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Konzeptualisieren und Verbalisieren von Raum – kognitive und sprachliche Bewältigung von Raum in Schülertexten

von Prof. Diana Timova

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Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende

[1.] Dt/Fragment 103 07 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2019-10-18 06:50:08 Klgn
Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung, Von Stutterheim 1992

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 103, Zeilen: 7-18
Quelle: von Stutterheim 1992
Seite(n): 164, 165, 166, Zeilen: 164: letzter Absatz; 165: 1 ff.; 166: 10 f.
[4.2 Lokalisationssequenzen]

Der lineare Charakter der Sprache erfordert den sequentiell organisierten Zugriff auf das zu verbalisierende Wissen. Das Linearisierungskriterium strukturiert die Informationsentfaltung. Nach Levelt (1981) ist das Linearisierungsprinzip das Verfahren, nach dem aus einer komplexen Wissensstruktur Teile aufgerufen werden, um in eine lineare Folge von Äußerungen umgesetzt werden zu können. Kohärente Texte sind dadurch gekennzeichnet, dass sie einem einheitlichen Linearisierungskriterium folgen. Für Erzählungen ist das die Chronologie der dargestellten Ereignisse. Das Kriterium, nach dem die Teile einer Informationsstruktur nacheinander aufgerufen werden, lautet: „was geschah dann und dann und dann ...?“ – bei der Untersuchung der Raumreferenz ist das eine auf die Zeitachse projizierte Abfolge von Bewegungsereignissen (vgl. Carroll 1990b, Herrmann et al. 1989).


Carroll, Mary (1990): Word order in instructions in learner languages of English and German. In: Linguistics 28: 1011-1037.

Levelt, Willem J.M. (1981): The Speakers Linearization Problem. In: Broadbent, David A.; Lyons, John; Longuet-Higgins, Christopher H. (Hrsg.): Psychological Mechanisms of Language (Philosophical Transactions of the Royal Society London, B 295), 305-315.

[Seite 164:]

Der lineare Charakter der Sprache erfordert den sequentiell organisierten Zugriff auf das zu verbalisierende Wissen. Nach Levelt (1981) ist das Linearisierungsprinzip das Prinzip, nach dem aus einer komplexen Wissensstruktur Teile aufgerufen werden, um in eine lineare Folge von Äußerungen umgesetzt werden zu können. Kohärente Texte sind nun dadurch gekennzeichnet, daß sie einem einheitlichen Linearisierungskriterium folgen. Für Erzählungen ist dies beispielsweise die Chronologie der dargestellten Ereignisse. Das Kriterium, nach dem die Teile einer Informationsstruktur nacheinander aufgerufen werden, lautet: "was geschah dann und dann und dann ...?"

[Seite 165:]

In Beschreibungen kann es die räumliche Struktur sein, in dem Sinne, daß man von oben nach unten, von links nach rechts, etc. vorgeht (vgl. Kohlmann et al. 1989), aber auch eine auf die Zeitachse projizierte Abfolge von Bewegungsereignissen (vgl. Carroll 1990b, Herrmann et al. 1989).

[Seite 166:]

Hinter der Topikbedingung verbirgt sich nichts anderes als das Linearisierungskriterium, das die Informationsentfaltung strukturiert.7


7 Weitere Komplikationen zur Frage der Topik-/Fokus-Gliederung kommen in der Analyse der Instruktionen (Kohlmann, im vorliegenden Band) zur Sprache.


[Carroll, M. (1990a): Word Order in instructions in learner languages of English and German. In: Linguistics 28, p.1011-1037.]

Carroll, M. (1990b): Making spatial descriptions interpretable in discourse. Universität Heidelberg, Manuskript.

Herrmann, T./Dittrich, S./Hornung-Linkenheil, A./Graf, R./Egel, H. (1989): Sprecherziele und Lokalisationssequenzen: Über die antizipatorische Aktivierung von Wie-Schemata (Arbeiten aus dem SFB 245). Mannheim: Universität, Lehrstuhl Psychologie III.

Kohlmann, U./Scharnhorst, U./Speck, A./v. Stutterheim, C. (1989): Textstruktur und sprachliche Form in Objektbeschreibungen. In: Deutsche Sprache 17, S.137-169.

Levelt, W.J.H. (1981): The speaker’s linearization problem. In: Phil.Trans.Royal Society London. Series B 295, p.305-315.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Klassischer Kopierfehler: "Carroll 1990b" gibt es im Literaturverzeichnis von Dt nicht.

"Herrmann et al. 1989" gibt es im Literaturverzeichnis von Dt nicht.

Sichter
(Klgn) Schumann


[2.] Dt/Fragment 103 18 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-09 13:24:25 Schumann
Dt, Fragment, Gesichtet, Herrmann Schweizer 1998, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 103, Zeilen: 18-35
Quelle: Herrmann Schweizer 1998
Seite(n): 11, 169, 224, 225, 226, Zeilen: 11: 3 ff.; 169: 1 f.; 224: 20 ff., 38 f., 40 ff.; 225: 1, 15 ff., 32 ff.; 226: 24 ff.
Ereignisse und räumliche Entitäten haben eine natürliche Ordnung ihrer Komponenten. Dazu gehören auch die Kognition von Bewegungen und speziell die kognitive Unterscheidung von Eigenbewegungen und Objektbewegungen sowie das Erlernen von Routen durch Raumkonstellationen. Je nach der kommunikativen Gesamtsituation müssen ganz unterschiedliche Muster von Teilprozessen aufgerufen und für die Produktion von Lokalisationen eingesetzt werden. In der Regel wird jeder Handlungsschritt für sich verbalisiert. Damit erzeugen wir Lokalisationssequenzen. Nur bei einer vom Rezipienten nachvollziehbaren Reihung der sprachlichen Information über räumliche Gegebenheiten kann der Schreiber vom Leser verstanden werden und somit sein Kommunikationsziel erreichen. Eine gute kommunizierbare Linearisierung zu finden besteht in der Aktivierung des Wissens darüber, wie Menschen in der konkreten Situation handeln. Wenn Schreiber und Leser wissen, dass die Rede von einer Schule ist, so teilen sie bestimmte Erwartungen über die Reihenfolge, in der über die einzelnen Räume geschrieben wird. Wenn es um die Beschreibung eines Klassenzimmers geht, so erwartet der Leser den Standpunkt der Beschreibung dort, wo man eintritt. [Seite 225, Z. 32 ff.:]

Wenn man sagt, daß Ereignisse von der Art der Fußballspiele, Arztbesuche, Konzertaufführungen oder Gottesdienste eine natürliche Ordnung haben, nämlich das zeitliche Nacheinander ihrer Komponenten, so kann man nach allem auch räumlichen Gegebenheiten von der Art der Städte, Landschaften oder Gebäude ihre natürliche Ordnung zusprechen: nämlich die zeitliche Abfolge, in der ihre Komponenten beim Wissenserwerb kogniziert werden.

[Seite 11, Z. 3 ff.:]

Dazu gehören unter anderem die Kognition von Bewegungen und speziell die kognitive Unterscheidung von Eigenbewegung und Objektbewegung sowie das Erlernen von Routen durch Raumkonstellationen.

[Seite 224, Z. 20 ff.:]

Das Beispiel macht deutlich, daß je nach der kommunikativen Gesamtsituation, in der sich Sprecher und Hörer befinden, ganz unterschiedliche Muster von Teilprozessen ("Task forces“) aufgerufen und für die Produktion von Lokalisationen eingesetzt werden müssen.

[Seite 169, Z. 1 f.:]

Dabei wird in der Regel jeder Handlungsschritt für sich verständlich verbalisiert.

[Seite 224, Z. 38 f., 40 ff.:]

(iii) Eine sprachliche Lokalisierung kommt selten allein; in der Regel erzeugen wir Lokalisationssequenzen. [...] Nur bei einer vom Hörer nachvollziehbaren Reihung der sprachlichen Informationen über räumliche Gegebenheiten kann der Hörer den Sprecher verstehen und

[Seite 225, Z. 1, 15 ff.:]

somit der Sprecher sein Kommunikationsziel erreichen. [...]

Eine famose Art, für das nicht zeitlich strukturierte Zueinander von Örtern und Objekten eine gut kommunizierbare Linearisierung zu finden, besteht in der Aktivierung des Wissens darüber, wie Menschen handeln, wenn sie sich durch räumliche Gegebenheiten bewegen: [...]

[Seite 226, Z. 24 ff.:]

Wenn Sprecher und Hörer wissen, daß die Rede von einer Wohnung ist, so teilen sie bestimmte Erwartungen über die Reihenfolge, in der über die einzelnen Räume gesprochen wird. Wenn es sich um die Beschreibung einer Stadt handelt, so erwartet der Hörer den Startpunkt der Beschreibung dort, wo man eintrifft.

Anmerkungen

Patchwork aus Inhalten von fünf Seiten der Quelle - ohne Hinweis auf eine Übernahme.

Sichter
(Schumann), (Klgn), SleepyHollow02



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