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Konzeptualisieren und Verbalisieren von Raum – kognitive und sprachliche Bewältigung von Raum in Schülertexten

von Prof. Diana Timova

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[1.] Dt/Fragment 048 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-07-05 21:15:30 Schumann
Dt, Fragment, Gesichtet, Grießhaber 2006, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 48, Zeilen: 1-19, 21-30
Quelle: Grießhaber 2006
Seite(n): online, Zeilen: -
Eine Übersicht über die Präpositionen stellt Rauh (1991) vor, in der sie vier Ansätze aufführt: die traditionelle Grammatik (nach Curme 1935) erfasst die Präpositionen nach ihrer syntaktischen Funktion, eine Relation zwischen dem regierten Nomen oder Pronomen und einem anderen Wort herzustellen; der Strukturalismus (nach Harris 1951, Fries 1952, Gleason 1955) betrachtet die Präpositionen als Funktions- bzw. Strukturwörter, als Wörter mit geringer Eigenbedeutung und mit begrenzter Zahl; die Kasusgrammatik (nach Fillmore 1968, 1969) sieht die Präpositionen als Ausdruck tiefenstruktureller V-NP-Relationen; die generative Grammatik (nach Jackendoff 1973, 1977, Riemsdijk 1978, Wunderlich 1984, Bierwisch 1988) erfasst die Präpositionen als eine der vier Hauptwortarten mit den Features [-N, -V] und der syntaktischen Eigenschaft, in Kopfposition stehen zu können und Kasus zuweisen zu können. Grießhaber (1999) ergänzt diese Übersicht um den Ansatz der Dependenz-Verb-Grammatik (nach Engel 1977), die die Präpositionen vornehmlich unter dem Aspekt der Vermittlung syntaktischer Abhängigkeiten sieht.

In der Pragmatik werden Präpositionen von ihrer funktionalen Leistung und Feldzugehörigkeit ausgehend behandelt. Grießhaber (1999:92) bestimmt sie nach ihrer relationierenden Funktion als Mittel der „relationierenden Prozedur“ im operativen Feld [- ein Objekt LO wird mit einer Präposition in spezifischer Weise einem Bezugsobjekt BO zugeordnet, das dadurch kategorisiert wird.] Redder (2005) betrachtet sie als „paraoperativ“.

Der semantische Status von Präpositionen wird unter dem Begriffspaar Syn- oder Autosemantika (Grießhaber 1999: 31) behandelt. Wittich bestimmt sie als Mittel ohne eigene Bedeutung, d.h. als Synsemantika, die „mit Hilfe des Kasus ein Beziehungsgefüge aus mindestens zwei sprachlichen Elementen herstellen“ (1967: 39). Bartels (1979) schreibt den Präpositionen eine eigene lexikalische Bedeutung zu. Brausse (1989) vertritt eine vermittelnde Position, wonach unter dem Aspekt der Relationierung der synsemantische Charakter betont wird und sich unter dem Aspekt der Ordnung mentaler Prozesse der autosemantische Charakter zeigt.

Traditionell

Die traditionelle Grammatik (nach Curme 1935) erfaßt Präpositionen nach ihrer syntaktischen Funktion, eine Relation zwischen dem regierten Nomen oder Pronomen und einem anderen Wort herzustellen.

Strukturalismus

Der Strukturalismus (nach Harris 1951, Fries 1952, Gleason 1955) erfaßt Präpositionen in einem Mischverfahren als Funktions- bzw. Strukturwörter, als Wörter mit geringer Eigenbedeutung und als Wörter mit begrenzter Zahl und geringer Veränderung in diachroner Sicht.

Kasusgrammatik

Die Fillmoresche Kasusgrammatik (nach Fillmore 1968, 1969) sieht Präpositionen als Ausdruck tiefenstruktureller V-NP-Relationen.

Generative Grammatik

Die generative Grammatik in der X-Bar-Theorie (nach Jackendoff 1973, 1977, Riemsdijk 1978, Wunderlich 1984, Bierwisch 1988) betrachtet Präpositionen als eine der vier Hauptwortarten mit den Features [-N, -V] und der syntaktischen Eigenschaft, in Kopfposition stehen zu können und Kasus zuweisen zu können (→ government & Rektion).

DVG

Die Dependenz-Verb-Grammatik (nach Engel 1977) sieht Präpositionen vornehmlich unter dem Aspekt der Vermittlung syntaktischer Abhängigkeiten (nach → Tesnière handelt es sich um Translative).

Pragmatik

In der Pragmatik werden Präpositionen ausgehend von ihrer funktionalen Leistung und Feldzugehörigkeit behandelt. → Grießhaber 1999 bestimmt sie nach ihrer relationierenden Funktion als Mittel der 'relationierenden Prozedur' im operativen Feld. Redder 2005 betrachtet sie als dem Symbolfeld zugehörig als paraoperativ.

Syn- oder Autosemantika

Der semantische Status von Präpositionen wird unter dem Begriffspaar Syn- oder Autosemantika behandelt. Wittich 1967 bestimmt die Präpositionen als Mittel ohne eigene Bedeutung, d.h. als Synsemantika, die "mit Hilfe des Kasus ein Beziehungsgefüge aus mindestens zwei sprachlichen Elementen herstellen" (39).

Bartels 1979 weist den Präpositionen eine eigene lexikalische Bedeutung zu.

Brausse 1989 vertritt eine vermittelnde Position, wonach unter dem Aspekt der Relationierung der synsemantische Charakter betont wird und sich unter dem Aspekt der Ordnung mentaler Prozesse der autosemantische Charakter zeigt.

[...]

Die Übersicht geht aus von Rauh 1991 und Grießhaber 1999.

Anmerkungen

Die in der Gegenüberstellung erkennbare eigentliche Quelle, der sich diese Literaturübersicht verdankt, bleibt ungenannt (auf eine Aufschlüsselung der zahlreichen Referenzen wurde bei der Dokumentation jeweils verzichtet).

Lediglich zu Grießhaber 1999 - das auszugweise ebenfalls online verfügbar ist: [1] - und Wittich 1967 ergänzt die Verfasserin drei Seitenangaben und erweitert einen übernommenen Satz.

Sichter
(Schumann), WiseWoman


[2.] Dt/Fragment 048 34 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-10-04 17:41:00 Stratumlucidum
Dt, Fragment, Gesichtet, Mikosch 1987, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 48, Zeilen: 34-38
Quelle: Mikosch 1987
Seite(n): 131, Zeilen: letzter Absatz
[Im Deutschen gibt es mehr als 200 Präpositionen (vgl. Schröder 1986), den Kernbestand bildet aber eine relativ kleine und in sich geschlossene Gruppe mit meist lokaler Bedeutung (Blatz 1896: 605 ff.),] wobei „die älteste Schicht der Präpositionen [...] auf Ortsadverbien zurückgeht“ (Paul: 1916-20: 3). Die Grundbedeutung der Präpositionen war eine lokale, aus der sich die temporale und kausale Bedeutung entwickelt hat. So erfüllen fast alle Präpositionen auch lokale Funktionen.

Paul, Hermann (1916-20): Deutsche Grammatik. 5 Bde. Halle: Niemeyer.

[§ 140] „Die älteste Schicht der Präpositionen geht zurück auf Ortsadverbien.ˮ (PAUL, Grammatik, S.3). Die Grundbedeutung der Präpp. war eine lokale, aus der sich die temporale und kausale Bedeutung entwickelt hat. So erfüllen fast alle vorkommenden Präpp. auch lokale Funktionen: [...]

PAUL, Hermann: Deutsche Grammatik. 5 Bde, Halle 1916-20.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf eine Übernahme der letzten beiden Sätze, wobei der Vergleich auch zeigt, dass sich das darüberstehende Paul-Zitat in quasi-identischer Abgrenzung bereits an gleicher Position bei Mikosch 1987 findet; ebenso enthalten beide Texte das Wort "Ortsadverbien" statt "Ortsadverbia" bei Paul, und bei beiden Referenzen fehlt der Hinweis darauf, dass sich das Zitat in Band IV auf S. 3 des Werkes findet (weshalb es – nicht aber die erste Satzhälfte – in die Zeilenzählung mit eingeht).

Bei der grammatischen Einpassung des zitierten Paul-Satzes kommt es bei der Verfasserin auch zu einer Abweichung vom originalen Wortlaut, vgl. [2]; die Anführungszeichen sind insofern nicht verlässlich.

Da die eigentliche Quelle auf der Folgeseite genannt wird, wäre konservativ auch eine Kategorisierung des Fragments als "Bauernopfer" möglich.

Sichter
(Schumann), Stratumlucidum



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