von Prof. Dr. Marina Hennig
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[1.] Mhg/Fragment 048 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-03-17 23:19:03 Schumann | Donko 1999, Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 48, Zeilen: 1-10 |
Quelle: Donko 1999 Seite(n): 1 (Internetquelle), Zeilen: – |
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Diese Ausdehnung des Sozialen ruft das Bestreben nach einer Gegenbewegung hervor, in der man sich von der Sozialwelt absetzt. Die Individualisierung von psychischen Systemen ist Ausdruck dieser Gegenbewegung.
Damit stellt Luhmann das Vorher/Nachher-Verhältnis auf den Kopf: Denn während in den konventionellen Wahrnehmungen eher die Vorstellung gepflegt wird, dass erst durch die Individualisierung eine moderne Gesellschaftsordnung samt ihren Errungenschaften wie Demokratie, Freiheit usw. entstehen konnte, geht die Systemtheorie davon aus, dass erst die Ausdifferenzierung der sozialen Systeme (die auf eine neu auftretende Komplexität reagieren) die psychischen Systeme in den Stand versetzt, ihre Individualisierung zu betreiben. |
Erst diese Ausdehnung des Sozialen evozierte das Bestreben nach einer Gegenbewegung, in der man sich von der Sozialwelt absetzt. Die Individualisierung von psychischen Systemen ist Ausdruck dieser Gegenbewegung.
Luhmann stellt auf diese Weise das Vorher/Nachher-Verhältnis auf den Kopf: während in konventionellen Wahrnehmungen wohl eher die Vorstellung gepflegt wird, daß die Projekte der Individualisierung erst eine moderne Gesellschaftsordnung, samt ihren Errungenschaften, wie Demokratie, Freiheit etc. ermöglichten, geht die Systemtheorie davon aus, daß erst die Ausdifferenzierung sozialer Systeme (die auf neu aufgetretene Komplexiät [sic] reagieren) , die psychischen Systeme in den Stand setzt, ihre Individualisierung zu betreiben. |
Fortsetzung von Fragment 047 07. Kein Hinweis auf die Quelle (eine an der Universität Freiburg/Brsg. eingereichte und im GRIN-Verlag veröffentlichte studentische Seminararbeit), die in der untersuchten Arbeit nirgends genannt wird. |
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[2.] Mhg/Fragment 048 12 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-03-18 13:24:42 Schumann | Dederichs 1999, Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 48, Zeilen: 12-19, 24-35 |
Quelle: Dederichs 1999 Seite(n): 48, 49, Zeilen: 48: 29 ff.; 49: 23 ff. |
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Diese [Habermas' Zielorientierung] wird unterschiedlichen Sphären der Gesellschaft zugeordnet. Das erfolgsorientierte Handeln den rationalen Systemen und die Verständigungsorientierung der privaten Lebenswelt. Systeme, wie z.B. Unternehmen, sind durch erfolgsorientiertes Handeln ihrer Mitglieder charakterisiert, wohingegen Lebenswelten, wie z.B. die Familie, eher verständigungsorientiert Handeln [sic]. Damit sind soziale Beziehungen prinzipiell an systemische oder lebensweltliche Handlungsorientierungen gebunden, welche die Vorstellungen über konkrete Beziehungen erzeugen.
[...] Habermas antizipiert die Gedanken der Meadschen Sozialpsychologie und der Sprechakttheorie von Wittgenstein, um damit die Theorie des kommunikativen Handelns zu begründen und die Webersche auf Zweckrationalität ausgerichtete Handlungstheorie zu erweitern (vgl. Habermas 1981 II: 11-68). Mit dem geschichtlichen Überblick über das allgemeine soziologische Theorieverständnis der unterschiedlichen Positionen zum Begriffspaar „Gemeinschaft und Gesellschaft“ sollten die Einflüsse gesellschaftlicher Veränderungen auf die Entstehung und Entwicklung sozialer Beziehungen als einem Komplex - bestehend aus Sozialformen, Beziehungstypen und Handlungsbedingungen - verdeutlicht werden. Daraus ergibt sich jedoch die Frage, inwieweit diese gesellschaftstheoretisch binären Kategorisierungen tatsächlich zutreffend sind. Habermas führt dazu an:
Habermas, Jürgen (1981) Theorie kommunikativen [sic] Handelns. Bd.1. Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung. Frankfurt/Main. Habermas, Jürgen (1981) Theorie kommunikativen [sic] Handelns. Bd.2. Zur Kritik der funktionalistsichen [sic] Vernunft. Frankfurt/Main. |
[Seite 48]
Habermas formuliert die den instrumentellen und evaluativen Sphären entsprechenden Handlungsziele als Erfolgs- und Verständigungsorientierung und kontrastiert diese durch die Einteilung in rationale Systeme und private Lebenswelten. Habermas’ Annahmen entstammen seiner Rezeption der Meadschen Gedanken und der Wittgensteinschen Sprachphilosophie und begründen letztlich kommunikatives Handeln bzw. erweitern die Webersche, auf Zweckrationalität zugeschnittene Handlungstheorie (vgl. Habermas 1982b, S. 11-68). Systeme, wie beispielsweise eine Firma, sind dann durch erfolgsorientiertes Handeln der Mitglieder gekennzeichnet; Lebenswelten, z.B. die Familie, zeichnen sich eher durch verständigungsorientiertes Verhalten aus. Beziehungen, sowohl als soziale Vermittlung generell als auch als konkrete Beziehung, sind an die (sub)-systemischen [sic] oder lebensweltlichen Handlungsorientierungen gekoppelt, die Vorstellungen über konkrete Beziehungen erzeugen. [Seite 49] Eine Betrachtung der Auswirkung der beschriebenen gesellschaftlichen Veränderungen auf den Auf- und Ausbau sozialer Beziehungen sollte den Zusammenhang zwischen Sozialformen, Handlungsbedingungen und Beziehungstypen erhellen. Im Vordergrund muß aber die Frage stehen, ob die gesellschaftstheoretischen Kategorien zulässige und empirisch überprüfbare Dichotomien benennen. Habermas konzediert für die Soziologie:
[Habermas, Jürgen (1992): Faktizität und Geltung. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.] ders. (1982a/b): Theorie des kommunikativen Handelns. Bd. 1+2. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. |
Kein Hinweis auf die Quelle, der die Habermas-Rezeption entnommen ist. Das auf S. 49 übergehende Habermas-Zitat unten, das (in erweiterter Form) ebenfalls übernommen wurde, bleibt bei der Zeilenzählung unberücksichtigt. |
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