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Möglichkeiten der Anwendung von Marketing-Methoden für politische Parteien

von PhDr. Michael Linnert

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[1.] Mil/Fragment 046 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-05-03 14:22:21 WiseWoman
BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Mil, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Woyke Steffens 1990

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
xerendip
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 46, Zeilen: 1 ff. (ganze Seite)
Quelle: Woyke Steffens 1990
Seite(n): 175-176, Zeilen: 175: 28-40; 176: 1-23
[Gewerkschaftsmitglieder unter den] Arbeitern wählen zu einem sehr viel höheren Prozentsatz SPD als Nichtgewerkschaftsmitglieder.

Eine andere grundlegende Konfliktlinie, die milieustiftend gewirkt und die stabile Parteibindungen geschaffen hat, ist die Religion. Die traditionelle Bindung katholischer Wähler an das Zentrum ist in der Bundesrepublik auf die CDU/CSU übertragen worden. Bei enger kirchlicher Bindung steigt nicht nur der Anteil der CDU/ CSU-Wähler unter den Katholiken stark an, sondern in diesem Fall ist die Union auch unter den evangelischen Wählern klar Mehrheitspartei.

Die beiden genannten Konfliktdimensionen Schichtzugehörigkeit, verstärkt durch Gewerkschaftsbindung und Religionszugehörigkeit, verstärkt durch Kirchenbindung (gemessen als Häufigkeit des Kirchenganges), haben in der Bundesrepublik das Wählerverhalten stark beeinflusst und zur Bildung von Stammwählerschaften beigetragen.

Spätestens in den 80-er Jahren ist aber noch eine dritter [sic] neue Konfliktdimension erkennbar geworden: die ökologische Dimension. Hierbei geht es um die Einstellung des Wählers zum ökonomisch-technischen Wachstum und der damit verbundenen Problematik. Ohne Zweifel ist deutlich geworden, dass immer mehr Bürger diese Problematik in ihre Wahlentscheidung einbeziehen. Ob allerdings die ökologische Konfliktdimension zum Aufbau stabiler Parteibeziehungen führen wird, ist eine heute noch nicht definitiv zu beantwortende offene Frage.57

Grundsätzlich gilt, dass die Prägekraft von sozialstrukturellen Faktoren auf das Wählerverhalten abgenommen hat, auch wenn diese nach wie vor wirksam sind. Zu der abnehmenden Wirkung tragen Faktoren wie rückläufige Kirchenbindung und der abnehmende Anteil der besonders parteigebundenen Schichten (Arbeiter, Selbständige) bei. Wenn der Anteil der Stammwähler tendenziell abnimmt, richtet sich der Blick verstärkt auf den Gegenpol, den Wechselwähler.

Zu den Wechselwählern

Als Wechselwähler wird der Wähler bezeichnet, der z.B. bei zwei aufeinander folgenden gleichen Wahlen (also z.B. bei Bundestagswahlen) für verschiedene Parteien gestimmt hat. Der Anteil der Wechselwähler wird zwischen 10 und 30 % geschätzt; er scheint jedoch in den 80-er Jahren zugenommen zu haben.


57 Vgl. ebenda, S. 176

[Seite 175]

Gewerkschaftsmitglieder unter den Arbeitern wählen zu einem sehr viel höheren Prozentsatz SPD als Nichtgewerkschaftsmitglieder.

Eine andere grundlegende Konfliktlinie, die milieustiftend gewirkt und die stabile Parteibindungen geschaffen hat, ist die Religion. Die traditionelle Bindung katholischer Wähler an das Zentrum ist in der Bundesrepublik auf die CDU / CSU übertragen worden. Bei enger kirchlicher Bindung steigt nicht nur der Anteil der CDU / CSU-Wähler noch einmal stark an, sondern in diesem Fall ist die Union auch unter den evangelischen Wählern klar Mehrheitspartei. Die beiden genannten Konfliktdimensionen Schichtzugehörigkeit, verstärkt durch Gewerkschaftsbindung, und Religionszugehörigkeit, verstärkt durch Kirchenbindung (gemessen als Häufigkeit des Kirchganges), haben in der

[Seite 176]

Bundesrepublik das Wählerverhalten stark beeinflußt und zur Bildung von Stammwählerschaften beigetragen.

Spätestens in den 80er Jahren ist aber noch eine dritte, neue Konfliktdimension erkennbar geworden: die ökologische Dimension. Hierbei geht es um die Einstellung des Wählers zum ökonomisch-technischen Wachstum und der damit verbundenen Problematik. Ohne Zweifel ist deutlich geworden, daß immer mehr Bürger diese Problematik in ihre Wahlentscheidung einbeziehen. Ob allerdings die ökologische Konfliktdimension zum Aufbau stabiler Parteibeziehungen führen wird, ist eine heute noch nicht definitiv zu beantwortende offene Frage.

Grundsätzlich gilt, daß die Prägekraft von sozialstrukturellen Faktoren auf das Wählerverhalten abgenommen hat, auch wenn diese nach wie vor wirksam sind. Zu der abnehmenden Wirkung tragen Faktoren wie rückläufige Kirchenbindung und der abnehmende Anteil der besonders parteigebundenen Schichten (Arbeiter, Selbständige) bei. Wenn der Anteil der Stammwähler tendenziell abnimmt, richtet sich der Blick verstärkt auf den Gegenpol, den Wechselwähler.

Wechselwähler

204. Als Wechselwähler wird der Wähler bezeichnet, der z.B. bei zwei aufeinanderfolgenden gleichen Wahlen (also z.B. bei zwei Bundestagswahlen) für verschiedene Parteien gestimmt hat. Der Anteil der Wechselwähler wird zwischen 10 und 30 % geschätzt; er scheint jedoch in den 80er Jahren zugenommen zu haben.

Anmerkungen

Die Quelle ist zwar in der Fn. genannt, doch die Wörtlichkeit der Übernahme bleibt ungekennzeichnet.

Sichter
(xerendip) Schumann



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