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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 35, Zeilen: 1 ff. (ganze Seite)
Quelle: Weiß 2005
Seite(n): 12, 13, 14, Zeilen: 12: 1 ff., 14 ff., 35 f.; 13: 1 ff.; 14: 1 ff., 13 ff.
[Vater (1996) unterscheidet bezüglich der Arten räumlicher Verhältnisse,] auf die mit entsprechenden sprachlichen Ausdrücken verwiesen werden kann, die folgenden drei Bereiche:

Bei der Positionierung geht es entweder darum, an welchem Ort sich Dinge, Ereignisse oder Zustände befinden oder in welcher Weise sie sich an ihrem Ort befinden. Die sprachlichen Mittel für die Ortsangabe im Deutschen sind die Präpositionalphrasen („im Haus”, „auf dem Lande”, „vor der Vase”, vgl. Wunderlich 1984), Adverbien („innen”, „vorn”) sowie auch Pronominaladverbien („davor”, vgl. Klabunde 1998, 2000). Die Art und Weise der Positionierung findet ihren semantischen Ausdruck in Verben wie „liegen”, „stehen”, „hängen” etc.

Bei der Direktionalisierung geht es um die Beschreibung von Ortsveränderungen bzw. um die Angabe von räumlichen Bahnen, denen diese Veränderungen folgen. Auch hier wird die Art und Weise durch entsprechende Verben („legen”, „stellen”, „fahren” u.a.), den Anfangs- und End-Ort einer Bewegung durch Präpositionalphrasen („aus dem Haus” - „in den Garten”) oder durch Adverbien („rückwärts”) ausgedrückt.

Die Dimensionierung schließlich bezieht sich auf die Beschreibung räumlicher Eigenschaften von Objekten (sprachlich bezeichnet durch Adjektive wie „kurz” oder „lang”) und auf Objektklassen, die räumliche Eigenschaften implizieren (Nomina wie „Fläche”, „Kugel”, „Behälter”) (zu dimensionalen Ausdrücken vgl. auch Lang 1987a, b; 1989).

Die Bereiche der Positionierung und Direktionalisierung werden auch unter dem Begriff Lokalisierung zusammengefasst. Beides wird im Deutschen durch räumliche Präpositionen, in der Regel in Form von Präpositionalphrasen (Schröder 1986; Weinrich 1993) sprachlich ausgedrückt. Die Positionierung (die Angabe des Ortes) wird von der Direktionalisierung (der Angabe einer Ortsveränderung) durch den grammatischen Kasus des Nomens in der Präpositionalphrase unterschieden. Dabei gibt der Dativ den Ort, der Akkusativ den Zielort einer Ortsveränderung an (vgl. Leys 1989; Zifonun/Hoffmann/Strecker 1997).

Aus der psychologischen Betrachtungsweise steht der Raumreferenz die konkrete Verwendung raumreferentieller Ausdrücke durch den Sprecher als Sprechen über Raum gegenüber (Wenz 1997:14; Buhl 1996). „Psychologie ist die Wissenschaft, die sich mit der Beschreibung und Analyse des Verhaltens und der geistigen Prozesse befasst.“ (Atkinson et al. 2001: 4). Das Individuum kann als mögliche Verhaltensweise auch Sprache produzieren bzw. rezipieren (Herrmann 2000). Bei der Sprachproduktion können ihm Ziele oder Absichten zugeschrieben werden, bei der Rezeption von Äußerungen können seine Bewusstseinsinhalte modifiziert werden. Aber nicht in jedem Fall wird zur Erreichung eines bestimmten Zieles gesprochen. Häufig ist das Sprechen [in einen größeren Handlungszusammenhang eingebettet und ergänzt andere Handlungen oder Verhaltensweisen.]


Buhl, Heike M. (1996): Erwerbssituation, mentale Repräsentation und sprachliche Lokalisationen - Blickpunktinformation als Bestandteil der Raumrepräsentation. Sprache und Kognition 15 (4), 203-216.

Buhl, Heike M. (1996): Wissenserwerb und Raumreferenz. Ein sprachpsychologischer Zugang zur mentalen Repräsentation (Linguistische Arbeiten, Bd. 357). Tübingen: Niemeyer.

Herrmann, Theo (2000): Sprachpsychologie: Aspekte und Paradigmen. Zeitschrift für Psychologie, 110-128.

Klabunde, Ralf (1998): Zur Wahl dimensionaler Präpositionen und Adverbien in der Sprachproduktion. In: Ludewig, Petra; Geurts, Bart (Hrsg.): Lexikalische Semantik aus kognitiver Sicht. Tübingen: Narr, 41–71.

Klabunde, Ralf (2000): Semantik und Pragmatik dimensionaler Adverbien. In: Habel, Christopher; Stutterheim, Christiane von (Hrsg.): Räumliche Konzepte und sprachliche Strukturen. Tübingen: Niemeyer. (= Linguistische Arbeiten 417), 191-215.

Lang, Ewald (1987): Gestalt und Lage räumlicher Objekte: Semantische Struktur und kontextuelle Interpretation von Dimensionsadjektiven. In: Bayer, Josef (Hrsg.): Grammatik und Kognition. Psycholinguistische Untersuchungen. Linguistische Berichte, Sonderheft 1, 163-218.

Lang, Ewald (1987): Semantik der Dimensionsauszeichnung räumlicher Adjektive [sic]. In: Bierwisch, Manfred; Lang, Ewald (Hrsg.): Grammatische und konzeptuelle Aspekte von Dimensionsadjektiven, Berlin: Akademie-Verlag (studia grammatica XXVI + XXVII), 287-459.

Lang, Ewald (1989): Primärer Orientierungsraum und inhärentes Proportionsschema: interagierende Kategorisierungsraster bei der Konzeptualisierung räumlicher Objekte. In: Habel, Christoph [sic]; Herweg, Michael; Rehkämper, Klaus (Hrsg.): Raumkonzepte in Verstehensprozessen. Interdisziplinäre Beiträge zu Sprache und Raum. Tübingen: Niemeyer, 150-174.

Leys, Odo (1989): Aspekt und Rektion räumlicher Präpositionen. In: Deutsche Sprache 2/89, 97-113.

Schröder, Jochen (1986): Lexikon deutscher Präpositionen. Leipzig, Verlag Enzyklopädie.

Vater, Heinz (1996): Einführung in die Sprachwissenschaft. München: Fink.

Vater, Heinz (19963): Einführung in die Raum-Linguistik. Hürth: Gabel.

Weinrich, Harald (1993): Textgrammatik der deutschen Sprache. Mannheim: Bibl. Inst.

Wenz, Karin (1997): Raum, Raumsprache und Sprachräume: zur Textsemiotik der Raumbeschreibung. Tübingen: Narr.

Wunderlich, Dieter (1984): Zur Syntax der Präpositionalphrasen im Deutschen. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft 3, 65-99.

Zifonun, Gisela; Hoffmann, Ludger; Strecker, Bruno; Ballweg, Joachim; Brauße, Ursula; Breindl, Eva; Engel, Ulrich; Frosch, Helmut; Hoberg, Ursula; Vorderwülbecke, Klaus (1997): Grammatik der deutschen Sprache. 3 Bände. Berlin u. New York: de Gruyter

[Seite 12, Z. 35 f.:]

Vater (1996) unterscheidet bezüglich der Arten räumlicher Verhältnisse, auf die mit entsprechenden

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sprachlichen Ausdrücken verwiesen werden kann, die drei folgenden Phänomenbereiche.

Bei der Positionierung geht es darum, an welchem Ort sich Dinge, Ereignisse oder Zustände befinden, oder in welcher Weise sie sich an ihrem Ort befinden. Die typischen sprachlichen Mittel der Ortsangabe sind im Deutschen Präpositionalphrasen („im Haus“, „vor der Kanne“; vgl. Wunderlich, 1984) und Adverbien („innen“, „vorn“) sowie auch Pronominaladverbien („davor“; vgl. Klabunde, 1998, 2000); die Art und Weise der Positionierung findet ihren sprachlichen Ausdruck in Verben wie „liegen“, „hängen" oder „stecken“ etc.

Die Direktionalisierung bezieht sich auf die Beschreibung von Ortsveränderungen bzw. auch auf die Angabe von räumlichen Bahnen, denen diese Veränderungen folgen. Auch hier kann man die Art und Weise, wiederum ausgedrückt durch entsprechende Verben („legen“, „fahren“, „werfen“ etc.), und den Anfangs- und End-Ort einer Bewegung, ausgedrückt durch Präpositionalphrasen („aus dem Haus“ - „in den Garten“) oder Adverbien („rückwärts“), unterscheiden.8

Die Dimensionierung schließlich bezieht sich auf die Beschreibung räumlicher Eigenschaften von Dingen (sprachlich ausgedrückt mit Adjektiven wie „kurz“ oder „schmal“ etc.) und auf Objektklassen, die räumliche Eigenschaften implizieren (sprachlich ausgedrückt durch Nomina wie „Fläche“, „Kugel“, „Behälter“ etc.).

Die Dimensionierung bzw. dimensionierende Ausdrücke (z.B. Lang, 1987a, b, 1989) werden in der vorliegenden Arbeit nicht weiter erörtert, da es um die Betrachtung räumlicher Relationen zwischen Objekten geht. [...]

Die Bereiche der Positionierung und Direktionalisierung werden auch unter dem Begriff der Lokalisierung zusammengefasst.9 Beides wird im Deutschen durch räumliche Präpositionen (i.d.R. in Form von Präpositionalphrasen; Schröder, 1986; Weinrich, 1993) sprachlich ausgedrückt. Die Positionierung (d.h. die Angabe eines Ortes)

[Seite 14, Z. 1 ff.:]

wird hier von der Direktionalisierung (d.h. der Angabe einer Ortsveränderung) durch den grammatischen Kasus des Nomens in der Präpositionalphrase unterschieden.

Dabei gibt der Dativ den Ort, der Akkusativ den Zielort einer Ortsveränderung (und deren Bahn) an (vgl. auch Leys, 1989; Zifonun, Hoffmann & Strecker, 1997). [...]

Auf der psychologischen Betrachtungsseite steht der Raumreferenz die konkrete Verwendung raumreferentieller Ausdrücke (durch den Menschen bzw. Sprecher) als Sprechen über Raum gegenüber (Buhl, 1996).

[Seite 12, Z. 1 ff.:]

„Psychologie ist die Wissenschaft, die sich mit der Beschreibung und Analyse des Verhaltens und der geistigen Prozesse befasst.“ (Atkinson et al., 2001, S. 4). Dieses Individuum kann als mögliche Verhaltensweise auch Sprache verwenden bzw. verarbeiten (Herrmann, 2000). Dabei können ihm Ziele oder Absichten zugeschrieben werden, unter denen er eine sprachliche Äußerung produziert; andererseits können seine Bewusstseinsinhalte durch die Rezeption von Äußerungen modifiziert werden.

[Seite 12, Z. 14 ff.:]

Denn nicht in jedem Fall muss zur Erreichung eines bestimmten Zieles gesprochen werden, und häufig ist das Sprechen in einen größeren Handlungszusammenhang eingebettet und ergänzt andere Handlungen bzw. Verhaltensweisen.


8 [...]

9 [...]


Atkinson, R. L., Atkinson, R. C., Smith, E. E., Bern, D. J. & Nolen-Hoeksema, S. (2001). Hilgards Einführung in die Psychologie. Heidelberg: Spektrum, Akademischer Verlag.

Buhl, H. M. (1996). Wissenserwerb und Raumreferenz: Ein sprachpsychologischer Zugang zur mentalen Repräsentation. Tübingen: Niemeyer.

Herrmann, T. (2000). Sprachpsychologie: Aspekte und Paradigmen. Zeitschrift für Psychologie, 208, 110-128.

Klabunde, R. (1998). Zur Wahl dimensionaler Präpositionen und Adverbien in der Sprachproduktion. In P. Ludewig & B. Geurts (Hrsg.), Lexikalische Semantik aus kognitiver Sicht: Perspektiven im Spannungsfeld linguistischer und psychologischer Modellierungen (S. 41-71). Tübingen: Narr.

Klabunde, R. (2000). Semantik und Pragmatik dimensionaler Adverbien. In C. Habel & C. von Stutterheim (Hrsg.), Räumliche Konzepte und sprachliche Strukturen (S. 191-215). Tübingen: Niemeyer.

Lang, E. (1987a). Semantik der Dimensionsauszeichnung räumlicher Objekte. In M. Bierwisch & E. Lang (Hrsg.), Grammatische und konzeptuelle Aspekte von Dimensionsadjektiven (S. 287-458). Berlin: Akademie-Verlag.

Lang, E. (1987b). Gestalt und Lage räumlicher Objekte: Semantische Struktur und kontextuelle Interpretation von Dimensionsadjektiven. In J. Bayer (Hrsg.), Grammatik und Kognition. Psycholinguistische Untersuchungen (Linguistische Berichte Sonderheft 1/1987) (S. 163-191). Opladen: Westdeutscher Verlag.

Lang, E. (1989). Primärer Orientierungsraum und inhärentes Proportionsschema: Interagierende Kategorisierungsraster bei der Konzeptualisierung räumlicher Objekte. In C. Habel, M. Herweg & K. Rehkämper (Hrsg.), Raumkonzepte in Verstehensprozessen: Interdisziplinäre Beiträge zu Sprache und Raum (S. 150-173). Tübingen: Niemeyer.

Leys, O. (1989). Aspekt und Rektion räumlicher Präpositionen. Deutsche Sprache: Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation, 17, 97-113.

Schröder, J. (1986). Lexikon deutscher Präpositionen. Leipzig: Verlag Enzyklopädie.

Vater, H. (1996). Einführung in die Raum-Linguistik (3., verb. Aufl.). Hürth: Gabel.

Weinrich, H. (1993). Textgrammatik der deutschen Sprache. Mannheim: Dudenverlag.

Wunderlich, D. (1984). Zur Syntax der Präpositionalphrasen im Deutschen. Zeitschrift für Sprachwissenschaft, 3, 65-99.

Zifonun, G., Hoffmann, L. & Strecker, B. (1997). Grammatik der deutschen Sprache Bd. 3 (Schriften des Instituts für deutsche Sprache; Bd. 7, 3). Berlin: de Gruyter.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Klassische Kopierfehler: "Lang 1987a, b" gibt es im Literaturverzeichnis von Dt nicht.

Ferner: "(Atkinson et al. 2001: 4)" gibt es im Literaturverzeichnis von Dt nicht.

Parallelen gibt es zwar auch mit Grabowski 1999 (S. 23 f.), doch fallen sie mit Weiß 2005 stärker aus, weshalb diese Publikation als Übernahmequelle angesehen wird.

Sichter
(Klgn) Schumann