Angaben zur Quelle [Bearbeiten]
Autor | August Pradetto |
Titel | Konfliktmanagement durch militärische Intervention? Dilemmata westlicher Kosovo-Politik |
Zeitschrift | Studien zur Internationalen Politik |
Herausgeber | Institut für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr Hamburg |
Ort | Hamburg |
Jahr | 1998 |
Nummer | 1 |
ISSN | 1431-3545 |
URL | http://www.friedensnetz.de/Archiv%20Webseiten/Kosovo/nato-kosovo-studie.htm, http://www.hsu-hh.de/download-1.4.1.php?brick_id=jMv9T213UVPPkbxU |
Webcite | http://www.webcitation.org/6FVPOcGTC |
Literaturverz. |
ja |
Fußnoten | ja |
Fragmente | 2 |
[1.] Jkr/Fragment 139 18 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2013-03-30 13:15:51 Hindemith | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Jkr, Pradetto 1998, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 139, Zeilen: 18-33 |
Quelle: Pradetto 1998 Seite(n): 28-29, Zeilen: 28:19-30.103-108 und 29:2-5 |
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In der Zeit nach dem Kalten Krieg stellte der Kosovo-Konflikt für Moskau und Peking einen Präzedenzfall dar. Während beim ersten Einsatz der Allianz out of area in Bosnien-Herzegowina der Konsens mit Russland gegeben war und Moskau an den Aktivitäten der NATO mitwirkte, ist Kosovo der erste, militärische Einsätze betreffende, Test einer Auseinandersetzung zwischen der NATO und Russland auf der europäischen Bühne über die souveräne Entscheidungskompetenz der Allianz, deren Interessen diesmal deutlich von denen Russlands - und auch Chinas - divergierten. Schon im März 1998 blockierte China eine Deklaration des SR, nachdem dieser von der Bosnien-Kontaktgruppe angerufen worden war, um eine Erklärung zur Kosovo-Krise zu erwirken. Das russische Verteidigungsministerium drohte gar mit einem „neuen Kalten Krieg“ in Europa, sollte die NATO ohne UN-Mandat in Kosovo eingreifen. Das Problem des militärischen Eingreifens der NATO in Kosovo war auch eine Kontroverse über die Abgrenzung von Sphären politischen, sicherheitspolitischen, militärischen und sonstigen Einflusses. Für Russland ging es um die Einhegung der Reichweite der NATO und um die Verteidigung [der eigenen Einwirkungsmöglichkeiten und Machtpositionen in Europa.] | [Seite 28]
Kosovo ist auch in dieser Hinsicht der Präzedenzfall in der Zeit nach dem Kalten Krieg. Während beim ersten Einsatz der Allianz out of area in Bosnien-Herzegowina der Konsens mit Rußland gegeben war und Moskau an den Aktivitäten der NATO mitwirkte, ist Kosovo der erste militärische Einsätze anbelangende Test einer Auseinandersetzung zwischen der NATO und Rußland auf der europäischen Bühne über die souveräne Entscheidungskompetenz der Allianz, deren Interessen diesmal deutlich von denen Rußlands – und auch Chinas – divergieren.27 Das Problem Kosovo und militärisches Eingreifen der NATO ist also auch eine Kontroverse über die Abgrenzung von Sphären politischen, sicherheitspolitischen, militärischen und sonstigen Einflusses. [Seite 29] Für Rußland geht es um eine Einhegung der Reichweite der NATO und um die Verteidigung der eigenen Einwirkungsmöglichkeiten und Machtpositionen in Europa. 27 Schon im März 1998 blockierte China jedoch eine Deklaration des UN-Sicherheitsrats, nachdem dieser von der Bosnien-Kontaktgruppe angerufen worden war, um eine Erklärung zur Kosovo-Krise zu erwirken. – Das russische Verteidigungsministerium drohte gar mit einem „neuen Kalten Krieg“ in Europa, sollte die NATO ohne UN-Mandat in der südserbischen Provinz eingreifen. |
Trotz weitgehender Übereinstimmung erfolgt kein Hinweis auf eine wörtliche Übernahme. Die Quelle wird in der Fußnote 291 am Ende des Abschnitts auf der nächsten Seite genannt, allerdings wird dem Leser keineswegs klar, dass umfangreiche Passagen wörtlich aus ihr entnommen sind. Siehe Jkr/Fragment 140 01 |
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[2.] Jkr/Fragment 140 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2013-04-04 20:34:14 Guckar | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Jkr, Pradetto 1998, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 140, Zeilen: 1-5 |
Quelle: Pradetto 1998 Seite(n): 29, Zeilen: 2-10 |
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[Für Russland ging es um die Einhegung der Reichweite der NATO und um die Verteidigung] der eigenen Einwirkungsmöglichkeiten und Machtpositionen in Europa. Der Versuch der Bindung westlicher Politik an internationale Institutionen, in denen Moskau Mitentscheidungskompetenz besitzt, war eine der wenigen Möglichkeiten, die Moskau in der außenpolitischen Rückzugs- und Schwächeposition verblieben war.291
291 Gründe für die Verweigerungshaltung Russlands waren zudem in den traditionell engen Verbindungen zu Serbien zu suchen sowie im Bestreben, dem jahrzehntelangen Erzfeind NATO nicht die Initiative zu überlassen. Ein militärisches Eingreifen in der BR Jugoslawien erschien darüber hinaus im Hinblick auf die russische Öffentlichkeit und auf die Zusammensetzung der Duma nicht vertretbar. Siehe „Stichworte zur Sicherheitspolitik“, Hg. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Nr. 10/Okt. 1998, S. 40 ff., 56 f. Bei China darf man unterstellen, dass humanitäre Interventionen dieser Art im Hinblick auf eigene Probleme unerwünscht sind; August Pradetto, Konfliktmanagement durch militärische Intervention? Dilemmata westlicher Kosovo-Politik, in: Studien zur Internationalen Politik, Hamburg 1998, S. 28-29 |
Für Rußland geht es um eine Einhegung der Reichweite der NATO und um die Verteidigung der eigenen Einwirkungsmöglichkeiten und Machtpositionen in Europa. Eine der wenigen Möglichkeiten, die Moskau in seiner gegenwärtigen Rückzugs- und Schwächeposition in der Außenpolitik verblieben ist, um diesem Anliegen Nachdruck zu verleihen, ist der Versuch der Bindung westlicher Politik an internationale Institutionen, in denen Moskau Mitentscheidungskompetenz aufweist.28
28 [...] |
Die Quelle wird zwar in einer Fußnote u.a. genannt. Art und Umfang der Übernahmen bleiben aber völlig ungeklärt. Hiermit wird Fragment Jkr/Fragment_139_18 abgeschlossen. |
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