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Konzeptualisieren und Verbalisieren von Raum – kognitive und sprachliche Bewältigung von Raum in Schülertexten

von Prof. Diana Timova

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[1.] Dt/Fragment 077 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-02-04 16:18:17 Schumann
BauernOpfer, Dt, Fragment, Gesichtet, Grommes 2005, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 77, Zeilen: 1-8
Quelle: Grommes 2005
Seite(n): 64, Zeilen: 13 ff.
Bei der vorsprachlichen Verarbeitung wird auf Wissensbestände wie Weltwissen, Situationswissen, Annahmen über die bei den Interaktionspartnern vorhandenen Wissensbestände und das Wissen über den aktuellen Diskussionsstand zurückgegriffen, die schließlich Auslöser der Sprechplanung sind. Der zu bearbeitende Sachverhalt, der die Grundlage für den Redegegenstand darstellt, kann „ein Ereignis realer wie fiktiver Natur, ein in Rede stehendes Objekt, eine räumliche Anordnung von Objekten oder Ähnliches“ sein (Grommes 2005: 73).

Grommes, Patrick (2005): Prinzipien kohärenter Kommunikation. http://edoc.huberlin.de/dissertationen/grommes-patrick-2005-06-08/PDF/grommes.pdf

Auslöser der Kommunikations- und schließlich der Sprechplanung sind außersprachliche Phänomene, zu deren sprachlicher Verarbeitung auf Wissensbestände wie Weltwissen, Situationswissen, Annahmen über die bei den Interaktionspartnern vorhandenen Wissensbestände und das Wissen über den aktuellen Diskussionsstand zurückgegriffen wird. Der auf dieser Grundlage als Redegegenstand zu bearbeitende Sachverhalt kann ein Ereignis realer wie fiktiver Natur, ein in Rede stehendes Objekt, eine räumliche Anordnung von Objekten oder Ähnliches sein.
Anmerkungen

Die Quelle wird zwar für ein wörtliches Zitat (18 Wörter) genannt - dass aus dieser aber bereits zuvor ebenfalls nichttrivialer Inhalt (eine Sequenz von 21 Wörtern) übernommen wurde, bleibt ungekennzeichnet.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[2.] Dt/Fragment 077 08 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-17 17:54:55 Schumann
BauernOpfer, Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Von Stutterheim 1992

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 77, Zeilen: 8 ff. (bis Seitenende)
Quelle: von Stutterheim 1992
Seite(n): 163, 164, 165, Zeilen: 163: 26 ff., letzte Zeile; 164: 1 f., 12 f., 22 ff.; 165: 26 ff.
Diese von der Quaestio eingeführten inhaltlichen Vorgaben „beziehen sich auf die referentielle Besetzung von Komponenten in den einzelnen Äußerungen und sie betreffen spezifische Ausschnitte von Wissensstrukturen, die für den Aufbau des Textes maßgebliche Kriterien liefern“ (von Stutterheim 1992: 163).

Gemäß dem Quaestio-Ansatz führt die Textfrage auch strukturelle Vorgaben ein, die Texteigenschaften sowohl auf makro- als auch auf mikrostruktureller Ebene betreffen. Es werden zwei Ebenen der Textstruktur festgelegt, da die einzelnen Äußerungen in unterschiedlicher Weise zu der Gesamtinformation im Text beitragen: Äußerungen, die als Antwort auf die Frage dienen, bilden die Hauptstruktur, die Begleitinformationen formieren die Nebenstruktur. Die Hauptstrukturäußerungen sind nach drei strukturellen Kriterien zu bestimmen:

Zum einen wird festgelegt, welcher Typ von Informationen in bestimmten Teilen der Äußerungen vorkommt. Das entspricht im Prinzip der „Auswahl der Information“ in Sprachproduktions- und Schreibmodellen. Diese Vorgaben betreffen die referentielle Besetzung innerhalb der einzelnen Äußerungen.

Zweitens folgen Hauptstrukturäußerungen von der Quaestio vorgegebener Muster der Kohärenz. Es werden zwei Typen unterschieden: eine statische und eine dynamische Kohärenzbildung. Bei der statischen werden je nach Texttyp Informationen von Äußerung zu Äußerung erhalten, die die Zeit-, Modalität-, Raumparameter u.a. betreffen. Der dynamische Typ der Kohärenzbildung deckt sich mit dem „Linearisierungsprinzip“ in der psycholinguistischen Forschung (vgl. Levelt 1981, 1982). Nach Levelt (1981) ist das das Prinzip, nach dem aus einer komplexen Wissensstruktur Teile aufgerufen werden und in eine lineare Folge von Äußerungen umgesetzt werden, weil der lineare Charakter der Sprache den sequentiellen Zugriff auf das zu verbalisierende Wissen erfordert.

Als drittes Kriterium, nach dem die Hauptstrukturäußerungen zu bestimmen sind, gilt die von der Quaestio vorgegebene Topik-Fokus-Struktur der Äußerungen, was in einer Reihe von Arbeiten zu diesem Thema beschrieben wird (vgl. Klein/v. Stechow 1982) und mit der Thema-Rhema-Gliederung (vgl. Flämig 1964, Beneš 1967, 1973) übereinstimmt. Die Topikelemente sind [spezifizierend und bilden den Rahmen des Textes, die Fokuselemente sind zu spezifizieren, d.h. sie führen die neue Information ein.]


Beneš, Eduard (1967): Die funktionale Satzperspektive (Thema-Rhema-Gliederung) im Deutschen. In: Deutsch als Fremdsprache 4: 23-28.

Beneš, Eduard (1973): Thema-Rhema-Gliederung und Textlinguistik. In: Sitta, Horst; Brinker, Klaus (Hrsg.): Studien zur Texztheorie und zur deutschen Grammatik. Düsseldorf: Schwann, 42-62.

Flämig, Walter (1964): Untersuchungen zum Finalsatz im Deutschen. Berlin: Akademie Verlag.

Klein, Wolfgang; Stechow, Arnim von (1982): Intonation und Bedeutung. Konstanz: Universität Konstanz SFB 99

Levelt, Willem J.M. (1981): The Speakers Linearization Problem. In: Broadbent, David A.; Lyons, John; Longuet-Higgins, Christopher H. (Hrsg.): Psychological Mechanisms of Language (Philosophical Transactions of the Royal Society London, B 295), 305-315.

Levelt, Willem J.M. (1982): Cognitive styles in the use of spatial direction terms. In: Jarvella, Robert J.; Klein, Wolfgang (Eds.): Speech, place and action: studies in deixis and related topics. Chichester: John Wiley, 251-266.

Levelt, Willem J.M. (1982): Linearization in Describing Spatial Networks. In: Peters, Stanley; Saarinen, Esa (Hrsg.): Processes, Beliefs, and Questions. Essays on Formal Semantics of Natural Language and Natural Language Processing. Dordrecht: Reidel, 199-220.

Stutterheim, Christiane von (1992): Quaestio und Textstruktur. In: Krings, Hans P.; Antos, Gerd (Hrsg.): Textproduktion. Neue Wege der Forschung. Trier: Wissenschaftlicher Verlag, 159-171.

[Seite 163:]

Fassen wir kurz zusammen:

Mit der Quaestio werden spezifische inhaltliche Vorgaben eingeführt. Sie beziehen sich auf die referentielle Besetzung von Komponenten in den einzelnen Äußerungen (Referenzrahmen) und sie betreffen spezifische Ausschnitte von Wissensstrukturen, die für den Aufbau des Textes maßgebliche Kriterien liefern (vgl. hierzu Kohlmann, in diesem Band).

Die strukturellen Vorgaben, die mit einer Textfrage gesetzt werden, beziehen sich auf eine Reihe von Texteigenschaften sowohl auf makro- als auch auf mikrostruktureller Ebene. Betrachtet man Texte, so ist offensichtlich, daß die einzelnen Äußerungseinheiten in einem Text \ in unterschiedlicher Weise zu der vermittelten Gesamtinformation beitragen können.

[...]

[...] Die Textfrage legt - so unsere Schlußfolgerung - zwei Ebenen für die Gesamt-

[Seite 164:]

Struktur des Textes fest: die Hauptstruktur, die Äußerungen enthält, die als Antwort auf die Frage dienen, und die Nebenstrukturen, die verschiedene Arten von "Begleitinformation" enthalten.

[...]

(1) Es wird zum einen festgelegt, welcher Typ von Information in bestimmten Teilen der Äußerungsinformationen gegeben werden muß. [...]

Dies sind Vorgaben, die die referentielle Besetzung innerhalb der einzelnen Äußerungen betreffen. Sie legen für den gesamten Text Kriterien für die Unterscheidung in Haupt- und Nebenstruktur fest.

(2) Hauptstrukturäußerungen folgen vorgegebenen Mustern der Kohärenz, wobei wir zwei Typen der Kohärenzbildung unterscheiden:

- die dynamische,

- die statische.

Die letztere betrifft den Erhalt bestimmter Informationen von Äußerung zu Äußerung. [...]

Bei der Erzählung bleibt lediglich die Modalität und möglicherweise ein Raum-/Zeitrahmen erhalten; die Person kann erhalten bleiben.

Der dynamische Aspekt der Kohärenzbildung deckt sich mit dem, was in der psychologischen Forschung als "Linearisierungsprinzip" beschrieben wird. Der lineare Charakter der Sprache erfordert den sequentiell organisierten Zugriff auf das zu verbalisierende Wissen. Nach Levelt (1981) ist das Linearisierungsprinzip das Prinzip, nach dem aus einer komplexen Wissensstruktur Teile aufgerufen werden, um in eine lineare Folge von Äußerungen umgesetzt werden zu können.

[Seite 165:]

(3) Eine weitere Vorgabe, die mit der Textfrage aufgerufen und auch Kriterium für die Haupt-struktur-/Nebenstruktur-Unterscheidung ist, betrifft die Topik-Fokus-Struktur der Äußerungen. Wie bereits angesprochen, folgen wir hierbei den Überlegungen, die in einer Reihe von Arbeiten zu Topik-Fokus-Strukturen von Frage-Antwort-Sequenzen angestellt wurden (Klein/v.Stechow 1982). Danach werden die Bedeutungsbestandteile der Antwort durch die Struktur der Frage in Topik-/Fokus-Elemente gegliedert. Diejenigen Teile, die in der Frage den "Rahmen" für die zu spezifizierende Information abgeben, bilden die Topikelemente, diejenigen, die zu spezifizieren sind, die Fokuselemente der Antwort.


Klein, W./v.Stechow, A. (1982): Intonation und Bedeutung von Fokus. Konstanz: Arbeitspapiere des SFB 99 (Nr.7).

Kohlmann, U. (1992) [...]

Levelt, W.J.H. (1981): The speaker’s linearization problem. In: Phil.Trans.Royal Society London. Series B 295, p.305-315.

Anmerkungen

Die Quelle ist oben für ein kurzes wörtliches Zitat genannt, dass auch danach der Inhalt inkl. mehrerer Referenzen weiter daraus übernommen wird, bleibt Rezipienten verborgen.

Der Verweis auf Levelt 1982 ist zudem uneindeutig, denn dafür finden sich im Literaturverzeichnis der Verfasserin zwei Einträge.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02



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