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Die antike Konzeption des Liebesbegriffes in der deutschen und russischen Literatur und Musik im 19. Jahrhundert anhand der Werke von E.T.A. Hoffmann, A. Puschkin, R. Schumann und P. Tschaikowski

von Julia Lukjanov

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Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende

[1.] Jl/Fragment 183 09 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2017-10-27 18:16:50 Schumann
BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Jl, Rauchfleisch 2004, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 183, Zeilen: 9-26
Quelle: Rauchfleisch 2004
Seite(n): 105, 113, 114, Zeilen: 105:13-15.19-23; 113:4-10.17ff.; 114:12-16
Komposition einer Oper als Realisierung einer unglücklichen Liebe

Der Wunsch Robert Schumanns, ein Opernwerk zu komponieren, ist geprägt von einer starken Ambivalenz. Das Zögern im Hinblick auf die Realisierung der Opernpläne ist aus mancherlei Gründen verständlich und spricht im Grunde für Robert Schumanns selbstkritische Haltung, da seine Faszination für die Oper letztlich eine „unglückliche Liebe“ ist. Er zögert sieben Jahre, bevor er seine Pläne ausführt.462

Der Grund für dieses Aufschieben der Kompositionsabsichten liegt in erster Linie in seiner kritischen Selbstbetrachtung und der Angst, sein künstlerisches Naturell entspreche nur wenig der Bühne.463

Offensichtlich besteht bei Robert Schumann die Angst vor den unbewussten Konflikten in der Verwirklichung einer Oper.

Zum einen ist dieser Wunsch das Streben nach einer Steigerung der Ausdrucksintensität und nach einer Bewältigung seiner inneren Konflikte im Grenzbereich zwischen Sprache und Musik, zum anderen der Wunsch, durch die Schaffung einer Oper seiner Musik eine große Breitenwirkung zu sichern und damit Clara an Popularität zu überbieten.464

Die Steigerung vom Lied zur Oper und die Bevorzugung monumentaler Opernstoffe, wie er sie in seinem Projektierbuch465 vermerkt hat, bezeugen seine Absicht, nur noch in dieser großartigen Form seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen und sie gleichzeitig beherrschen zu können.


462 Vgl. Wörner, K.H. Robert Schumann. S. 292ff.

463 Vgl. ebenda.

464 Vgl. Rauchfleisch, U. Robert Schumann. Leben und Werk. Eine Psychobiographie. S. 55.

465 Vgl. ebenda. Eine psychoanalytische Annäherung. S. 114.

[Seite 105]

Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass sein Wunsch, ein Opernwerk zu komponieren, letztlich von einer starken Ambivalenz geprägt war. [...] Das Zögern im Hinblick auf die Realisierung der Opernpläne ist aus mancherlei Gründen, die ich noch erörtern werde, verständlich und spricht im Grunde für Robert Schumanns selbstkritische Haltung, da seine Faszination für die Oper letztlich eine »unglückliche Liebe« war.

[Seite 113]

Nicht anders können wir es erklären, dass er mindestens sieben Jahre, von 1840 bis 1847, zögerte, seine Pläne zu verwirklichen. Man könnte als Grund für dieses Aufschieben seiner Kompositionsabsichten anführen, er sei sich in selbstkritischer Weise darüber klar gewesen, dass sein künstlerisches Naturell nur wenig der Bühne entsprach und seine Stärke in der kleinen, überschaubaren Komposition lag. [...]

Offensichtlich bestand bei Robert Schumann die Angst, dass unbewusste Konflikte ausbrechen würden, wenn er seine Opernpläne verwirklichte. Es waren wohl vor allem zwei Konfliktbereiche, hinter denen zwei ambivalent erlebte Wünsche standen: Zum einen war es das Streben nach einer Steigerung der Ausdrucksintensität und nach einer Bewältigung seiner inneren Konflikte im Grenzbereich zwischen Sprache und Musik, gleichsam als Wiederholung seiner »Liederjahr«-Erfahrung. Den anderen Konfliktbereich sehe ich in seinem Wunsch, durch Schaffung einer Oper seiner Musik eine große Breitenwirkung zu sichern und damit Clara an Popularität zu überflügeln.

[Seite 114]

Die Steigerung vom Lied zur Oper und die Bevorzugung monumentaler Opernstoffe, wie er sie in seinem Projektierbuch vermerkt hat, legen zeugnis von seiner Ansicht ab, nur noch in dieser großartigen Form seinen Gefühlen Ausdruck verleihen und sie gleichzeitig beherrschen zu können.

Anmerkungen

Auch wenn die Quelle in einer einzigen Fußnote beiläufig erwähnt wird, so bleiben doch Art und Umfang der in weiten Teilen wörtlichen Übernahme ungekennzeichnet.

"Ebenda" in Fußnote 465 macht keinen Sinn, da auf ein anderes Buch (desselben Autors) als in Fußnote 464 Bezug genommen wird.

Sichter
(Graf Isolan) Schumann



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