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Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 47, Zeilen: 6-38
Quelle: Zifonun et al. 1997
Seite(n): 2074, 2105, Zeilen: 2074: 2 ff., 13 f.; 2105: 1-2, 5-8, 8-10, 20-21, 24-31, 32-38
„Lokal“ verwende ich als zusammenfassenden Terminus für „situative“ und „direktive“ Präpositionen. Auffällige Gesetzmäßigkeit beim Vergleich zwischen den situativen und direktiven Präpositionen und den entsprechenden Phrasen ist der Kasuswechsel bei den Präpositionen an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor und zwischen. Bei situativer Verwendung regieren diese den Dativ, bei direktiver den Akkusativ. Die Differenzierung zwischen situativen und direktiven Präpositionen besteht im jeweils für die Lokalisierung einschlägigen Gültigkeitsintervall und kann im Anschluss an Leys (1989) folgendermaßen verallgemeinert werden: lokale Präpositionalphasen denotieren bei Rektion des Dativs ein „bestehendes“, bei Rektion des Akkusativs ein „entstehendes“ Verhältnis. Bestehende Verhältnisse liegen vor, wenn die durch die Präposition bezeichnete Lokalisierungsrelation für den gesamten Ereigniszeitraum gilt, während bei entstehenden Verhältnissen die Lokalisierungsrelation nur für ein Teilintervall gilt. Es muss beachtet werden, dass auch in diesem Fall eher Gegenstands- als Ereignislokalisierung vorliegt (IDS-Grammatik 1997: 2105). Im Beispiel „das Buch liegt auf dem Tisch“ liegt eine Lokalisierung des Buches in der AUF-Region des Tisches für die Gesamtdauer des Ereignisses vor. Im Beispiel „ich lege das Buch auf den Tisch“ liegt eine Lokalisierung des Buches in der AUF-Region des Tisches nach Zurücklegen eines Weges, also nach Abschluss der resultativen Handlung vor.

Direktive Präpositionalphasen mit diesen Präpositionen werden im Folgenden bei der Beschreibung der Bedeutung der Präpositionen wie die entsprechenden situativen interpretiert.

2.2.2.1 Zum Sprachstand der Präpositionen

Präpositionen finden in der linguistischen Literatur, und vor allem in der grammatiktheoretischen, starke Beachtung. Sie werden immer wieder zwischen Funktionswörtern und selbständig bedeutungstragenden Einheiten platziert. Dabei gilt das Interesse vor allem der Bedeutungsauffächerung. Die Syntax der Präpositionalphrase wird oft vereinfachend mit der Syntax der Nominalphrase, erweitert um eine Präposition, gleichgestellt. Neuere Analysen zur Syntax der Präpositionalphrase verschaffen Wunderlich 1984a, 1991 und Rauh 1993.


IDS-Grammatik (1997): Zifonun, Gisela; Ludger Hoffmann; Bruno Strecker (Hrsg.) (1997): Grammatik der deutschen Sprache, Band 3. Berlin ; New York: Walter de Gruyter.

Leys, Odo (1989): Aspekt und Rektion räumlicher Präpositionen. In: Deutsche Sprache 2/89, 97-113.

Rauh, Gisa (1993): Grammatische Kategorien. Düsseldorf: Heinrich-Heine-Universität.

Wunderlich, Dieter (1984): Zur Syntax der Präpositionalphrasen im Deutschen. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft 3, 65-99.

Wunderlich, Dieter (1991): How do Prepositional Phrases fit into Compositional Syntax and Semantics. In: Journal of [sic] Linguistics 29, 591-621.

[Seite 2105, Z. 1-2, 5-8:]

3.1.2. Differenzierung zwischen lokalen und direktiven Präpositionen

Als zusammenfassenden Terminus für ‚lokal‘ und ‚direktiv‘ verwenden wir ‚lokativ‘. [...]

Auffälligstes Faktum beim Vergleich zwischen lokalen und direktiven Präpositionen und den entsprechenden Phrasen ist der Kasuswechsel bei den Präpositionen an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor und zwischen. Bei lokaler Verwendung regieren diese den Dativ, bei direktiver den Akkusativ.

[Seite 2105, Z. 20-21:]

Der Unterschied zwischen lokalen und direktiven Ausdrücken besteht im jeweils für die Lokalisierung einschlägigen Gültigkeitsintervall.

[Seite 2105, Z. 32-38:]

Die damit getroffene Unterscheidung kann im Anschluß an Paul 1919: § 280 und neuerdings Leys 1989 verallgemeinert werden: Lokative Präpositionalphrase denotieren bei Rektion des Dativs ein „bestehendes", bei Rektion des Akkusativs ein „entstehendes" Verhältnis. Bestehende Verhältnisse liegen vor (siehe oben), wenn die durch die Präposition denotierte Lokalisierungsrelation für den gesamten Ereigniszeitraum gilt, während bei entstehenden Verhältnissen die Lokalisierungsrelation nur für ein Teilintervall gilt.

[Seite 2105, Z. 24-31:]

Man beachte, daß auch in diesem Fall eher Gegenstands- als Ereignislokalisierung vorliegt:

(1) Das Buch liegt auf der Bank.

‚Lokalisierung des Buches in der AUF-Region der Bank für die Gesamtdauer des Ereignisses‘.

(2) Hans legt das Buch auf die Bank.

‚Lokalisierung des Buches in der AUF-Region der Bank nach Zurücklegen des Weges, also nach Abschluß der resultativen Handlung‘.

[Seite 2105, Z. 8-10:]

Direktive Präpositionalphrasen mit diesen Präpositionen, die ausschließlich im Komplementgebrauch vorkommen, sind wie die entsprechenden lokalen zu interpretieren.

[Seite 2074:]

0. Übersicht

Präpositionen finden vor allem in der grammatiktheoretischen Literatur vergleichsweise starke Beachtung, weil sie zwischen Funktionswörtern und selbständig bedeutungstragenden Einheiten anzusiedeln sind. Dabei gilt das Interesse vor allem der Bedeutungsauffächerung der Präpositionen, wobei der sogenannte „lokalistische“ Ansatz nach wie vor einflußreich ist (vgl. Vorspann zu Abschnitt 3.).

Die Syntax der Präpositionalphrase wird oft vereinfachend mit der Syntax der Nominalphrase - erweitert um eine Präposition - gleichgesetzt. [...] Neuere Analysen zur Syntax der Präpositionalphrase sind Wunderlich 1984a, 1991, Rauh 1993.


Leys, Odo (1989): Aspekt und Rektion räumlicher Präpositionen. In: DS 17. 97-113.

Paul, Hermann (1919): Deutsche Grammatik. Bd. 3. Teil IV: Syntax (erste Hälfte). Halle/S.: Niemeyer.

Rauh, Gisa (1993): Grammatische Kategorien. Düsseldorf: Heinrich-Heine-Universität.

Wunderlich, Dieter (1984a): Zur Syntax der Präpositionalphrasen im Deutschen. In: ZS 3. 65-99.

Wunderlich, Dieter (1991): How do Prepositional Phrases Fit Into Compositional Syntax and Semantics? In: Linguistics 29. 591-621.

Anmerkungen

Aus der Grammatik der deutschen Sprache. Der Stand der Forschung dort ist von 1997 und wird von der Verfasserin 2010 eins zu eins als "Neuere Analysen [...]" übernommen.

Die eigentliche Quelle ist zwar genannt, doch bleibt die in erheblichem Maße vorhandene Wörtlichkeit der Übernahme (welche sich zudem auch nach der Referenz fortsetzt) ungekennzeichnet. Aus der Quelle mitübernommen werden auch vier Referenzen.

Klassischer Kopierfehler: Wunderlich 1984a gibt es im Literaturverzeichnis von Dt nicht.

Sichter
(Graf Isolan) (Schumann), SleepyHollow02