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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
WiseWoman
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 90, Zeilen: 1-24
Quelle: Yurtcu 2008
Seite(n): 70, Zeilen: 4ff
4.6 Thromboprotektiver Einfluss von Faktor XII

Kontrovers zu der bisher allgemein angenommenen Relevanz des Faktor XII-Mangels an der Ausbildung von thromboembolischen Ereignissen sind die von Kleinschnitz et al. 2006 demonstrierten Ergebnisse. Diese legen einen thromboprotektiven Effekt des Faktor XII-Mangels nahe. In der Studie wurde mit Hilfe von Faktor XII-Mangel- Mäusen die Wirkungsweise des Faktor XII untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass ein Mangel oder die Inhibierung des Faktor XII zu einem Schutz vor ischämischen Hirnschäden führt. Darauf basierend wurde die Hypothese aufgesellt, dass die Ausbildung von pathologischen Thromben über einen anderen Weg als den der normalen Hämostase verläuft. Dabei verschlechter die Hemmung der Faktor XII-Aktivität die pathologische Fibrinformation und schützt das Hirngewebe während der zerebralen Ischämie. Die Beobachtung, dass sich dieser Mechanismus auch bei einem Mangel an dem Faktor XII-Substrat Faktor XI zeigt, führte zur Vermutung, dass der Faktor XII über die intrinsische Gerinnung zur pathologischen Thrombusbildung führt. Von großer Relevanz ist dabei insbesondere, dass die Neuroprotektion durch die selektive Faktor XII-Inhibierung nicht zu einer vermehrten Blutung während der akuten Infarktphase oder der Rekonvaleszenzphase führt. Sollte sich dieser Mechanismus auch für den Menschen bestätigen, läge hierin eine pharmakologische Strategie der sicheren und selektiven Prävention von Schlaganfällen und anderen thromboembolischen Ereignissen. Hierzu sind aber noch weitergehende Studien insbesondere bezüglich des genauen molekularen Mechanismus der Faktor XII-Aktivierung in ischämischen Gefäßen und die Relevanz der anderen Faktor XII-assoziierten Gerinnungswege wie dem Komplement- und dem Kallikrein-Kinin-System erforderlich, die ebenfalls von Bedeutung für die Pathologie der zerebralen Ischämie sind (Kleinschnitz et al. 2006).


102. Kleinschnitz C, Stoll G, Bendszus M, Schuh K, Pauer HU, Burfeind P, Renne C, Gailani D, Nieswandt B, Renne T. Targeting coagulation factor XII provides protection from pathological thrombosis in cerebral ischemia without interfering with hemostasis. J Exp Med. 2006 Mar 20;203(3):513-518. Epub 2006 Mar 13.

4.6. Theorie des thromboprotektiven Effektes des Faktor XII-Mangels

Kontrovers zu der bisher angenommenen Bedeutung von Faktor XII stehen die Ergebnisse von Kleinschnitz und Renné 2006. Renné et al. zeigten, dass Faktor XII-Mangel oder die Hemmung von Faktor XII Mäuse vor ischämischen Schlaganfällen schützt. Hier wurde gezeigt, dass ein Mangel oder die Inhibierung von Faktor XII zu inem Schutz vor ischämischen Hirnschäden führt. Es wurde postuliert, dass die Bildung von pathologischen Thromben über einen anderen Weg verläuft als den der normalen Hämostase. Die Hemmung der Faktor XII-Aktivität verschlechtert die pathologische Fibrinformation und schützt das Hirngewebe während der zerebralen Ischämie. Da dieser Mechanismus auch bei einem Mangel an dem Faktor XII-Substrat Faktor XI zu beobachten ist, wird vermutet, dass der Faktor XII über die intrinsische Gerinnung zu pathologischer Thrombusbildung führt. Wichtig ist hierbei, dass die Neuroprotektion durch die selektive Faktor XII-Inhibierung nicht zu einer verstärkten Blutungsneigung während der Infarktphase oder Rekonvaleszenzphase führt. Sollte sich der Mechanismus auch für den Menschen bestätigen, läge hierin eine pharmakologische Strategie der sicheren und selektiven Prävention von Schlaganfällen und anderen thromboembolischen Ereignissen.

Weitere Untersuchungen sind aber erforderlich, um den genauen molekularen Pathomechanismus für die Faktor XII-Aktivierung in ischämischen Gefäßen und andere Faktor XII assoziierten Gerinnungswege, wie das Komplementsystem und das Kallikrein-Kinin-System, zu verstehen.


109) Kleinschnitz C, Stoll G, Bendszus M et al. (2006): Targeting coagulation factor XII provides protection from pathological thrombosis in cerebral ischemia without interfering with hemostasis. J Exp Med. 203: 515-518.

Anmerkungen

Die Quelle ist nicht angegeben.

Sichter
(WiseWoman)