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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 184, Zeilen: 9-24
Quelle: Rauchfleisch 2004
Seite(n): 119-120, Zeilen: 119:22-37 - 120:1-2.4-9
Bereits einen Tag nach Abschluss seiner Arbeit an der Oper „Genoveva“ wendet sich Robert Schumann einem neuen musikdramatischen Projekt zu: Der Dichtung „Manfred“ von Lord Byron.466

Der Grund für diesen schnellen Griff nach einer weiteren großen Arbeit liegt darin, dass der Komponist mit dem Ergebnis seiner Oper nicht wirklich zufrieden ist.

Auch ein psychologisches Motiv begründet diesen Schaffensdrang: Schumann stellt bisher die Frauengestalt in seinen Oratorien und seiner Oper in den Mittelpunkt. Er wiederholt damit in seinem dramatischen Werk, was er in seinem täglichen Leben von Kindheit an, zum Teil schmerzlich, erlebt. Die Übermacht der Frau gegenüber dem Mann ist sein zentrales Thema.467

Zur Erhaltung seines psychischen Gleichgewichtes erscheint es ihm notwendig, ein Werk zu komponieren, in dessen Mittelpunkt ausdrücklich ein Mann steht, welcher jeder Unterwerfung trotzt. Mit diesem Übermann, der von einer dunklen Schuld und einem geheimnisvollen Fluch umgeben ist und der alle, die ihm begegnen, vor allem die Frauen, mit sich in den Untergang reißt, versucht Robert Schumann eine Gegenkraft gegen die Macht des Ewigweiblichen aufzurichten.


466 Tschaikowski fühlte sich von dem Manfred-Text auch inspiriert.

467 Es fällt auf, dass die Frauengestallt als Mittelpunkt der künstlerischen Komposition, korrespondierend den realen Erfahrungen des Lebens, auch ein Thema für den russischen Komponisten Peter Tschaikowski war. Doch betrachtet Tschaikowski die Frau nicht als eine gefährliche Übermacht über den Mann, sondern als Sehnsucht nach Geborgenheit und Wärme, Frau als Mutter, Frau als Beschützerin.

[Seite 119]

Bereits einen Tage [sic] nach Abschluss seiner Arbeit an der Oper »Genoveva« wendete Robert Schumann sich einem neuen musikdramatischen Projekt zu: der Dichtung »Manfred« von Lord Byron. Der Grund für diesen schnellen Griff nach einer weiteren großen Arbeit dürfte darin zu suchen sein, dass Robert Schumann mit dem Ergebnis seiner Oper nicht wirklich zufrieden war. Hinzu kam aber sicher noch ein weiteres - psychologisches - Motiv: Er hatte bisher in seinen Oratorien und in seiner Oper Frauengestalten in den Mittelpunkt gestellt. Er hatte damit in seinen dramatischen Werken etwas wiederholt, was er in seinem täglichen Leben von Kindheit an bis in die Gegenwart, zum Teil schmerzlich, erlebt hatte, nämlich die Übermacht der Frau gegenüber dem Mann. Zur Erhaltung seines psychischen Gleichgewichts war es nun für ihn offensichtlich notwendig, ein Werk zu komponieren, in dessen Mittelpunkt ausdrücklich ein Mann steht, und zwar ein Mann, der jeder Unterwerfung trotzt und, wie Manfred, sich

[Seite 120]

selbst noch den Dämonen gegenüber mit den Worten zu behaupten weiß: »[...]«. Mit diesem Über-Mann, der von einer dunklen Schuld und einem geheimnisvollen Fluch umgeben ist und der alle, die ihm begegnen, vor allem die Frauen, mit sich in den Untergang reißt, versuchte Robert offenbar verzweifelt, eine gigantische Gegenkraft gegen die Macht des »Ewig-Weiblichen« aufzurichten.

Anmerkungen

Fast identisch. Ohne Hinweis auf eine Übernahme; ohne Quellenangabe.

Sichter
(Graf Isolan) Schumann