von Prof. Diana Timova
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[1.] Dt/Fragment 044 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2019-10-18 07:42:38 Klgn | Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung, Wunderlich 1982 |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 44, Zeilen: 1-12 |
Quelle: Wunderlich 1982 Seite(n): 10, Zeilen: vorvorletzter und letzter Absatz |
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[Die Begriffe für Lageverhältnisse sind für die meisten Sprachen gleich relevant: Innenraum/ Außenraum, Inklusion/ Kontakt/ Nähe/ Ferne, Richtungen, Vertikalität/ Horizontalität/ Lateralität, Ursprung und Ziel von Bewegungen, beobachter- oder objektbezogen (bzw. deiktisch oder intrinsisch), Umschlie-]ßung/ Durchquerung usw. Dieser Umstand verweist darauf, dass die lokalen Präpositionen ziemlich zentral etwas mit dem menschlichen Raumkonzept zu tun haben, das zum großen Teil sprachenabhängig [sic] ist (vgl. Becker 1994; Timova 2001, 2002).
Eine genauere Analyse der lokalen Präpositionen beanspruchen im Deutschen z. B. Moilanen (1979), Schröder (1986) und Saile (1977), im Englischen Bennett (1975) und Miller/Johnson-Laird (1976). Miller/Johnson-Laird klären insbesondere das Verhältnis zwischen deiktischem und intrinsischem Gebrauch der Präpositionen. Cresswell (1978) und Dowty (1979) studieren die Rolle einzelner Präpositionen für die Wahrheitsbewertung von Sätzen, im Rahmen einer Cresswell- bzw. Montague-Grammatik. Lutzeier (1981) gibt eine interne Analyse von dt. in und vor mit topologischen Mitteln. Becker, Angelika (1994): Lokalisierungsausdrücke im Sprachvergleich: Eine lexikalisch- semantische Analyse von Lokalisierungsausdrücken im Deutschen, Englischen, Französischen und Türkischen. Tübingen: Max Niemeyer Verlag (= Linguistische Arbeiten 316). Bennett, David C. (1975): Spatial and temporal uses of English prepositions. An essay in stratificational semantics. London: Longman. Cresswell, Max J. (1978): Prepositions and Points of View. In: Linguistics and Philosophy 2/1, 1-41. Dowty, David R. (1979): Word Meaning and Montague Grammar. Dordrecht, Holland: Reidel. Lutzeier, Peter (1981): Words and Worlds. In: Eikmeyer, Hans J.; Rieser, Hannes (eds.): Words, Worlds and Contexts: new approaches in word semantics. Berlin: de Gruyter, 75-106. Miller, George A.; Johnson-Laird, Philip N. (1976): Language and perception. Cambridge, Mass.: Belknap Press of Harvard Univ. Press. Moilanen, Markku (1979): Statische lokative Päpositionen [sic] im heutigen Deutsch. Tübingen: Niemeyer. Moilanen, Markku (1979): Zur pragmatischen Funktion der Demonstrativadverbien hier, da und dort. In: Weydt, Harald (Hrsg.): Die Partikeln der deutschen Sprache, 187–200. Saile, Günter (1977): Die Beschreibung räumlicher Operationen. Diss. TU Berlin. Schröder, Jochen (1986): Lexikon deutscher Präpositionen. Leipzig, Verlag Enzyklopädie. Timova, Diana (2001): Raumkonzepte und die Vermittelbarkeit der physikalischen Raumreferenz mit lokalen Präpositionen in einer (Fremdsprachen-)Grammatik. In: Colliander, Peter (Hrsg.): Linguistik im DAF-Unterricht. Frankfurt a.M. u.a.: Lang. (= Cross Cultural Communication 8), 191-213. Timova, Diana (2002): Markierungsmöglichkeiten zum Aufbau von Raumrelationen am Beispiel von ost- und südslawischen Sprachen, In: Kischel, Gerhard (Hrsg.): EuroCom – Mehrsprachiges Europa durch Interkomprehension in Sprachfamilien. Hagen: BasseDruck, 394-407. |
Die infrage kommenden Lageverhältnisse sind für alle Sprachen überraschend ähnlich: Innenraum/Außenraum, Kontakt/Nähe/Ferne, Richtungen, Vertikalität/Horizontalität/Lateralität, Ursprung und Ziel von Bewegungen, beobachter- oder objektbezogen (= deiktisch oder intrinsisch), Umschließung/Durchquerung usw. Dieser Umstand verweist darauf, daß die lokalen Präpositionen ziemlich zentral etwas mit dem menschlichen Raumkonzept zu tun haben, das zum großen Teil sprachunabhängig ist.
[...] Eine genauere Analyse beanspruchen im Deutschen z. B. Moilanen (1979) und Saile (1977), im Englischen Bennett (1975) und Miller/Johnson-Laird (1976: ch. 6.1.). Miller/Johnson-Laird klären insbesondere das Verhältnis zwischen deiktischem und intrinsischem Gebrauch der Präpositionen (dazu weiter unten mehr). Cresswell (1978) und Dowty (1979: 207 ff) studieren die Rolle einzelner Präpositionen für die Wahrheitsbewertung von Sätzen, im Rahmen einer Cresswell- bzw. Montague-Grammatik. Lutzeier (1981) gibt eine interne Analyse von dt. in und vor mit topologischen Mitteln. BENNETT, DAVID C. (1975): Spatial und [sic] Temporal Uses of English Prepositions. London: Longman. CRESSWELL, MAX J. (1978): Prepositions and Points of View. Linguistics and Philosophy 2, 1-41. DOWTY, DAVID (1979): Word Meaning and Montague Grammar. Dordrecht: Reidel. LUTZEIER, PETER (1981): Words and Worlds. In: H. J. Eikmeyer and H. Rieser (eds.) Words, Worlds, and Contexts. Berlin: de Gruyter, 75-106. MILLER, GEORGE A., and JOHNSON-LAIRD, PHILIP N. (1976): Language and Perception. Cambridge (Mass.): Harvard University Press. MOILANEN, M. (1979): Statische lokative Präpositionen im heutigen Deutsch. Tübingen: Niemeyer. SAILE, GÜNTHER [sic] (1977): Die Beschreibung räumlicher Operationen. Diss. TU Berlin. |
Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle. |
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[2.] Dt/Fragment 044 13 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2020-03-12 14:09:19 Schumann | BauernOpfer, Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Wunderlich 1986 |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 44, Zeilen: 13-25 |
Quelle: Wunderlich 1986 Seite(n): 217, Zeilen: 9 ff. |
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Die Übersetzungsproblematik bei den Präpositionen ergibt sich nach Wunderlich (1986: 217) nicht daraus, dass die Anwendbarkeitsbedingungen von Sprache zu Sprache wechseln, sondern dass die Objekte anders kategorisiert werden:
Die Präposition in ist nur anwendbar, wenn das Objekt ein Behälterobjekt ist, d.h. einen Innenraum besitzt, während auf immer anwendbar ist, sofern das Objekt eine definierte Begrenzung hat. Für die Franzosen sind „Straße” und „Teller” Behälterobjekte (im weitesten Sinne), für die Deutschen und Engländer eher Objekte, die definierte Begrenzungen aufweisen und eine ausgezeichnete Oberseite haben: |
Die Präposition in ist nur anwendbar, wenn das Objekt Β ein Behälterobjekt ist, d. h. einen Innenraum besitzt (oder einen hinreichend ausgedehnten Raum nur partiell beansprucht), während auf immer anwendbar ist, sofern nur das Objekt Β eine definierte Begrenzung hat.
Die notorische Übersetzungsproblematik bei den Präpositionen ergibt sich nicht daraus, daß die Anwendbarkeitsbedingungen von Sprache zu Sprache wechseln, sondern daß die Objekte anders kategorisiert werden. (12) a. dans la rue, dans l'escalier, dans l'assiette
Für den Franzosen sind Straße, Treppe und Teller Behälterobjekte, für den Deutschen und Engländer eher Objekte, die definierte Begrenzungen aufweisen, vgl. Fig. 3. |
Die Quelle ist genannt, doch die Wörtlichkeit der Übernahme bleibt unausgewiesen. |
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[3.] Dt/Fragment 044 26 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2020-03-11 13:35:26 Schumann | Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Vater 1996, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 44, Zeilen: 26-28 |
Quelle: Vater 1996 Seite(n): 73, Zeilen: letzter Absatz |
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Im Englischen wiederum spricht man von passengers on the train, wo die Deutschen von Reisenden im Zug sprechen, den Zug also als Behälter ansehen (ebd. [Wunderlich 1986]).
Wunderlich, Dieter (1986): Raum und die Struktur des Lexikons. In: Bosshardt, Hans-Georg (Hrsg.): Perspektiven auf Sprache. Interdisziplinäre Beiträge zum Gedenken an Hans Hörmann. Berlin, New York: de Gruyter, 212-231. |
Im Englischen wiederum spricht man von passengers on the train, wo wir von Reisenden im Zug sprechen, den Zug also als Behälter ansehen, wie es die Franzosen mit der Straße tun. |
Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle. Bei Wunderlich 1986 findet sich der Inhalt nicht. Fortsetzung: Fragment 045 01. |
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