31:09 Schumann
Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Vater 1996, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 38, Zeilen: 1-9
Quelle: Vater 1996
Seite(n): 68, Zeilen: 16 ff.
[Es handelt sich um die Region, in der Interaktion mit dem] darin lokalisierten Objekt stattfindet. Die Region Dist ist von der Proximalregion völlig distinkt. Sie gehört zur Bezugsdomäne, aber nicht zum Einflussbereich des Objekts. Es gelten folgende Beziehungen:
a. Place (x) ⊂ [sic] Prox (x)
b. Ext (x) = Prox (x) – Place (x)
c. Prox (x) ∩ Dist (x) = 0 [sic]

Ext (x) bezeichnet die Außenregion, die das Komplement des von x eingenommenen Raums Place (x) innerhalb der Proximalregion Prox (x) bildet, also Prox (x) - Place (x). Die folgende Abbildung stellt dies dar:

Dt 038 diss

Abb. 2.9: Graphische Darstellung der von Herweg (1989:110) eingeführten lokalen Konzepte


Herweg, Michael (1989): Ansätze zu einer semantischen Beschreibung topologischer Präpositionen. In: Habel, Christoph [sic]; Herweg, Michael; Rehkämper, Klaus (Hrsg.): Raumkonzepte in Verstehensprozessen. Tübingen: Niemeyer, 99-127.

[...]; es handelt sich um die Region, in der Interaktion mit dem darin lokalisierten Objekt stattfindet (vgl. 2.3). Die Distalregion Dist(x) ist von der Proximalregion völlig distinkt. Sie gehört zur Bezugsdomäne, aber nicht zum Einflußbereich des Objekts. Es gelten folgende Beziehungen:

(4-38)a Place(x) ⊆ Prox(x)

b Ext(x) = Prox(x) - Place(x)
c Prox(x) ∩ Dist(x) = 0 [sic]

"Ext(x)" bezeichnet die Außenregion, die das Komplement des von x eingenommenen Raums Place(x) innerhalb der Proximalregion Prox(x) bildet, also Prox(x) - Place(x). Abb. 25 stellt dies dar:

Abb. 25

Dt 038 source2

(HERWEG 1989: 110)

Habel, Ch./ Herweg, M./ Rehkämper, K., (eds.), 1989. Raumkonzepte in Verstehensprozessen. Interdisziplinäre Beiträge zu Sprache und Raum. Tübingen: Niemeyer. (= LA 233)

Herweg, M., 1989. Ansätze zu einer semantischen Beschreibung topologischer Präpositionen. In: Habel, Ch./ Herweg, M./ Rehkämper, K., (eds.), 1989:99-127.

Anmerkungen

Fortsetzung von Fragment 037 14.

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[2.] Dt/Fragment 038 10 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-05 17:52:06 Schumann
Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung, Weiß 2005

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 38, Zeilen: 10-24
Quelle: Weiß 2005
Seite(n): 131, 132, Zeilen: 131: Abb. 46, 11 ff.; 132: 13 ff.
Dt 038 diss

Abb. 2.9: Graphische Darstellung der von Herweg (1989:110) eingeführten lokalen Konzepte

Diese Konzepte sind Funktionen, die Objekten in Situationen Regionen zuschreiben. Von besonderem Interesse ist die Region Prox (x), da es sich um eine unscharfe, aber prinzipiell begrenzte Region handelt, die den Ort von x einschließt und sich um diesen herum ausdehnt. Herweg (1989: 108) bezeichnet sie als „Zusammenhangs- oder Proximalregion des Objekts x“. Hier finden die Interaktionen mit anderen Objekten statt.

Während für die topologischen Präpositionen somit die Distanz des Zielobjekts zum Bezugsobjekt relevant ist, ist es für die dimensionalen die Richtung (Landau/Jackendoff 1993:230; Jackendoff/Landau 1991:157). Die Schnittstelle der Achsenstruktur des Bezugsobjekts gilt als Ursprung für die betreffenden Raumkoordinaten (vgl. Abb. 2.1). Die drei grundlegenden Achsen gehen vom Zentrum des Bezugsobjekts aus und ergeben sechs mögliche Richtungen. Dadurch können dem Objekt auch entsprechende Seiten zugeschrieben werden. Jede der sechs Halbachsen ergibt eine Region, die den akzeptablen Bereich für die verschiedenen Präpositionen definiert.


Herweg, Michael (1989): Ansätze zu einer semantischen Beschreibung topologischer Präpositionen. In: Habel, Christoph [sic]; Herweg, Michael; Rehkämper, Klaus (Hrsg.): Raumkonzepte in Verstehensprozessen. Tübingen: Niemeyer, 99-127.

Jackendoff, Ray S.; Landau, Barbara (1991): Spatial Language and Spatial Cognition. In: Napoli, Donna Jo; Kegl, Judy Anne (eds.): Bridges Between Psychology and Language: A Swarthmore Festschrift for Lila Gleitman. Hillsdale, NJ: Erlbaum, 144-169.

Landau, Barbara; Jackendoff, Ray S. (1993): „What“ and „where“ in spatial language and spatial cognition. Behavioral and Brain Sciences 16, 217-265.

[Seite 131:]

Dt 038 source

Abb. 4.6: Schematische graphische Darstellung der von Herweg (1989) eingeführten lokalen Konzepte (Quelle: Herweg, 1989, S, 110; vgl. auch Herweg, 1988).

[...]

Diese Konzepte sind Funktionen, die Objekten in Situationen Regionen zuschreiben. [...]

Von besonderem Interesse ist im vorliegenden Zusammenhang die Region Prox (x), da es sich hierbei um eine in der Regel unscharfe, aber prinzipiell begrenzte Region handelt, die den Ort von x einschließt und sich um diesen herum ausdehnt. Herweg (1989, S. 108) bezeichnet sie als „Zusammenhangs- oder Proximalregion des Objekts x“. Hier finden sozusagen lokalisations-relevante Interaktionen mit anderen Objekten statt, so dass diese Region weitgehend der Interaktionsregion bezüglich eines Objektes nach Miller und Johnson-Laird (1976) entspricht.

[Seite 132:]

Während für topologische Präpositionen somit die Distanz des Zielobjektes zum Bezugsobjekt relevant ist, ist es für dimensionale die Richtung (Landau & Jackendoff, 1993, S. 230; Jackendoff & Landau, 1991, S. 157; für die postulierte Raumaufteilung durch Richtungspräpositionen vgl. Abb. 4.5). Das gesamte Set an Richtungen ergibt sich aus der Achsenstruktur des Bezugsobjektes, d.h. es wird als Ursprung für die betreffenden Raumkoordinaten angenommen. Die drei grundlegenden Achsen gehen dabei vom Zentrum des Bezugsobjektes aus und sorgen für sechs mögliche Richtungen, wodurch dem Objekt dann gegebenenfalls auch entsprechende Seiten zugeschrieben werden können. Zentriert um jede der sechs Halbachsen ergibt sich eine Region, die den akzeptablen Bereich für die verschiedenen Präpositionen definiert (region of acceptability, Logan & Sadler, 1996; tolerance space, Herskovits, 1986): [...]


Herweg, M. (1988). Zur Semantik einiger lokaler Präpositionen des Deutschen: Überlegungen zur Theorie der lexikalischen Semantik am Beispiel von "in", "an“, "bei" und "auf" (Lilog-Report 21). Stuttgart: IBM Deutschland.

Herweg, M. (1989). Ansätze zu einer semantischen Beschreibung topologischer Präpositionen. In C. Habel, M. Herweg & K. Rehkämper (Hrsg.), Raumkonzepte in Verstehensprozessen: Interdisziplinäre Beiträge zu Sprache und Raum (S. 99-127). Tübingen: Niemeyer.

Herskovits, A. (1986). Language and spatial cognition: An interdisciplinary study of the prepositions in English. Cambridge: Cambridge University Press.

Jackendoff, R. S. & Landau, B. (1991). Spatial language and spatial cognition. In D. J. Napoli & J. A. Kegl (Hrsg.), Bridges between psychology and linguistics (S. 145- 169). Hillsdale, NJ: Erlbaum.

Landau, B. & Jackendoff, R. (1993). "What" and "where" in spatial language and spatial cognition. Behavioral and Brain Sciences, 16, 217-265.

Logan, G. D. & Sadler, D. D. (1996). A computational analysis of the apprehension of spatial relations. In P. Bloom, M. A. Peterson, L. Nadel & M. F. Garrett (Hrsg.), Language and space (S. 493-529). Cambridge, MA: MIT Press.

Miller, G. A. & Johnson-Laird, P. N. (1976). Language and perception. Cambridge: Cambridge University Press.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Die Abbildung wird nicht kopiert, sondern "nachgebaut".

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[3.] Dt/Fragment 038 24 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2019-10-22 22:16:53 Schumann
BauernOpfer, Becker 1994, Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 38, Zeilen: 24-30
Quelle: Becker 1994
Seite(n): 1, Zeilen: 21 ff.
Der Raum wird als strukturiert erfahren [sic] und die Lokalisierungsausdrücke bilden in bestimmter Weise menschliche Raumvorstellungen ab. Die Bedeutung dieser Ausdrücke ist auf räumliche Konzepte bezogen, die in der Perzeption von Raum und der alltäglichen Erfahrung in und mit dem Raum begründet sind. Man darf wohl annehmen, dass die mentale Repräsentation von Raum zumindest in zentralen Teilen universal ist (Timova 2002). Das bedeutet aber nicht, dass sich die [Konzepte in gleicher Weise im Bedeutungssystem der Ausdrucksinventare von Sprachen niederschlagen müssen (vgl. Becker 1994).]

Becker, Angelika (1994): Lokalisierungsausdrücke im Sprachvergleich: Eine lexikalisch- semantische Analyse von Lokalisierungsausdrücken im Deutschen, Englischen, Französischen und Türkischen. Tübingen: Max Niemeyer Verlag (= Linguistische Arbeiten 316).

Timova, Diana (2002): Markierungsmöglichkeiten zum Aufbau von Raumrelationen am Beispiel von ost- und südslawischen Sprachen, In: Kischel, Gerhard (Hrsg.): EuroCom – Mehrsprachiges Europa durch Interkomprehension in Sprachfamilien. Hagen: BasseDruck, 394-407.

Lokalisierungsausdrücke bilden in bestimmter Weise menschliche Raumvorstellungen ab, aufgrund deren Raum als strukturiert erfahren wird. Die Bedeutung der Ausdrücke ist also bezogen auf räumliche Konzepte, die in der Perzeption von Raum und der alltäglichen Erfahrung in und mit dem Raum begründet sind. Man darf wohl annehmen, dass die mentale Repräsentation von Raum zumindest in zentralen Teilen universal ist. Das bedeutet aber nicht, dass sich Konzepte in gleicher Weise im Bedeutungssystem der Ausdrucksinventare von Sprachen niederschlagen müssen.
Anmerkungen

Die Quelle ist zwar (allerdings nur zum Vergleich) genannt; aber die Wörtlichkeit der Übernahme bleibt ungekennzeichnet.

An einer Stelle "streut" die Verfasserin eine eigene Publikation von 2002 als vermeintliche Quelle für eine Aussage ein, die wörtlich so schon 1994 von Becker formuliert worden war.

Sichter
(Klgn) Schumann



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