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Untersuchte Arbeit: Seite: 113, Zeilen: 1 ff. (kpl.) |
Quelle: Imbusch Bonacker 2006 Seite(n): 85 f., Zeilen: S. 85: 37ff, S. 86: 1ff |
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[Der Verweis auf Interessen verleiht der Gewalt fast immer einen Grad an Zweckrationalität und liefert manifeste Begründungen für ihren Einsatz; Möglichkeitsstrukturen eröffnen Chancen und Optionen zur Gewaltanwendung, ohne bereits etwas über die Sinnhaftigkeit eines Gewalteinsatzes mitzuteilen; und Kontingenzen der Gewaltausübung verweisen auf Zufälligkeitsstrukturen und auf Prozesse diffuser, wenig] zielgerichteter Gewaltausübung, die schwer kalkulierbare Risiko- und Gefahrenpotenziale beinhalten. Dennoch, traditionelle Gewaltverständnisse, die der Gewalt noch mit einfachen
Kausalmodellen im Sinne eines direkten Ursache-Wirkungs-Zusammenhangs einer oder einiger weniger Schlüsselvariablen habhaft werden wollten, sind deshalb seit einiger Zeit gegenüber adäquateren Prozessmodellen zurückgetreten, die sowohl die objektiven Bedingungen wie auch die subjektiven Deutungen von Gewalthandlungen einbeziehen und die aus den Restriktionen und Randbedingungen sich ergebenden unterschiedlichen Freiheitsgrade für individuelles oder kollektives Gewalthandeln berücksichtigen.274 II. Typologie der Gewalt Wurde Gewalt bisher in seine Bedeutungselemente auseinandergelegt, so sollen nun in einem weiteren Schritt unterschiedliche Gewaltverständnisse und deren Zusammenhänge vorgestellt werden. Grundlegend für eine Differenzierung des Begriffsfeldes ist in vielerlei Hinsicht die Unterscheidung von direkter physischer Gewalt und psychischer Gewalt, von institutioneller Gewalt, struktureller Gewalt und kultureller bzw. symbolischer Gewalt. Zusätzlich kommt Gewalt im übertragenen Sinne in einer Vielzahl metaphorischer Wortbedeutungen sowie in ritualisierten Formen vor.275 1. Direkte physische Gewalt 274 Siehe IMBUSCH/BONACKER 2006, S. 86 275 Ausführlich bei IMBUSCH/BONACKER a.a.O. |
Der Verweis auf Interessen verleiht der Gewalt fast immer einen Grad an Zweckrationalität und liefert manifeste Begründungen für ihren Einsatz; Möglichkeitsstrukturen eröffnen Chancen und Optionen zur Gewaltanwendung, ohne bereits etwas über die Sinnhaftigkeit eines Gewalteinsatzes mitzuteilen; und Kontingenzen der Gewaltausübung verweisen auf Zufälligkeitsstrukturen und auf Prozesse diffuser, wenig zielgerichteter Gewaltausübung, die schwer kalkulierbare Risiko- und Gefahrenpotenziale beinhalten. Traditionelle Gewaltverständnisse, die der Gewalt noch mit einfachen Kausalmodellen im Sinne eines direkten Ursache-Wirkungs-Zusammenhangs einer oder einiger weniger Schlüsselvariablen habhaft werden wollten, sind deshalb seit einiger Zeit gegenüber adäquateren Prozessmodellen zurückgetreten, die sowohl die objektiven Bedingungen wie auch die subjektiven Deutungen von Gewalthandlungen einbeziehen und die aus den Restriktionen und Randbedingungen sich ergebenden unterschiedlichen Freiheitsgrade für individuelles oder kollektives Gewalthandeln berücksichtigen.
2.3 Differenzierungen des Gewaltbegriffs Wurde Gewalt bisher in seine Bedeutungselemente auseinandergelegt, so sollen nun in einem weiteren Schritt unterschiedliche Gewaltverständnisse und deren Zusammenhänge vorgestellt werden. Grundlegend für eine Differenzierung des Begriffsfeldes ist in vielerlei Hinsicht die Unterscheidung von direkter physischer Gewalt und psychischer Gewalt, von institutioneller Gewalt, struktureller Gewalt und kultureller bzw. symbolischer Gewalt. Zusätzlich kommt Gewalt im übertragenen Sinne in einer Vielzahl metaphorischer Wortbedeutungen sowie in ritualisierten Formen vor. |
Quelle ist in beiden Fn. genannt. |
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