von Monique Radtke
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[1.] Mra/Fragment 169 03 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-05-14 11:46:24 Schumann | Fragment, Gesichtet, Hanf 1991, Mra, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 169, Zeilen: 3-16 |
Quelle: Hanf 1991 Seite(n): 82, Zeilen: 13 ff. |
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Wenn eine dominante Gruppe sich für anpassungsbereite Individuen öffnet, wird Erziehung dabei übrigens zur wichtigsten Agentur der erfolgreichen Akkulturation. Entscheidend für den Erfolg der Assimilation durch Erziehung ist jedoch die Möglichkeit, erfolgreiche Akkulturation ökonomisch zu belohnen. Für eine effektive Verbesserung von Lebenschancen sind viele Menschen bereit, eine kulturelle Identität aufzugeben, die dieser im Wege steht. Eine schnell expandierende Gesellschaft bietet daher die besten Voraussetzungen dafür, kulturelle und ethnische Partikularismen zum Verschwinden zu bringen. Beim Fehlen dieser Voraussetzungen, d.h., wenn ökonomische Belohnungen für Anpassung nur in begrenztem Maß zur Verfügung stehen, kann assimilatorische Bildungspolitik nur zu begrenzter Adaption akkulturationsbereiter Eliten der dominierten Gruppen führen. In diesen Fällen pflegen Bildungssysteme rigorose interne Selektivität zu praktizieren. Wer dabei zu den Verlierern gehört, tendiert dazu, seinen Misserfolg nicht dem System, sondern eigener Unfähigkeit zuzuschreiben. Dies führt gewöhnlich zu Resignation und politischer Abstinenz. | Wenn eine dominante Gruppe sich für anpassungsbereite Individuen öffnet, wird Erziehung zur wichtigsten Agentur der erforderlichen Akkulturation. Entscheidend für den Erfolg der Assimilation durch Erziehung ist jedoch die Möglichkeit, erfolgreiche Akkulturation ökonomisch zu belohnen. Für eine effektive Verbesserung von Lebenschancen sind viele Menschen bereit, eine kulturelle Identität aufzugeben, die dieser im Wege steht.
Eine schnell expandierende Wirtschaft wie zum Beispiel die Frankreichs im 19. Jahrhundert bietet daher die besten Voraussetzungen dafür, kulturelle und ethnische Partikularismen zum Verschwinden zu bringen. Beim Fehlen dieser Voraussetzungen, das heißt, wenn ökonomische Belohnungen für Anpassung nur in begrenztem Maße zur Verfügung stehen, kann assimilatorische Bildungspolitik nur zu begrenzter Kooptation akkulturationsbereiter Eliten der dominierten Gruppen führen. In diesen Fällen pflegen Bildungssysteme rigorose interne Selektivität zu praktizieren. Wer dabei zu den Verlierern gehört, tendiert dazu, seinen Mißerfolg nicht dem System, sondern eigener Unfähigkeit zuzuschreiben. Dies führt gewöhnlich zu Resignation und politischer Abstinenz. |
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