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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 51, Zeilen: 1ff (komplett)
Quelle: Witte 2003
Seite(n): 51, 52, Zeilen: 51: letzte Zeile; 52: 1ff
[Die hierbei entstandene sogenannte Kalzium-Hypothese umfasst drei verschiedene Mechanismen: eine verringerte Ansprechbarkeit der kontraktilen Proteine auf Kalzium,] zelluläre Kalziumüberladung und eine Entkopplung von Exzitation und Kontraktion durch Dysfunktion des sarkoplasmatischen Retikulum.

Im Rahmen der Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Exzitation während myokardialem Stunning nicht beeinträchtigt ist; auch wurde kein verringerter intrazellulärer Kalziumspiegel, sondern eher eine zelluläre Kalziumüberladung gemessen. Daraus schloss man, dass die Ursache der myokardialen Dysfunktion eher im Bereich des kontraktilen Apparats zu finden ist. Auch die Tatsache, dass das postischämisches Myokard auf inotrope Stimulation reagiert, bestätigt dies (Becker et al., 1986; Bolli et Marban, 1999; Ito et al., 1987).

Die intrazelluläre Kalziumüberladung steht im Zusammenhang mit einer erhöhten Aktivität von durch Kalzium aktivierten Proteasen. In-vitro-Studien zeigten eine besondere Aktivität dieser Proteasen zu den kontraktilen Proteinen Troponin I und Troponin T (Di Lisa et al., 1995). Exposition dieser Proteasen, den Calpainen, zu kardialen Myofilamenten erzeugte eine kardiale Dysfunktion, ähnlich dem Stunning (Gao et al., 1996). An dieser Zusammenstellung ist zu sehen, dass die Kalzium-Hypothese einzelne, sehr plausible Hinweise auf die Pathogenese des Stunning gibt. Eine ausreichende in-vivo-Testung der einzelnen Mechanismen liegt jedoch noch nicht vor.

Als Schlussfolgerung bleibt, dass die Pathogenese des myokardialen Stunning nicht sicher geklärt ist. Die Oxyradikal- und die Kalzium-Hypothese sind Faktoren, die zu dieser postischämischen kontraktilen Dysfunktion beitragen. Die einzelnen Interaktionen zwischen den Hypothesen müssen noch weiter untersucht werden und ihre Rolle im Hinblick auf das Stunning geklärt werden.


7. Becker LC, Levine JH, DiPaula AF, Guarnieri T, Aversano T (1986) Reversal of dysfunction in postischemic stunned myocardium by epinephrine and postextrasystolic potentiation. J Am Coll Cardiol 7:580-9

13. Bolli R, Marban E (1999) Molecular and cellular mechanisms of myocardial stunning. Physiol Rev 79:609-34

30. Di Lisa F, De Tullio R, Salamino F, Barbato R, Melloni E, Siliprandi N, Schiaffino S, Pontremoli S (1995) Specific degradation of troponin T and I by μ-calpain and its modulation by substrate phosphorylation. Biochem J 308:57-61

38. Gao WD, Liu Y, Mellgren R, Marban E (1996) Intrinsic myofilament alterations underlying the decreased contractility of stunned myocardium. A consequence of Ca2+-dependent proteolysis? Circ Res 78:455-65

55. Ito BR, Tate H, Kobayashi M, Schaper W (1987) Reversibly injured, postischemic canine myocardium retains normal contractile reserve. Circ Res 61:834-46

Die hierbei entstandene sogenannte Kalzium-Hypo-

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these umfasst drei verschiedene Mechanismen: eine verringerte Ansprechbarkeit der kontraktilen Proteine auf Kalzium, zelluläre Kalziumüberladung und eine Entkopplung von Exzitation und Kontraktion durch Dysfunktion des sarkoplasmatischen Retikulum.

Im Rahmen der Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Exzitation während myokardialem Stunning nicht beeinträchtigt ist; auch wurde kein verringerter intrazellulärer Kalziumspiegel, sondern eher eine zelluläre Kalziumüberladung gemessen. Daraus schloss man, dass die Ursache der myokardialen Dysfunktion eher im Bereich des kontraktilen Apparats zu finden ist. Auch die Tatsache, dass postischämisches Myokard auf inotrope Stimulation reagiert, bestätigt dies, da eine solche Reaktion auf intrazellulär vorhandenes Kalzium angewiesen ist [6, 12, 49].

Die intrazelluläre Kalziumüberladung steht in Zusammenhang mit einer erhöhten Aktivität von durch Kalzium aktivierten Proteasen. In-vitro-Studien zeigten eine besondere Aktivität dieser Proteasen zu den kontraktilen Proteinen Troponin I und Troponin T [28]. Exposition dieser Proteasen, den sogenannten Calpainen, zu kardialen Myofilamenten erzeugte eine dem Stunning ähnelnde kardiale Dysfunktion [35]. An dieser Zusammenstellung ist zu sehen, dass die Kalzium-Hypothese einzelne, sehr plausible Hinweise auf die Pathogenese des Stunning gibt. Eine ausreichende in-vivo-Testung der einzelnen Mechanismen liegt jedoch noch nicht vor.

Als Schlussfolgerung bleibt, dass die Pathogenese des myokardialen Stunning nicht eindeutig geklärt ist. Die Oxyradikal- und die Kalzium-Hypothese sind Faktoren, die zu dieser postischämischen kontraktilen Dysfunktion beitragen. Die Zusammenhänge zwischen den Stunning-Hypothesen müssen allerdings noch weiter untersucht werden.


[6] Becker LC, Levine JH, DiPaula AF, Guarnieri T, Aversano T (1986) Reversal of Dysfunction in Postischemic Stunned Myocardium by Epinephrine and Postextrasystolic Potentiation. J Am Coll Cardiol 7:580-9

[12] Bolli R, Marban E (1999) Molecular and Cellular Mechanisms of Myocardial Stunning. Physiol Rev 79:609-34

[28] Di Lisa F, De Tullio R, Salamino F, Barbato R, Melloni E, Siliprandi N, Schiaffino S, Pontremoli S (1995) Specific degradation of troponin T and I by μ-calpain and its modulation by substrate phosphorylation. Biochem J 308:57-61

[35] Gao WD, Liu Y, Mellgren R, Marban E (1996) Intrinsic Myofilament Alterations Underlying the Decreased Contractility of Stunned Myocardium. A Consequence of Ca2+-Dependent Proteolysis? Circ Res 78:455-65

[49] Ito BR, Tate H, Kobayashi M, Schaper W (1987) Reversibly Injured, Postischemic Canine Myocardium Retains Normal Contractile Reserve. Circ Res 61:834-46

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Sichter
(Hindemith) Schumann