VroniPlag Wiki

This Wiki is best viewed in Firefox with Adblock plus extension.

MEHR ERFAHREN

VroniPlag Wiki
Der Kosovo-Konflikt. Vorgeschichte, Verlauf und Perspektiven. Zur Stabilisierung einer Krisenregion

von Jakob Kreidl

vorherige Seite | zur Übersichtsseite | folgende Seite

Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende

[1.] Jkr/Fragment 291 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-04-13 10:29:45 Guckar
Fragment, Gesichtet, Jkr, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung, Vetter 2003

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 291, Zeilen: 1-24
Quelle: Vetter 2003
Seite(n): 67, 70, 71, Zeilen: 67:23-26.28-31; 70:8-13.21-24.29-32 - 71:1-7; 73:26-27
„Kosova hat eine glänzende Perspektive, wenn wir dafür auch die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft haben.“620 Völlig anders klingen hingegen die Stellungnahmen serbischer Politiker. So erklärte Serbiens Ministerpräsident Zoran Zivković: „Das einzige, was erreicht wurde, ist, dass es in Kosovo keine bewaffneten Konflikte mehr gibt, und darüber hinaus nichts“.621 In- und ausländische Beobachter sind sich einig in der Einschätzung, dass die albanische Bevölkerungsmehrheit heute noch mehr als in der Vergangenheit auf die Unabhängigkeit Kosovos drängt.622 Das gilt insbesondere für die jüngere Generation, die endlich in einem Gemeinwesen leben will, das selbstverantwortlich eine bessere Zukunft gestalten kann. Die Anspannung und Gereiztheit, die bei öffentlichen Erklärungen albanischer Politiker mehr und mehr deutlich wird, lässt eine zunehmende Entfremdung zwischen den einheimischen politischen Repräsentanten einerseits und der UNMIK sowie den in Priština tätigen internationalen Diplomaten andererseits erkennen. So schob der kosovarische Minister für die öffentliche Verwaltung, Jakup Krasniqi, die Schuld für fehlende Rechtsstaatlichkeit und das Stagnieren der Wirtschaft ausdrücklich UNMIK-Leiter Steiner in die Schuhe.623 Wiederholt wurde diese Entfremdung auch von albanischen Zeitungen thematisiert. Allerdings gibt es auch albanische Politiker wie Hashim Thaçi, die solche zugespitzte Äußerungen lediglich mit der mangelnden politischen Erfahrung der Akteure in Verbindung bringen.624 Die Entfremdung wurde aber auch deutlich, als Tausende in Podujevo gegen die Verurteilung des früheren UÇK-Kommandeurs Rrustem Mustafa wegen Kriegsverbrechen durch ein internationales Gericht in Priština mit der Parole „Nieder mit UNMIK“ demonstrierten.625

620 Deutsche Welle, 10. 06. 2003; www.dw-world.de

621 Ebenda, 03. 06. 2003

622 International Crisis Group (ICG): Kosovo's Ethnic Dilemma. The Need for a Civic Contract; In einem Interview, das in der Süddeutschen Zeitung vom 28./29. 05. 2003 abgedruckt ist, tritt PDK-Führer Hashim Thaçi allerdings für ein Moratorium ein: „Das Moratorium ist angebracht, da die Bevölkerung des Kosovo für Unabhängigkeit ist und Belgrad dies ablehnt. Die internationale Gemeischaft [sic] hingegen erkennt derzeit weder die Unabhängigkeit noch die Souveränität Serbiens im Kosovo an. Das Moratorium könnte gelten, solange die gegenwärtige Koalitionsregierung im Kosovo hält oder längstens bis 2005.“

623 Die Kosovo-Frage in der Sackgasse, in: Neue Zürcher Zeitung, 26. 03. 2003

624 Deutsche Welle, 16. 06. 2003

625 Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. 07. 2003

[Seite 67, Zeilen 23-26]

"Kosova hat eine glänzende Perspektive, wenn wir dafür auch die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft haben."7

Ganz anders klingen die Stellungnahmen serbischer Politiker aus Kosovo und Serbien selbst.

[Seite 67, Zeilen 28-31]

Zoran Živković, Ministerpräsident Serbiens, erklärt katgegorisch [sic]:

"Das einzige, was erreicht wurde, ist, daß es in Kosovo keine bewaffneten Konflikte mehr gibt, und darüber hinaus nichts."9

[Seite 70, Zeilen 8-13]

In- und ausländische Beobachter sind sich einig in der Einschätzung, daß die albanische Bevölkerungsmehrheit Kosovos, die 90 % der Einwohnerschaft von knapp zwei Millionen Bürgern ausmacht, heute noch nachdrücklicher als vor Jahren die Unabhängigkeit der Provinz wünscht.15 Das gilt besonders für jüngere, gebildete Menschen, die endlich in einem Gemeinwesen leben wollen, das selbstverantwortlich für eine bessere Zukunft arbeitet.

[Seite 70, Zeilen 21-24]

Die Anspannung und Gereiztheit, die bei öffentlichen Erklärungen albanischer Politiker deutlich wird, verweist auf eine zunehmende Entfremdung zwischen der einheimischen politischen Klasse einerseits und der UNMIK sowie den in Prishtina ansässigen internationalen Diplomaten andererseits.

[Seite 70, Zeilen 29-32]

Mehrmals schob Jakup Krasniqi, Minister für die öffentliche Verwaltung, die Schuld für fehlende Rechtstaatlichkeit und das Stagnieren der Wirtschaft ausdrücklich Michael Steiner in die Schuhe.19 Wiederholt wurde diese

[Seite 71, Zeilen 1-7]

Entfremdung auch in albanischen Zeitungen thematisiert.20 Allerdings gibt es auch Politiker wie Hashim Thaçi, die derlei zugespitzte Äußerungen lediglich mit der mangelnden politischen Erfahrung der Akteure in Verbindung bringen.21 Die Entfremdung wurde aber auch deutlich, als Tausende in Podujeva (serb. Podujevo) gegen die Verurteilung wegen Kriegsverbrechen des früheren UÇK-Gebietskommandeurs Rrustem Mustafa durch ein internationales Gericht in Prishtina mit der Parole "Nieder mit UNMIK" auf die Straße gingen.22

[Seite 73, Zeilen 26-27]

"Das Moratorium könnte gelten, solange die gegenwärtige Koalitionsregierung in Kosova hält, oder längstens bis 2005."35



7 Deutsche Welle, Radio, Albanisch, 10.06.2003.

9 Deutsche Welle, Radio, Serbisch, 03.06.2003.

15 Siehe unter anderem International Crisis Group: Kosovo’s Ethnic Dilemma. The Need for a Civic Contract. Zit. nach UNMIK: International Clippings, 09.05.2003. Thaçi, Hashim: Teilung des Kosovo wäre gefährlich. Interview mit der Süddeutschen Zeitung, 27.05.2003. Bajrami, Agron: Freiheit für die Minderheiten bedeutet Freiheit für Kosvo. In: Koha Ditore, 27.05.2003, hier zit. nach UNMIK: Media Monitoring, Local Media, 27.05.2003.

19 Die Kosovo-Frage in der Sackgasse. In: Neue Zürcher Zeitung, 26.03.2003.

20 Siehe unter anderem: Dramatische Verschärfung der Beziehungen Regierung – UNMIK, Zëri, 20.05.2003, zit. nach UNMIK: Media Monitoring, Local Media, 20.05.2003.

21 Der Zeitpunkt der Lösung der Status-Frage muß genannt werden. Interview mit Hashim Thaçi, Vorsitzender der Demokratischen Partei Kosovos. In: Deutsche Welle, Radio, Albanisch, 16.06.2003.

22 Nieder mit UNMIK. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.07.2003.

35 Teilung ... (Fn. 15).

Anmerkungen

Kein Hinweis auf eine Übernahme. Kein Hinweis darauf, dass auch alle Zitate (bis auf ein Teil des in der Fußnote aufgeführten) bereits in Vetter (2003) zu finden sind. Was Jkr wie eine von ihm selbstständig durchgeführte Sammlung von Äußerungen verschiedener Personen zur Lage im Kosovo aussehen lässt, ist tatsächlich nur die Übernahme der Arbeit eines anderen Autoren.

Sichter
(Graf Isolan), Guckar



vorherige Seite | zur Übersichtsseite | folgende Seite
Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Guckar, Zeitstempel: 20130413103027