Als Testamentsvollstrecker einer im Jahr 2006 verstorbenen demenzkranken Dame habe ich gesehen, dass der Generalbevollmächtigte der Erblasserin (ein Münchner Rechtsanwalt) von deren Konto im Jahr 2002 zwei größere Geldbeträge auf das Konto einer damals aktiven Titelmühle überwiesen hat. Der Geschäftsführer dieses dubiosen Instituts (Institut für Wissenschaftsberatung in Bergisch-Gladbach bei Köln) wurde vom Landgericht Hildesheim zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, ebenso ein von ihm bestochener Juraprofessor der Leibnitz-Universität Hannover. Nachdem ich von sämtlichen deutschsprachigen Universitätsbibliotheken die schriftliche Information bekommen habe, dass es im Bestand keine Dissertation unter dem genannten Namen des mutmaßlichen Autors gab und auch eine Auskunft bei der Deutschen Nationalbibbliothek in Frankfurt am Main ergebnislos blieb, besteht der starke Verdacht, dass der Doktorgrad in diesem Fall gegen Geldleistungen verliehen wurde. Wie kann ich den Namen der deutschen Hochschule herausbekommen, die - vermutlich 2004 oder 2005 - ggf. dafür verantwortlich ist. Die Rechtsanwaltskammer München hat mir jede Auskunft dazu verweigert mit dem Hinweis auf berufsrechtliche Regelungen.
Vielen Dank für sachdienliche Hinweise.LotharMaximilian (Diskussion)
- Hallo LotharMaximilian, meines Wissens (man korrigiere mich?) gibt es in Deutschland keine Promotionen ohne irgendeine Form von Text. Per Definition muss dieser Text auch veröffentlicht werden, das kann neben einer Monographie aber auch eine Ansammlung von Aufsätzen, etc. sein. Sollte diese Veröffentlichung allerdings im Selbstverlag geschehen sein, bin ich nicht sicher, ob die Nationalbibliothek den Fall kennen würde. Gibt es denn _irgendwelche_ Schriften des Autors in der Nationalbibliothek (geht auch online: https://portal.dnb.de/)? Vielleicht handelt es sich ja um einen österreichischen oder schweizer Dokotrgrad? Es gibt entsprechende Nationalbibliotheken auch dort... wenn Du gar nicht weiterkommst, solltest Du vielleicht mal in den Chat kommen (aber bitte Geduld mitbringen).
Drhchc (Diskussion) 20:23, 30. Okt. 2012 (UTC)
- sollte sich bei den zukünftigen recherchen herausstellen, dass es sich hier um den ersten fall einer ausländischen universitität handelt, mit dem die erwähnte promotionsvermittlung in bergisch gladbach `zu tun` hatte, bitte ich LotharMaximilian um eine info auf dem wiki wissenschaftlichepraxis, das den seinerzeitigen "Promotionsskandal" etwas beleuchtet. es gab übrigens weitreichendere auswirkungen als obig beschrieben. 195.46.44.53 21:02, 30. Okt. 2012 (UTC)