VroniPlag Wiki

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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 7, Zeilen: 1ff (komplett)
Quelle: Witte 2003
Seite(n): 10, Zeilen: 1ff
1.2 Zentrale und periphere Effekte der endogenen Opioidpeptide

Endogene Opioidpeptide (EOP) sind eine Gruppe körpereigener Substanzen, die als endogene Liganden der Opioidrezeptoren anzusehen sind. Sie werden defininitionsgemäß von den von außen zugeführten, synthetischen Opiaten abgegrenzt. Diese Liganden bilden zusammen mit ihren Rezeptoren einen Regulationsmechanismus, der in der Evolution offensichtlich in Stresssituationen von Bedeutung gewesen ist. Die Freisetzung der EOP erfolgt, wenn der Organismus bestimmten Belastungen ausgesetzt ist, z. B. bei Kampf- oder Fluchtreaktionen, in denen auch das vegetative Nervensystem aktiviert wird. Dadurch wird beim Individuum ein Programm zur Stressbewältigung aktiviert, bei dem die sonst physiologisch sinnvollen Reaktionen des protektiven Systems unterdrückt werden. Dieses protektive System führt normalerweise in Belastungssituationen zu einer Aktivierung von Schmerzreaktionen, Angst, Tachykardie, Hyperthermie, Hypertension, Mydriasis, Husten, Hyperventilation und Stuhl- und Harndrang. Tritt nun ein Situation ein, in der genau diese ursprünglich protektiven Reaktionen für das Überleben des Individuums von Nachteil sind, kommt es zur gesteigerten Ausschüttung von EOP, wodurch diese Reaktionen blockiert und Flucht- und Kamphandlungen ermöglicht werden. Dieser Regulationsmechanismus zur kurzzeitigen Krisenintervention in Stresssituationen kann sich allerdings auch nachteilig auf bereits vorgeschädigte Organe oder Organteilsysteme, wie beispielsweise auf ein durch koronare Ischämien vorgeschädigtes Myokard, auswirken.

Zu den EOP gehören das β-Endorphin, die Dynorphine, Methionin- und Leucin-Enkephalin (Met- bzw. Leu-Enkephalin), sowie die in neuerer Zeit entdeckten Endomorphine (Zadina et al., 1997) und Nociceptin (Meunier et al., 1995). Sie sind an vielen Stellen des Organismus nachgewiesen worden, so z. B. in Teilen des Gehirns wie der Hypophyse, dem Hypothalamus, dem zentralen Höhlengrau, dem limbischen System, den sympathischen Ganglien sowie in Teilen des Rückenmarks, aber auch in inneren Organen wie Herz, Nebennieren und dem Gastrointestinaltrakt.


72. Meunier JC, Mollereau C, Toll L, Suaudeau C, Moisand C, Alvinerie P, Butour JL, Guillemot JC, Ferrara P, Monsarrat B, Mazarguil H, Vassart G, Parmentier M, Costentin J (1995) Isolation and structure of the endogenous agonist of opioid receptor-like ORL1-receptor. Nature 377:532-5

118. Zadina JE, Hackler L, Ge LJ, Kastin AJ (1997) A potent and selective endogenous agonist for the μ-opiate receptor. Nature 386:499-502

1.3 Endogene Opioidpeptide und Naloxon

Die endogenen Opioidpeptide (EOP) sind eine Gruppe von körpereigenen Substanzen, die als endogene Liganden der Opioidrezeptoren anzusehen sind. Sie müssen als solche definitionsgemäß von den von außen zugeführten, synthetischen Opiaten abgegrenzt werden. EOP bilden zusammen mit den Opioidrezeptoren einen Regulationsmechanismus, der in der Entwicklungsgeschichte eine Bedeutung im Überlebenskampf hatte. Ihre Freisetzung erfolgt in Belastungssituationen des Organismus, beispielsweise bei Flucht- oder Kampfreaktionen, gemeinsam mit einer Aktivierung des vegetativen Nervensystems. Sie unterdrücken starke Schmerzen und führen zur Aktivierung einer Art „Notprogramm“. Dabei entsteht eine Kreislaufzentralisation in Kombination mit einer zentral vermittelten Kardiodepression und ein Schutz des Körpers vor den Reaktionen des protektiven Systems. Hierbei handelt es sich um ein System, das in Belastungssituationen aktiviert wird und Reaktionen wie Schmerzen, Angst, Tachykardie, Hypertension, Hyperthermie, Mydriasis, Husten, Hyperventilation und Stuhl- und Harndrang erzeugt. Tritt nun eine Situation ein, in der diese eigentlich protektiven Körperreaktionen für das Überleben des Organismus hinderlich sind, kommt es zur vermehrten Ausschüttung von EOP, die diese Reaktionen blockieren und so Flucht- und Kampfhandlungen ermöglichen. Diese ursprünglich protektive Wirkung der EOP zur kurzfristigen „Krisenintervention“ kann sich allerdings auch nachteilig auf ein bereits vorgeschädigtes Organ, wie beispielsweise durch koronare Ischämien geschädigtes Myokard, auswirken.

Zu den EOP gehören das β-Endorphin, die Dynorphine, Methionin- und Leucin-Enkephalin (Met- bzw. Leu-Enkephalin) sowie die in neuerer Zeit entdeckten Endomorphine [100] und Nociceptin [58]. Sie sind an vielen Stellen des Organismus nachgewiesen worden, so z. B. in Teilen des Gehirns wie der Hypophyse, dem Hypothalamus, dem zentralen Höhlengrau, dem limbischen System, den sympathischen Ganglien sowie in Teilen des Rückenmarks, aber auch in inneren Organen wie Herz, Nebennieren und dem Gastrointestinaltrakt.


[58] Meunier JC, Mollereau C, Toll L, Suaudeau C, Moisand C, Alvinerie P, Butour JL, Guillemot JC, Ferrara P, Monsarrat B, Mazarguil H, Vassart G, Parmentier M, Costentin J (1995) Isolation and structure of the endogenous agonist of opioid receptor-like ORL1 receptor. Nature 377:532-5

[100] Zadina JE, Hackler L, Ge LJ, Kastin AJ (1997) A potent and selective endogenous agonist for the μ-opiate receptor. Nature 386:499-502

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt, obwohl beide Texte inhaltlich identisch sind, auf die gleiche Literatur, in der gleichen Reihenfolge verweisen, und auch einige Formulierungen parallel sind.

Sichter
(Hindemith) Schumann