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Forum: Übersicht > Stellungnahme Holznagel, Ricke, Schumacher
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Erste Stellungnahme der Autoren[]

Stellungnahme[]

Wir haben gestern am späten Abend von der Plagiatsdokumentation zu unserem Studienbuch erfahren. Auch wenn das Buch keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt, sondern „nur“ praktische Arbeitsanleitungen geben will, sind doch Plagiate grundsätzlich nicht hinnehmbar. Im Einvernehmen mit dem Nomos/UTB-Verlag haben wir daher entscheiden, die Auslieferung des Studienbuches mit sofortiger Wirkung zu stoppen. Da zu dem Manuskript verschiedene Mitarbeiter unseres Instituts Beiträge geleistet haben, können wir derzeit die Richtigkeit der Vorwürfe noch nicht im Einzelnen verifizieren. Dies wird einer internen Untersuchung in unserem Institut vorbehalten bleiben. Wir danken gleichwohl Vroni-Plag schon jetzt für die Aufklärung und entschuldigen uns bei den Autoren, deren Werke nicht korrekt zitiert wurden.

Bernd Holznagel, Thorsten Ricke, Pascal Schumacher

78.94.170.128 09:07, 19. Jun. 2012 (UTC)

Quelle: http://www.uni-muenster.de/Jura.tkr/oer/stellungnahme/ ? 93.133.87.193 09:57, 19. Jun. 2012 (UTC)
Bezug: Dokumentation zum Studienbuch. KayH 13:46, 19. Jun. 2012 (UTC)

Diskussion zur Stellungnahme[]

Alle Achtung! 195.46.44.53 10:37, 19. Jun. 2012 (UTC)

Interessante Stellungnahme der drei Autoren bzw. des Instituts der Uni Münster. Ich frage mich nur, warum dieses nicht "wissenenschaftliche" Buch dann in einem Wissenschaftsverlag wie Nomos/UTB veröffentlicht wurde? Das hätten die Autoren dann auch bei der Stellungnahme, im Interesse der Buchkäufer, einmal erklären können oder wie seht Ihr die Sache? —Dieser unsignierte Beitrag stammt von 193.175.213.20 2012-06-19T10:43:41 (UTC). Auf Diskussions- und Forumsseiten sollten Beiträge immer mit vier Tilden: ~~~~ am Ende signiert werden. Man kann sich anmelden, um eigene Kommentare beobachten zu können und einen Namen im Wiki zu haben.

Hut ab, das ist die richtige Einstellung! Ganz im Gegensatz z.B. zur TU Cottbus wird hier Schneid gezeigt. Das Projekt ist ein lobenswertes, ich hoffe sehr, dass das Buch in korrekter Form im nächsten Jahr erscheint! Vanboven 12:24, 19. Jun. 2012 (UTC)

Kurze Ergänzung aus dem Verlag: Natürlich muss auch eine Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten irgendwie einen wissenschaftlichen Anspruch erheben. Sie passt jedenfalls in das Programm eines wissenschaftlichen Verlages wie Nomos. Wir danken den Autoren für ihre schnelle und absolut offene Reaktion und haben das unsere getan, indem wir das Buch sofort vom Markt genommen haben.

Nachdem uns das Konzept so gut gefallen hat, werden wir sehr genau prüfen, ob wir einen zweiten Versuch starten. Die Idee wäre es sicher wert. Allerdings wird der Umstand, dass der erste Versuch auf VroniPlag "zerpflückt" wurde, möglicherweise die Verkaufsaussichten so weit verringern, dass sich das Projekt nicht mehr lohnt. Meine Bitte für künftige Fälle: Vielleicht könnte man vor der Publikation auf VroniPlag erst einmal auf die Autoren und den Verlag zugehen. Wir hätten mit Sicherheit genauso reagiert.Johannes Rux 11:27, 19. Jun. 2012 (UTC)

Wer ist denn "wir"? Und meinen Sie, falls Sie an dieser Publikation beteiligt waren, das wirklich ernst, was Sie hier schreiben? Das Konzept war gut, nur das Füllmaterial (also der konkrete Text) war großflächig dummerweise plagiiert? Und warum sind die verantwortlichen Autoren vor der Publikation dieses Werkes nicht mal an sich herangetreten und haben gelesen, was sie da publizieren? KayH 11:37, 19. Jun. 2012 (UTC)
"Wir" sind der Nomos-Verlag (da bin ich Programmleiter Wissenschaft/Jura und unter anderem zuständig für die Studienliteratur. Und ja: Genau das meine ich. Das Konzept eines Buches kann gut sein, auch wenn bei der Umsetzung Fehler gemacht wurden. Der Unterschied zwischen einem Studienbuch und einer "echten" wissenschaftlichen Arbeit besteht doch darin, dass Studienliteratur immer einen kompilatorischen Charakter hat, da der Stand der Wissenschaft widergegeben werden muss. Ohne die berechtigte Kritik auch nur im geringsten in Frage zu stellen, bin ich daher durchaus erstaunt, dass nun zum ersten Mal ein Lehrbuch zum Gegenstand eines Eintrags bei VroniPlag gemacht wurde - und dann auch noch ausgerechnet ein Werk zur Methode.
Über die Gründe, die dazu geführt haben, dass in diesem Fall fremde Texte genutzt wurden, kann und will ich hier nicht einmal spekuklieren. Ich bin sicher, dass die Autoren das im Rahmen Ihrer internen Untersuchungen aufklären und die erforderlichen Konsequenzen ziehen werden. Johannes Rux 11:58, 19. Jun. 2012 (UTC)
Echt, sind sie da sicher ... für mich klingt "interne Untersuchung" eher besorgniserregend. Ja sie haben Recht, dies ist keine Dissertation, ich finde aber, dass ein Werk, das Studenten zum wissenschaftlichen Arbeiten anleiten soll, dann aber selbst dramatisch plagiiert ist, durchaus thematisch auf Vroniplag "ins Sortiment" passt. --Hindemith 12:24, 19. Jun. 2012 (UTC)
Danke für die Klärung des "Wir". - Einen "kompilatorischen Charakter" würde ich ebenfalls unterstellen bei einem Lehrbuch, einen "plagiatorischen Charakter" aber sicher nicht. Fraglich ist für mich hier insbesondere, warum gerade die Teile des Titels, die dessen "Alleinstellungsmerkmale" bilden sollen - also insbesondere die Teile, die sich mit Fragen des Netzes beschäftigen -, erheblich aus frei zugänglichen (jedoch z.T. hoffnungslos veralteten) Quellen nahezu 1:1 kopiert wurden. Das macht für mich auch "das Konzept" des Lehrbuchs, soweit es ersichtlich ist, mehr als fraglich. KayH 12:21, 19. Jun. 2012 (UTC)
Damit bin ich völlig einverstanden. Ich wollte auch nicht in dem Sinne verstanden werden, dass eine Kompilation das Plagiat rechtfertigen würden.Johannes Rux 14:36, 19. Jun. 2012 (UTC)
Wenn man hier und bei Twitter liest, könnte man meinen, die schnelle Reaktion habe Vroniplag den Spaß verdorben, obwohl man sich doch noch so schön darüber lustig machen wollte.
@ Johannes Rux: Man ist hier auf Publicity aus, will Aufmerksamkeit, daher würden die nie vorher an Sie herantreten. 89.204.130.5 11:47, 19. Jun. 2012 (UTC)
Das mag sein. Aber man kann ja mal fragen...Johannes Rux 11:58, 19. Jun. 2012 (UTC)
Lieber Herr Rux - was wäre gewonnen gewesen, hätte man den Verlag/die "Autoren" vorher kontaktiert? Die Auflage wäre immer noch futsch, VP hätte die Dokumentation immer noch veröffentlicht, öffentliche Stellungnahmen/interne Untersuchungen wären immer noch angezeigt gewesen. Ich sehe den Vorteil für Sie oder irgendwen nicht so ganz (jedenfalls dann nicht, wenn man Ihnen die besten aufklärerischen Intentionen unterstellt)? Beste Grüße, Fret 08:03, 22. Jun. 2012 (UTC)
@Fret: Gute Frage. Für die Antwort muss ich vorweg schicken, dass der Umfang der Plagiate bei meiner ersten Stellungnahme noch nicht so deutlich absehbar war, wie das jetzt der Fall ist. Im Ergebnis hätte sich durch eine frühzeitige (und diskretere) Mitteilung daher vielleicht nicht ganz so viel geändert. Aber... Zum einen hätte die frühzeitige Mitteilung rein gar nichts an unserer Reaktion geändert und wir hätten das Buch auch bei einem deutlich geringeren Umfang plagiierter Passagen umgehend aus dem Verkehr gezogen. Das hätte dazu geführt, dass weitaus weniger Exemplare verbreitet worden wären - wobei der wirtschaftliche Schaden in der Tat vergleichbar gewesen wäre. Ich überlege im Moment z.B., ob und wie wir die Bibliotheken dazu bringen, das Buch zumindest aus der allgemeinen Nutzung herauszunehmen. Zum anderen - und das hängt nun wirklich vom Gewicht der Vorwürfe ab - hätten auch die Autoren, die (möglicherweise) "nur" grob fahrlässig gehandelt haben, in diesem Fall eine etwas bessere Chance, sich irgend wann einmal zu rehabilitieren. Mit der Dokumentation des Plagiates auf VroniPlag ist diese Chance vertan.
Vor allem sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass man sich in einem solchen Fall zunächst an denjenigen wendet, der den fortdauernden Rechstverstoß beseitigen kann - also an den Verlag, in dem das mangelhafte Werk erschienen ist. Wer das für unnötig hält, unterstellt, dass ein Verlag auf eine solche Meldung nicht oder unangemessen reagieren würde. Wir haben hier versucht, unser Bestes gegeben und ich freue mich über die Anerkennung, die wir von vielen Seiten erhalten haben. Allerdings muss ich zugeben, dass einige Werke, die als Plagiat enttarnt wurden und deren Verfasser ihren Titel deswegen verloren haben, immer noch offiziell im Handel erhältlich sind. Dafür habe ich kein Verständnis.Johannes Rux 15:50, 22. Jun. 2012 (UTC)
Lieber Herr Rux,
ich habe am 19.06.12 um 00:43 an die Adresse nomos@nomos.de geschrieben, es war recht kompliziert, überhaupt eine Adresse vom Verlag zu finden. Es ist überhaupt nicht klar, wer den fortdauerenden Rechtsverstoß beseitigen kann. Da es sich um eine Veröffentlichung handelt, also eine öffentliche Äusserung, finde ich dass man auch öffentlich dazu Stellung nehmen kann mit der Frage: wieso gibt es so viele Textübernahmen aus dem Internet und anderen Werken? Ich freue mich aber sehr, dass Sie sich hier die Diskussion gestellt haben und ich verstehe genau so wenig, wieso andere Verlage nicht so energisch vorgegangen sind, die Auslieferung der Plagiate zu stoppen. In die Bibliotheken sollten die Werke aber stehen - mit einem Stempel versehen: Plagiat. Es kann sein, dass jemand darüber forschen möchte, und da sollten die Werke schon auffindbar sein. WiseWoman 16:58, 22. Jun. 2012 (UTC)
Ich vermute, es ging darum, dass man *bevor* man an die Öffentlichkeit geht, den Verlag anschreibt, und diesem dann so eine Woche oder einen Monat oder länger Zeit gibt, "die Sache" erst einmal so, ohne viel Öffentlichkeit zu regeln. Deswegen das "zunächst". Eine gleichzeitige Publizierung und ein Anschreiben bringt den Verlag sofort in Zugzwang, irgendeine Stellungnahme abgeben zu müssen, ohne sich vorher in Ruhe mit der Dokumentation befassen zu können. Darüber sind diese nicht sehr glücklich, wie man sich ja denken kann. ;-) Sotho Tal Ker 17:50, 22. Jun. 2012 (UTC)
@ Sotho tal Ker: Nach meiner Kenntnis waren Lektorate beteiligter Verlage von einem potentiellen Rezensenten dieses "Studienbuches" über den Plagiatsverdacht durchaus einige Tage vor Veröffentlichung auf Vroniplag informiert worden.
Aber davon abgesehen: Ich sehe aus Gründen präventiver wissenschaftlicher Hygiene durchaus nicht die Notwendigkeit, diese Sache vorab "ohne viel Öffentlichkeit" zu regeln; das Buch war "öffentlich" auf dem Markt, und zwar auch gegen Geld zu kaufen, und die Autoren haben sich offenbar davon etwas versprochen und sind im Übrigen auch Prüfer studentischer Leistungsnachweise/ von Examenskandidaten - würden also vermutlich bei entsprechendem Fehlverhalten von Prüfungskandidaten selbst relativ kompromisslos sein (müssen, qua Amtes).
Aus präventiven Gründen finde ich es also heilsam, wenn künftig klar ist: man sollte künftig bei Habilitationen oder Dissertationen nicht plagiieren (= betrügen), sondern auch nicht bei Lehr- oder Studienbüchern.Liberalix68 19:24, 22. Jun. 2012 (UTC)
Nachtgedanken:
@WiseWoman: Danke für den Hinweis auf die versteckte Mail-Adresse von Nomos - die allerdings über das Impressum unserer Internet-Seiten eigentlich leicht zu finden ist. Eine Google-Suche nach "Lektorat Nomos" hätte Sie direkt zu mir geführt. Die Mail direkt nach der Veröffentlichung auf VroniPlag war allerdings nicht ganz das, was ich mir gewünscht habe. Im Übrigen sind wir uns jedoch im Wesentlichen einig.
@Sotho tal Ker: Danke. Das ist genau der Punkt. Ein Monat muss ja gar nicht sein. Aber wie man auch in dieser Disukussion merkt, führt die Skandalisierung zu allzu schnellen und vielleicht nicht immer eindeutigen Stellungnahmen.
@Liberalix68: Ich habe durchaus Verständnis für Ihre Haltung, auch wenn ich Sie weder als Wissenschaftler noch als Verlagsmitarbeiter teile. Sie haben völlig Recht (ich wiederhole mich), dass Plagiate in der Wissenschaft nicht geduldet werden dürfen, auch nicht in Lehrbüchern (wobei ich nochmals auf den Unterschied der beiden Literaturkategorien hinweisen möchte). Sie haben auch Recht damit, dass das kein Kalvaliersdelikt ist. Unabhängig von der Frage, ob Generalprävention überhaupt funktioniert, halte ich den Internet-Pranger für ein grenzwertiges Mittel, weil er unter Umständen die Rehabilitation ausschließt. Mir ist das ein zu mittelalterliches oder alttestamentarisches Verständnis von Strafe. Aber das kann man natürlich anders sehen. Den Hinweis auf die angebliche Vorkenntnis von "Lektoraten beteiligter Verlage" nehme ich jetzt mal ins Wochenende mit - und hoffe, dass die hupenden Fußballfans mich schlafen lassen. Aber es war schon ein schönes, zumindest aber spannendes Spiel...Johannes Rux 21:26, 22. Jun. 2012 (UTC)
Ok, dann übersetze ich Ihre Haltung einfach mal so: Es macht keinen Spaß, mit einer kalten Dusche geweckt zu werden, auch wenn man in fünf Minuten eh hätte aufstehen müssen. Journalisten geben ihren "Opfern" üblicherweise die Möglichkeit der Stellungnahme und suchen dafür einige Tage vor Veröffentlichung einer Reportage den Kontakt zu den Betroffenen. Das wäre auch in diesem oder ähnlichen Fällen nicht verkehrt und würde dem Verlag die Möglichkeit eienr etwas souveräneren Reaktion geben. D'accord.Fret 06:24, 23. Jun. 2012 (UTC)
Schön formuliert. Das trifft es genau!Johannes Rux 07:55, 23. Jun. 2012 (UTC)
Das "Problem" ist leider nur: Wir haben hier keine Zentralredaktion, die vor dem ersten Post im Wiki noch schnell den Verlag anrufen kann und mitteilen, daß in der übernächsten Ausgabe von "VroniPlag aktuell" eine Rezension zum Werk XY erscheinen wird. Macht ja auch irgendwie keinen rechten Sinn. Solange nichts im Wiki dokumentiert ist - und das geschieht ja immer öffentlich -, kann man auch nichts mitteilen. Von daher ist Ihre Erwartung zwar verständlich, aber in dieser Form medial kaum realisierbar. KayH 08:32, 23. Jun. 2012 (UTC)
Wieso - "irgendwer" verschiebt das Ganze irgendwann auf die Home und die Klarnamen werden ja auch erst dann genannt. Hierzu gibt es eine Entscheidungsfindung, die (nehm' ich an) im Chat stattfindet und anschließend umgesetzt wird. Hier könnte statt "Ok, Entscheidung steht, ich schieb' das jetzt auf die Home" entschieden werden auf "Ok, Entscheidung steht, ich mail' dem Verlag und schieb' es übermorgen auf die Home."Fret 08:41, 23. Jun. 2012 (UTC)
Okay, das ist ohne Zweifel denk- und machbar. Es folgt halt einem etwas angestaubten Publikationsbegriff (publiziert ist, was auf der Home ist). Aber auf eine bestimmte Art kann man das so sehen. KayH 08:45, 23. Jun. 2012 (UTC)
Ich fände es schön, wenn der Vorschlag von Fret zumindest diskutiert würde. Das scheint praktikabel zu sein. Und die Erfahrung wird zeigen, ob Verlage diese Chance nutzen.Johannes Rux
@Johannes Rux: Bezüglich der "Prangerwirkung" Vroniplags gibt es ausführliche Diskussionen der Aktiven, insbesondere die "ewige Googlebarkeit" der Klarnamen der Autoren von plagiierten Arbeiten im Wiki wird von vielen kritisch gesehen. Es scheint sich dabei der Konsens herauszubilden, dass in gewisser Weise "abgeschlossene" Dokumentationen archiviert werden, und dabei dann der Klarnamen des Autors entfernt wird (siehe z.B. Home/Archiv).
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass die Öffentlichkeit selbst sehr notwendig ist, um den Plagiaten kraftvoll entgegentreten zu können. Leider haben die "Selbstreinigungskräfte" der Wissenschaft erst einmal ihren guten Ruf verspielt, und speziell in den Fächern Medizin und auch Jura haben sich sehr schädliche Praktiken etabliert (siehe z.B. Jura und Medizin1 Medizin2, Medizin3), die zu bekämpfen die Fakultäten selbst wohl nicht die Kraft aufbringen können oder wollen. Ich glaube Druck durch die Öffentlichkeit ist daher hilfreich. Dass der Nomos Verlag die Plagiate auch ohne Öffentlichkeit nicht geduldet hätte, glaube ich ihnen gerne, aber wie gesagt, es geht nicht nur um das Entfernen eines Plagiats aus den Bücherregalen. --Hindemith 11:01, 23. Jun. 2012 (UTC)
Nun ist mir klar, wieso im Archiv nur noch Abkürzungen stehen - wobei die Autoren natürlich über ISBN und den Eintrag in der Deutschen Nationalbibliothek identifiziertbar bleiben. Dennoch ist das ein guter Ansatz - wenn man den generalpräventiven Zweck akzeptiert. In 10 Jahren wissen wir mehr... Johannes Rux 16:57, 23. Jun. 2012 (UTC)
Abgesehen davon, dass das Wiki nun mal naturgemäß eine öffentliche Dokumentation impliziert, geht es (meiner Ansicht nach) nicht nur um das Entfernen eines Plagiats aus den Bücherregalen, sondern auch darum, die Existenz und die Machart eines solchen Kompilats transparent zu dokumentieren -- hier haben Mechanismen versagt, bzw. die falschen Mechanismen gegriffen, und Öffentlichkeit kann möglicherweise hilfreich sein, hier etwas zu verbessern.
Ich persönlich begrüße die schnelle Reaktion des Verlages und der Autoren (wenn man sie denn so nennen darf: vielleicht sind sie eher die "Namen auf das Titelblatt Setzer" -- ich bin mir nicht sicher, wie ich die Stellungsnahme oben interpretieren soll). Die Aufarbeitung dieses Falles sollte aber über das Auffinden eines Sündenbockes hinausgehen.
Als erster konkreter Ratschlag: in Zukunft bitte sollten die angegebenen Autoren eines Buches auch die sein, die das Buch geschrieben haben und zu verantworten bereit sind. da könnte auch der Verlag eine entsprechende schriftliche Bestätigung verlangen. Hindemith 11:53, 19. Jun. 2012 (UTC)
Also nach dieser merkwürdigen Feststellung des Verlages durch Herrn Professor Rux muss ich leider meine Meinung oben revidieren: Ich hoffe, dass das Buch in veränderter Form im Selbstverlag bzw. im Internet auf den Seiten von Herrn Professor Holznagel unter einer "creative commons" Lizenz erscheint.
Vanboven 12:30, 19. Jun. 2012 (UTC)
Nachdem ich im Netz problemlos erreichbar bin, freue ich mich über jede Erklärung, was Sie merkwürdig finden. Ich vermute, dass es sich um ein Missverständnis handelt, das sich aufklären lässt.Johannes Rux 14:36, 19. Jun. 2012 (UTC)
Vielen Dank für Ihre Antwort. Sie schrieben oben:
"Allerdings wird der Umstand, dass der erste Versuch auf VroniPlag "zerpflückt" wurde, möglicherweise die Verkaufsaussichten so weit verringern, dass sich das Projekt nicht mehr lohnt. Meine Bitte für künftige Fälle: Vielleicht könnte man vor der Publikation auf VroniPlag erst einmal auf die Autoren und den Verlag zugehen."
Merkwürdig finde ich, dass Sie als Verlag nach Aufdeckung von Plagiaten und Urheberrechtsverletzungen Ansprüche - wenn auch als Bitte formuliert - stellen und implizieren, dass Vroniplag Ihr Geschäft schädige. Auf Autorenseite hat man zu diesem Zeitpunkt bereits eine Abmahnung im Briefkasten! Aus meiner Sicht sollte Nomos sich in Demut üben.
Wie dem auch sei, ich danke Ihnen recht herzlich für Ihre Offenheit - bisherige Plagiatsfälle wurden in Konferenzzimmern entschieden, nie hat sich ein Betroffener hier öffentlich geäußert. Dies ist ein Schritt nach vorne! Auch von den Betroffenen an den Universitäten Cottbus und Hagen hätte ich mir mehr als eine dürre Pressemitteilung zu ihren "Fällen" gewüscht.
Vanboven 17:27, 19. Jun. 2012 (UTC)
Danke für das grundsätzliche Lob (oder habe ich das falsch verstanden?). Nur noch ein Hinweis: Mir ging es weniger um eine "Geschäftsschädigung". Denn unser Schaden ensteht durch die Notwendigkeit, die Auflage einzustampfen und dafür trägt VroniPlag nicht die Verantwortung. Ich bin aber auch (oder vielleicht sogar in erster Linie) Wissenschafler und habe an die Münsteraner Kollegen gedacht, die mit Sicherheit einen Fehler gemacht haben, dessen Auswirkungen durch die mit VroniPlag verbundene Publizität aber deutlich verstärkt werden. Man kann das auch anders sehen, sicher. Aber muss das sein? Keine Sorge: Ich will die Debatte um den Sinn von VroniPlag nicht wieder aufnehmen. Also können wir das hier auch abbrechen.Johannes Rux 20:53, 19. Jun. 2012 (UTC)
Nein, das haben Sie richtig verstanden. Vielen Dank für die offene und interessante Diskussion.
Vanboven 21:52, 19. Jun. 2012 (UTC)

Die Reaktionen von Autoren und Verlag waren sehr schnell, und eine gründliche interne Prüfung vor einer detaillierteren Stellungnahme ist sicherlich auch kein Fehler. Etwas Geduld scheint mir jetzt angebracht. PlagProf:-) 14:08, 19. Jun. 2012 (UTC)

ich finde die "interne Prüfung" gut, wenn dann auch die "detaillierte Stellungnahme" folgt. Nur "interne Prüfung" ohne Stellungnahme ist aber meine Befürchtung --Hindemith 14:50, 19. Jun. 2012 (UTC)
Und es wäre mir wichtig, dass hier klar verstanden wird: wer als Autor auf dem Cover steht, verantwortet den Inhalt. Punkt. Das hat die DFG übrings bereits 1998 festgestellt. Es ist nicht alles nun gut, wenn nur das Werk nicht mehr zum Verkauf steht. Wie kann es passieren, dass ein renommierter Verlag ein Plagiat druckt? Was hat hier versagt? Es hat schon vergangene Fällen in Jura gegeben, wo der eigentlichen Autor nicht auf der Titel stand, und als das Werk sich als Plagiat herausstellte, war dieser plötzlich den Buhmann. Ich habe die Hoffnung, dass die drei Autoren hier die Verantwortung übernehmen. WiseWoman 15:31, 19. Jun. 2012 (UTC)
Ich moechte hier begruessen, dass sowohl von Autoren als auch Verlagsseite sofort gehandelt wurde und, was sehr selten passiert, die Plagiate nicht als solche abgestritten wurden. Der Wunsch, dass VroniPlag sich zuerst an Autoren oder Verlag wendet, ist selbstverstaendlich nachvollziehbar. Gleichzeitig sollte aber nachvollziehbar sein, dass VroniPlag das nie tut, denn bei allen Faellen, die hier veroeffentlicht werden, handelt es sich um Faelle, wo ein versehentliches Plagiieren nach Verstaendnis aller Beteiligten definitiv ausgeschlossen werden kann. Damit muss der Autor (oder hier einer der Autoren) ohnehin wissen, dass plagiiert wurde. Eine kostenfreie Open Access Veroeffentlichung des Buches waere eine schoene "Wiedergutmachung" an der Community, aus der Ideen geklaut wurden. Zudem finde ich, dass sonnenklar ist, dass alle Autoren fuer die Plagiate geradestehen muessen, sofern sie nicht arglistig von einem anderen Mitautor getaeuscht wurden. Fiesh 17:13, 19. Jun. 2012 (UTC)
Ich schließe mich Fiesh zu 100% an. Der Verlag hat gehandelt, und was will man denn noch. Hindemith, WW: Habt bitte Geduld. Ich glaube, hier möchte sich jemand anständig verhalten. Und ich begrüße das. HgR 19:06, 19. Jun. 2012 (UTC)
1.) Zu den Autoren:
In dem besagten Studienbuch wurde nicht nur "kompiliert" (was eine Ausweisung der Quellen dennoch erfordern würde), sondern schlicht "plagiiert". Es geht in Vroniplag mE um wissenschaftliche Ethik und ich bin dankbar dafür, dass es Vroniplag und seine Mitstreiter gibt. Die drei "Autoren" des besagten Studienbuches hatten dieses Buch in ihr Veröffentlichungsverzeichnis aufgenommen; zwei davon sind "Akademische Räte", d.h. für spätere Berufungsverfahren sind natürlich Grundlagen-Titel zur Arbeitsmethodik als Publikationsnachweis von Vorteil. Es geht hier letztlich auch um Wettbewerbsvorteile gegenüber akademische Mitbewerber um Professuren; es geht aber auch um Urheberrechtsverletzungen; und es geht um Drittmittel für Institutsgründungen, die man umso eher einwerben kann, je "produktiver" man ist. Davon abgesehen ist es für mich unfassbar, dass ein Jahr nach der "Guttenberg"-Affäre Rechtswissenschaftler die Gedankenlosigkeit (vorsichtig ausgedrückt) aufbringen, ein Studienbuch zur Arbeitsmethodik wissenschaftlich korrekten Arbeitens zu "schreiben" bzw. zu veröffentlichen, welches zu einem großen Teil aus Plagiaten besteht. Machte es die Sache besser, wenn diese Plagiate auf "Zuarbeit" studentischer Lehrstuhlmitarbeiter zurückzuführen wäre? Wer sich als Buchautor ausweist, muss für den Buchinhalt geradestehen. Und ja: in dem Moment, indem ich als Autor einer wissenschaftlichen Arbeit - egal ob Habilitation, Dissertation, Lehr- oder Studienbuch - öffentlich auftrete und mein Werk in den Buchhandel bringe und zum Verkauf anbiete, in exakt diesem Moment stelle ich mich dem "Pranger" der wissenschaftlichen Community und der Öffentlichkeit, denn mein Buch ist dann "auf dem Markt". Wenn in Vroniplag dann wissenschaftlich-unethisches und die Urheberrechte anderer Autoren verletzendes Verhalten festgestellt wird, ist dies ein Akt wissenschaftlicher Hygiene.
PS: Ich denke an einen ehrenhaften Rechtswissenschaftler, der nie ins Rampenlicht drängte; er bemühte sich um die Lehre und veröffentlichte, wenn es hochkam, ca. vier Aufsätze pro Jahr; indes: diese Aufsätze sind gehaltvoll und jedes einzelne Wort entstammte seiner Feder.
2.) Zum Verhalten des Verlages
Es ist in Ordnung, dass der Verlag reagiert hat. Die Begründung freilich - es sei ja nur ein praktisches "Studienbuch" und man wüsste nicht, ob ein solches Buch-Konzept noch Aussicht auf Erfolg habe, wenn Vroniplag es vorher "zerpflückt" habe - finde ich eigentümlich. Eigentlich ist es doch einfach: Man kauft ein Buch, weil man erwartet, der Buchinhalt sei das geistige Eigentum des Buchautors bzw. fremdes geistiges Eigentum ist als solches wissenschaftlich-nachvollziehbar ausgewiesen. So einfach ist das. Da hilft kein Drumherum-reden.Liberalix68 20:06, 19. Jun. 2012 (UTC)
Ja, da muss ich zustimmen, diese Reaktion ist etwas eigentuemlich. Ebenso wie es nicht die Schuld VroniPlags war, dass mehrere Autoren der hier bearbeiteten Dissertationen ihren Doktor verlieren, so hat VroniPlag nicht die zweite Auflage ruiniert. Die Promovenden hatten niemals rechtmaessig einen Doktorgrad, und ebenso ist dieses Buch niemals ein publikationsfaehiges Buch gewesen, die Autoren haben es selbst "zerpflueckt". Die Schuld bei VroniPlag zu suchen ist das Hinrichten des Ueberbringers schlechter Botschaften. Fiesh 20:23, 19. Jun. 2012 (UTC)
Vielleicht erwarte ich zu viel, wenn ich mir Verständnis für die Haltung eines Verlages erhoffe, der auf der sowohl mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gegen Plagiate vorgeht, als auch das Interesse hat, wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden in der Welt zu verbreiten (genau das ist unsere Aufgabe: Bücher drucken kann jeder Copyshop, und Dateien ins Internet zu stellen ist auch keine intellektuelle Herausforderung - wohl aber, Leser zu interessieren). Für die, die unsere Reaktion und die Abgrenzung von "echter Wissenschaft" und "Studienliteratur" eigentümlich finden, weise ich auf den m.E. entscheidenden Unterschied hin: Gehen wir mal davon aus, dass sich tatsächlich auf mindestens einem Drittel der Seiten eines Buches Plagiate befinden. Bei einer Dissertation oder einer anderen wissenschaftlichen Monographie sollte das schon als Beleg dafür ausreichen, dass es sich um keine eigene wissenschaftliche Arbeit des Autors handelt. Das wäre bei Offenlegung der Zitate auch sofort jedem erkennbar und die Arbeit wäre niemals angenommen worden (sollte man hoffen). Ein gut geschriebenes (oder kompiliertes ;-)) Studienbuch verliert hingegen durch die Zitate nicht an Wert: Genau deswegen scheint uns eine gründlich überarbeitete Neuauflage auch nicht unter allen Umständen ausgeschlossen. Bei einer plagiierten Dissertation wäre das ganz anders. Eine Neuauflage, und sei es das perfekte Lehrbuch zum Thema, ergäbe aber dann keinen Sinn, wenn die Dokumentation bei VroniPlag dazu führt, dass die Autoren nicht mehr ernst genommen werden.
Weil ich weiss, dass das wieder einige falsch verstehen werden, weil sie vielleicht nicht damit rechnen, dass ein Wirtschaftsunternehmen Wissenschaft wirklich ernst nehmen will, weise ich sicherheitshalber darauf hin, dass das alles wohlgemerkt keine Rechtfertigung für Verletzungen der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis oder gar des Urheberrechts anderer Autoren! Und VroniPlag kann natürlich nichts dafür, dass Autoren (und wir als Verlag), mit den Folgen Ihrer Handlungen leben müssen. Das ist jetzt doch wieder ein langes Wort zur Nacht geworden ...Johannes Rux 20:53, 19. Jun. 2012 (UTC)
Das mit der "Wiederverwertbarkeit" des Buches, die bei Dissertationen nicht gegeben ist, ist ein interessanter Punkt! Ich finde es schoen, dass Sie so offen zu diesen Punkten Stellung beziehen und nichts beschoenigen. Waere ich an Ihrer Stelle, waere ich vermutlich weniger optimistisch bezueglich einer zweiten Auflage: Obgleich VroniPlag durchaus akribisch arbeitet, kann niemals garantiert werden, dass nicht weitere Plagiate vorhanden sind. Daher genuegt es sicher nicht, schlichtweg die auf VroniPlag genannten Fundstellen korrekt zu kennzeichnen. Das bedeutet, dass also die Autoren selbst noch einen Ueberblick darueber haben muessten, wo und vor allem was geklaut wurde. Das scheint mir zumindest unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, wie die Fundstellen eingestreut sind. Ob Sie als Verleger daher das Wagnis eingehen moechten, mit denselben Autoren das gleiche Kunststueck nochmals zu versuchen? Fiesh 21:05, 19. Jun. 2012 (UTC)
Ja, vielen Dank, dass sie hier kommentieren und ihre Sicht der Dinge darstellen, das ist nicht selbstverständlich. Ich könnte mir durchaus vorstellen (ohne den Markt genau zu kennen), dass ein Buch zum wissenschaftlichen Arbeiten in den Zeiten des Internets für Juristen noch fehlt. Fast ist man geneigt, den gegenwärtigen Plagiatsfall als Hinweis dafür zu sehen, dass ein solches Buch ganz sicher nötig ist. Nicht ganz klar ist für mich, warum dazu ausgerechnet der gescheiterte erste Versuch noch hilfreich sein soll. Ohne das Buch vollständig überblicken zu können ist mein Eindruck eher, dass das Buch genau dann schwach ist, wenn es um die Besonderheiten des Internets geht, z.B. wird dafür auf sehr altes, im Internet zugängliches Material zurückgegriffen (siehe Quelle:Jam/Bleuel_2000, Quelle:Jam/Runkehl_Siever_2001). Da frage ich mich schon, ob man nicht besser ganz von vorne anfängt.
Noch ein Punkt: Natürlich sind sie als Verlag auch Opfer, trotzdem glaube ich, dass die Verlage durchaus einen gewissen Einfluss darauf haben, dass die Autoren auf dem Titelblatt die tatsächlichen Autoren einer Publikation sind. Hier scheint dies ja nicht ganz der Fall zu sein. --Hindemith 22:01, 19. Jun. 2012 (UTC)

Löschung der Profilseiten Rickes und Schumachers[]

Interessant finde ich eher, dass die Autoren Dr. Pascal Schumacher und Dr. Thorsten Ricke ihre Profile sowie Informationen auf der Seite der Universität Münster gelöscht haben. Jetzt ist nur die Frage, warum? Haben die Beiden ein schelchtes Gewissen oder sind andere Werke vielleicht auch noch von dieser Problematik betroffen? Die Reaktion von Nomos reicht mir als Käufer des Buches persönlich nicht! Als Wissenschaftsverlag muss man handeln und nicht beschwichtigen. Das Mindeste was man von einem Wissenschaftsverlag erwarten könnte, wäre die Überprüfung aller publizierten Werke dieser Autoren, die im Verlag veröffentlicht wurden und zusätzlich ein Publikationsverbot zu verhängen, um weitern Schaden abzuwenden. 193.175.213.20 12:02, 19. Jun. 2012 (UTC)

Veröffentlichungen Ricke
Veröffentlichungen Schumacher
(falls Interesse besteht) Hindemith 12:12, 19. Jun. 2012 (UTC)
Es ging mir um die Werke der drei Autoren im Nomos Verlag! Als Verlag würde ich zumindest aus Selbstschutz sowie der Gefahr eines Raputationsverlusts, sämtliche Werke der Autoren die im eigenen Verlag publiziert wurden, einer Prüfung unterziehen. Das ist in meinen Augen jetzt nicht mehr Aufgabe von VroniPlag, sondern die des Wissenschaftsverlags Nomos/UTB als Reaktion und Antwort auf den Plagiatsfall.193.175.213.20 12:19, 19. Jun. 2012 (UTC)

Auch da kann ich Ihnen nur zustimmen und Ihnen versichern, dass wir unsere verlegerischen Pflichten sehr ernst nehmen. Zugleich werde ich mich aber vor jeder Form der Vorverurteilung hüten und aus einem Fehltritt - selbst wenn dieser schwer wiegt - nicht ohne Weiteres darauf schließen, dass auch alle anderen Publikationen eines Autors keinen wissenschaftlichen Wert haben. Vielmehr ist jetzt in der Tat eine gründliche Prüfung angesagt. Erst dann sind Konsequenzen angezeigt, die über den einzelnen Vorfall hinaus gehen.Johannes Rux 14:36, 19. Jun. 2012 (UTC)
Da möchte ich mich Ihnen in jeder Hinsicht anschließen! Ich halte es nicht für akzeptabel, hier irgendeine Form von "Generalverdacht" geäußert zu wissen. Vielmehr gilt auch hier: Erst nach Prüfung eines konkreten Sachverhaltes kann man sich eine Meinung bilden. Jede Art von Unterstellung hinsichtlich weiterer Texte der Autoren halte ich für völlig deplaziert. KayH 16:33, 19. Jun. 2012 (UTC)
Weitere Nachfrage mit anschließender Diskussion nach unten in einen eigenen Abschnitt Forum:Stellungnahme_Holznagel,_Ricke,_Schumacher#Weitere_Frage verschoben. Martin Klicken 11:04, 2. Jul. 2012 (UTC)
Wissen Sie das, dass die Seiten geleert wurden, oder ist das eine Vermutung? Ich habe vorher dort nicht nachgeschaut. Haben Sie eine frühere Version gespeichert? Ansonsten gibt es hier noch ausführlichere Seiten der drei Herren: http://www.uni-muenster.de/ZEUS/mitarbeiter inkl. Listen und Links zu Publikationen. Zur Stellungnahme ganz oben ist anzumerken, dass zur Verifizierung der Vorwürfe im Einzelnen nicht relevant ist, wer angeblich im Institut zugearbeitet hat. Zur Verifizierung reicht die im Wiki vorgelegte Darstellung aus. Finden sich die Stellen tatsächlich so in der untersuchten Arbeit und in den Quellen, kann man zwar im Institut noch nach demjenigen fahnden, der die jeweilige Stelle verbrochen hat. Zu verifizieren gibt es dann aber aus meiner Sicht nichts mehr. Im übrigen schließe ich mich dem Vorschlag an, dass Autoren die Verantwortung für die unter ihrem Namen veröffentlichten Werke übernehmen und sich nicht, mit Plagiatsfakten konfrontiert, lediglich fleißig auf die Suche nach den Schreibern machen. Martin Klicken 12:25, 19. Jun. 2012 (UTC)
Tatsache, ich fasse es nicht, mindestens die Seite von Dr. Thorsten Ricke beim neu gegründeten Zentrum für Energieumweltrecht ZEUS wurde geleert! Im Cache gibt es noch die Version von 31. Mai 2012. Das wirft in der Tat kein gutes Licht auf den Herrn. Er wird wohl seine Seite plötzlich "nicht mehr gebraucht" haben, so wie andere vor ihm. Jetzt nur noch http://www.uni-muenster.de/ZEUS/mitarbeiter/ricke. Oh weh. Martin Klicken 12:37, 19. Jun. 2012 (UTC)
Es ist schon bedenklich, wenn der Geschäftsführer des itm seine Seiten leert. 93.133.87.193 12:49, 19. Jun. 2012 (UTC)
Ich habe sowohl bei itm Münster als auch vom ZEUS-Zentrum der Herren die Profilseiten aus dem Cache geholt und archiviert. Alle vier Seiten wurden geleert. In solchen Fällen empfehle ich generell, wie zum Reflex, immer lieber einmal mehr im Browser auf Datei speichern zu gehen. Martin Klicken 12:52, 19. Jun. 2012 (UTC)
Ja, alle Profile (4 insgesamt) der beiden genannten Autoren auf der Internetseite der Universität Münster wurden geleert und sogar die Fotos gelöscht. Nur leider haben die beiden "Medienexperten" nicht bedacht, dass das Netz nichts vergisst. Es ist für mich schon merkwürdig, warum man plötzlich seine Profile löscht, wenn man doch nichts zu verbergen hat oder vielleicht doch?193.175.213.20 12:53, 19. Jun. 2012 (UTC)

Ja, das stimmt alles schon sehr nachdenklich. Warum geschieht so etwas jetzt, was soll mit einer solchen Seitenleerung bezweckt, vermittelt, suggeriert werden? Am erstaunlichsten bei der ganzen Sache ist freilich, warum es hier überhaupt zu einem solchen Plagiatsausmaß kommen konnte - und das ausgerechnet bei diesem Thema und in Kenntnis einer seit über einem Jahr verstärkten Plagiatsdiskussion! Warum arbeitet jemand so? Zeitdruck, Wurstigkeit? Welches Denken steht hinter einem solchen Handeln? Wenn jemand eine solche Arbeitsweise für vertretbar hält, wirft das grundsätzliche Fragen auf und macht - auch nach den erschreckenden Beobachtungen im Fall Nm - geradezu neugierig, ob das wirklich eine einmalige Fehlleistung war. Das ist doch eigentlich alles nicht zu fassen! Da würde es nicht verwundern, wenn sich jetzt auch noch mal jemand andere Publikationen der Beteiligten genauer ansehen würde, etwa diese eine preisgekrönte Diss. von 2010 oder die andere von 2009 (ebenfalls zu einem Regulierungsthema). -- 92.223.4.123 13:37, 19. Jun. 2012 (UTC)

Seiten sind wieder da Hindemith 13:40, 19. Jun. 2012 (UTC)
Seiten wieder weg. 195.46.44.53 17:19, 20. Jul. 2012 (UTC)
Die Seite http://www.uni-muenster.de/ZEUS/mitarbeiter ist schon noch da. Auf http://www.uni-muenster.de/Jura.tkr/oer/mitarbeiter/ ist nur Prof. Dr. Bernd Holznagel verlinkt. Ich kann mich jedoch nicht mehr erinnern, ob das anfangs auch so war. 93.134.169.32 21:13, 20. Jul. 2012 (UTC)
Beim ersten Mal waren vier Seiten betroffen, jeweils die beiden ITM- und die beiden ZEUS-Seiten. Jetzt scheinen die ITM-Seiten gerade überarbeitet zu werden. Oder so. Jedenfalls sind http://www.uni-muenster.de/Jura.tkr/oer/mitarbeiter/schumacher/ und http://www.uni-muenster.de/Jura.tkr/oer/mitarbeiter/ricke/ zur Zeit nicht erreichbar. Hierzu ein Hinweis: Webseiten kommen und gehen jeden Tag. Unter Umständen fällt einem das aber erst besonders auf, wenn man mal auf eine bestimmte Seite genau achtet. In sehr vielen Fällen sind die Seiten kurz darauf wieder da. Die Leerung aller vier Seiten vor einem Monat kurz nachdem das Buch besprochen wurde, war natürlich erstaunlich und bemerkenswert im Wortsinne, zumal in zwei verschiedenen Bereichen, jeweils die gleichen Mitarbeiter, Geschäftsführer und Akademischer Rat, während zur gleichen Zeit andere Seiten nicht betroffen waren. Martin Klicken 23:43, 20. Jul. 2012 (UTC)
Alle Links auf die Mitarbeiterseiten wurden entfernt. Alle Mitarbeiterseiten ITM scheinen gelöscht, bis auf die des Institutsdirektors. Im Moment kann man hier im Google Cache noch sehen, wie die Übersichtsseite "Mitarbeiter des ITM - Öffentlich-rechtliche Abteilung" bis vor kurzem aussah: http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:su9682yo9JUJ:www.uni-muenster.de/Jura.tkr/oer/mitarbeiter/ Martin Klicken 00:00, 21. Jul. 2012 (UTC)

Hinweis[]

Zur besseren Lesbarkeit nach unten geschoben. Mit "vorstehende Anmerkung" ist dieser Beitrag oben gemeint. Martin Klicken 18:05, 21. Jun. 2012 (UTC)

Nachdem Herr Kollege Schimmel aus der vorstehenden Anmerkung den "amüsanten Aspekt" ableitet, dass wir eine "2. endgültig plagiatfreie Auflage" planen könnten, will ich doch noch einmal darauf hinweisen, dass ich mich auf Vanbovens oben geäußerte Hoffnung bezogen hatte. Wenn ich daher "von sehr genau prüfen" spreche, sollte daher vor allem unsere Skepsis zum Ausdruck kommen - ungeachtet der Überzeugung, dass das Grundkonzept des Buches gut war. Aber das nur nebenbei...Johannes Rux 15:12, 21. Jun. 2012 (UTC)
Sehr geehrter Herr Rux,
es freut mich zu lesen, daß die 2. Auflage noch nicht beschlossene Sache ist, der Verlag vielmehr dies sehr genau prüfen will. Vielleicht habe ich Ihre Aussage dazu dann doch fehlinterpretiert. Tut mir leid, wenn das so angekommen ist, als hätte ich einen billigen Scherz auf Kosten der Verlags machen wollen, der sowieso beim Einstampfen der 1.Auflage keinen Spaß haben wird. (Mehrere Kollegen, die ich vorher fragte, hatten Ihre Bemerkung indessen im gleichen etwas irritierenden Sinne verstanden.) Gut, daß das geklärt ist.
Im Übrigen kann ich mich den Vorrednern nur anschließen: Eine schnelle und konsequente Reaktion seitens des Verlags ist etwas, woran sich manche noch ein Vorbild nehmen können.
84.176.44.25 17:20, 21. Jun. 2012 (UTC)
Danke, ich hoffe auch, dass das nun geklärt ist.Johannes Rux 17:32, 21. Jun. 2012 (UTC)
Sehr geehrter Herr Dr. Johannes Rux, einmal dies vorab: ich finde es sehr respektabel, dass Sie sich hier als Verlagsvertreter an der Debatte mit hochgeklapptem Visier beteiligen. Meinen Respekt, dies ist (leider) nicht sellbstverständlich. Was ich allerdings - jenseits des fragwürdigen "Studienbuches", welches z.B. momentan im "Beck-Shop" online immer noch als "vorbestellbar" ausgepriesen ist - immer noch nicht begriffen habe: Woher nehmen Sie die Meinung, das "Grundkonzept" dieses Buches sei gut oder besonders außergewöhnlich gewesen? Ich könnte Ihnen aus dem Stegreif ein gutes Dutzend bereits erschienener Buchtitel zur "Wissenschaftlichen Arbeitsmethodik für Jurastudenten (auch im Zeitalter des Internets)" benennen, ich habe wirklich (ohne Häme) nicht begriffen, warum Sie das "Holznagel/Ricke/Schumacher"-Konzept für so bemerkenswert erachteten. Ich verstehe, dass Buchverlage Geld verdienen wollen; was ich nicht verstehe, ist, warum sich Verlage innerhalb ein und derselben Verlagsgruppe mit ähnlichen Buchtitteln selbst kannibalisieren. Und vor allem: Befördern Sie mit dieser Art von Verlagsprogrammpolitik nicht solcherart unausgegorene, "mit der heißen Nadel" gestrickte Werke wie das hier besprochene? Als Strafrechtler fällt mir dies vor allem auf, wenn ein x-ter (Anwalts) -Kommentar zum StGB erscheint - seit wann haben Rechtsanwälte und Strafverteidiger Zeit, das StGB wissenschaftlich zu kommentieren? Da ist es doch klar, dass da ein Apparat von mehr oder weniger gut bezahlten und motivierten wissenschaftlichen Zuarbeitern damit beschäftigt ist, das "Ding" fertig zu kriegen; Plagiatsgefahr inklusive. Da muss ein Verlag doch mal innehalten und sich fragen, lieber doch "Klasse statt Masse"? Liberalix68 15:44, 21. Jun. 2012 (UTC)
@Liberalix68: 1. Danke. Gerne. Ich halte es für selbstverständlich, dass ein Verlag offen mitdiskutiert.
2. Ein Konzept kann gut sein, auch wenn das Rad nicht neu erfunden wird - und auch wenn die Umsetzung misslingt (das gilt völlig unabhängig vom Einzelfall).
3. Ihre These, dass ein Strafverteidiger keine Zeit für die wissenschaftliche Kommentierung des StGB hat, grenzt fast schon an Infamie: Es gibt nun wirklich genug Anwälte, die sich - nach oder neben einer erfolgreichen Karriere - Zeit für wissenschaftliche Arbeit nehmen. Und es gibt genügend Beispiele dafür. dass auch solche Autoren hervorragende Texte liefern. Das müssen sie in ihren Schriftsätzen schließlich auch. Ich könnte jetzt böse sein und Sie darauf hinweisen, dass Sie neben Ihrer Tätigkeit als Strafrechtler auch Zeit finden, sich hier zu engagieren...
4. über die Binnenorganisation von Verlagsgruppen, die Programmpolitik einzelner Verlage und unsere Möglichkeiten zur Qualitätssicherung diskutiere ich gerne mit Ihnen: Aber nicht hier. Sie können mich gerne ansprechen.
Johannes Rux 16:18, 21. Jun. 2012 (UTC)
zu Punkt 3: Der Vorwurf der "Infamie" trifft mich persönlich sehr, aufgrund meiner beruflichen Erfahrungen und Einblicke in Wissenschaft, Anwaltsbusiness und Verlagswesen. Aber ich nehme es Ihnen nicht übel, sondern finde es nach wie vor ehrenwert, dass Sie sich der Diskussion stellen. Ich habe als promovierter Volljurist in einer renommierten Kanzlei einem renommierten Rechtsanwalt (zu einem Hungerlohn) an diversen Publikationen "zugearbeitet". Und ich weiß, wovon ich spreche. Es sei nur im Vergleich hierzu soviel gesagt: Das hier besprochene Studienbuch wurde - jedenfalls dem Buchcover nach - von einem Hochschullehrer und seinen beiden Akademischen Räten "verfasst" - der besagte renommierte Rechtsanwalt, für dessen Publikationen (darunter ein Kommentar) ich "zugearbeitet" habe, hatte mit Sicherheit (noch) weniger Zeit für seine diversen Publikationen als besagte akademische Autoren des hier besprochenen Studienbuches; und deswegen beauftragte er Leute wie mich. Das Grundproblem liegt auf der Hand: Rechtswissenschaftler und wissenschaftlich tätige Rechtsanwälte mit Renommee haben die Wahl: Entweder sie sagen auch mal (öfters!) ab, wenn Verlage, Verbände und Ministerien mit Publikationsanliegen an sie herantreten. Oder aber - und dies ist leider meine Beobachtung - sie sagen wegen Eitelkeit, Ehrgeiz und "Den-Hals-Nicht-Voll-Genug-Bekommen" nicht ab, verzweifeln ob ihrer gemachten Zusagen und bedienen sich dann, weil sie es zeitlich selbst nicht schaffen, mehr oder weniger qualifizierter, mehr oder weniger gut bezahlter, mehr oder weniger gut behandelter "Zuarbeiter" - Plagiatsrisiko inklusive. Sie, als Vertreter eines Verlages, sollten dies wissen. Und jeder, der selbst die Mühen wissenschaftlichen Arbeitens und seines zeitlichen Aufwandes kennt, weiß, wie er es zu bewerten hat, wenn Menschen, die im vollen Anwalts- oder Hochschullehrerberuf stehen, etliche Publikationen pro Jahr "verantworten". Es geht um wissenschaftliche Ethik. Es geht darum, dass man das, was man mit seinem Namen verantwortet, auch selbst verfasst hat (oder zumindest seine Helfer benennt). Was jedenfalls nicht geht, ist dies hier: Dass die Autoren eines Studienbuches erklären, sie müssen sich jetzt auf die Suche nach den Bearbeitern ihres Studienbuches machen (im Vorwort besagten Buches werden jedenfalls, meines Wissens, keine Namen von Helfern benannt).Liberalix68 17:17, 21. Jun. 2012 (UTC)
Akzeptiert. Es gibt genau solche Auswüchse und wir als Verlag sind in der Tat in der Pflicht, unsere Autoren nicht zu überlasten. Diese Aufgabe nehme ich persönlich sehr ernst - auch weil ich selbst neben einem durchaus sehr anstrengenden Hauptberuf in Forschung und Lehre aktiv bin und meine akademischen Titel nicht im Lotto gewonnen habe. Trotzdem: Es gibt eben auch genug Gegenbeispiele und daher verwehre ich mich gegen jede Verallgemeinerung.
Dass es im vorliegenden Fall keine Rechtfertigung des Fehlverhaltens geben kann, liegt auf der Hand. Immerhin halte ich die Entschuldigung für aufrichtig und daher ehrenwert - auch wenn oder gerade weil sie auf andere Probleme aufmerksam macht). Ich bin gespannt, ob es eine Erklärung geben wird. Bisher haben alle Beteiligten versucht, offen mit den Fehlern umzugehen. Hoffen wir, dass das so bleibt. An uns soll es jedenfalls nicht liegen.Johannes Rux 17:32, 21. Jun. 2012 (UTC)
Die Entschuldigung ist leider vergiftet durch die Formulierung "nicht korrekt zitiert wurden". Das klingt so, als wären Formfehler "passiert". Etwas war nicht ganz korrekt. Von Klauereien und aufwändigen Verschleierungsorgien, seitenweise, steht da nichts. Die Aussage, es könne im Einzelnen nicht verifiziert werden, weil dazu erstmal die eigentlichen Autoren aufgetrieben werden müssen, halte ich nicht für besonders ehrenhaft. Sie grenzt nicht nur fast ans Infame, das ist infam. Denn, ich schrieb es schon, zur "Verifizierung" (klingt gleich wieder wissenschaftlich) der Stellen muss der Schuldige nicht gefunden werden. Eine Ausflucht also, um Zeit zu schinden. Ehrenhaft wenngleich naiv wäre gewesen, das maximal mögliche Schuldeingeständnis abzugeben: "Wir haben einen Fehler gemacht." Ohne Relativierung oder Passivkonstruktion. Mehr kann man ja nicht erwarten. Gleichwohl erfrischend und hilfreich, dass so schnell und direkt reagiert wurde. Das ist erfreulich. Niemand gibt gern zu, dass er beim Klauen erwischt wurde. Also heißt es: "Ich räume das ein, was mir nachgewiesen werden kann." Martin Klicken 17:50, 21. Jun. 2012 (UTC)
Jetzt muss ich doch noch einmal ran... Aber nur kurz: Ich verstehe den Unmut und teile die Auffassung, dass man auch die Stellungnahme falsch verstehen kann. Sie ist ebenfalls mit heißer Nadel gestrickt. Allerdings gehe ich aufgrund einiger persönlicher Gespräche davon aus, dass es den Dreien wirklich ernst ist. Das ist keine Salami-Taktik! Johannes Rux 18:00, 21. Jun. 2012 (UTC)
Ok! Martin Klicken 18:02, 21. Jun. 2012 (UTC)

Noch eine Frage[]

Herr Rux, noch eine Frage: Ein Punkt, der hier bislang noch etwas unterging, und den ich neben jeglichen wtf?!?-Gefühlen interessant finde ist das von Liberalix angesprochene: "...dass ein Jahr nach der "Guttenberg"-Affäre Rechtswissenschaftler die Gedankenlosigkeit (vorsichtig ausgedrückt) aufbringen, ein Studienbuch zur Arbeitsmethodik wissenschaftlich korrekten Arbeitens zu "schreiben" bzw. zu veröffentlichen, welches zu einem großen Teil aus Plagiaten besteht." Das ist ja an sich schon ein bemerkenswerter Vorgang. Man darf annehmen, dass den Autoren (wer auch immer das letztlich ist) der Fall Guttenberg bekannt ist - war ja kein Weghören damals. Was haben sie sich also jetzt dabei gedacht? Rein informativ fände ich das sehr erhellend (auch im Sinne von noch nötiger Aufklärungarbeit u.a.m.).
Nachdem dann also die Autoren ihre interne Untersuchung angestellt haben, und Sie ihnen im Verlag-Autoren-Krisentreff die Kosten für die eingestampfte Auflage - rein informationshalber - präsentiert haben, wird diese Frage ja sicherlich auch diskutiert werden. Ich würde mich freuen, wenn Sie danach hier die Antwort veröffentlichten.
Ps: Als Alttestamentler kann ich nicht umhin, darauf hinzuweisen, dass sie eine zwar vebreitete, jedoch trotzdem verkürzte Sicht auf alttestamentliches Rechtsempfinden haben (aber das ist wohl eher ein Nebenschauplatz). ;) Fret 09:44, 23. Jun. 2012 (UTC)

Zur Guttenberg-Rezeption der "Autoren" siehe den ersten Eintrag unter den bemerkenswerten Zitaten. KayH 10:10, 23. Jun. 2012 (UTC)
Rein spekulativ würde ich davon ausgehen, dass in dem Buch Texte eingebaut wurden, die schon am Lehrstuhl vorhanden waren. Diese hatte der "unbekannte Autor" wohl in der vor-Guttenberg Ära zusammenkopiert. Oder aber dem "unbekannten Autor" waren die Plagiate schlicht egal. Wo auch immer einen die Spekulationen hinführen, es wird immer klar, dass ein wesentliches Problem darin liegt, dass die bekannten und verantwortlichen "Autoren" anscheinend nicht die wirklichen bzw. alleinigen Autoren des Textes waren. Hindemith 10:26, 23. Jun. 2012 (UTC)
Ja, das ist Spekulation. Seitens der Autoren wurde meines Wissens bisher nur eingeräumt, dass es "Zuarbeiten" gab. Martin Klicken 10:28, 23. Jun. 2012 (UTC)
Ich bin auch gespannt auf die Ergebnisse der internen Untersuchung der Münsteraner. Leicht zu erklären ist das alles nicht.Johannes Rux 16:57, 23. Jun. 2012 (UTC)

"Fall Jam" als Chance für VP und Verlag[]

Bis jetzt sind 33 Plagiatsquellen bekannt geworden. Wenn die Autoren bereit wären, (ggf. nach Rücksprache mit den unbekannten/ungenannten 'Zuarbeitern') alle Karten auf den Tisch zu legen, d.h. sämtliche verwendete Quellen zu offenbaren, könnte man zum ersten Mal die Effizienz von VroniPlag anhand eines konkreten Falls überprüfen (außerdem ließe sich die Quellensuche und Dokumentation dadurch abkürzen). Bei den anderen bisherigen VP-Fällen konnte man über die Trefferquote ja immer nur spekulieren bzw. darüber, wieviele unentdeckte Plagiatsquellen es sonst wohl noch geben könnte.
Würde natürlich voraussetzen, dass die Beteiligten selbst noch wissen, wo man sich überall bedient hat, aber da der Redaktionsschluss noch nicht lange zurückliegt, sollten diese Informationen dort eigentlich noch vorhanden sein. Auch der Verlag dürfte/sollte ein Interesse haben, das volle Ausmaß zu erfahren.

Jam könnte vielleicht auch eine Chance für Nomos/UTB sein, um speziell das Plagiatsthema in einem Buch mit Ratgebercharakter für Lehrende und Lernende gleichermaßen aufzubereiten, vielleicht unter besonderer Berücksichtigung einiger Aspekte, die in anderen Büchern zum Thema noch nicht oder kaum angesprochen wurden (falls es da etwas gibt). Dafür könnte sogar dieser Fall ausdrücklich als Aufhänger dienen (würde sehr souverän wirken!). -- 213.102.93.89 16:31, 23. Jun. 2012 (UTC)

An uns soll es nicht liegen. Ein Buch würde ich aber nicht daraus machen. Eher ein OpenAccess-Dokument, das aber möglichst auch in einer Fachzeitschrift erscheint. Ich habe da schon (seit gestern) eine Idee...Johannes Rux 16:57, 23. Jun. 2012 (UTC)
...da ich in meinem eingangsposting ("Alle Achtung!") dem `unverzüglichen` eingeständnis von fehlverhalten gegen gute, hüstel, `eigentlich` doch selbstverständliche wissenschaftliche praxis meinen tribut zollte, möchte ich in diesem fall meine hoffnung gar nicht restlos begraben. eine transparente nachvollziehbarkeit der entstehungsgeschichte dieser publikation der kollaborativen autoren-/verfasser-gemeinschaft wäre m.e. (wie von 213.102.93.89 ausgeführt) überaus wünschenswert und bemerkenswert. eine begleitende bzw. nachträgliche open-access-dokumentation (seitens des verlages/herrn prof. rux) wäre wohl ebenfalls bislang einmalig. es mag mir jedoch erlaubt sein, zweifel daran zu hegen; -wenngleich- gut ding will doch weile haben...195.46.44.53 19:17, 23. Jun. 2012 (UTC)

Zweite Stellungnahme der Autoren[]

Stellungnahme[]

Meine Mitarbeiter und ich als Inhaber des Lehrstuhls haben in den letzten Tagen das Manuskript des Studienbuches einer gründlichen Prüfung unterzogen. Es sei von Anfang an klargestellt, dass diese Prüfung vor Abgabe des Manuskripts an den Verlag hätte erfolgen müssen. Für diesen Mangel und die Organisation der Arbeitsabläufe insgesamt trage ich die Verantwortung und werde zu ihr stehen, auch in finanzieller Hinsicht.

Die Mängel des Manuskripts sollen weder beschönigt noch entschuldigt werden. Dennoch ist festzuhalten, dass ein Studienbuch nicht den Anspruch einer originären wissenschaftlichen Publikation erheben kann und soll. Das Buch hätte eine Lernhilfe für Anfangssemester sein sollen und enthält eine Zusammenstellung der juristischen Argumentationsmethoden, die seit Jahrzehnten von den Studierenden der Rechtswissenschaft eingeübt werden müssen, anhand von praktischen Beispielen. Es versucht, die Chancen des Internets als Recherche- und Publikationsmittel dabei aufzuzeigen. Selbstverständlich muss aber auch ein solches Studienbuch wörtlich (oder weitgehend wörtlich) Übernommenes ordnungsgemäß zitieren. Das ist an vielen Stellen nicht erfolgt. Drei wesentliche Fehlerquellen haben wir aufgedeckt:

  1. Das Buch basiert in weiten Teilen auf einem internen Mitarbeiterleitfaden, der in den letzten 15 Jahren kontinuierlich fortgeschrieben wurde. Hier hat nie eine Plagiatskontrolle stattgefunden. Dies erklärt z.B. Zitate aus Altversionen von Wikipedia. Das war ein Fehler.
  2. Das Buch sollte an aktuelle Studien- und Lerngewohnheiten der Studierenden anknüpfen. Daher schien es legitim, wenn nicht gar wünschenswert, auch jüngere Mitarbeiter des Instituts an der Überarbeitung und Ausgestaltung des Basismanuskripts zu beteiligen. Verschiedene Absätze aus Entwürfen sind bei der Schlussredaktion unkritisch übernommen worden. Dies war leichtfertig. Die beteiligten Personen hätten überdies in einem Vorwort erwähnt werden sollen. Das Vorwort ist aufgrund eines redaktionellen Versehens nicht mit in den Druck gegangen.
  3. Schließlich sind bei der Schlussredaktion noch Fundstellen gestrichen worden, um den Fußnotenapparat nicht zu überfrachten (darunter Referenzen auf einen Beitrag einer ehemaligen Institutsmitarbeiterin und auf den Verfassungsblog). Dies geschah fahrlässig ohne nochmalige Kontrolle der betreffenden Fundstellen. Auch dies war ein Fehler.

Die Diskussion um unseren Fall und um die genannten Fehlerquellen macht deutlich, dass für didaktisch gestaltete Texte ein verbindlicher Code of Citation bislang fehlt. Hier sehen wir für die Zukunft weiteren Diskussionsbedarf. Eine überarbeitete Version des Buches wird es aus Münster aber nicht geben. Zwar erfasst das Urheberrecht das Kopieren von allgemeinkundigen Erkenntnissen in der Regel nicht. Das spielt aber keine Rolle. Es geht um die Glaubwürdigkeit des Lehrbuchs, und die ist verloren. Wir überlassen dem Verlag gern das Konzept. Mögen andere eine glücklichere Hand bei der Umsetzung haben.

Bernd Holznagel, auch im Namen der Mitautoren Thorsten Ricke und Pascal Schumacher

Quelle: http://www.uni-muenster.de/Jura.tkr/oer/zweite-stellungnahme/

91.64.81.43 19:28, 25. Jun. 2012 (UTC)

Diskussion zur zweiten Stellungnahme[]

Ich möchte hier nur etwas zu dem Punkt "Die Diskussion um unseren Fall und um die genannten Fehlerquellen macht deutlich, dass für didaktisch gestaltete Texte ein verbindlicher Code of Citation bislang fehlt." sagen. Diese Anmerkung ist mir völlig unbegreiflich - und ich frage mich wirklich, was die Herren Holznagel/Ricke/Schumacher veranlasst, sich gegenüber einer wissenschaftlichen Community solcherart um Kopf und Kragen zu reden.. Mein Studium liegt nun mehr als 16 Jahre zurück, aber auch damals gab es längst diesen "Code of Citation" - und zwar nicht nur für Habilitationen und Dissertationen, sondern auch für studentische Haus- und Seminararbeiten, natürlich dann erst recht für Monographien, Aufsätze und Studienbücher. Dieser (neudeutsch) "Code of Citation" ist seit Jahrzehnten klar: Erstens - Weise wörtliche Zitate als solche aus, mit Anführungsstrichen und Angabe der Fundstelle; zweitens - Weise auch die paraphrasierte Übernahme fremder Texte, Gedanken und Gliederungspunkte aus durch entsprechenden Hinweis auf die Fundstelle. Ich bin wirklich fassungslos, was uns hier als "zweite Stellungnahme" präsentiert wird. Die Dokumentation auf vroniplag wird das ganze klägliche Ausmaß dieses Plagiats dokumentieren. Und die Verfasser dieser "zweiten Stellungnahme" sind Berufs- und Amtsträger, die über Prüfungsaufgaben von Studenten und Kandidaten zu befinden haben. Unfassbar.Liberalix68 19:58, 25. Jun. 2012 (UTC)

Trotz aller Irritationen - alle Achtung! 195.46.44.53 20:30, 25. Jun. 2012 (UTC)

Sehr geehrter Herr Holznagel,

ich danke für die Stellungnahme, wiewohl es noch viele Fragen bei mir hinterlässt. "Code of Citation" ist nicht gut, weil auf Englisch wir kein Codex brauchen. Ganz einfach: Man kennzeichne den Anfang der Übernahme, den Ende, und die Quelle. Kann direkt oder indirekt sein, aber geklammert muss es sein. Zitierregeln nannten sie das, als ich vor 36 Jahren nach Deutschland kam. War kein Problem, kannte ich aus den USA. Die Zitierregeln gelten immer, nicht nur in wissenschaftlichen Aufsätzen. Gerade, wenn Sie Studierenden was vorsetzen, sollte es gut referenziert werden, weil sie am Beispiel lernen. WiseWoman 22:54, 25. Jun. 2012 (UTC)

Sehr geehrter Herr Holznagel, Herr Ricke, Herr Schumacher, ich gehe davon aus, dass sich ihr bisheriges Schweigen, das in starkem Kontrast zum sehr offenen und ehrlichen Diskus mit Herrn Rux steht, daraus erklärt, dass sie vor einem ebenso offenen Diskurs die Resultate ihrer internen Untersuchung abwarten wollten. Dies scheint ja jetzt geschehen, so dass es für weiteres Schweigen keinen Grund zu geben scheint. Hingegen scheinen durchaus noch einige Punkte ungeklärt und ich freue mich auf ihre weitere Initiative zugunsten einer restlosen Aufklärung. Insbesondere wenn es stimmt, dass es für Lehrbücher verbindliche Zitationsregeln bislang nicht gibt - was mir aus meiner Universitätserfahrung durchaus neu wäre - schreiben wir hier schließlich Wissenschaftsgeschichte. Folgende Punkte sind mir bislang noch unklar:

  • Wie mir scheint unterscheiden sie nicht zwischen zwei sehr deutlich voneinander abgesetzten Begriffen von "(wissenschaftlichem) Anspruch". Wenn sie einerseits schreiben, "dass ein Studienbuch nicht den Anspruch einer originären wissenschaftlichen Publikation erheben kann und soll", gleichzeitig jedoch die formalen Fehler auf ganzer Linie zuzugeben scheinen, drängt sich die Vermutung auf, dass sie einmal von wissenschaftlichem Anspruch im Sinne von "kreativer (jedoch belegter und nachvollziehbarer) Umgang mit wissenschaftlicher Materie zur Schaffung neuen Wissens" o.ä. - den ein Lehrbuch in der Tat nicht erbringen muss und soll-, sprechen, und einmal von wissenschaftlichem Anspruch im Sinne von "formaler Korrektheit, so, wie sie für wissenschaftliche Publikationen gilt". Doch dann ist ihre beschließende Bemerkung, dass es offenbar noch keinen "Verhaltenskodex" gebe, schlicht falsch. Kurz: Ihre Stellungnahme kann nur dann kohärent gelesen werden, wenn man ihnen die eben skizzierte Differenzierung unterstellt - jene jedoch falsifiziert ihre abschließende Bemerkung. Was verstehe ich hier falsch?
  • Sie schreiben, dass "[d]as Buch [...] in weiten Teilen auf einem internen Mitarbeiterleitfaden [basiert], der in den letzten 15 Jahren kontinuierlich fortgeschrieben wurde." Wie erklärt sich dann
    • die Aufnahme von sehr neuen Texten aus dem Netz, so z.B. dem wissmit-Blog mit Eintrag vom 03.12.2011 (die entsprechenden Textstellen finden sie hier: http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Quelle:Jam/WissMit_2011) oder NordÖR 5/2001 (http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Quelle:Jam/Holznagel_2011); beide durchaus reichlich verwendet? Derartiges kann nicht Teil eines aus unvordenklicher Zeit tradierten Studi-Leitfadens gewesen sein.
    • die Aufnahme von Texten aus Dissertationen sehr neuen Datums
    • das praktisch vollständige Fehlen entsprechender Literatur aus früheren Jahren? Die freimütig "zu Rat gezogenen" Standardwerke mögen in vielen Auflagen immer wieder neu aufgelegt werden, so dass der konkrete Zeitpunkt der Textübernahme nicht nachweisbar sein mag - nicht jedoch mit Dissertationen. Wenn hier fast ausschließlich Werke jüngeren Datums verwendet zu sein scheinen, scheint dies die Behauptung einer 15jährigen kontinuierlichen Fortschreibungsgeschichte nachhaltig zu erschüttern.
  • Wenn es so ist, dass der "Leitfaden" im verganenen Jahrzehnt kontinuierlich fortgeschrieben wurde, dann muss dieser Umstand am Lehrstuhl/Institut bekannt gewesen sein. Auch und insbesondere bei den von ihnen angesprochenen "jüngeren Autoren" - denn jene haben ihn ja ihnen zufolge kontinuierlich fortgeschrieben. Dann scheint es schwer vorstellbar, dass das Wissen um den plagiatorischen Charakter des Manuskriptes auf einmal nicht mehr vorhanden war. Wie erklären sie sich das?
  • Wenngleich (oder besser: weil) ich - s.o. - sie nicht kohärent lesen kann ohne ihnen ein durchaus deutliches und klares Verständnis über den "Verhaltenskodex" beim Abfassen didaktisch orientierter Bücher zu unterstellen - hier die Frage: Welche Abweichungen von den Regeln "normaler" wissenschaftlicher Zitiergeflogenheiten schweben ihnen vor? Worüber, finden sie, wäre Diskussion angebracht?
  • Eine letzte Frage: Sie verweisen auf die Glaubwürdigkeit des Lehrbuches, die verloren wäre. Würden sie mir zustimmen, dass die Glaubwürdigkeit eines Buches - unabhängig ob Lehrbuch, Dissertation oder "sonstiger" Monographie - substantiell von der Glaubwürdigkeit seiner Autoren abhängt?

Mit der genuinen Hoffnung auf Antwort und einen kreativ-kritischen Dialog, Fret 23:07, 25. Jun. 2012 (UTC)

Sehr geehrter „Fret“,
Danke für Ihre Fragen, denen ich nicht ausweichen will. Eine Gegenfrage hätte ich allerdings vorab: Setzt ein offener und fairer Diskurs nicht auch voraus, dass eine Stellungnahme nicht willkürlich in Einzelfragmente zerlegt wird, um diese separat umso besser kritisieren zu können?
Zum Thema „Kodex für Studienliteratur“ heißt es in unserer Stellungnahme: „Auch ein Studienbuch muss wörtlich (oder weitgehend wörtlich) Übernommenes ordnungsgemäß zitieren.“ Daran gib es nichts zu rütteln. Deswegen ist das Buch vom Markt und für den Schaden wird gehaftet. Über das Wissen, das ein Studienbuch vermittelt, ist aber immer in anderen Werken schon diskutiert worden. Wie viel davon ist aufzugreifen? Ab welchem „Grad der Ähnlichkeit“ beginnt das „Plagiat“? Vroniplag führt solche Diskussionen doch selbst! Sind hier die Standards wirklich die gleichen wie bei einer Dissertation? Müssten wir in einem Kapital über juristische Logik nicht sonst Aristoteles im Urtext zitieren? Diesen Fragen müssen erlaubt sein, ohne dass einem hier gleich das Wort im Munde umgedreht wird.
Zum Thema Mitarbeiterleitfaden, an dem selbstverständlich über die Jahre nicht nur Studierende mitgearbeitet haben und der auch nicht „nur“ aus Plagiaten besteht: Psychologisch ist es wohl so gewesen, dass der Leitfaden über die Jahre „unser“ Leitfaden geworden war. Wir haben nicht darüber nachgedacht. Hätten wir das „Wissen“, auf das Sie mit Recht hinweisen, abgerufen, hätten wir den Fehler nicht gemacht! Und natürlich erklärt dies nicht alle Fehler im Manuskript und die Zitate aus neuen Quellen. Aber wir haben ja auch drei Fehlerquellen angeführt und nicht nur diese eine.
Bernd Holznagel
78.94.172.92 5:34, 26. Jun. 2012 (UTC)
Sehr geehrter Herr Holznagel, zuerst vielen Dank, dass sie sich der Diskussion hier stellen, das ist sicher alles andere als angenehm. Auch ist ihnen anzurechnen, dass sie sich in gewisser Weise schützend vor ihre Mitarbeiter / Studenten stellen, die ihnen die Situation (wohl) zum Teil eingebrockt haben. Hier einige Anmerkungen meinerseits:
  • Ich finde die Diskussion um einen verbindlichen "Code of Citation" hier etwas fehl am Platze und verstehe auch, dass sie dafür oben kritisiert werden. Es mag ja sein, dass es offene Fragen zur genauen Abgrenzung gibt, aber die allermeisten Plagiate, um die es hier geht, sind meilenweit von einer möglichen Grauzone entfernt. Natürlich erscheint dann eine solche Diskussion eher wie ein Ablenkungsmanöver -- ich glaube sie hätten es da besser bei ihrem ersten klaren Statement belassen sollen: „Auch ein Studienbuch muss wörtlich (oder weitgehend wörtlich) Übernommenes ordnungsgemäß zitieren.“
  • Kann es nicht auch sein, dass einige Plagiate bewusst entstanden sind, erklärbar durch mangelndes Problembewusstsein und den üblichen Zeitdruck? Dass einige Fußnoten (und auch die dazugehörigen Anführungszeichen) in der Schlussredaktion entfernt wurden, an anderer Stelle aber sehr detaillierte Fußnoten zu finden sind, ist nur schwer verständlich. Auch das "Vergessen" des Vorwortes ist nur schwer zu glauben -- aber natürlich, ich will nichts unterstellen ...
  • Jetzt zu meinem wichtigsten Punkt: es gibt in der Rechtswissenschaft einige sehr unglückliche Praktiken (reine Karrierepromotionen ohne wissenschatlichen Anspruch, wissenschaftiches Zuarbeiten ohne Nennung des wahren Autors, Vanity-Publikationen, etc. (siehe z.B. hier). Jetzt könnte man sich als nicht-Jurist natürlich über die damit verbundene Ungerechtigkeit (z.B. bei der Mittel-, und Titelvergabe) gegenüber anderen Fachrichtungen ereifern, aber ich glaube, der größte Schaden durch solche Praktiken entsteht der Rechtswissenschaft selbst, denn es ist speziell für junge Wissenschaftler schwierig, sich diesen Praktiken zu entziehen ohne Nachteile zu haben. Natürlich müssen Nachwuchswissenschaftler (wie Ihre Co-Autoren) ein ellenlanges Publikationsverzeichnis vorweisen, und natürlich sind sie dann versucht, auf "Schreibhilfe" zurückzugreifen, wie die meisten ihrer Konkurrenten um die Futtertöpfe auch. Diese Zwänge entschuldigen nicht das hier vorliegende Plagiat, aber sie erklären es teilweise. In gewisser Weise sind Sie nun auch Opfer dieser fachspezifischen "Wissenschaftskultur" geworden: ich fände, es wäre genau die richtige Lehre aus dieser peinlichen Plagiatsaffäre, wenn sie mit ihrer beruflichen Absicherung als Lehrstuhlinhaber, ihrem wisenschaftlichen Renommee und ihren Kontakten zur Politik gegen genau die Mechanismen vorgingen, die sie in die gegenwärtige Lage gebracht haben.
--Hindemith 07:54, 26. Jun. 2012 (UTC)
Sehr geehrter Herr Holznagel,
Sie räumen in Ihrer zweiten Stellungnahme ein, drei Fehlerquellen aufgedeckt zu haben:
Erstens, Sie haben keine "Plagiatskontrolle" vorgenommen an einem Text, den Sie faktisch als Ihren eigenen Text ausgegeben haben. Mir fehlen die Worte.
Zweitens, Sie versäumten es, die Autoren des Textes anzugeben. Wenigstens formulieren Sie es so diffus, dass Sie uns die Behauptung ersparen, ein solches Vorwort wäre bereits geschrieben gewesen und nur irgendwie verschwunden. Dennoch sprechen Sie von einem Versehen.
Drittens, Sie haben Hinweise auf die Urheberschaft vieler Textteile aktiv in der Schlussredaktion aus dem Text getilgt. Das räumen Sie ein. Aus Gründen der Lesbarkeit nehme ich an.
Das sind keine Fehlerquellen. Das ist schon deutlich mehr. Alle drei Aspekte zielen in die gleiche eine Richtung, die systematische Anmaßung fremder Leistungen und die Entfernung von Hinweisen auf die ursprüngliche Urheberschaft durchziehen das ganze Buch und sind stilprägendes Merkmal der von Ihnen Dreien(!) zu verantwortenden Publikation in einem Wissenschaftsverlag.
Es wäre meines Erachtens besser gewesen, diese Punkte in Ihrer Stellungnahme entfallen zu lassen, denn sie wirken wie Ausflüchte und entkräften damit leider auch den Teil Ihrer Stellungnahme, in dem Sie angeben, nichts entschuldigen oder beschönigen zu wollen.
Für jeden, der schon einmal eine Hausarbeit, einen Schulaufsatz, einen Zeitungsartikel oder eine wissenschaftliche Arbeit verfasst hat, ist es meines Erachtens eine Zumutung, diese Ausflüchte von Ihnen angeboten zu bekommen.
Martin Klicken 08:00, 26. Jun. 2012 (UTC)
P.S.: Hoch rechne ich Ihnen Ihre ehrliche Schilderung des Effektes an, dass sich bei längerer Beschäftigung mit Textteilen das Gefühl einstellt, der Text gehöre einem. Ihr argumentum ad absurdum aber ist unerträglich. Sie müssen Aristoteles' Urtext natürlich nur zitieren, wenn Sie von Aristoteles wortwörtlich oder sinngemäß abschreiben. Wenn Sie von jemand anderem wortwörtlich oder sinngemäß abschreiben, machen Sie das entsprechend kenntlich. Würden "die Riesen, auf deren Schultern wir alle stehen"[1], das in der Vergangenheit nicht auch so gemacht haben, würden Sie den Namen Aristoteles heute überhaupt nicht kennen. Und vielleicht sogar glauben, dass Ihr Doktorvater diese Staatstheorien erarbeitete. Martin Klicken 08:16, 26. Jun. 2012 (UTC)
Sehr geehrter Herr Holznagel u.a.,
dem oben gesagten kann ich mich nur anschließen. Sie erwecken den Eindruck, als übernähmen SIe zwar die 'juristische' Verantwortung - was bleibt Ihnen auch anderes übrig?! -, aber letztendlich sei das doch alles nur aus Fahrlässigkeit passiert, ein Versehen - kann doch jedem, vor allem den anderen: den im 'vergessenen' Vorwort erwähnten Studenten, mal passieren. Schwamm drüber.
Insbesondere ihr Aristoteles-Passus ist wirklich unverschämt. Was ich allerdings noch viel schlimmer finde, ist ihre Forderung nach einem angeblich nicht vorhandenen 'Code of Ethics' bei derartigen Publikationen. Wie soll der aussehen? Ich darf wörtlich ohne Kennzeichnung der Zitate zitieren? In einem Werk, in dem es um korrektes, wissenschaftliches Arbeiten, also auch 'korrektes Zitieren' geht? Wie sieht das mit den Verlagen aus? Hätte der Nomos/UTB-Verlag etwas dagegen, daß ich meine 'Kompilation' aus rein nomos/UTB-eigenen Verlagswerken zusammenstelle und in einem anderem Verlag veröffentliche? Wieviel Werke von anderen Verlagen müßte ich zitieren, damit nomos/UTB mich nicht vor Gericht zerren würde? Das alles sind Ausflüchte, grober Unfug und Sie wissen das ganz genau! Mal abgesehen davon, daß es so perfide wie lächerlich ist, daß gerade ein plagiarus einen sogenannten Code of Ethics fordert.
Zudem kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Sie einfach schamlos die von Herrn Rux angestoßene, interessante Diskussion über den Unterschied zwischen Qualifikationsschrift und einem Lehrbuch ausnutzen und für Ihre Zwecke mißbrauchen. Tun Sie sich selbst einen Gefallen und übernehmen, wie Herr Rux das in seinem Rahmen getan hat, vollständige Verantwortung für das, was Sie getan haben und halten Sie die Menschen, die das hier lesen und schreiben, nicht für dumm.
Peter Marteau 09:16, 26. Jun. 2012 (UTC)
Jetzt möchte mich doch noch einmal einschalten, da ich mittelbar persönlich angesprochen wurde. Herr Holznagel und die Kollegen verdienen in meinen Augen deutlich mehr Respekt für den offenen Umgang und die Erklärung, wie das Manuskript zustande gekommen ist. Natürlich kann man jemanden, der schon am Boden liegt, besonders gut treten. Allerdings wäre ein wenig Reflektion angezeigt: Ich sehe die Erklärung keineswegs als Ausflucht, sondern als legitimen Beitrag zur Diskussion. Möglicherweise ist die Formulierung missverständlich, wenn Herr Holznagel vom fehlenden oder zumindest unklaren Code of Citation für Studienliteratur spricht. Wer dei Stellungnahme liest, wird ohne Weiteres feststellen, dass es ihm dabei keineswegs darum geht, dass Plagiate in Lehrbüchern möglicherweise zulässig sein könnten. Aber angesichts der Funktion, des Anspruchs und der Genese von Lehrbüchern stellt sich die Frage, wie eine wirksame Qualitätssicherung funktionieren kann: Auf den Punkt gebracht: In einem Lehrbuch erwarte ich keine Flut legitimatorischer Fußnoten, sondern Hinweise auf weiterführende und vertiefende Literatur. Umgekehrt ist in einer Qualifikationsschrift kein Raum für solche Hinweise, dafür muss jeder fremde Gedanke gekennzeichnet werden, um das Fünkchen Originalität deutlich werden zu lassen. Trotz aller Gemeinsamkeiten gibt es auch offensichtliche Unterschiede zwischen beiden Literaturgattungen.Johannes Rux 09:38, 26. Jun. 2012 (UTC)
Nicht jede Meinungsverschiedenheit lässt sich auf missverstandene Formulierungen reduzieren, Herr Rux. Das bringen Sie nun andauernd vor. Möglicherweise gibt es verschiedene Ansichten. Den von Ihnen eingeworfenen Begriff "legitimatorische Fußnoten" finde ich im Zusammenhang mit Plagiaten entlarvend. Sprechen Sie auch vom "legitimatorischen Bezahlen" an der Kasse? So als nette, wenn auch manchmal den Einkaufsfluss unterbrechende, Formsache? Ich muss mich doch sehr wundern. Martin Klicken 09:46, 26. Jun. 2012 (UTC)
Kurze Erläuterung des Begriffs: Eine legitimatorische Fußnote ist typisch für die Qualifikationsschrift (Dissertation etc.), weil die Kandidaten meinen, den Beweis dafür erbringen zu müssen, auch wirklich alles gelesen zu haben, was zu ihrem Thema schon geschrieben wurde. Neben dem Urheber des jeweiligen Gedankens erscheinen in der Fußnote dann auch alle, die ihm gefolgt sind. Das führt zu den ausufernden und in anderen Wissenschaftsdisziplinen oder auch anderen Rechtsordnungen völlig ungewöhnlichen enormen Fußnotenapparaten juristischer Arbeiten. Allzu oft werden Selbstverständlichkeiten mit Fußnoten belegt. Genau das gilt es in der Studienliteratur zu vermeiden. Hier haben Fußnoten genau drei legitime Zwecke: Erstens den Nachweise einer konkreten Quellenangabe bei Übernahme von ganzen Gedankengängen oder wörtlichen Zitaten. Zweitens die Kritik an der "herrschenden Meinung", mit der dem Leser deutlich gemacht werden soll, dass es auch andere Auffassungen gibt (wobei das eigentlich in den Hauptttext gehört). Und Drittens der Verweis auf weiterführende Literatur. Der Begriff der "legitimatorischen Fußnote" darf aber nicht in dem Sinne verstanden werde, dass der zuerst genannte Quellennachweis nur eine Formsache und der Verstoß gegen die Form nur eine lässliche Sünde sei. Das Gegenteil ist der Fall.Johannes Rux 13:40, 26. Jun. 2012 (UTC)
Da bin ich voll bei Ihnen, Herr Rux. Manchen fällt offensichtlich die Unterscheidung zwischen obligatorischen Belegen und "legitimatorischen" Verbrämungs- oder Imponiernoten etwas schwer. Gut, dass das klar gestellt ist. In dieser Diskussion müssen wir über Letztere nicht sprechen. Martin Klicken 13:55, 26. Jun. 2012 (UTC)
@Johannes Rux: Da schliesse ich mich Klicken an: Angesichts der Art der Plagiate (oft lange woertliche Uebernahmen ohne Quellenverweis) ist eine Diskussion ueber "legitimatorische Fussnoten" gaenzlich unangebracht. Nach einem Giftmord werden auch nicht die gesundheitsschaedlichen Nebenwirkungen von Konservierungsstoffen in Lebensmitteln besprochen, auch wenns die vielleicht gibt. Ich schliesse mich ihnen allerdings an, wenn sie fuer Respekt fuer die offene Erklaerung von Herrn Holznagel werben. Sich in dieser Situation hier zu aeussern ist tatsaechlich nicht selbstverstaendlich, die Erklaerung selbst ist aber schon kritikwuerdig --Hindemith 10:20, 26. Jun. 2012 (UTC)
s.o.Johannes Rux 13:40, 26. Jun. 2012 (UTC)
Herr Rux, worin exakt gründet sich der "deutlich höhere Respekt", den ein Missetäter verdient, wenn er nach Konfrontation mit den Indizien nicht umhin kommt, die Tat einzugestehen? Bitte erklären sie es mir, denn es scheint doch so, dass eher das Nichteingestehen zusätzliche Verachtung, keineswegs jedoch das (nur zu angemessene) Eingestehen eigener Schuld zusätzlichen Respekt verdient. Älteren meinen Sitzplatz anzubieten ist auch kein Grund für erhöhte Respektsbekundungen - das Gegenteil jedoch sehr wohl Grund für Missbilligung. Insofern scheinen mir hier die Kategorien doch um einiges verrutscht zu sein und ich würde gern verstehen, warum sie so denken wie sie denken. Danke! Fret 11:51, 26. Jun. 2012 (UTC)
Wenn ich gefragt werde, will ich auch antworten: Ich spreche nicht von zusätzlichem Respekt, sondern vom Respekt an sich, der sich darin äußert, dass man die Erklärung ernst nimmt. Mir scheint, dass das hier nicht immer der Fall ist. Vielmehr kommt es mir bei einigen Beiträgen so vor, als ob die Kritiker nach Formulierungen suchen, die im Sinne eines Versuches der Autoren verstanden werden, sich doch der Verantwortung zu entziehen. Das tun sie jedoch gerade nicht. Vielmehr erkenne ich das Bedürfnis, Lehren aus dem Skandal zu ziehen. Vielleicht bin ich da zu nachsichtig. Aber das liegt möglicherweise daran, dass ich selbst als Autor zahlreiche wissenschaftliche Werke von der Qualifikationsschrift bis zum Lehrbuch zu verantworten habe und die von den Münsteraner Kollegen dargestellten Fehlerquellen ohne Weiteres nachvollziehen kann. Die Frage ist nun, was wir (Autoren und Verlage) tun können, um diese Fehlerquellen versiegen zu lassen. Der selbstverständliche Verzicht auf das absichtliche Plagiat ist m.E. nicht ausreichend. Vielmehr bedarf es anderer und weitergehender Formen der Qualitätssicherung - diese setzen aber wiederum einen klaren Maßstab für die Qualität und eine klare Zuordnung der Verantwortung voraus. Diese Diskussion steht erst am Anfang.Johannes Rux 13:40, 26. Jun. 2012 (UTC)
Ich - und ich denke die meisten mit mir - zollen jedem Respekt, der sich solch einer unangenehmen Diskussion stellt, gerade hier in der Höhle des Löwen. Auch Herrn Holznagel etc. Aber genausowenig, wie die Beteiligten nur noch Asche auf ihr Haupt streuen sollen, sehe ich nicht ein, daß ich oder andere in der Sache (und nur in der!) deshalb besonders "nachsichtig" sein sollten. Wenn ich hier etwas scharf kritisiere, dann sind das die Äußerungen und nicht die Person, die ich gar nicht kenne und zu der ich mir daher auch gar kein Urteil erlauben will. Daher liegt es mir auch völlig fern, auf eine am Boden liegende Person zu treten! Worauf ich allerdings sehr wohl trete, das sind die Äußerungen in der Sache: Wenn jemand, der abgeschrieben hat, das Argument bringt, daß es keine klaren Regelungen zum Zitieren in Studienwerken bringt, dann nenne ich das Argument jetzt und in Zukunft aus den oben genannten Gründen bzw. Fragen erstens bar jeder Logik und zweitens kann ich das in diesem Zusammenhang nur als Ausrede interpretieren.
Den Satz:
"Müssten wir in einem Kapital über juristische Logik nicht sonst Aristoteles im Urtext zitieren"
finde ich zwar amüsant, das aber vor allem deshalb, weil dieses Argument schon lange vor Einführung des Urheberrechts noch zu Zeiten des Privilegienwesens von vielen Abschreibern als Legitimation für ihr Plagiat herhalten mußte. Auch hierin sehe ich keinen Beitrag für eine Diskussion, sondern eine sehr, sehr alte Ausrede.
Es sind insbesondere diese beiden Punkte, die mich, weil ich davon ausgehe, daß Herr Holznagel sich nicht mißverständlich ausgedrückt hat (ich kann mir nicht vorstellen, was er sonst sagen wollen würde) und weil ich davon ausgehe, daß er als vollausgebildeter Jurist weiß, wovon er spricht, vermuten lassen, daß er die Leser, noch einmal: in diesen beiden Punkten, für dumm verkaufen will. Daß die Beteiligten es grundsätzlich ehrlich meinen, davon gehe ich aus. Sonst hätte ich hier auch gar nichts geschrieben. Daß sie es grundsätzlich ehrlich meinen und trotzdem kleine Schutzbehauptungen aufstellen, halte ich erstens für möglich und zweitens menschlich. Daher auch die Kritik allein in der Sache, nicht an der Person!
Benjamin Kozlowski 22:58, 26. Jun. 2012 (UTC)
Das würde ich gerne so unterschreiben. Martin Klicken 23:47, 26. Jun. 2012 (UTC)
Sehr geehrter Herr Holznagel etc.,
ich kann mich dem oben gesagten nur vollständig anschließen. Insbesondere ihr Aristoteles-Passus ist nicht in Ordnung. Und erst ihr 'Code of Ethics'! Wie soll der aussehen? Ich darf wörtlich zitieren, ohne das Zitat zu kennzeichnen? In einem Werk, in dem es um korrektes Zitieren geht? Wie wollen Sie das den Verlagen, aus deren Verlagswerken Sie abschreiben, erklären? Mal abgesehen von den Autoren? Das sind doch nichts als Ausflüchte.
Sie erwecken den Eindruck, als übernähmen Sie keine Verantwortung, denn schlußendlich sei das doch alles nur aus Versehen passiert, eine Fahrlässigkeit - kann doch jedem, insbesondere den im Vorwort erwähnten Studenten, mal passieren.
Tun Sie sich selbst einen Gefallen und übernehmen Verantwortung für das, was Sie getan haben und halten Sie die Menschen, die das hier lesen und schreiben, nicht für blind!
Benjamin Kozlowski 09:28, 26. Jun. 2012 (UTC)
Herr Holznagel, ich möchte sie freundlich bitten, mich darauf hinzuweisen, wo ich ihre Argumentation sinnentstellend zerstückelt und/oder Ihnen die Worte im Mund verdreht habe. Ich lasse mir unsachliche Argumentationstaktik nur ungern ohne die Möglichkeit der diesbezüglichen Stellungnahme vorwerfen.
Bestens, Fret 11:52, 26. Jun. 2012 (UTC)
Ich verstehe die Differenzierung zwischen "nur" einem Lehrbuch (gerade hier wohl auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs!) und anderen wissenschaftlichen Arbeiten nicht. Man muss doch davon ausgehen das nicht nur der Inhalt rezipiert wird sondern gerade auch die vorliegende Form als Beispiel genommen wird. Von Lernenden, von denen man nicht unbedingt erwarten kann dass sie diese (nachträgliche) Unterscheidung der Autoren erkennen, nachvollziehen und sich dann an geeigneter Stelle ein Beispiel nehmen. Oder gits im Buch einen Hinweis?
Aber vielleicht hat diese nachträgliche Relativierung was mit den im Fach benötigten Argumentationskünsten zu tun ;-) 88.76.42.34 12:01, 26. Jun. 2012 (UTC)
Herr Holznagel und Co.,
zunächst einmal Respekt dafür, wie Sie verfahrenstechnich (zum Inhalt aber sogleich!) mit der Situation umgehen. Sie scheinen die Sache nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Sie haben das Buch sofort zurückgerufen, schnell eine erste Stellungnahme herausgegeben und nun die versprochene und ausführlichere Stellungnahme nachgereicht anstatt die Sache tot zu schweigen. Und das dann auch noch hier in der "Höhle des Löwen". Wie gesagt: Respekt dafür.
Respekt auch dafür, dass Sie explizit die Verantwortung übernehmen. Schlimm hätte ich es gefunden, wenn Sie uns nun ein "Bauernopfer" präsentiert hätten und in Ihrer Stellungnahme geschrieben hätten: "Student XY ist als Täter entlarvt und umgehend entlassen worden."
Kommen wir nun aber zum großen ABER Ihrer Stellungnahme und damit zum Inhalt: Sie präsentieren uns drei Fehlerquellen. Die mögen vielleicht plausibel klingen, aber sind sie auch glaubwürdig? Sie selbst schreiben in Ihrer Stellungnahme, dass Sie Ihre Glaubwürdigkeit verloren haben. Und ganz schlimm: Ihre angeregte Diskussion zum "Code of Citation" - hier hätten Sie besser geschwiegen. Ich bin zwar kein Jurist und kenne deshalb nicht die Feinheiten. Aber fest steht doch: Sie können doch nicht ernsthaft die Rechte der Urheber in Frage stellen! Das ist ein absolutes NO-GO! Hier erübrigt sich jede weitere Diskussion! Und unabhängig davon: Sie sind wohl nicht die richtige Person, die diese Diskussion initieren sollte. Wer mit 1,3 Promille erwischt wird, sollten dann auch nicht mit dem Polizisten über Sinn und Inhalt der Promillegrenze diskutieren. Die Diskussion sollten doch eher die Verlagshäuser mit ihren Autoren führen. Wobei dies keine "Diskussion" sein sollte, sondern vielmehr ein unmissverständlicher Hinweis, dass die Rechte anderer Autoren zu achten sind. Und da es immer schwarze Schafe geben wird, sollten die Verlage zukünftig empfindliche Vertragsstrafen für Verstöße in ihren Autorenverträgen vorsehen. Das ist die Sprache, die jeder versteht! 87.189.129.39 12:12, 26. Jun. 2012 (UTC)
"Sie sind wohl nicht die richtige Person, die diese Diskussion initieren sollte" ??? Aha, nun sind wir endlich am Punkt. Wenn der "Plagiarius" hier nur noch Asche auf sein Haupt streuen darf und für jeden weiteren Diskurs nicht mehr "die richtige Person" ist, dann muss man sich nicht wundern, dass sich kaum ein Betroffener der Diskussion hier stellen mag.
93.184.128.18 14:02, 26. Jun. 2012 (UTC)
Bitte beachten Sie das Forumsintro: "Im Forum ist kein Raum für persönliche Angriffe: VP:KPA. Alle Beiträge im Forum sind Meinungsäußerungen der jeweils Beitragenden und deshalb zu signieren". Die Äußerungen aller Beteiligten hier sind Meinungsäußerungen. Die kann man gut oder schlecht finden, aber eines sind sie nie: "endlich am Punkt" (was wohl zu lesen ist: Darum geht es VroniPlag wohl). KayH 14:38, 26. Jun. 2012 (UTC)

Weitere Frage[]

Hierher verschoben. Nachfrage zu einem Beitrag von Johannes Rux . Martin Klicken 11:14, 2. Jul. 2012 (UTC)
Sehr geehrter Herr Professor Rux, mit der fortschreitenden Analyse des Falles Psc ist nun leider eine weitere Veröffentlichung Ihres Verlages betroffen. Mich würde interessieren, wie Sie in diesem Fall reagieren bzw. reagiert haben, und ob weitere Titel Ihres Verlages einer Überprüfung unterzogen werden? Mit freundlichen Grüßen Vanboven 21:25, 30. Jun. 2012 (UTC)

Ja, das würde mich auch sehr interessieren. Verantwortlich für das ganze Desaster ist jedoch nicht der Verlag, sondern der Doktorand und sein Doktorvater bzw. die Uni. Eine Stellungnahme wäre trotzdem angebracht. Ich bin gespannt und nehme an, dass sich diese wegen des Wochenendes verzögert und spätestens am Montag erfolgen wird. 77.4.222.45 23:50, 1. Jul. 2012 (UTC)
Da ich bisher auf direkte Anfragen im Forum geantwortet habe, möchte ich das auch diesmal tun. Allerdings werde ich in der Sache hier keine Auskunft geben, die über die Feststellung hinausgeht, dass wir unsere Standards unverändert beibehalten. Wenn ich es richtig sehe, bin ich der einzige Teilnehmer dieses Forums, der nicht anonym agiert. So wichtig die Aufdeckung wissenschaftlichen Fehlverhaltens ist, halte ich es aber für unabdingbar, dass von allen Seiten mit offenen Karten gespielt wird. Wer sich nicht netzöffentlich äußern will, kann sich gerne per Mail oder Telefon bei mir melden. Weitere Stellungnahmen in der Sache werden von uns aus erst und nur dann erfolgen, wenn diejenigen, die hier in erster Linie gefordert sind, sich öffentlich erklärt haben, also der Autor der betroffenen Arbeit und seine Hochschule bzw. Fakultät.Johannes Rux 07:47, 2. Jul. 2012 (UTC)
Lieber Herr Rux, ich denke, Ihre Feststellung und Verweigerung jeglicher weiterer Auskünfte in der Sache wäre auch vollkommen klar geworden, ohne dass Sie hier gegen anonym Beitragende polemisieren und die abgedroschene Stammtischbinse des "Spielens mit offenen Karten" bemühen. Bisher war Ihnen dieses Forum zu Ihren Zwecken auch gut genug. Niemand hier benötigt Weisheiten dieser Art von Ihnen, denke ich. Es gab eine einfache Frage, und zu deren Beantwortung ist die Identität des Fragestellers völlig irrelevant. Martin Klicken 08:05, 2. Jul. 2012 (UTC)
Oh Mann, dieses Anonymitäts-Geschwafel ist sowas von öde... Aber bitteschön: fret = Albrecht von der Lieth, Dipl theol zu Münster 2012. Vorstandsmitglied des Forum Studienjahr Jerusalem e.V. und derzeit promovierend zu den Klageliedern bei Prof. Dr. Georg Steins in Osnabrück. So, jetzt wissen Sie mehr über mich als die User, mit denen ich auf okcupid.com chatte. Jetzt hoffe ich doch stark auf eine substanzielle Ergänzung - andererseits würde der Anonymitätshinweis - mal wieder - als Rauchbombe entlarvt. Fret 08:08, 2. Jul. 2012 (UTC)
Lieber Herr Rux, es ist doch nicht so, dass Sie den Leuten hier einen Dienst erweisen und diese dankbar sein sollten. Sie nutzen die Plattform hier, voellig zurecht, um sich und Ihren Verlag zu rechtfertigen und Ihr wissenschaftliches Gesicht zu wahren. Das ist legitim. Aber so zu tun, als waere Ihr Gegenueber dazu aus irgendwelchen Gruenden verpflichtet, mit Klarnamen aufzutreten, ist es nicht. Sie haben die "Vorabwarnung" zu Psc ja auch gerne zur Kenntnis genommen, obgleich sie von Anonym kam. Wenn Sie eine Frage nicht beanworten moechten, sagen Sie das einfach, oder sagen Sie nichts. Das sind beides vollkommen legitime Optionen. Aber spielen Sie keine Karten, die ueblicherweise von Wissenschaftsinkompetenzlern oder Schoenredern gespielt wird, damit diskreditieren Sie sich. Fiesh 08:46, 2. Jul. 2012 (UTC)
Super! Ich habe gerade einen schönen Beitrag über Schwarmintelligenz und Recht in der Bearbeitung. Wenn ich mir diese Beißreflexe ansehe, dann gibt das spannendes Anschauungsmaterial:
@Klicken: Mir ging es, wie ich vielleicht nicht deutlich genug gesagt hatte, nicht um die konkrete Frage, deren Antwort man durch einen Blick in unseren Webshop ohne Probleme herausfinden kann (die Arbeit ist bei uns jedenfalls bis auf Weiteres nicht mehr erhältlich), sondern um eine kurze Stellungnahme, dass und warum ich meine, dass für mich jetzt bis zu einer öffentlichen Stellungnahme der Hauptbetroffenen der Zeitpunkt gekommen ist, die Diskussion in ein anderes Forum zu verlagern.
@Fret: Danke - aber wie hätte ich das ohne Ihre erfreuliche Klarstellung herausfinden können?
@Fiesh: Sie verstehen mich falsch. Mir wurde eine Frage gestellt, auf die ich - das ist m.E. ein Gebot der Höflichkeit, geantwortet habe. Wenn Sie kein Verständnis dafür haben, dass auch jemand, der nicht in die von Ihnen genannten Kategorien fällt, lieber genauer wissen möchte, mit wem er da eigentlich kommuniziert, dann kann ich Ihnen nicht helfen. Und Sie haben völlig Recht: Wir haben die Vorabmitteilung über die Arbeit von Psc zum Anlass für eine vorläufige Reaktion genommen. Das werden wir in jedem vergleichbaren Fall wieder tun. Wie es weiter geht, hängt aber - wie gesagt - vor allem von denjenigen ab, die hier unmittelbar betroffen sind.
Und: Ich habe keineswegs darum gebeten, dass die anderen Forumsteilnehmer hier Ihre Klarnamen nennen sollen. Nur wüsste ich selbst gerne, mit wem ich hier eigentlich diskutiere.
Wer das alles nicht verstehen kann, mag sich über meine Haltung ärgern. Damit kann und muss ich leben. An meiner Bereitschaft zum konstruktiven Dialog ändert sich rein gar nichts.Johannes Rux 09:02, 2. Jul. 2012 (UTC)
Wenn Sie zur Sache nichts weiter beitragen können, lassen Sie den Raum hier bitte für konstruktiv Beitragende. Die Auffassung, dass es Ihren Gesprächspartnern an etwas mangelt, haben Sie nun vielfach niedergelegt. Und die herablassende Einlassung zu "Beißreflexen" dieser Gemeinschaft hier als "Anschauungsmaterial" sind leider so einfach und unergiebig, dass ich das wohl für keinen meiner zukünftigen Beiträge verwenden werden könne. Niemand ist gezwungen, sich hier am Diskurs zu beteiligen. Ihr Wunsch zur Selbstdarstellung unter gleichzeitiger Aburteilung der durch die Gemeinschaft gewählten Form steht meines Erachtens in einem denkwürdigen Missverhältnis. Martin Klicken 09:24, 2. Jul. 2012 (UTC)
Sorry für die vielleicht etwas zu scharfe Formulierung. Aber im Ernst: Wie soll ich denn auf die mir unbekannten Forumsteilnehmer zugehen, um sie zu einem Diskurs in anderer Form aufzuforden, ohne dafür das Forum zu nutzen? Leider ist das meine einzige Kontaktmöglichkeit.Johannes Rux 09:46, 2. Jul. 2012 (UTC)
Gut. Wenn Ihnen an einem Diskurs in einer anderen Form etwas liegt, könnten Sie dazu z.B. auf Ihrer Benutzerseite oder auch hier konkret und offen einladen. Ein Forum auf Ihren Verlagsseiten wäre natürlich auch eine sehr interessante Sache. Wollen Sie gezielt bestimmte Forumsteilnehmer um ein Gespräch in einem anderen Rahmen bitten, ist die Nutzung der Diskussionsseite des jeweiligen Benutzers die erste Wahl. Dort können Sie einen Kontaktwunsch hinterlegen. Meine Mailadresse beispielsweise fänden Sie aber auch auf meiner Benutzerseite, evtl. sogar meine Telefonnummer in der Seitenhistorie. Martin Klicken 10:04, 2. Jul. 2012 (UTC)
Sehr geehrter Herr Rux, vielen Dank für Ihre Antwort. Ich verstehe Ihre Neugier herauszufinden, wer denn hier mit Ihnen diskutiert. Bitte verstehen Sie auch meinen Wunsch hier anonym zu bleiben. Ich denke auch so können wir einen konstruktiven Dialog führen! Obwohl die Diskussion schon oft geführt wurde: Anonymität für "whistleblower" in der Wissenschaft hat ihre Berechtigung: Proditionem amo, sed proditores non laudo.
Vanboven 09:32, 2. Jul. 2012 (UTC)
Das kann ich gut verstehen - auch wenn ich mir wünsche, dass es anders ist. Sie können dennoch gerne auf mich zukommen - Diskretion ist Ehrensache. Und auch eine E-Mail unter Pseudonym wäre gern gesehen.Johannes Rux 09:46, 2. Jul. 2012 (UTC)
Sehr geehrter Herr Rux, Ihre Bereitschaft, sich hier in der Sache zu äußern und die Konsequenz, mit der der Verlag die betroffenen Titel vom Markt genommen hat, haben hier allgemeine Zustimmung gefunden. Auch wurde die Anregung aufgegriffen, den Verlag frühzeitig über betroffene Titel zu informieren. Insofern verstehe ich nicht, warum nun wieder Seitenhiebe auf die Pseudonymität der hier hauptsächlich Beitragenden nötig sind. - Aber, das mögen Sie sehen, wie Sie es eben sehen. Für mich heißt es: War ein interessantes Experiment, mit Ihnen vorab Kontakt aufzunehmen. Es wird aber bei diesem einen interessanten bleiben. Irgendwie fehlt offensichtlich schlicht das tiefere Verständnis für die Organisationsform dieser Plattform - und ich habe einfach keine Lust darauf, das immer wieder neu erklären oder rechtfertigen zu müssen. KayH 09:38, 2. Jul. 2012 (UTC)
Ich verweise auf meine Antwort an Martin Klicken oben und danke für Ihre Bereitschaft, auch andere Kommunikationswege zu nutzen.Johannes Rux 09:46, 2. Jul. 2012 (UTC)
Sehr geehrter Herr Rux, ich habe Verstaendnis dafuer, dass sie nichts Konkretes zum Thema Psc sagen wollen, denn hier geht es fuer Herrn Schumacher und auch die Fakultaet um viel. Dem Verlag kann man eher keinen Vorwurf machen, wenn er eine mit summa cum laude bewertete und mit einem hoch-dotierten Promotionspreis dekorierte Doktorarbeit als Buch herausbringt. Der Verlag ist also auch eher Opfer und die Fairness gebietet es durchaus, dass sie den primaer Betroffenen die Gelegenheit einraeumen sich zuerst oeffentlich zu aeussern.
Ihr Verweis auf "offene Karten" und "Anonymitaet" verwundert mich aber schon sehr. Es gibt natuerlich gute Gruende, warum Beitragende hier pseudonym bleiben wollen (nur wenige sind anonym), siehe FAQ. Und warum belegte Argumente zaehlen, auch wenn sie von jemandem stammen, den man nicht kennt, sollte man einem Wissenschaftler eigentlich nicht erklaeren muessen. Auch wenn einige meiner Vorredner ein wenig hart und direkt sind, muss ich schon sagen, dass auch mir in ihrem Beitrag ein wenig der Respekt gegenueber der Community und ihren Vorgehensweisen abgeht. Hier arbeiten sehr ernsthafte und qualifizierte Leute erfolgreich zusammen, um Missstaenden etwas entgegenzusetzen, die weder Universitaeten noch Verlage in den Griff zu bekommen scheinen. Die Plagiate verantwortet hier niemand, wir ueberbringen nur die unangenehme Nachricht.
Ich wiederhole mich nur ungern, aber ihr Thema sollten die Missstaende gerade im Bereich Jura sein (Plagiate, Ehrenautorschaften, Vanity-Publikationen, Schreibfabriken, etc. etc. ), nicht die Methoden der whistleblower. Sie haben eine Position mit gewissem Einfluss auf die Jura-Wissenschaftslandschaft. Wo sehen sie Missstaende? Was kann ein Verlag tun? Was planen sie zu tun? Hindemith 10:18, 2. Jul. 2012 (UTC) (+ Details hier )
Lieber Herr Rux, auch ich bin etwas ratlos - Vanboven hat eine vernünftige Frage gestellt. Was macht jetzt der Verlag, um ggf. bei Altwerke oder für zukünftige Werke gegen Plagiate gewappnet zu sein? Das interessiert die hier Diskutierenden sehr. Die Identitätsfrage damit zu verknüpfen finde ich weniger gut gelungen. Auch wenn sich Ihr Name "korrekt" anhört, es hat sich keiner Ihren Pass zeigen lassen um zu wissen, ob Sie das sind oder jemand, der in diesen Namen agiert. Wichtig ist nur, dass immer derselbe Person mit diesen Namen agiert. Es kommt, ganz im Sinne der Wissenschaftsethik von Merton darauf an, WAS gesagt wird und nicht WER das sagt.
Ich denke selber nicht, dass eine Vorabinformation irgendwas bringt. Dissertationen oder andere Werke sind publiziert, d. h. überall öffentlich einsehbar. Ich verstehe, dass ein Verlag unwohl bei dem Gedanken ist, ein Plagiat publiziert zu haben. Das kann neben urheberrechtliche Probleme auch Probleme der Glaubwürdigkeit in das aktuelle Bestreben vieler Verlage, sich Leistungsschutzrechte etc. einräumen zu lassen. Das diskutieren wir aber sicherlich besser anderswo. Vor mir also die konktrete Frage, an Vanboven angeknüpft: Unternehmen Sie eine Überprüfung von Stichproben andere Dissertationen, die in Ihrem Verlag erschienen sind? Das ist keine Forderung, das ist nur Interesse meinerseits, wie ein Verlag damit umgeht, dass es evtl. auf einer tickende Zeitbombe sitzt. WiseWoman 10:24, 2. Jul. 2012 (UTC)
Lieber Herr Rux, ich hoffe, Sie können verstehen, dass viele sehr sensibilisiert sind, wenn es um Anonymitätsvorwürfe geht. Das ist ein in der Tat ein altes Thema, siehe dazu FAQ Abschnitt Kritik. Selbstverständlich ist es legitim, sich nicht zur Sache nicht zu äußern. Falls doch, muss es natürlich ehrlich sein. Dann verdient es Anerkennung. Im Fall Psc sollte es wohl auch besser der Verfasser persönlich tun, und nicht den Verleger vorschicken, falls er es denn mag. Insofern verstehe ich Ihren Einwand. -Hood 10:51, 2. Jul. 2012 (UTC)
Danke. Das ist der Punkt.Johannes Rux 13:33, 2. Jul. 2012 (UTC)
Sehr geehrter Herr Rux,
zum einen gibt es hier sehr wohl Menschen, die unter Ihrem Klarnamen schreiben. Gut, ich heiße nicht Hans Meyer, aber so abwegig ist mein Name doch auch nicht, daß man ihn gleich als Pseudonym interpretieren muß, oder?
Zum anderen noch eine Anmerkung zur Anonymität. Dieser Vorwurf wurde in vielen Fällen ebenfalls von Abschreibern als 'Ablenkungsmanöver' in den Raum geworfen. Nicht zuletzt deshalb wird die Anonymität wahrscheinlich auch in den FAQs thematisiert. Sie machen damit ein Faß (wieder) auf, wenn auch mit redlicher Intention, worauf die Beteiligten zu Recht etwas allergisch reagieren. Wenn Sie diese Spielregel bzw. Nicht-Regel nicht akzeptieren wollen, dann steht es Ihnen ja frei auf den Verlagsseiten ein eigenes Forum aufzumachen, in dem man nur unter Klarnamen schreiben darf. Benjamin Kozlowski 11:13, 2. Jul. 2012 (UTC)
@Hindemith, WiseWoman, Benjamin Kozlowski: Ich will es nochmals versuchen: Mir ist bewusst geworden, dass der Hinweis auf die Anonymität des Forums wegen früherer Diskussionen an anderer Stelle hier ein Reizthema ist. Ich habe ein gewisses Verständnis dafür, dass sich die meisten Teilnehmer des Forums hier nicht unter ihrem Klarnamen äußern. Dennoch bitte ich umgekehrt um Verständnis dafür, dass ich dieses Forum nicht als den geeigneten Ort empfinde, um von uns aus öffentlich zu machen, was wir in Einzelfällen und allgemein tun, um dafür zu sorgen, dass die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis eingehalten werden. Natürlich denken wir (und nicht erst seit einigen Wochen) darüber nach, was wir als Verlag unternehmen können und müssen - wobei jedenfalls bei Qualifikationsschriften natürlich in erster Linie die Hochschulen gefordert sind. Wenn wir hier eine verbindliche Leitlinie entwickeln sollten, die so weit verfestigt ist, dass wir sie publizieren können, werden wir das auch tun - und zwar auf den Internet-Seiten von Nomos. Ich bin eigentlich der Meinung, dass das gut nachvollziehbar sein sollte - und entschuldige mich für die Irritationen, die durch den Hinweis auf die Anonymität entstanden sind. Johannes Rux 13:33, 2. Jul. 2012 (UTC)
Herr Rux, das ist eine vollkommen nachvollziehbare Haltung. Ich teile sie in der Sache nur zum Teil - ich denke, sie als Verlag haben nur Chancen, wenn sie den ja erfreulicheweise bei ihnen intern einsetzenden Diskus so weit wie möglich öffentlich gestalten (Diskurs/Diskussion =/= Entscheidungsprozess) - aber das anders zu sehen und in Eigenregie zu entscheiden ist natürlich ihr Recht als Verlag und Verlagsrepräsentant. Fret 13:45, 2. Jul. 2012 (UTC)
Klar, dieses Forum ist nicht für alle Arten von Diskussion der beste Ort, das ist vollkommen klar -- schon allein die Übersichtlichkeit ist nicht ideal -- und manche Gedanken will man auch nicht gleich veröffentlichen, wenn man sie gerade erst entwickelt. Manche stören sich auch an den verschiedenen Diskussionsstilen die auf einen einbranden, etc. etc. Da scheint mir die Tatsache, dass nicht alle Autoren hier unter ihrem bürgerlichen Namen posten irgendwie sehr nebensächlich Hindemith 14:34, 2. Jul. 2012 (UTC)

Haftung oder Vertragsstrafe[]

Lieber Herr Rux, nachdem die Sache mit der Anonymitaet fuer mich ausreichend diskutiert scheint, haette ich als Nichtjurist eine relativ banale Frage. Gibt es in Autorenvertraegen im allgemeinen, oder, sollten diese stark variieren, bei Ihnen die Moeglichkeit, den oder die Autoren fuer die durch Plagiarismus entstandenen finanziellen Schaeden haftbar zu machen? Nutzen Sie das? Oder gibt es etwa Vertragsstrafen fuer solche Faelle? Wenn nicht, waere das eventuell eine sinnvolle Moeglichkeit von Verlagsseite, einem solchen Problem entgegenzutreten? Eine empfindliche Vertragsstrafe waere hoffentlich ein Abschreckungsmittel. Ich bin naemlich nicht der Ansicht, dass Sie als Verlag dafuer zustaendig sind oder gewesen waeren, Plagiate aufzuspueren. Sie haben da, aufgrund der groesseren Distanz zu den Autoren, noch weniger die Pflicht als Doktorvaeter, die ich in vielen Faellen schon fuer absolut unschuldig halte. Fiesh 15:35, 2. Jul. 2012 (UTC)

Das stelle ich mir im recht übersichtlichen Wissenschaftsbetrieb schwierig vor. Ich weiß zwar nicht, wie es beim UTB/nomos ist, aber bei Verlagen pflegt man doch den Kontakt mit seinen Autoren. Man kennt sich und ist doch wohl, zumindest bei den Autoren, die etwas häufiger schreiben, per Du. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Herr Rux als Bindeglied zwischen Verlag und Autoren das anders macht. Und irgendwie, so stelle ich mir das vor, ist man doch durch eine mindestens 'wissenschaftliche' Freundschaft verbunden. Man ist ja selbst einer. Man trifft sich vielleicht auf Tagungen und quatscht nett, wenn man sich sieht, über die Kinder, Fußball, Haustiere usw. Und plötzlich soll man so einen Kollegen verklagen? Klar, der hat einen vielleicht hinters Licht geführt. Und vielleicht ist man als redlicher Wissenschaftler auch in der Sache verärgert. Aber denjenigen zu verklagen bedeutet natürlich im Zweifel eine wissenschaftliche Karriere gewaltsam zu beenden, alle Brücken abzubrechen und damit einen ziemlich harten Schnitt. Und dann gibt es ja noch das Problem, daß solche Leute einem dann selbst am Zeug flicken können. Auch wenn man keinen Dreck am Stecken hat: Ich kann mir schon vorstellen, daß dann ganz schnell, gerade in einer Umbruchszeit wie der jetzigen, im jeweiligen Wissenschaftsbetrieb das Gerücht rumgeht: 'Laß Dich besser nicht mit dem ein, der verklagt Dich sofort, wenn Du mal nen Fehler machst'. Und wer will das schon riskieren, wer will schon der 'Verräter' sein?
Trifft es das so ungefähr oder sehe ich das völlig falsch, Herr Rux? Benjamin Kozlowski 18:36, 2. Jul. 2012 (UTC)
Gerade dies scheint mir eigentlich einer der Gründe zu sein, die für eine vertragliche Regelung sprechen: Es verklagt eben nicht Herr Rux, sondern Nomos, UTB oder Kohlhammer. Herr Rux kann seinem Kollegen auf der nächsten Tagung immer noch mitfühlend die Schulter bieten - denn seine Hände wären im Zweifelsfall eben gebunden gewesen. Zupp... Fret 19:02, 2. Jul. 2012 (UTC)
Danke für die interessanten Anregungen. Vertragsstrafen sind meines Wissens in unserer Branche unüblich. Ich bin nun von Haus aus kein Zivilrechtler, vermute aber, dass das einen guten Grund hat. Als wirksamstes Instrument gegen Plagiate erscheint mir daher nach wie vor die Aberkennung des akademischen Titels (und ggf. ein Strafverfahren): Wenn sich die Wissenschaft auf entsprechende Kontrollverfahren und Sanktionsmechanismen verständigt, ist dies mit Sicherheit der beste Weg, um die Einhaltung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis zu gewährleisten. Johannes Rux 20:01, 2. Jul. 2012 (UTC)
Ok, sehe ich ein. Aber, ich frage jetzt mal ganz als Laie, irgendwer muss doch belangbar sein und irgendwer muss doch belangen können. Wenn ich mir als Pennäler, der für ein Schulreferat ganz besonders informiert sein will, von meinem Weihnachtsgeld Herrn Schumachers Diss für 98EUR kaufe und danach feststelle, dass ca. ein Drittel der Arbeit aus frei verfüglichen Online-Quellen stammt - da bin ich doch irgendwie getäuscht worden, oder? Denn die 98EUR sind doch nicht der Preis für Papier und Bindung, sondern für die zugrunde liegende intellektuelle und wissenschaftliche Leistung. Über die wurde ich als Käufer jedoch (bewusst) im Unklaren gelassen, oder? Fret 06:15, 3. Jul. 2012 (UTC)
@ Fret und Herrn Ruxen: Das wäre natürlich ein schöner Fall. Jurastudent Klaus Klug geht aufgrund der vroniplag-Recherchen in die Fachbuchhandlung im schönen Münster und macht gemäß §§ 437 Nr. 2, 434 I 2 Nr. 2, 433 I 2, 326 V BGB einen Rücktritt geltend, da das Buch eines Doktoranden im Telekommunikationsbereich einen Sachmangel aufweist und die Nacherfüllung (plagiatsfreie Dissertation) wahrscheinlich unmöglich ist.
Der Fall ist natürlich ein Schulfall. Denn kein Jurastudent liest, geschweige denn kauft, eine Dissertation. Was ist aber zur Frage von Fret zu sagen? Es schaut doch meistens so aus: Der Promovend zahlt mehrere tausend Euro für die Veröffentlichung seiner Dissertation und das aus eigener Tasche, wenn er nicht einen Druckkostenzuschuss erhält. Wie soll da eine Vertragsstrafe greifen, wenn ich für eine Veröffentlichung noch zahlen muss. Der Verlag lektoriert meistens nicht mehr. Nun hat der Verlag das Geld und verkauft die Dissertation (natürlich in kleiner Auflage) für viel Geld an Bibliotheken und Institute. Und wer soll es richten? Genau: Das Strafrecht und die Universitäten. Und der Verlag hat nichts damit zu tun und macht nur die Hände auf? Das kann es doch nicht sein!
77.180.232.145 15:26, 23. Jul. 2012 (UTC)

Fazit und Folgen[]

Guten Tag, ich bin durch Zufall auf diesen Fall gestoßen und habe die Diskussion mit großem Interesse gefolgt. Leider habe ich in der Presse nicht erfahren, wie es in den vergangenen zwei Monaten weiter gegangen ist.

Ich freue mich sehr, dass Herr Rux sich die Zeit genommen hat, um geduldig sich den Fragen zu stellen. Ich sehe den Verlag, ähnlich wie einen betrogenen Doktorvater, in erster Linie als Opfer, auch wenn sich immer die Frage stellt, ob man nicht besser hätte kontrollieren müssen. Die Kontrolle jedoch ist sehr aufwändig, wie die Plagiatsjäger des VroniPlag Wiki am besten wissen.

Leider sind die Beteiligten - in erster Linie die Plagiatoren, aber auch oft die Universität - meist darauf bedacht, Spuren zu verwischen und Gras über die Sache wachsen zu lassen. Daher muss ich Herrn Rux widersprechen: Das Öffentlichmachen verhilft der Wahrheit (und Konsequenzen) am ehesten zu einer realistischen Chance. Sollte die Reputation der Plagiatoren darunter leiden, dann ist das kein bedauerlicher Nebeneffekt, sondern selbstverständlich das Ziel. Und so ist der Generalverdacht gegenüber den Ertappten auch nicht ein Schuss über das Ziel hinaus, sondern notwendige Konsequenz. Gerade wegen der ungeheuren Arbeit, die das Entdecken von Plagiaten macht, ist es niemandem zuzumuten, den übrigen Werken eines ertappten Plagiators noch großes Vertrauen zu schenken.

Ich bin sehr dafür, Menschen eine zweite Chance zu geben. Ich erwarte dann allerdings auch eine entsprechende Haltung, die ich bei Herrn Holznagel arg vermisse (wie schon bei Herrn von und zu Guttenberg). Zu erwarten ist in erster Linie die Mithilfe bei der Aufklärung. Leider habe ich es noch nie gesehen, dass der Erwischte alle seine Exzerpte, Fotokopien usw. durchsucht und von selbst aufzeigt, was er alles plagiiert hat (und so die Listen der Plagiatsjäger vervollständigt). Von einem reumütigen Dieb erwartet man doch ebenso, dass er auch die Diebstähle gesteht, die ihm noch nicht nachgewiesen wurden?

Ferner geht es um das eindeutige Bekenntnis dessen, worin genau die Fehlleistung bestanden hat. Ohne Wenn und Aber, ohne Verweise auf angeblich fehlende Regeln usw. Wenn der Autor, der immerhin mit der Autorität seiner Titel ein Buch veröffentlicht, nicht genau weiß, woher die Texte stammen, denen er seinen Namen verleiht, wie diese Texte entstanden sind... Bei dieser Ungeheuerlichkeit hätte Herr Holznagel gerne länger verweilen dürfen.

Die "jüngeren Mitarbeiter", hinter denen er sich versteckt, will er jetzt namentlich wohl nicht outen. Dann aber hätte er sie samt angeblich vergessenem Vorwort gar nicht erst erwähnen sollen. So muss dieser Teil der Erklärung den Verdacht einer bloßen Schutzbehauptung hervorrufen. Dabei vermute ich noch nicht einmal, dass Herr Holznagel selbst plagiiert hat und dies anderen in die Schuhe schieben will.

Es gibt eine Reihe von Fällen, in denen die sonst gern verschwiegenen studentischen Hilfssklaven geschlampt haben und dies dann dem Autor zur Unehre gereicht hat, so oder so. Wie es sich hier verhalten hat - ohne Aussagen der "jüngeren Mitarbeiter" werden wir es wohl nie erfahren. In diesem Punkt sehe ich übrigens in Herrn Holznagels Ausführungen einen Widerhall der guttenbergschen Art, sich selbst für sein Fehlerbekenntnis auf die Schulter zu klopfen. Herr Holznagel habe legitimer-, ja wünschenswerterweise "jüngere Mitarbeiter" "beteiligt", wie lobenswert. Das ist alles für mich nicht sehr vertrauensweckend. Alte Schule (Diskussion) 19:01, 17. Sep. 2012 (UTC)

Stellungnahme Uni Münster, Norbert Robers[]

Zu den Juristen in Münster:

"Nicht glücklich, so räumte Pressesprecher Robers ein, sei man über die neuerlichen Plagiats-Vorwürfe. Da es sich jedoch in allen bisher bekannt gewordenen Fällen um das selbe Institut der Uni handelt, geht man dort in Teilen von einer gezielten Kampagne aus. „Ein Jagdtrieb hat eingesetzt“, so ein Mitarbeiter."

Ich kann gar nicht sagen, wie schlimm ich diese Nebelkerzen finde. "Gezielte Kampagne". Da entsteht zunehmend der Eindruck, dass dort zumindest systematisch weggeschaut wurde, und wenn das dann jemand offenlegt, ist das eine "gezielte Kampagne" und das eigentliche Vergehen. Einfach krass.

Link dazu: http://www.wn.de/Muenster/Rechtswissenschaftliche-Fakultaet-im-Visier-Plagiatsjaeger-auf-der-Pirsch

178.203.7.75 07:10, 1. Okt. 2012 (UTC)

Das ist leider der übliche Reaktion auf das Offenlegen eines Plagiatsfalls: Shoot the messenger. Statt im Sinne der Wissenschaft nachzuschauen, was schiefgegangen ist, um es in Zukunft besser zu machen, werden die Motiven des Whistleblowers angezweifelt, deren Kompetenz in Frage gestellt, etc. etc. Auf VroniPlag Wiki kann jeder eine eigener Meinung bilden: Man leiht die Bücher aus und vergleicht mit das, was dokumentiert ist. Hier bei VroniPlag Wiki wird nicht gejagt. Es wird dokumentiert. Und beobachtet, was für Schlüsse die betroffene Universitäten aus den Dokumentationen ziehen. WiseWoman (Diskussion) 07:46, 1. Okt. 2012 (UTC)

Die Mär von den "nicht existenten Zitierregeln vor 20 Jahren"[]

Alle Wetter! Das ist mal eine gehaltvolle Diskussion. Konnte zwar nicht alles lesen, aber das Meiste schon. Da ich mich da oben nicht dazwischenmischen wollte, möchte ich hier das von mir Gelesene noch ergänzen: es ging dabei um die weit verbreitete Mär, dass "die Zitierregeln nie so streng wie heutzutage" gewesen seien und man vor 20, ja, 30 Jahren das alles viel laxer gesehen hätte. Tatsächlich? Wieder ist es Dr. Stefan Weber, der durch seine Recherchen dies entkräften konnte: http://plagiatsgutachten.de/blog.php/schavan-update-wie-waren-die-wissenschaftlichen-standards-vor-1980/ Unter anderem steht da:

Was sagten also einschlägige Werke vor 1980? Die Bücher “Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten” von Helmut Seiffert (in der zweiten Auflage von 1976) und “Technik und Methodik des wirtschaftswissenschaftlichen Arbeitens” von Albert Scheibler (ebenfalls 1976) [...] mögen Indizien dafür sein, welche Regeln damals geherrscht haben. Seiffert schreibt, wörtliche Zitate “werden in der Regel in doppelte Anführungszeichen gestellt” (S. 130). Bei Scheibler ist zu lesen: Direkte Zitate “übernimmt man mit Anführungszeichen” (S. 162). Und weiter: Dies gelte “für ganze Sätze ebenso wie für Satzteile (Passagen) oder einzelne individuelle Begriffsworte“. (Ebenda)

Albert Scheibler erwähnt das Problem des Plagiats auf S. 160 und definiert Plagiat als "die Unterlassung, benutzte Quellen anzugeben". Er rückt den Plagiatsbegriff in die Nähe eines urheberrechtlichen Vergehens und erwähnt, den damaligen Gesetzestext zitierend, gar die Möglichkeit einer Freiheits- oder Geldstrafe.

Und da sage einer noch etwas von "laxen Regeln"! -Andy 77.190.7.99 12:41, 24. Okt. 2012 (UTC)