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Angaben zur Quelle [Bearbeiten]

Autor     Hans Schemann
Titel    Professionalisierung und/oder Kunst der Führung von Unternehmen. Die Rekrutierung und Selektion von Führungspersonal im sozialen Kontext
Ort    Münster
Verlag    LIT Verlag
Jahr    2000
Anmerkung    Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Kassel [GhK] FB Wirtschaftswissenschaften
ISBN    3-8258-5212-1
URL    https://books.google.de/books?id=wGNZzopuN0MC&printsec=frontcover

Literaturverz.   

nein
Fußnoten    nein
Fragmente    84


Fragmente der Quelle:
[1.] Jwe/Dublette/Fragment 228 14 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-14 10:15:01 Klgn
Dublette, Fragment, Jwe, KeineWertung, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel, ZuSichten

Typus
KeineWertung
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 228, Zeilen: 14-17, 105ff.
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 10, Zeilen: 1ff., 101ff.
HAUKE BRUNKHORST ist der Meinung, dass sich erst durch das gedruckte Wort ein universalistisches Potential aufgebaut habe.3 Im Mittelalter sollte sich die Erfindung des Buchdrucks 1445 für das sinnstiftende Weltbild als destruktiv erweisen, was vom Vatikan auch in einem Nürnberger Gutachten klar erkannt wurde.4

3 Hauke Brunkhorst, Die Sprache im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit. [Leviathan, Nr. 2/1999, S. 252f. Dazu auch Michael Cahn: Der Druck des Wissens. Geschichte und Medium der wissenschaftlichen Publikation. Wiesbaden 1991.

4 Das Fünfte Lateran Konzil befasste sich 1215 [sic!] mit dem Wissenstransfer durch den Buchdruck, mit der Bulle Inter sollicitudiens wurde zunächst der Imprimatur für alle Druckwerke eingeführt. Die Einrichtung der Heiligen Römischen und Universalen Inquisition als Sanctum Officium 1542 durch Paul III. war eine neue Form der Kommunkationskontrolle. Paul IV. ließ durch die Kongregation den ersten römischen Index verbotener Bücher von 1559 zusammenstellen, es folgte der tridentinische Index von 1564. Pius V. gründete 1571 die Index-Kongregation, die vier Jahrhunderte bis 1917 funk[tionierte.]

[Hauke Brunkhorst ist der Meinung, dass sich erst durch] das gedruckte Wort ein universalistisches Potential aufgebaut habe.25 Im Mittelalter sollte sich die Erfindung des Buchdrucks 1445 für das sinnstiftende Weltbild als destruktiv erweisen, was vom Vatikan auch in einem Nürnberger Gutachten klar erkannt wurde.26

25 Hauke Brunkhorst, a.a.O., S. 252f. Dazu auch Michael Cahn: Der Druck des Wissens. Geschichte und Medium der wissenschaftlichen Publikation. Wiesbaden 1991.

26 Das Fünfte Lateran Konzil befasste sich 1515 mit dem Wissenstransfer durch den Buchdruck, mit der Bulle Inter sollicitudiens wurde zunächst der Imprimatur für alle Druckwerke eingeführt. Die Einrichtung der Heiligen Römischen und Universalen Inquisition als Sanctum Officium 1542 durch Paul III. war eine neue Form der Kommunkationskontrolle. Paul IV. liess durch die Kongregation den ersten römischen Index verbotener Bücher von 1559 zusammenstellen, es folgte der tridentinische Index von 1564. Pius V. gründete 1571 die Index-Kongregation, die vier Jahrhunderte bis 1917 funktionierte.

Anmerkungen

Bis hin zu den Literaturverweisen und Fußnoten identisch. Ohne Hinweis auf eine Übernahme, ohne Quellenangabe.

Sichter
(Graf Isolan)


[2.] Jwe/Dublette/Fragment 229 112 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-19 07:56:57 Klgn
Dublette, Fragment, Jwe, KeineWertung, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, ZuSichten

Typus
KeineWertung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 229, Zeilen: 112-120
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 10, 11, Zeilen: 10: 122 ff.; 11: 101 ff.
2 Eine informelle Schicht, die hinsichtlich Erziehung, Einkommen, Interesse und kultureller Anstrengung eine gehobene kleinbürgerliche Elite darstellte, es sind Personen mit akademischer Bildung und Berufsausübung, sie lasen Bücher, besuchten Konzerte, unterhielten Salons und prägten damit das kulturelle Klima. Die reichlich vertretene Judenheit wurde im NS-Staat und unter Stalin mit dem so definierten Bildungsbürgertum vernichtet. Die kulturellen Paradigmen sind Makulatur durch das Verschwinden ihrer Träger, bedenklich ist indes die Geschichtslosigkeit des gegenwärtigen Innovationsverständnisses. 29 Eine informelle Schicht, die hinsichtlich Erziehung, Einkommen, Interesse und kultureller Anstrengung eine gehobene kleinbürgerliche Elite darstellte, es sind Personen mit

[Seite 11]

akademischer Bildung und Berufsausübung, sie lasen Bücher, besuchten Konzerte, unterhielten Salons und prägten damit das kulturelle Klima. Die reichlich vertretene Judenheit wurde im NS-Staat und unter Stalin mit dem so definierten Bildungsbürgertum vernichtet. Die kulturellen Paradigmen sind Makulatur durch das Verschwinden ihrer Träger, bedenklich ist indes die Geschichtslosigkeit des gegenwärtigen Innovationsverständnisses.

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Sichter
(Hindemith) Schumann


[3.] Jwe/Dublette/Fragment 237 107b - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-19 07:52:03 Klgn
Dublette, Fragment, Jwe, KeineWertung, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel, ZuSichten

Typus
KeineWertung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 237, Zeilen: 107-127
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 12, Zeilen: 106 ff.
2 Michael Nerlich ist in seinem Buch „Abenteuer oder das verlorene Selbstverständnis der Moderne” [Gerling-Akademie-Verlag München 1997] der Auffassung, dass die Epochenschwelle der Moderne durch die Kaufmänner bereits im 12./13. Jahrhundert markiert wurde. Der Kaufmann wurde Handlungsträger des Wagnis, des Lebensplans, der sich auf Plan und Zufall gründet. In der Tat begann die bürgerliche Entwicklung durch die Auflösung der Villikationsverfassung im 13. Jahrhundert und die Verlegung des Handwerks durch Händler. Bereits 1475 wurde in Trient ein kaufmännischer Algorithmus auf der Basis der Rechenkünste gedruckt, seit 1480 hatte sich die Zinsrechnung in Italien und 20 Jahre später in Deutschland und den Niederlanden ausgebreitet. Das kaufmännische Wissen war im 16. Jahrhundert in den Intermundien der Patristik angesiedelt, in der Mischung von Rechentabellen und Handlingsbelehrungen, die bis zur Verwissenschaftlichung das Kontorwissen ausmachte. Vgl. dazu Jochen Hook u. Pierre Jeannine: Ars Mercatoria, Bd. 1, Schöningh-Verlag Paderborn. Die Inkubation der Neuzeit behandelt Heinz Schilling in: Die neue Zeit. Vom Christenheitseuropa bis zum Europa der Staaten. 1250-1750, Siedler Verlag Berlin 1999. Arteigen Hans Graeve: Die offene Zukunft. Orientierung in der Gegenwart aus den Lehren der Geschichte. FAZ / Verlag Resch Gräfelfing 1996. Einschlägig: Rainer Otte: Aufbruch der europäischen Wirtschaft aus dem Geist der Renaissance. FAZ-Verlag 1998. 33 Michael Nerlich ist in seinem Buch .Abenteuer oder das verlorene Selbstverständnis der Moderne” [Gerling-Akademie-Verlag München 1997] der Auffassung, daß die Epochenschwelle der Moderne durch die Kaufmänner bereits im 12./13. Jahrhundert markiert wurde. Der Kaufmann wurde Handlungsträger des Wagnis, des Lebensplans, der sich auf Plan und Zufall gründet. In der Tat begann die bürgerliche Entwicklung durch die Auflösung der Villikationsverfassung im 13. Jahrhundert und die Verlegung des Handwerks durch Händler. Bereits 1475 wurde in Trient ein kaufmännischer Algorithmus auf der Basis der Rechenkünste gedruckt, seit 1480 hatte sich die Zinsrechnung in Italien und 20 Jahre später in Deutschland und den Niederlanden ausgebreitet. Das kaufmännische Wissen war im 16. Jahrhundert in den Intermundien der Patristik angesiedelt, in der Mischung von Rechentabellen und Handlingsbelehrungen, die bis zur Verwissenschaftlichung das Kontorwissen ausmachte. Vgl. dazu Jochen Hook u. Pierre Jeannine: Ars Mercatoria, Bd. 1, Schöningh-Verlag Paderborn. Die Inkubation der Neuzeit behandelt Heinz Schilling in: Die neue Zeit. Vom Christenheitseuropa bis zum Europa der Staaten. 1250- 1750, Siedler Verlag Berlin 1999. Arteigen Hans Graeve: Die offene Zukunft. Orientierung in der Gegenwart aus den Lehren der Geschichte. FAZ / Verlag Resch Gräfelfing 1996. Einschlägig: Rainer Otte: Aufbruch der europäischen Wirtschaft aus dem Geist der Renaissance. FAZ-Verlag 1998.
Anmerkungen

Identisch. Ohne jeden Hinweis auf eine Übernahme oder eine Quelle.

Die Fußnote findet man fast identisch auch schon auf Seite 169 (vgl. Jwe/Fragment 169 01). Dort allerdings war offensichtlich Ermeling (2001) die Vorlage.

Sichter
(Graf Isolan)


[4.] Jwe/Fragment 016 12 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-22 18:58:38 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 16, Zeilen: 12-14, 15-21, 122-126
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 83, 84, Zeilen: 83: 23 ff., 84: 16 ff.
Unzweifelhaft müssen wir das Immunsystem als erste informationsverarbeitende biochemische Interaktion3 neben dem Gehirn [und der Gesellschaft] anerkennen. [...] Die Evolution des Menschen ist folglich zwei unterschiedlichen Prozessen ausgesetzt: Durch eine Abfolge von biologischen und/oder elektrischen und chemischen Abläufen einerseits und eine Abfolge kultureller Artefakte und theoretischer Konzepte sowie institutioneller Rückwirkungen andererseits. MARTIN J. LOHSE verstärkt die evolutionär grundsätzliche biologisch primäre Stellung der Zelle für die durch alle Stufen hindurchgehende Informationsverarbeitung und den Austausch von Signalen.4

3 Robert Ader und Nathan Cohen wiesen 1981 nach, dass es möglich ist, das Immunsystem durch das Gedächtnis an chemischen Informationen zu konditionieren. [Conditioned immunopharmacological responses. In: R. Ader (Ed.): Psychoneuroimmunology. N.Y. Academic Press 1981.

4 J. Lohse: Notrufe und andere Signale. Die Sprache der Zellen. In: Universi-[tas, 650, August 2000, S. 723. „Die Unterschiede sind vor allem quantitativ, weil die Kommunikation zwischen fünfzig Billionen unterschiedlichen Zellen ungleich komplizierter ist als die zwischen gleichartigen Einzellern.“ Wichtig ist indes, dass die Zelle dezentral kommuniziert und nur das regeln lässt, was auch beherrschbar ist.]

[Seite 83]

Unzweifelhaft müssen wir das Immunsystem als erste informationsverarbeitende biochemische Interaktion223 neben dem Gehirn [und der Gesellschaft] anerkennen.


223 Robert Ader und Nathan Cohen wiesen 1981 nach, dass es möglich ist, das Immunsystem durch Gedächtnis an chemischen Informationen zu konditionieren. [Conditioned im-

[Seite 84]

Die Evolution des Menschen ist folglich zwei unterschiedlichen Prozessen ausgesetzt: Durch eine Abfolge von biologischen oder elektrischen und chemischen Abläufen einerseits und eine Abfolge kultureller Artefakte und theoretischer Konzepte sowie institutioneller Rückwirkungen andererseits. Martin J. Lohse verstärkt die evolutionär grundsätzliche biologisch primäre Stellung der Zelle für die durch alle Stufen hindurchgehende Informationsverarbeitung und den Austausch von Signalen.224


munopharmacological responses. In: R. Ader (Ed.): Psychoneuroimmunology. N.Y. Academic Press 1981.

224 M.J. Lohse: Notrufe und andere Signale. Die Sprache der Zellen. In: Universitas, 650, August 2000, S. 723. „Die Unterschiede sind vor allem quantitativ, weil die Kommunikation zwischen fünfzig Billionen unterschiedlichen Zellen ungleich komplizierter ist als die zwischen gleichartigen Einzellern.“ Wichtig ist indes, dass die Zelle dezentral kommuniziert und nur das regeln läßt, was auch beherrbar [sic] ist.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[5.] Jwe/Fragment 017 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 12:57:57 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Graf Isolan, Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 17, Zeilen: 1-10, 19-27, 101-105
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 84, 85, 108, Zeilen: 84: 23 ff., 85: 1 f., 108: 7-16
​​

[4]

„In dieser primitivsten Form der Kommunikation zwischen zwei Einzellern ist im Prinzip schon alles angelegt, was wir bei den viel komplizierteren höheren Organismen finden.“

So seien die grundsätzlichen Modi des Informationsaustausches und der Kommunikation über alle Stufen der Evolution erhalten geblieben und in dieser Einfachheit paradigmatisch zu studieren. Es ergeben sich offensichtlich drei verschiedene Beeinflussungsmodi: die biologisch/emotionale, die soziale und die spirituelle, die jeweilige Intelligenzweisen begründen. Durchgehend scheint das die Art und Weise des neuronalen Code zu sein, wie er unterschiedlich ausgewiesen wird. [...]

Die Erfindung eines weltanschaulichen Metaprogramms „Religion”, in Sonderheit der Deutsche Idealismus, dessen Vertreter Theologen waren, ist vermutlich die größte Leistung des Menschen bzw. der Beitrag der Deutschen zur Konstitution der Bürgerlichen Gesellschaft, die emotionale Belastung des Fragens nach seiner Existenz in das Transzendentale verlagert und in einem paraneuralen Rückübertragungsprozess das stabilisiert zu haben, was Seele oder Weltsicht genannt wird. Dabei kann es zu nihilistischen Fehlprogrammierungen mit selbstzerstörerischen Folgen kommen, so bei der Gnosis und deren Derivaten: Manichäismus, Bogomolismus und Kathareismus, heute absoluter Subjektivismus, Esoterik, Neue [Spiritualität, Fundamentalismus u.a.1]


[4 J. Lohse: Notrufe und andere Signale. Die Sprache der Zellen. In: Universi]tas, 650, August 2000, S. 723. „Die Unterschiede sind vor allem quantitativ, weil die Kommunikation zwischen fünfzig Billionen unterschiedlichen Zellen ungleich komplizierter ist als die zwischen gleichartigen Einzellern.“ Wichtig ist indes, dass die Zelle dezentral kommuniziert und nur das regeln lässt, was auch beherrschbar ist.

[1 Vgl. dazu Harald Strohm: Die Gnosis und der Nationalsozialismus. edition Suhrkamp bd. 1973, Nf Bd. 973, 1997, S. 9.]

[Seite 84]

[...]224

„In dieser primitivsten Form der Kommunikation zwischen zwei Einzellern ist im Prinzip schon alles angelegt, was wir bei den viel komplizierteren höheren Organismen finden.“

So seien die grundsätzlichen Modi des Informationsaustausches und der Kommunikation über alle Stufen der Evolution erhalten geblieben und in dieser Einfachheit paradigmatisch zu studieren. Es ergeben sich offensichtlich drei verschiedene Beeinflussungsmodi: die biologisch/emotionale, die soziale und die spirituelle, die jeweilige In-


224 M.J. Lohse: Notrufe und andere Signale. Die Sprache der Zellen. In: Universitas, 650, August 2000, S. 723. „Die Unterschiede sind vor allem quantitativ, weil die Kommunikation zwischen fünfzig Billionen unterschiedlichen Zellen ungleich komplizierter ist als die zwischen gleichartigen Einzellern.“ Wichtig ist indes, dass die Zelle dezentral kommuniziert und nur das regeln läßt, was auch beherrbar [sic] ist.

[Seite 85]

telligenzweisen begründen. Durchgehend scheint die Art und Weise des neuronalen Code zu sein, wie er unterschiedlich ausgewiesen wird.

[Seite 108]

Die Erfindung eines weltanschaulichen Metaprogramms „Religion”, in Sonderheit der Deutsche Idealismus, dessen Vertreter Theologen waren, ist vermutlich die grösste Leistung des Menschen bzw. der Beitrag der Deutschen zur Konstitution der Bürgerlichen Gesellschaft, die emotionale Belastung des Fragens nach seiner Existenz in das Transzendentale verlagert zu haben und in einem paraneuralen Rückübertragungsprozess das stabilisiert, was Seele oder Weltsicht genannt wird. Dabei kann es zu nihilistischen Fehlprogrammierungen mit selbstzerstörerischen Folgen kommen, so bei der Gnosis und deren Derivaten: Manichäismus, Bogomolismus und Kathareismus, heute absoluter Subjektivismus, Esoterik, Neue Spiritualität u.a.280


280 Vgl. dazu Harald Strohm: Die Gnosis und der Nationalsozialismus. edition Suhrkamp bd. 1973, Nf Bd. 973, 1997, S. 9.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Graf Isolan) (Klgn) Schumann


[6.] Jwe/Fragment 018 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-06-12 21:16:52 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 18, Zeilen: 1-19, 103-110
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 108-109, Zeilen: 108:16-26 - 109:1-3.5-15
Diese destruktiven Potentiale sind ebenso wirklich wie die konstruktiven und schaffen ihre eigene Wirklichkeit. Es gibt keine automatische normative Selektion von Antrieben, diese müssen von außen durch Wertungen an das System herangetragen werden.

Insofern wäre der Ausdruck „Selbstschaffung durch Geist” als heuristisches Modell für die soziale Evolution in Abgrenzung von der biologischen berechtigt, mag er auch noch so unterschiedliche Ergebnisse haben und im Begriff des Konstruktivismus aufgehoben worden sein. Das Christentum ließ Gott durch das Wort im AT und NT Mensch werden, während im Koran Allah zum Text wurde, wie Jacques Berqué2 herausarbeitete. Nach Gerald Messagié3 weisen die Religionen in Bezug auf ihre Strukturen und die Weisen ihrer Durchsetzung erstaunlich kleine sakrale Invarianzen ihrer religiösen Grundmuster auf.4 Um daraus aber eine siegreiche Religion zu machen, müsse noch einiges hinzukommen. So sind aggressive Religionen mobiler Völker mit hohem Technologiestandard und rassischer Überlegenheitsideologie erfolgreich. Die Funktion der Religionen besteht darin, das apokalyptische Fieber messianischer Erwartung zu löschen oder weil den Menschen der Nihilismus unerträglich ist, sie daher im Gehirn Überzeugungen produzieren, die an die Zeitumstände gebunden sind und diese dadurch erträglich machen sollen.


2 Jacques Berqué. Der Koran, neu gelesen. Lembeck-Verlag Frankfurt/Main 1996.

3 Gerald Messagié: Die Geschichte Gottes. Propyläen Verlag Berlin 1998.

4 Das Christentum ist das Ergebnis vielgestaltiger Einflüsse und Übernahmen von Invarianzen aus dem Griechentum, dem Mithraskult, dem Zoroastrismus und Messianismus u.a. So ist der Menschensohn Gottes, Jesus, nur aus dem Kontext von Wunderheilern, Mystikern und Bettelmönchen seiner Zeit zu verstehen.

[Seite 108]

Diese destruktiven Potentiale sind ebenso wirklich wie die konstruktiven und schaffen ihre eigene Wirklichkeit. Es gibt keine automatische normative Selektion von Antrieben, diese müssen von aussen durch Wertungen an das System herangetragen werden.

Insofern ist der Ausdruck „Selbstschaffung durch Geist” als heuristisches Modell berechtigt, mag er auch noch so unterschiedliche Ergebnisse haben und im Begriff des Konstruktivismus aufgehoben worden sein. Bei der Bibel handelt es sich um eine Inkarnation des Wertes, um eine Menschwerdung durch das Wort im Alten und Neune Testament, während es sich beim Koran um eine Inliberation handelt, um eine Buchwerdung Gottes, wie Jacques Berqué in seinem Buch Der Koran neu gelesen281 herausarbeitet. Eine andere Sicht entfaltet Gerald Messagié in seinem Buch Die Ge-


281 Lembeck-Verlag Frankfurt/Main 1996.

[Seite 109]

schichte Gottes282, in dem er die Religionen in bezug auf ihre Strukturen und die Weisen ihrer Durchsetzung untersucht. Danach sei das Repertoir religiöser Grundmotive erstaunlich klein. Wir haben hier eine Kombination von sakralen Invarianzen wie bei der Husserlschen phänomenologischen Einklammerung vor uns, die in der Mixtur das System einer speziellen Religion ausmachen. Um daraus aber eine siegreiche Religion zu machen, müsse noch einiges hinzukommen. So sind Religionen, die von aggressiven und mobilen Völkern mit hohem Technologiestandard und rassischer Überlegenheitsideologie vorgetragen werden, erfolgreich. Das Christentum sei das Ergebnis vielgestaltiger Einflüsse und Übernahmen von Invarianzen aus dem Griechentum, dem Mithraskult, dem Zoroastrismus und dem Messianismus u.a. So sei der Menschensohn Gottes, Jesus, nur aus dem Kontext von Wunderheilern, Mystikern und Bettelmönchen seiner Zeit zu verstehen. Die Funktion der Religionen besteht darin, das apokalyptische Fieber der messianischen Erwartung zu löschen oder weil den Menschen der Nihilismus unerträglich ist, im Gehirn Überzeugungen zu produzieren, die an die Zeitumstände gebunden sind und diese dadurch erträglich machen wollen.


282 Propyläen Verlag Berlin 1998.

Anmerkungen

Ohne Quellenangabe, ohne Hinweis auf eine Übernahme.

Sichter
(Graf Isolan) Schumann


[7.] Jwe/Fragment 033 103 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-18 23:08:01 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 33, Zeilen: 103-109
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 159, Zeilen: Fn. 409
​​

2 Hinzuweisen ist auf Arbeiten von Karl August Wittfogel, (1896-1988), amerikanischer Sozialwissenschaftler deutscher Herkunft, der von 1925 bis Mitte der vierziger Jahre Mitarbeiter des Frankfurter Instituts für Sozialforschung war, für das er mehrere Forschungsreisen nach China unternahm. Von 1946 bis 1966 hatte Wittfogel eine Professur für chinesische Geschichte an der University of Washington in Seattle inne. 1957 erschien das Buch „Oriental Despotism“, das 1962 als „Die orientalische Despotie. Eine vergleichende Un-[tersuchung totaler Macht“ auf Deutsch herausgegeben wurde, es beschrieb diese von ihm in Anlehnung an die von Karl Marx in seinen „Grundrissen“ auch asiatische Produktionsweise genannte Gesellschaftsordnung, so auch Ferenc Tökei: Zur Frage der asiatischen Produktionsweise. Soziologische Essays, Luchterhand Verlag Neuwied u. Berlin 1969.]

​​

409 Hinzuweisen ist auf Arbeiten von Karl August Wittfogel, (1896-1988), amerikanischer Sozialwissenschaftler deutscher Herkunft. Von 1925 bis Mitte der vierziger Jahre war er Mitarbeiter des Frankfurter Instituts für Sozialforschung, für das er mehrere Forschungsreisen nach China unternahm. Von 1946 bis 1966 hatte Wittfogel eine Professur für chinesische Geschichte an der University of Washington in Seattle inne., [sic] 1957 erschien das Buch Oriental Despotism, das 1962 als Die orientalische Despotie. Eine vergleichende Untersuchung totaler Macht auf Deutsch, es beschrieb diese von ihm in Anlehnung an Karl Marx auch asiatische Produktionsweise genannte Gesellschaftsordnung, so auch Ferenc Tökei: Zur Frage der asiatischen Produktionsweise. Soziologische Essays, Luchterhand Verlag Neuwied u. Berlin 1969.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die Quelle.

Parallelen finden sich zwar auch mit dem Artikel "Wittfogel, Karl August" in der Enzyklopädie Microsoft Encarta 2007, doch sind sie mit Schemann 2000 stärker.

Sichter
(Klgn) Schumann


[8.] Jwe/Fragment 034 101 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-22 19:48:02 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 34, Zeilen: 101-105
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 159, Zeilen: Fn. 409
​​

[1957 erschien das Buch „Oriental Despotism“, das 1962 als „Die orientalische Despotie. Eine vergleichende Un]tersuchung totaler Macht“ auf Deutsch herausgegeben wurde, es beschrieb diese von ihm in Anlehnung an die von Karl Marx in seinen „Grundrissen“ auch asiatische Produktionsweise genannte Gesellschaftsordnung, so auch Ferenc Tökei: Zur Frage der asiatischen Produktionsweise. Soziologische Essays, Luchterhand Verlag Neuwied u. Berlin 1969.

​​

409 [...] 1957 erschien das Buch Oriental Despotism, das 1962 als Die orientalische Despotie. Eine vergleichende Untersuchung totaler Macht auf Deutsch, es beschrieb diese von ihm in Anlehnung an Karl Marx auch asiatische Produktionsweise genannte Gesellschaftsordnung, so auch Ferenc Tökei: Zur Frage der asiatischen Produktionsweise. Soziologische Essays, Luchterhand Verlag Neuwied u. Berlin 1969.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die Quelle.

Fortsetzung von Jwe/Fragment 033 103

Sichter
(Klgn) Schumann


[9.] Jwe/Fragment 036 13 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-10 12:43:35 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 36, Zeilen: 13-22, 108-116, 121-127
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 361, Zeilen: 4-6, 19-23, 101-114
Es gehört nicht zum Standardwissen der Ökonomen2, dass die Chinesen im 14./15. Jahrhundert [Ming-Dynastie] die größte Flotte der Welt hatten und über die besten Schiffe verfügten. 1424 starb der Kaiser YUNG LO, der den islamischen Admiral CHENG HO gefördert hatte, und die Mandarine beeinflussten den neuen Kaiser, die überseeischen Expeditionen zu verbieten, weil auch der Potlatsch [Geschenkritual] zu kostspielig wurde: Seefahrt wurde Hochverrat. Der Staat verwandte seine Mittel nach innen und verlor seine Dynamik.3 Die empirischen technischen Leistungen der chinesischen Kultur als eine Quelle der Moderne neben denen der arabischen kamen erst gar nicht mehr in den Blick, weil sie nach G.W.F. HEGEL profanen Zwecken entsprangen.4

2 Vgl. dazu Klaus Brenning: Warum entdeckten die Chinesen Europa nicht? [Seefahrer & Entdecker] In: P.M. Peter Moosleitners Magazin, Dezember 1997, S. 62-67. Der Admiral und kaiserliche Eunuch Cheng Ho verfügte zwischen 1405 und 1433 über 300 Schiffe mit 37.000 Mann, dazu im Vergleich die spanische Armada mit 160 Schiffen und 30.000 Mann. Das Schiff des Admirals hatte 9 Masten und war 150 Meter lang. Im Gegensatz zur westlichen Flottenpolitik wurde keine Unterwerfung der durch Expeditionen kontaktierten Völker beabsichtigt, sondern es wurden im Kontakt mit den Königen, Sultanen, Fürsten oder Häuptlingen Geschenke [Potlatsch] überreicht. So unternahm der muslimische Admiral Cheng Ho mit 62 Schiffe [sic!] und 28.000 Seeleuten zwischen 1405 und 1433 sieben Seereisen, die aber plötzlich abgebrochen wurden. 1511 war mit der Eroberung Malakkas durch die Portugiesen die Dynamik der ersten große Handelsglobalisierung beendet.

3 Zur Bedeutung der Seemacht vgl. auch Zbigniew Brzezinski. Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Beltz Quadriga Weinheim/Berlin 1997, der auf die Bedeutung der Seemacht für die Weltherrschaft hinwies. Zentral ist heute der Einsatz von Flugzeugträgern und globalen Kommunikationsmitteln.

4 Vgl. dazu Katalog der Ausstellung „China, eine Wiege der Weltkultur: 5000 Jahre Erfindungen und Entdeckungen“ über die technische Kultur des anti[ken China in Hildesheim [1994] im Roemer- und Pelizaeus-Museum, der zeigt, wie unterschiedlich Technik und Technologie angelegt sein können. Hochöfen, Windmühlen, Axialruder, Kredit- und Kontowesen mit Papiergeld, Druckkunst, Schießpulver, Magnet und Porzellan waren als technica sinica antica neben der arabischen Welt eine Quelle der Renaissance. — Jürgen Osterhammel (Hrsg.): Asien in der Neuzeit 1500-1950. (= Geschichte Fischer 11853), FTB-Verlag Frankfurt/Main 1994.]

Die empirischen technischen Leistungen der chinesischen Kultur als eine Quelle der Moderne neben denen der arabischen kamen erst gar nicht mehr in den Blick, weil sie nach G.W.F. HEGEL profanen Zwecken entsprangen.122 [...] Es gehört nicht zum Standardwissen123, daß die Chinesen im 14./15. Jahrhundert die größte Flotte der Welt hatten und über die besten Schiffe verfügten. Der Admiral und kaiserliche EUNUCH CHENG HO verfügte zwischen 1405 und 1433 über 300 Schiffe mit 37000 Mann, dazu im Vergleich die spanische Armada mit 160 Schiffen mit 30.000 Mann. Das Schiff des Admirals hatte 9 Masten und war 150 Meter lang. Im Gegensatz zur westlichen Flottenpolitik wurde keine Unterwerfung der durch Expeditionen kontaktierten Völker beabsichtigt, sondern es wurden im Kontakt mit den Königen. Sultanen, Fürsten oder Häuptlingen Geschenke [Potlatsch] überreicht. 1424 starb der Kaiser YUNG LO, der CHENG HO förderte, die Mandarine beeinflußten den neuen Kaiser, die überseeischen Expeditionen zu verbieten, weil auch der Potlatsch zu kostspielig wurde. Seefahrt wurde Hochverrat. Der Staat verwandte seine Mittel nach innen und verlor seine Dynamik.124

122 Vgl. dazu Katalog der Ausstellung „China, eine Wiege der Weltkultur: 5000 Jahre Erfindungen und Entdeckungen“ über die technische Kultur des antiken China in Hildesheim [1994] im Roemer- und Pelizaeus-Museum, der zeigt, wie unterschiedlich Technik und Technologie angelegt sein können. Hochöfen, Windmühlen, Axialruder, Kredit- und Kontowesen mit Papiergeld, Druckkunst, Schießpulver, Magnet und Porzellan waren als technica sinica antica neben der arabischen Welt eine Quelle der Renaissance. — Jürgen Osterhammel (Hrsg ): Asien in der Neuzeit 1500-1950. (= Geschichte Fischer 11853), FTB-Verlag Frankfurt/Main 1994.

123 Vgl. dazu Klaus Brenning: Warum entdeckten die Chinesen Europa nicht. [Seefahrer & Entdecker] In. P.M. Peter Moosleitners interessantes Magazin, Dezember 1997, S. 62-67.

124 Zur Bedeutung der Seemacht vgl. auch Zbigniew Brzezinski. Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Beltz Quadriga Weinheim/Berlin 1997, der auf die Bedeutung der Seemacht für die Weltherrschaft hinwies, zentral ist heute der Einsatz von Flugzeugträgern und globalen Kommunikationsmitteln.

Anmerkungen

Fast identisch bis hin zu den obskuren Quellen und Verweisen. Ohne Quellenangabe, ohne Hinweis auf eine Übernahme.

Sichter
(Graf Isolan) Schumann


[10.] Jwe/Fragment 037 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-22 20:23:27 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 37, Zeilen: 1-14, 101-122
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 360, 361, Zeilen: 360: 7-13, 108-117, 117-118; 361: 6-10, 10-12, 101 ff.
„Ein freies individuelles Reich des Geistes hat hier nicht Platz, und das, was hier wissenschaftlich heißen kann, ist empirischer Natur und steht wesentlich im Dienste des Nützlichen für den Staat und seine und der Individuen Bedürfnisse.“1

Diese Meinung nährte sich aus Berichten der Jesuiten im 17. Jahrhundert, die bereits den klimatisch beeinflussten Niedergang der chinesischen Kultur wiedergaben.

Wenn wir Wissen als das definieren, was die Menschheit seit Jahrtausenden an Erfahrungen akkumuliert und an materiellen sowie institutionellen und religiösen/symbolischen Erfindungen [Know-how] hervorgebracht hat, so hatten die herrschenden Eliten immer ein Gefühl für die Bedeutung des Wissens gehabt, das sie und andere Völker besaßen. Welches technologische Wissen [Schiesspulver, Kompass] schließlich eine zivilisatorische Entfaltung erfuhr, hing von dominanten Symbolvorgaben ab, wie sie z.B. in China nicht bestanden.2


[4 Vgl. dazu Katalog der Ausstellung „China, eine Wiege der Weltkultur: 5000 Jahre Erfindungen und Entdeckungen“ über die technische Kultur des anti-]ken China in Hildesheim [1994] im Roemer- und Pelizaeus-Museum, der zeigt, wie unterschiedlich Technik und Technologie angelegt sein können. Hochöfen, Windmühlen, Axialruder, Kredit- und Kontowesen mit Papiergeld, Druckkunst, Schießpulver, Magnet und Porzellan waren als technica sinica antica neben der arabischen Welt eine Quelle der Renaissance. — Jürgen Osterhammel (Hrsg.): Asien in der Neuzeit 1500-1950. (= Geschichte Fischer 11853), FTB-Verlag Frankfurt/Main 1994.

1 G.W.F. Hegel: Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte. [Werke in 20 Bänden, Bd. 12, Theorie Werkausgabe Suhrkamp Frankf./M 1970], S. 169.

2 „Der wohl folgenreichste Bestandteil des europäischen Erbes ist die dem griechischen Denken entstammende autonome Wissenschaft, die in ihrem Erkenntnisstreben auf unvoreingenommene Wahrheitssuche eingestellt ist und gerade dadurch vorher ungeahnte Möglichkeiten technischer Konstruktion erschlossen hat. Der durch diese Wissensform erzielte permanente Erkenntnisfortschritt hat vor allem auch Konsequenzen für unsere Weltauffassung gehabt, die sie mit dem religiösen Denken des Abendlandes in Konflikt gebracht hat. Er hat nicht nur zur ‘Entzauberung der Welt’ (Max Weber) geführt, das heißt zur Reinigung des Weltbildes von magischen Elementen, sondern darüber hinaus auch zur ‘Entmythologisierung’, also zu seiner Reinigung von mythischen Elementen, und dadurch alles religiöse Denken in Schwierigkeiten gebracht.“ Hans Albert: Europa die Ausnahme. In: Wirtschaftswoche, Nr. 39 vom 21. 9. 1984, S. 163-167. [...]

[Seite 361]

[...]122 „Ein freies individuelles Reich des Geistes hat hier nicht Platz, und das, was hier wissenschaftlich heißen kann, ist empirischer Natur und steht wesentlich im Dienste des Nützlichen für den Staat und seine und der Individuen Bedürfnisse.“ (Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte). Diese Meinung nährte sich aus Berichten der Jesuiten im 17, Jahrhundert, die bereits den klimatisch beeinflußten Niedergang der chinesischen Kultur wiedergaben.


122 Vgl. dazu Katalog der Ausstellung „China, eine Wiege der Weltkultur: 5000 Jahre Erfindungen und Entdeckungen“ über die technische Kultur des antiken China in Hildesheim [1994] im Roemer- und Pelizaeus-Museum, der zeigt, wie unterschiedlich Technik und Technologie angelegt sein können. Hochöfen, Windmühlen, Axialruder, Kredit- und Kontowesen mit Papiergeld, Druckkunst, Schießpulver, Magnet und Porzellan waren als technica sinica antica neben der arabischen Welt eine Quelle der Renaissance. — Jürgen Osterhammel (Hrsg ): Asien in der Neuzeit 1500-1950. (= Geschichte Fischer 11853), FTB-Verlag Frankfurt/Main 1994.

[Seite 360]

Wenn wir Wissen als das definieren, was die Menschheit seit Jahrtausenden an Erfahrungen akkumuliert und an materiellen sowie institutionellen und religiösen/symbolischen Erfindungen [Know-how] hervorgebracht hat, so haben die herrschenden Eliten immer ein Gefühl für die Bedeutung des Wissens gehabt, das sie und andere Völker besassen. Welches Wissen [Schiesspulver, Kompass] schliesslich eine zivilisatorische Entfaltung erfährt, hängt von dominanten Symbolvorgaben ab, wie sie z.B. in China nicht bestanden.120


120 «Der wohl folgenreichste Bestandteil des europäischen Erbes ist die dem griechischen Denken entstammende autonome Wissenschaft, die in ihrem Erkenntnisstreben auf unvoreingenommene Wahrheitssuche eingestellt ist und gerade dadurch vorher ungeahnte Möglichkeiten technischer Konstruktion erschlossen hat. Der durch diese Wissensform erzielte permanente Erkenntnisfortschritt hat vor allem auch Konsequenzen für unsere Weltauffassung gehabt, die sie mit dem religiösen Denken des Abendlandes in Konflikt gebracht hat. Er hat nicht nur zur ‘Entzauberung der Welt’ (Max Weber) geführt, das heißt zur Reinigung des Weltbildes von magischen Elementen, sondern darüber hinaus auch zur ‘Entmythologisierung’, also zu seiner Reinigung von mythischen Elementen, und dadurch alles religiöse Denken in Schwierigkeiten gebracht.» Hans Albert: Europa die Ausnahme. In: Wirtschaftswoche, Nr. 39 vom 21. 9. 1984, S. 163.

Anmerkungen

Fast identisch bis hin zu den Zitaten. Ohne Quellenangabe, ohne Hinweis auf eine Übernahme.

Sichter
(Graf Isolan) Schumann


[11.] Jwe/Fragment 039 18 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-22 20:39:41 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 39, Zeilen: 18-19, 27-31, 101-103, 108-114
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 360, 361, 362, Zeilen: 360: 13 ff.; 361: 23 f.; 362: Fn 125
Die Entwicklung in Europa verlief im Zeitalter der Entdeckungen vollständig anders.1 [...] Der deutsche Idealismus war die Antwort auf die carthesianische Weltdeutung und er versuchte, die Transformation der ständischen Gesellschaft in eine bürgerliche geschichtsphilosophisch als weltgeschichtlichen Plan oder teleologisch angeleitete geistige Leistung3 und nicht als profanen Zweck zu systematisieren:

1 Andreas Luckner: G.W.F. Hegel. Journal für Philosophie „der blaue reiter [Themenheft Wahrheit u. Wirklichkeit, Nr. 2, 1995, S. 87-90. Vgl. auch Wilhelm Dilthey. Aufsätze zur Philosophie. Verlag Werner Dausin Hanau 1986.

[...]

3 Jean Pierre Vernant: Die Entstehung des griechischen Denkens [Les Origines de la pensée grecque]. Edition Suhrkamp 1150, N.F. Bd. 150, Frankfurt/Main 1982, S. 97. Eine zweite Seite bei Stefan Koslowski: Die Geburt des Sozialstaats aus dem Geiste des Deutschen Idealismus. Person und Gemeinschaft bei Lorenz von Stein. Akademieverlag Berlin 1989. Intellektuelle als Dissidenten der Transformation bei Edward W. Said: Götter, die keine sind. Der Ort der Intellektuellen. Berlin Verlag 1997.

[Seite 360]

Der deutsche Idealismus versuchte, die synchretistische Transformation der ständischen Gesellschaft in eine bürgerliche geschichtsphilosophisch als teleologisch angeleitete geistige Leistung121 und nicht als profanen Zweck zu systematisieren.


121 Jean Pierre Vernant: Die Entstehung des griechischen Denkens [Les Origines de la pensée grecque]. Edition Suhrkamp 1150, N.F. Bd. 150, Frankfurt/Main 1982, S. 97. Eine zweite Seite bei Stefan Koslowski: Die Geburt des Sozialstaats aus dem Geiste des Deutschen Idealismus. Person und Gemeinschaft bei Lorenz von Stein. Akademieverlag Berlin 1989. Intellektuelle als Dissidenten der Transformation bei Edward W. Said: Götter, die keine sind. Der Ort der Intellektuellen. Berlin Verlag 1997.

[Seite 361]

Die Entwicklung in Europa ist im Zeitalter der Entdeckungen vollständig anders verlaufen.

[Seite 362]

ANDREAS LUCKNER125 brachte ein Portrait G.W.F. Hegel: Bewegung im System, das die Rolle des Deutschen Idealismus präzise enthüllt.


125 im Journal für Philosophie „der blaue reiter [Themenheft Wahrheit u. Wirklichkeit, Nr. 2. 1995, S. 87-90. Vgl. auch Wilhelm Dilthey. Aufsätze zur Philosophie. Verlag Werner Dausin Hanau 1986.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[12.] Jwe/Fragment 043 32 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:20:14 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 43, Zeilen: 32-36
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 362, Zeilen: 8 ff.
Das Individuum als Privateigentümer war unabhängig und Rechtssubjekt seiner Lebensbedingungen, als Bürger gleichwohl in die Pflicht des Staates als Allgemeines eingebunden. G.W.H. HEGEL sah im liberalen Rechtsstaat Preußens die Erfüllung des objektiven Geistes, so dass die geschichtliche Entwicklung abgeschlossen zu sein schien.2

2 Eine Analyse unterschiedlicher zivilisatorischer Ansätze bei Reinhold Niebuhr: Staaten und Großmächte. [The Structure of Nations and Empires, New York] Verlagshaus Gerd Mohn, Güterslohn 1960.

Das Individuum als Privateigentümer war unabhängig und Rechtssubjekt seiner Lebensbedingungen, als Bürger gleichwohl in die Pflicht des Staates als Allgemeines eingebunden. Hegel sah im liberalen Rechtsstaat Preußens die Erfüllung des objektiven Geistes, so daß die geschichtliche Entwicklung abgeschlossen zu sein schien.126

126 Eine Analyse unterschiedlicher zivilisatorischer Ansätze bei Reinhold Niebuhr: Staaten und Großmächte.[The Structure of Nations and Empires, New York] Verlagshaus Gerd Mohn, Güterslohn 1960.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Fortsetzung: Jwe/Fragment 044 01.

Sichter
(Klgn) Schumann


[13.] Jwe/Fragment 044 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:23:47 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 44, Zeilen: 1-8
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 362, Zeilen: 12 ff.
[KLAUS DÖRNER] spricht in seinem Aufsatz „Geschichte der Moderne und Psychiatrie“ von einem Urknall der Moderne, der geregelten Wettbewerb und offene Diskussion (Markt und Aufklärung) als Wirkung des Wirtschafts- und Bildungsbürgers freisetzte.1
„Dieses Zusammenwirken der Bildungs- und Wirtschaftsbürger brachte zugleich Befreiung und neue Disziplinierung. Wehrpflicht, Schulpflicht, Steuerpflicht, Gesundheitspflicht und Leistungspflicht (industria heißt Fleiß!) waren Elemente eines neuen Herrschaftssystems, das dass [sic] ,ancien régime’ allmählich ersetzte.“

1 Klaus Dörner: Geschichte der Moderne und Psychiatrie.Leviathan. Zeitschrift für Sozialwissenschaft. Heft 3, 1994, S. 370.

Klaus Dörner spricht in seinem Aufsatz „Geschichte der Moderne und Psychiatrie“ von einem Urknall der Moderne, der geregelten Wettbewerb und offene Diskussion (Markt und Aufklärung) als Wirkung des Wirtschafts- und Bildungsbürgers freisetzte.
„Dieses Zusammenwirken der Bildungs- und Wirtschaftsbürger brachte zugleich Befreiung und neue Disziplinierung. Wehrpflicht, Schulpflicht, Steuerpflicht, Gesundheitspflicht und Leistungspflicht (industria heißt Fleiß!) waren Elemente eines neuen Herrschaftssystems, das das ,ancien régime’ allmählich ersetzte.“127

127 Leviathan. Zeitschrift für Sozialwissenschaft. Heft 3, 1994, S. 370.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Fortsetzung von Jwe/Fragment 043 32.

Sichter
(Klgn) Schumann


[14.] Jwe/Fragment 057 03 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-22 20:50:48 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith, Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 57, Zeilen: 3-9, 13-15, 106-109, 118-137
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 263, 296, Zeilen: 263: 1 ff.; 296: Fn 222
​​
„Seit der deutschen Wiedervereinigung, seit dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums erhalten geographische Faktoren - Lage, Größe, Nachbarn, Grenzen - einen anderen Stellenwert im politischen Weltbild“, so ALFRED ZÄNKER in der Neuen Zürcher Zeitung.1 [sic] Er betont „Immer ist Raumfaktoren in Zeiten des Umbruchs erhöhte, oft entscheidende Bedeutung im politischen Kräftespiel zugekommen. ... Wir folgen dem amerikanischen Sprachgebrauch von «geopolitics».“

[Mit LUTTWAKS Buch „Weltwirtschaftskrieg“2 wurde ein Zugang zur Weltpolitik wiederbelebt, der bereits vor den beiden Weltkriegen in Europa eine Rolle gespielt hatte und die Art und Weise der Kapitalallokation in Richtung auf eine Kriegswirtschaft bestimmt hatte.3] Mit dem Denken in Räumen entsprechen die USA ihrer weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Stellung, die nicht nur auf die unterschiedlichsten Kulturen, sondern auch auf die Finanzmärkte einwirkt. In den [USA sind die entsprechenden Forschungsinstitute eingerichtet worden, die die Regierung beraten.]


1 Alfred Zänker [sic] Die vergessene geopolitische Dimension. Ein Beitrag zur Debatte um Europas Zukunft. NZZ Nr. 147 vom 28./29. Juni 1992, S. 29.

2 Edward N. Luttwak: Weltwirtschaftskrieg. Export als Waffe – aus Partnern werden Gegner. [ [„The Endangered American Dream. How to Stop the United States From Becoming a Third World Country and How to Win the GeoEconomic Struggle for Industrial Supremacy”, New York 1993] Rowohlt Reinbek 1994. Luttwak als Direktor des Instituts für Geopolitik stand noch ganz unter dem Eindruck der pazifischen Konkurrenz zwischen den USA und Japan. Hinzuweisen ist auf die hohe Zeit der geopolitischen Analysen in Deutschland: Reihe Weltgeschehen des Wilhelm Goldmann Verlag Bern/ Leipzig/Wien, Systembildend Karl Haushofer: Weltmeere und Weltmächte. Zeitgeschichte-Verlag Berlin W 35, 1937. ]

3 Vgl. repräsentativ Arthur Dix: Wirtschaftskrieg und Kriegswirtschaft. Zur Geschichte des deutschen Zusammenbruchs. Berlin 1920. – Kurt Hess: Der kriegswirtschaftliche Gedanke. Hamburg 1935. – Carl Rothe: Wirtschaftskrieg und Kriegswirtschaft. (= Reihe: Weltgeschehen, hrsgg. von Gerhard Herrmann), Wilhelm Goldmann-Verlag Leipzig. – Kai Sheng Chen: Aufgaben, Grenzen und Durchführung der Wehrwirtschaft. [Diss. Berlin 1938]. – J. Riesser: Finanzielle Kriegsbereitschaft und Kriegsführung. Gustav Fischer Verlag Jena 1913. – Adolf Lampe: Allgemeine Wehrwirtschaftslehre. Gustav Fischer Verlag Jena 1938. – G. Thomas: Geschichte der deutschen Wehr- und Rüstungswirtschaft 1918-1943/45. Boldt-Verlag Boppard 1966. – Erich Welter: Falsch und richtig planen. Eine kritische Studie über deutsche Wirtschaftslenkung im II. Weltkrieg. (= Veröffentlichung des Forschungsinstituts für Wirtschaftspolitik an der Universität Mainz, Bd. 1), Verlag Quelle & Meyer Heidelberg 1960. Folker Kraus-Weysser: Weltwirtschaftskrieg. Japan - USA – Europa. Ullstein-Verlag Berlin 1995. – Oswald Inglin: Der stille Krieg. Der Wirtschaftskrieg zwischen Grossbritannien und der Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Zürich 1991. – Eine Analyse der Wirtschaftspolitik bei Harold James: Deutschland in der Weltwirtschaftskrise. 1924-1936. DVA Stuttgart 1988. Neu Willi A. Boelcke: Deutschland als Welthandelsmacht 1930-1945. Kohlhammer-Verlag Stuttgart 1994.

[Seite 263]

„Seit der deutschen Wiedervereinigung, seit dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums erhalten geographische Faktoren - Lage, Grösse, Nachbarn, Grenzen - einen anderen Stellenwert im politischen Weltbild“, so ALFRED ZÄNKER in der Neuen Zürcher Zeitung.159 Er betont „Immer ist Raumfaktoren in Zeiten des Umbruchs erhöhte, oft entscheidende Bedeutung im politischen Kräftespiel zugekommen.... Wir folgen dem amerikanischen Sprachgebrauch von «geopolitics».“ Mit dem Denken in Räumen entsprechen die USA ihrer weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Stellung und angestrebten kulturellen Dominanz, die auch und gerade über Firmenpolitik auf die unterschiedlichsten Kulturen einwirkt. In den USA sind die entsprechenden Forschungsinstitute eingerichtet worden, die die Regierung beraten.


159 Die vergessene geopolitische Dimension. Ein Beitrag zur Debatte um Europas Zukunft. NZZ Nr. 147 vom 28./29. Juni 1992, S. 29. Dazu auch Thomas P. Hughes: Die Erfindung Amerikas. Der technologische Aufstieg der USA seit 1870. Verlag C.H. Beck München 1991.

[Seite 296]

Wir können nicht übersehen, dass der Durchbruch militärischer Kategorien und insbesondere der Begriff „Führung" und „Leadership” nur auf dem Hintergrund einer bestimmten kulturell geprägten historischen Problemerfassung erklärbar ist.222


222 Vergl. repräsentativ Arthur Dix: Wirtschaftskrieg und Kriegswirtschaft. Zur Geschichte des deutschen Zusammenbruchs. Berlin 1920. - Kurt Hess: Der kriegswirtschaftliche Gedanke. Hamburg 1935. - Carl Rothe: Wirtschaftskrieg und Kriegswirtschaft. (= Reihe: Weltgeschehen, hrsgg. von Gerhard Herrmann), Wilhelm Goldmann-Verlag Leipzig. - Kai Sheng Chen: Aufgaben, Grenzen und Durchführung der Wehrwirtschaft. [Diss. Berlin 1938]. - J. Riesser: Finanzielle Kriegsbereitschaft und Kriegsführung. Gustav Fischer Verlag Jena 1913. - Adolf Lampe: Allgemeine Wehrwirtschaftslehre. Gustav Fischer Verlag Jena 1938. - G. Thomas. Geschichte der deutschen Wehr- und Rüstungswirtschaft 1918-1943/45. Boldt-Verlag Boppard 1966. - Erich Welter: Falsch und richtig planen. Eine kritische Studie über deutsche Wirtschaftslenkung im II. Weltkrieg. (= Veröffentlichung des Forschungsinstituts für Wirtschaftspolitik an der Universität Mainz, Bd. 1), Verlag Quelle & Meyer Heidelberg 1960. Heute: Edward N. Luttwak: Weltwirtschaftskrieg. Export als Waffe - aus Partnern werden Gegner. Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1994 und Folker Kraus-Weysser: Weltwirtschaftskrieg. Japan - USA - Europa. Ullstein-Verlag Berlin 1995. - Oswald Inglin: Der stille Krieg. Der Wirtschaftskrieg zwischen Grossbritannien und der Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Zürich 1991. - Eine Analyse der Wirtschaftspolitik bei Harold James: Deutschland in der Weltwirtschaftskrise. 1924-1936. DVA Stuttgart 1988. Neu Willi A. Boelcke: Deutschland als Welthandelsmacht 1930-1945. Kohlhammer-Verlag Stuttgart 1994.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Hindemith) (Klgn) Schumann


[15.] Jwe/Fragment 058 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-28 06:28:32 Klgn
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 58, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 263, 264, Zeilen: 263: 9 ff.; 264: 1 ff.
[In den] USA sind die entsprechenden Forschungsinstitute eingerichtet worden, die die Regierung beraten. ULRICH MENZEL1 hatte die gegenwärtigen Positionen umrissen, die von unterschiedlichen Prämissen ausgehen und zu entsprechend unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Er geht dabei von zwei Dingen aus: Zunächst einmal von der gemeinsamen kulturellen Wurzel des Ost-West-Gegensatzes und dann von den cartesianischen Vorgaben für die Sozialwissenschaften, wie die Struktur und Entstehung von Konflikten zu verstehen und deren Ablauf zu managen sei. So sagt er schließlich:
„Das Ende des Ost-West-Konflikts hat, wie sich mittlerweile herausstellt, keineswegs zum Ende der Geschichte, zu einer friedlichen Welt, zu einer Neuauflage der Pax americana geführt, sondern nur den Blick freigegeben auf eine neue Unübersichtlichkeit, in der die Welt als ein Tollhaus erscheint, dessen Analyse sich eben dieser rationalen Logik entzieht. Die Postmoderne hat viele Gesichter. Die Dekonstruktion der alten an Staatsgrenzen oder Bündnissen orientierten Ordnung, wie sie immer wieder aufs Neue, so etwa auf dem Wiener Kongress, Versailles oder in Jalta verabredet wurde, läßt nur noch „Erzählungen“ zu, bunte Mosaiksteine, einer aus den Fugen geratenen Welt, die sich zu keinem einheitlichen Bild mehr zusammenfügen möchten.“

MENZEL konstatiert fünf verschiedene Ansätze, die auf unterschiedlichen Logiken fußen.

(1) HUNTINGTON zeichnet das Bild des Zusammenpralls von 7 bis 8 Kulturzonen, die in erster Linie religiös bestimmt sind: westlich-christlich, konfuzianisch, shintoistisch, islamisch, hinduistisch, slawisch-orthodox, katholisch-gegenreformatorisch, animistisch-afrikanisch. In Europa stoßen drei verschiedene Kulturzonen aneinander, die sich 1500 verfestigt haben: katholisch/protestantisch, Nachfolgestaaten von West- und Ostrom. Kroatien wird von Serbien, Bosnien und Montenegro getrennt, hinzu kommt die Grenze zwischen dem Habsburger Reich und dem osmanischen. Westeuropa steht für Feudalismus und Ständegesellschaft, Renaissance, Reformation und Bauernbefreiung, Aufklärung und Französische Revolution, Industrielle Revolution, Arbeiterbewegung und Liberalismus. Hier entstand die bürgerliche Gesellschaft mit Parlamentarismus und Sozialstaatlichkeit. HUNTINGTON weckt alte Urängste vor der außereuropäischen Welt: Europa gegen den Rest der Welt. Die faktische Entwicklung gibt Huntington eher recht als anderen Autoren, die auf die große Synthese setzen.
(2) Den zentrifugalen Kräften wirkt die Amerikanisierung des Lebens auf der ganzen Welt entgegen. Satellitensender überschütten alle Kulturen mit den Videoclips von Madonna, Whitney Huston oder Michael Jackson, mit den Filmen des Silvester [sic] Stallone, Arnold Schwarzenegger und Chuck Norris sowie amerikanischen Sportarten, alles 24-stundenlang kulturell verpackt, unterbrochen mit Werbespots von Marlboro, Coca Cola [sic], Lewis [sic] Jeans und MacDonald [sic], Burger-King [sic]. Von hier dürften die größten Einflüsse auf die junge Generation der japanischen, konfuzianischen, hinduistischen und islamischen Kul-[turen ausgehen.]

1 Ulrich Menzel: „Die neuen Feindbilder. Die Renaissance von Geopolitik und Geokultur“ Universitas, Zeitschrift für interdisziplinäre Wissenschaft, Nr. 595 [Januar 1996], S. 10-19. Siehe auch Machteliten und Globalisierung. Sociological Imagination and the Power Elite. Zur Aktualität von C. Wright Mills’. Soziologie-Kongress Köln 28. 9. 2000. Einführung. Hinweise auf informelle Netzwerke und Denkfabriken, die Spitzenpolitiker, Medienleute und Leiter von Weltorganisationen und CEO der führenden Konzerne zusammenführt. Das Ziel ist „Global Corporate Statesmanship”, wo die universitäre Differenz der Schulen und Disziplinen zurückgenommen wird.

In den USA sind die entsprechenden Forschungsinstitute eingerichtet worden, die die Regierung beraten. Ulrich Menzel hat in einem Aufsatz „Die neuen Feindbilder. Die Renaissance von Geopolitik und Geokultur"160 die gegenwärtigen Positionen umrissen, die von unterschiedlichen Prämissen ausgehen und zu entsprechend unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Er geht dabei von zwei Dingen aus: Zunächst einmal von der gemeinsamen kulturellen Wurzel des Ost-West-Gegensatzes und dann von den cartesianischen Vorgaben der Sozialwissenschaften, wie die Struktur und Entstehung von Konflikten zu verstehen und deren Ablauf zu managen sei. So sagt er schliesslich:

«Das Ende des Ost-West-Konflikts hat, wie sich mittlerweile herausstellt, keineswegs zum Ende der Geschichte, zu einer friedlichen Welt, zu einer Neuauflage der Pax americana geführt, sondern nur den Blick freigegeben auf eine neue Unübersichtlichkeit, in der die Welt als ein Tollhaus erscheint, dessen Analyse sich eben dieser rationalen Logik entzieht. Die Postmoderne hat viele Gesichter. Die Dekonstruktion der alten an Staatsgrenzen oder Bündnissen orientierten Ordnung, wie sie immer wieder aufs Neue, so etwa auf dem Wiener Kongress, Versailles oder in Jalta verabredet wurde, lässt nur noch ‚Erzählungen‘ zu, bunte Mosaiksteine, einer aus den Fugen geratenen Welt, die sich zu keinem einheitlichen Bild mehr zusammenfügen möchten.»

Die Welt von. [sic] Das Erscheinen des Buch [sic] über den „Kampf der Kulturen“ von SAMUEL HUNTINGTON war ein voller Erfolg. Huntington zeichnet das Bild des Zusammenpralls von 7 bis 8 Kulturzonen, die in erster Linie religiös bestimmt sind: westlich-christlich,

[Seite 264]

konfuzianisch, shintoistisch, islamisch, hinduistisch, slawisch-orthodox, katholisch-gegenrefor-matorisch [sic], animistisch-afrikanisch. In Europa stossen drei verschiedene Kulturzonen aneinander, die sich 1500 verfestigt haben: katholisch/protestantisch, Nachfolgestaaten von West- und Ostrom. Kroatien wird von Serbien, Bosnien und Montenegro getrennt, hinzu kommt die Grenze zwischen dem Habsburger Reich und dem osmanischen. Westeuropa steht für Feudalismus und Ständegesellschaft, Renaissance, Reformation und Bauernbefreiung, Aufklärung und Französische Revolution, Industrielle Revolution, Arbeiterbewegung und Liberalismus. Hier entstand die bürgerliche Gesellschaft mit Parlamentarismus und Sozialstaatichkeit [sic]. Huntington weckt alte Urängste vor der aussereuropäischen Welt: Europa gegen den Rest der Welt.

Den zentrifugalen Kräften wirkt die Amerikanisierung des Lebens auf der ganzen Welt entgegen. Satellitensender überschütten alle Kulturen mit den Videoclips von Madonna, Whitney Huston oder Michael Jackson, mit den Filmen des Silvester [sic] Stallone, Arnold Schwarzenegger und Chuck Norris sowie amerikanischen Sportarten, alles 24 stundenlang kulturell verpackt, unterbrochen mit Werbespots von Marlboro, Coca Cola [sic], Lewis [sic] Jeans und MacDonald [sic], Burger-King [sic]. Von hier dürften die grössten Einflüse [sic] auf die junge Generation der japanischen, konfuzianischen, hinduistischen und islamischen Kultur ausgehen.


160 Universitas. Zeitschrift für interdisziplinäre Wissenschaft, Nr. 595 [Januar 1996], S. 10-19. Die Weltpolitik der USA als imperiale Macht wird zwiespältig gesehen, so bei Chalmers Johnson in seinem Buch „Blowback - Die Kosten und die Konsequenten des amerikanischen Empire“ und Noam Chomsky in „Der neue militärische Humanismus“. Vgl. dazu Uwe Schmitt: Wie weiter mit der Führungsrolle. Amerika debattiert über seine künftige Position als globale Supermacht. In: Die Welt vom 25. Marz 2000 [Forum - Essay], S. 11.

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Der übernommene Text wird zum Teil Ulrich Menzel zugeschrieben, eine wörtliche Übernahme wird aber nicht gekennzeichnet (die Kennzeichnung erfolgt in dieser Arbeit auch bei eingerückten Abschnitten mit Anführungszeichen)

Sichter
(Hindemith) Schumann


[16.] Jwe/Fragment 059 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-12-13 19:37:42 Klgn
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 59, Zeilen: 1-12, 14-18, 21-30, 32-35
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 264, 265, Zeilen: 264: 19 ff.; 265: 1 ff.
​​
Zugleich wird die japanische Kulturindustrie wirksam, mit Comics, Pop Songs, Karaoke. Hier entsteht eine elektronisch verstärkte Hybridkultur, die die Erzählung von Huntington einschränkt.
(3) In seinem Buch(JEAN-CHRISTOPHE RUFIN Anm. des Verfassers) „Das Reich und die neuen Barbaren“ [Volker & Welt, Berlin 1993], das vergriffen ist, wird die wohlhabende Welt durch einen Limes von den Habenichtsen abgegrenzt. Ähnliche Auffassungen vertritt auch ALAIN LIPIETZ in seinem Buch „Berlin, Bagdad, Rio. Das 21. Jahrhundert hat begonnen“ [Münster 1993]. Die westliche Welt befände sich in der gleichen Lage wie das alte Rom, als es von armen Völkern ausgezehrt wurde. Aufstände entstehen in Killing fields an den Grenzen, die ferngehalten werden müssten. Tourismus in diese Gebiete fällt inzwischen unter Abenteuerurlaub. [...]
(4) Die große Auseinandersetzung findet nicht außerhalb, sondern innerhalb des Wohlstandssystems statt, so in einem Aufsatz „The Real Clash“ [The National Interest Nr. 37(1994)]. Gegensätze sind die Werte der Moderne auf der einen Seite und die des Feminismus und Multikulturalismus auf der anderen. [...] Es komme zu einer Auflösung der alten Werte, ohne dass andere in Sicht sind.1 So entstehen in den USA fundamentalistische religiöse Bewegungen zur Rettung christlicher Werte.
(5) Nach ULRICH MENZEL spalten sich die Industriestaaten in zwei Wirtschaftskulturen mit je zwei Varianten: Wir haben den kontinentalen, noch sozialen Stil des Liberalismus und den angelsächsischen postmodernen Liberalismus. Alles überwölbt vom globalen Finanzkapital. In Ostasien haben wir die bürokratisch-staatliche Variante auf der einen Seite und auf der anderen den Chinesischen Familienkapitalismus, den FRANCIS FUKUYAMA in seinem Buch „Konfuzius und Marktwirtschaft.“2 untersucht. [...] Ein Ausdruck der Postmoderne ist die Regionalisierung der neuen Industriekultur über nationale Grenzen hinaus. Erklärungswert besitzt indes die liberale und die ethnische Logik der weiteren Entwicklung, die die neuen Feindbilder unter dem Thema des Terrorismus verbindet.

1 Vgl. dazu auch Rolf Winter: Alptraum Amerika. 18 Reportagen über ein krankes Land. Schneekluth Verlag 1971. Neu, zur Infantilisierung der Gesellschaft Robert Bly: Die kindliche Gesellschaft. Kindler Verlag München 1997.

2 FRANCIS FUKUYAMA in seinem Buch „Konfuzius und Marktwirtschaft. Der Konflikt der Kulturen“ Kindler-Verlag 1995. [...]

Zugleich wird die japanische Kulturindustrie in Asien wirksam, mit Comics, Pop Songs, Karaoke. Hier entsteht eine elektronisch verstärkte Hybridkultur, die die Erzählung von Huntington einschränkt.

In dem Buch von JEAN-CHRISTOPHE RUFIN/ALAIN LIPIETZ „Das Reich und die neuen Barbaren“ [Volker & Welt, Berlin 1993], wird die wohlhabende Welt durch einen Limes von den Habenichtsen abgegrenzt. Ähnliche Auffassungen vertritt auch Alain Lipietz in seinem Buch „Berlin, Bagdad, Rio. Das 21. Jahrhundert hat begonnen“ [Münster 1993]. Die westliche Welt befände sich in der gleichen Lage wie das alte Rom, als es von armen Völkern ausgezehrt wurde. Aufstände entstehen in Killing fields an den Grenzen, die ferngehalten werden müssten. Tourismus in diese Gebiete fällt inzwischen unter Abenteuerurlaub.

Die grosse Auseinandersetzung findet nach JAMES KURTH nicht ausserhalb, sondern innerhalb des Wohlstandssystems statt, so in seinem Aufsatz „The Real Clash“ [The National Interest Nr. 37(1994)]. Gegensätze sind die Werte der Moderne auf der einen Seite und die des Feminismus und Multikulturalismus auf der anderen. Es komme zu

[Seite 265]

einer Auflösung der alten Werte, ohne dass andere in Sicht sind.161 So entstehen in den USA fundamentalistische religiöse Bewegungen zur Rettung christlicher Werte.

Nach Ulrich Menzel spalten sich die Industriestaaten in zwei Wirtschaftskulturen mit je zwei Varianten: Wir haben den kontinentalen noch sozialen Stil des Liberalismus und den angelsächsischen postmodernen Liberalismus. Alles überwölbt vom globalen Finanzkapital. In Ostasien haben wir die bürokratisch-staatliche Variante auf der einen Seite und auf der anderen den Chinesischen Familienkapitalismus, den Francis Fukuyama in seinem Buch „Konfuzius und Marktwirtschaft - Der Konflikt der Kulturen“'162 nachzeichnete. Ein Ausdruck der Postmoderne sei die Regionalisierung der neuen Industriekultur über nationale Grenzen hinaus. Erklärungswert besitzt indes die liberale und die ethnische Logik der weiteren Entwicklung, die die neuen mentalen Divergenzen verbinde.


161 Vgl. dazu auch Rolf Winter: Alptraum Amerika. 18 Reportagen über ein krankes Land. Schneekluth Verlag 1971. Neu zur Infantilisierung der Gesellschaft Robert Bly: Die kindliche Gesellschaft. Kindler Verlag München 1997.

162 Kindler-Verlag 1995.

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Der gesamte Abschnitt ist kleingedruckt und wird auf der Vorseite Ulrich Menzel zugeschrieben. Ein wörtliches Zitat ist aber nicht gekennzeichnet (für ein solches verwendet der Verfasser auch bei eingerückten Texten Anführungszeichen) und die eigentliche Quelle ist nicht erwähnt.

Sichter
(Hindemith) Schumann


[17.] Jwe/Fragment 060 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-22 22:39:51 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith, Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 60, Zeilen: 1-3, 7-15, 20-24, 101-106
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 138, 265, 266, Zeilen: 138: 10 ff.; 265: 18 ff., 105 ff.; 266: 10 ff., 101 ff.
Der Übergang in das 21. Jahrhundert gestattet eine Aufrechnung der geopolitischen Entwicklung des 20. Jahrhunderts, das nach REINHART KOSELLEK durch zwei große Trends gekennzeichnet ist.1 [...] Man könnte aber auch sagen: Nach der Implosion der Sowjetunion ist ein wichtiger Identitätspfeiler der westlichen Wertegesellschaft weggebrochen und es hat sich ein neuer struktureller Gegensatz zwischen dem Universalismus von Marktwirtschaft und Menschenrechten einerseits und übernationalen Zusammenschlüssen zum Schutz gegeneinander andererseits aufgetan.

CHALMAR JOHNSON hat in seinem Buch „Blowback – Die Kosten und Konsequenzen des amerikanischen Empire“ ebenso wie NOAM CHOMSKY in „Der neue militärische Humanismus“ die Führungsrolle der USA als globale Supermacht sehr zwiespältig gesehen.2 [...] Nachdem der amerikanische Präsident RONALD REAGAN durch dogmatisches Gezänk der Ökonomen über Wirtschaftspolitik auf dem Hintergrund realitätsferner Theorien diese aus seinem Council of Economic Advisers entfernt hatte, hatten LAURA TYSON [Berkeley], JOSEPH STIGLITZ [Stanford], MARTIN BAILY [Maryland], ROBERT RUBIN und LARRY SOMMERS wegen Auf-[nahme pragmatischer und relevanter Fragestellungen unter BILL CLINTON das Weiße Haus wieder erobert.]


1 Reinhart Kosellek: Hinter der tödlichen Linie. In: FAZ, Nr. 277 vom 27. November 1999, [Bilder und Zeiten, Das Jahrtausend], S. II. Der Völkerbund begann mit 26 Siegerstaaten und hatte 1935 schon 60 Mitglieder; die UNO wurde von 50 Staaten gegründet und inzwischen sind 188 Mitglieder registriert. Die nationalstaatliche Identitätsbildung zeigte indes eine Blutspur der ethnischen Reinheit. [...]

2 Vgl. dazu Uwe Schmitt: Wie weiter mit der Führungsrolle? Amerika debattiert über seine künftige Position als globale Supermacht. In: Die Welt vom 25. März 2000 [Forum – Essay], S. 11. [...]

[Seite 265]

Der Übergang in das 21. Jahrhundert gestattet eine Aufrechnung der geopolitischen Entwicklung des 20. Jahrhunderts, das durch zwei große Trends gekennzeichnet sei. Reinhart Kosellek163 sagt in seinem Aufsatz „Hinter der tödlichen Linie. Das Zeitalter des Totalen“ dazu:

[...]

[Seite 266]

Nach der Implosion der Sowjetunion ist ein wichtiger Identitätspfeiler der westlichen Wertegesellschaft weggebrochen und es hat sich ein neuer struktureller Gegensatz zwischen dem Universalismus von Marktwirtschaft und Menschenrechten einerseits und übernationalen Zusammenschlüssen zum Schutz gegeneinander andererseits aufgetan. Chalmar Johnson hat in seinem Buch „Blowback - Die Kosten und Konsequenzen des amerikanischen Empire“ ebenso wie Noam Chomsky in „Der neue militärische Humanismus“ die Führungsrolle der USA als globale Supermacht sehr zwiespältig gesehen.164


163 Reinhart Kosellek: Hinter der tödlichen Linie. In; FAZ, Nr. 277 vom 27. November 1999. [Bilder und Zeiten. Das Jahrtausend], S. II. Der Völkerbund begann mit 26 Siegerstaaten und hatte 1935 schon 60 Mitglieder; die UNO wurde von 50 Staaten gegründet und inzwischen sind 188 Mitglieder registriert. Die nationalstaatliche Identitätsbildung zeigte indes eine Blutspur der ethnischen Rein heit [sic].

164 Vgl. dazu Uwe Schmitt: Wie weiter mit der Führungsrolle? Amerika debattiert über seine künftige Position als globale Supermacht. In: Die Welt vom 25. März 2000 [Forum - Essay]. S. 11.

[Seite 138]

Während der amerikanische Präsident Ronald Reagan nach schlechten Erfahrungen die Ökonomen aus seinem Council of Economic Advisers entfernte, haben diese unter Bill Clinton das Weisse Haus wieder mit Laura Tyson [Berkeley], Joseph Stiglitz [Stanford], Martin Baily [Maryland], Robert Rubin und Larry Sommers erobert, das ist eine Folge der Aufnahme pragmatischer und relevanter Fragestellungen in die Forschung.

Anmerkungen

Ein Verweis auf die eigentliche Quelle fehlt.

Sichter
(Hindemith) (Klgn) Schumann


[18.] Jwe/Fragment 072 15 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:31:17 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 72, Zeilen: 15-18, 101-108
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 49, 50, Zeilen: 49: letzte Zeile; 50: 1 ff.
In den letzten 30 Jahren wurde eine neue Wirklichkeit geschaffen, die neben einem Aufbruchsbewusstsein, insbesondere auch durch die entstandenen Veränderungspotentiale, zum Teil Angst erzeugte. Nach der Standortdebatte kam die Diskussion über Globalität und Globalisierung und die Frage nach der Zukunft.1

1 Ludger Kühnhardt spricht von einer Ungleichzeitigkeit von Entwicklungen als konstanter Planungsfaktor in: Eine Erde – verschiedene Welten. Eichholzbrief: IV. Quartal/1995 Zeitschrift zur politischen Bildung, 4/95, S. 65-73, auch Friedrich Thelen: Das Ende nationaler Souveränität. Die Weltwirtschaft bestimmt unser Schicksal. Daselbst S. 74-80. Im Jahre 1985 zeichnete sich der globale Wandel bereits ab, als der Kalte Krieg entschieden war und in Mailand die Bildung des Europäischen Binnenmarktes und in Moskau die Perestroika [Umbau] verkündet wurden. Karl Schlögel wechselte in seinem Buch „Im Raum lesen wir die Zeit” [Hanser-Verlag München 2003] das Paradigma „Verzeitlichung“ gegen das der „Verräumlichung“ der Geschichte aus und entsprach damit den Gegebenheiten, Geschichte als Raum zu sehen.

[Seite 49]

Es war in den letzten 30 Jahren eine

[Seite 50]

neue Wirklichkeit geschaffen worden [entstanden], die neben einem Aufbruchbewusstsein wegen der Veränderungspotentiale zum Teil Angst erzeugte, nach der Standortdebatte kam die Diskussion über Globalität und Globalisierung und die Frage, was wir über die Zukunft wissen können.137


137 Ludger Kühnhardt spricht von einer Ungleichzeitigkeit von Entwicklungen als konstanter Planungsfaktor in: Eine Erde - verschiedene Welten. Eichholzbrief: IV. Quartal/1995 Zeitschrift zur politischen Bildung, 4/95, S. 65-73, auch Friedrich Thelen: Das Ende nationaler Souveränität. Die Weltwirtschaft bestimmt unser Schicksal. Daselbst S. 74-80. Im Jahre 1985 zeichnete sich der globale Wandel bereits ab, als der Kalte Krieg entschieden war und in Mailand die Bildung des Europäischen Binnenmarktes und in Moskau die Perestroika [Umbau] verkündet wurden.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[19.] Jwe/Fragment 073 27 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:10:51 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 73, Zeilen: 27-29, 115-117
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 50, Zeilen: 4 ff.
Es kam eine perspektivische Literatur auf, die vom Begriff der „Triade“, über das „Ende der Geschichte“ und dem „Kampf der Kulturen“ bis zu dem des „Welt-Wirtschaftskrieges“ reichte.3 Auf der anderen Seite [baute sich eine neue Kritik an der Industriegesellschaft auf, die sich auf die Endlichkeit der Erde als Planet und die Entdeckung der Natur stützte.]

3 Von Kenichi Ohmae stammt der Begriff „Triade” [Macht der Triade. Die neue Form weltweiten Wettbewerbs. 1985] Vgl. dazu auch Edward N. Luttwak: Weltwirtschaftskrieg. Export als Waffe - aus Partnern werden Gegner. Ro[wohlt Reinbek bei Hamburg 1994 und Jeffrey E. Garten: Der kalte Frieden. Amerika, Japan und Deutschland im Wettstreit um Hegemonie. Campus Verlag Frankfurt/M. 1994 sowie Peter Schweizer: Diebstahl bei Freunden. Wie Geheimdienste der Japaner und Deutschen die US-Wirtschaft ausspionieren. Rowohlt Reinbek 1993. Hinzuweisen ist auch auf die späthegelianische Interpretation der neuen Lage einer „mentalen Reinheit” nach dem Zusammenbruch des Kommunismus bei Francis Fukuyama als „Ende der Geschichte”, bei Robert B. Reich als „Die Neue Weltwirtschaft”, bei Jeremy Rifkin als „Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft”, bei Samuel P. Huntington, als „The Clash of Civilizations?”, bei Zbigniew Brzezinski als „Die einzige Weltmacht” und bei Soros als „Zukunft des Kapitalismus” und schliesslich bei Alain Minc als „Globalisierung. Chance der Zukunft” sowie John Gray: „Die falsche Verheißung. Der globale Kapitalismus und seine Folgen“.]

[Seite 50]

Es kam eine perspektivische Literatur auf, die vom Begriff der Triade, über das „Ende der Geschichte“ und dem „Kampf der Kulturen“ bis zu dem des „Welt-Wirtschafts-krieges“ [sic] reichte.138 Auf der anderen Seite baute sich eine neue Kritik an der Industriegesellschaft auf, die sich auf die Endlichkeit der Erde als Planet und die Entdeckung der Natur stützte.


138 Von Kenichi Ohmae stammt der Begriff "Triade" [Macht der Triade. Die neue Form weltweiten Wettbewerbs. 1985] Vgl. dazu auch Edward N. Luttwak; Weltwirtschaftskrieg. Export als Waffe - aus Partnern werden Gegner Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1994 und Jeffrey E. Garten. Der kalte Frieden. Amerika, Japan und Deutschland im Wettstreit um Hegemonie. Campus Verlag Frankfurt/M. 1994 sowie Peter Schweizer. Diebstahl bei Freunden. Wie Geheimdienste der Japaner und Deutschen die US-Wirtschaft ausspionieren. Rowohlt Reinbek 1993. Hinzuweisen ist auch auf die späthegelianische Interpretation der neuen Lage einer “mentalen Reinheit” nach dem Zusammenbruch des Kommunismus bei Francis Fukuyma [sic] als "Ende der Geschichte”, bei Robert B. Reich als “Die Neue Weltwirtschaft". bei Jeremy Rifkin als “Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft”, bei Samuel P. Huntington, als “The Clash of Civilizations?”, bei Zbigniew Brzezinski als “Die einzige Weltmacht” und bei Soros als "Zukunft des Kapitalismus” und schliesslich bei Alain Minc als "Globalisierung. Chance der Zukunft” sowie John Gray: „Die falsche Verheißung. Der globale Kapitalismus und seine Folgen“.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Fortsetzung: Jwe/Fragment 074 01.

Sichter
(Klgn) Schumann


[20.] Jwe/Fragment 074 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:13:14 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 74, Zeilen: 1-2, 101-113
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 50, Zeilen: 4 ff.
[Es kam eine perspektivische Literatur auf, die vom Begriff der „Triade“, über das „Ende der Geschichte“ und dem „Kampf der Kulturen“ bis zu dem des „Welt-Wirtschaftskrieges“ reichte.3 Auf der anderen Seite] baute sich eine neue Kritik an der Industriegesellschaft auf, die sich auf die Endlichkeit der Erde als Planet und die Entdeckung der Natur stützte.

[3 Von Kenichi Ohmae stammt der Begriff „Triade” [Macht der Triade. Die neue Form weltweiten Wettbewerbs. 1985] Vgl. dazu auch Edward N. Luttwak: Weltwirtschaftskrieg. Export als Waffe - aus Partnern werden Gegner. Ro]wohlt Reinbek bei Hamburg 1994 und Jeffrey E. Garten: Der kalte Frieden. Amerika, Japan und Deutschland im Wettstreit um Hegemonie. Campus Verlag Frankfurt/M. 1994 sowie Peter Schweizer: Diebstahl bei Freunden. Wie Geheimdienste der Japaner und Deutschen die US-Wirtschaft ausspionieren. Rowohlt Reinbek 1993. Hinzuweisen ist auch auf die späthegelianische Interpretation der neuen Lage einer „mentalen Reinheit” nach dem Zusammenbruch des Kommunismus bei Francis Fukuyama als „Ende der Geschichte”, bei Robert B. Reich als „Die Neue Weltwirtschaft”, bei Jeremy Rifkin als „Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft”, bei Samuel P. Huntington, als „The Clash of Civilizations?”, bei Zbigniew Brzezinski als „Die einzige Weltmacht” und bei Soros als „Zukunft des Kapitalismus” und schliesslich bei Alain Minc als „Globalisierung. Chance der Zukunft” sowie John Gray: „Die falsche Verheißung. Der globale Kapitalismus und seine Folgen“.]

[Seite 50]

Es kam eine perspektivische Literatur auf, die vom Begriff der Triade, über das „Ende der Geschichte“ und dem „Kampf der Kulturen“ bis zu dem des „Welt-Wirtschafts-krieges“ [sic] reichte.138 Auf der anderen Seite baute sich eine neue Kritik an der Industriegesellschaft auf, die sich auf die Endlichkeit der Erde als Planet und die Entdeckung der Natur stützte.


138 Von Kenichi Ohmae stammt der Begriff "Triade" [Macht der Triade. Die neue Form weltweiten Wettbewerbs. 1985] Vgl. dazu auch Edward N. Luttwak; Weltwirtschaftskrieg. Export als Waffe - aus Partnern werden Gegner Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1994 und Jeffrey E. Garten. Der kalte Frieden. Amerika, Japan und Deutschland im Wettstreit um Hegemonie. Campus Verlag Frankfurt/M. 1994 sowie Peter Schweizer. Diebstahl bei Freunden. Wie Geheimdienste der Japaner und Deutschen die US-Wirtschaft ausspionieren. Rowohlt Reinbek 1993. Hinzuweisen ist auch auf die späthegelianische Interpretation der neuen Lage einer “mentalen Reinheit” nach dem Zusammenbruch des Kommunismus bei Francis Fukuyma [sic] als "Ende der Geschichte”, bei Robert B. Reich als “Die Neue Weltwirtschaft". bei Jeremy Rifkin als “Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft”, bei Samuel P. Huntington, als “The Clash of Civilizations?”, bei Zbigniew Brzezinski als “Die einzige Weltmacht” und bei Soros als "Zukunft des Kapitalismus” und schliesslich bei Alain Minc als "Globalisierung. Chance der Zukunft” sowie John Gray: „Die falsche Verheißung. Der globale Kapitalismus und seine Folgen“.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Fortsetzung von Jwe/Fragment 073 27.

Sichter
(Klgn) Schumann


[21.] Jwe/Fragment 078 103 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-22 22:50:30 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 78, Zeilen: 103-122
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 78, 80, Zeilen: 78: vorletzte Zeile; 80: Fn 217; 410: Fn 222
​​

1 [Analog dazu: Die sich entwickelnde Zelle analysiert die Umgebung ihres Wachsens und springt an einem Entscheidungspunkt in die Differenzierung einer Struktur und bildet ein Organ.] Vgl. dazu Martin J. Lohse: Notrufe und andere Signale. Die Sprache der Zellen. In: Universitas, Nr. 650 [August 2000, S. 718-727. „Aber im Pragmatischen funktioniert die Sprache der Zellen exzellent. Nur mit ihrer Hilfe gelingt es, die Funktionen unserer 50 Billionen Zellen zu organisieren. Für dieses Gelingen sind drei Elemente wesentlich: 1. Die Kommunikation erfolgt mit vielen verschiedenen chemischen Stoffen, die jeweils von spezifischen Rezeptoren erkannt werden. Die Kommunikation zwischen Zellen erfolgt also auf vielen Kanälen, die einander nicht stören. 2. Zellen können eine enorme Integration von Informationen leisten. Und 3. die Aufgaben der Koordination von Zellen sind sinnvoll verteilt. Ganz anders als in unserem Alltag übernehmen übergeordnete Zellen nur das, was notwendig ist. ... Zellen sind also nicht nur Meister im Kommunizieren, sie sind auch Meister im sinnvollen Verteilen von Aufgaben.“ Vgl. dazu auch Wilber, Ken: Die drei Augen der Erkenntnis. Auf dem Weg zu einem neuen Weltbild. Kösel Verlag 1988. Ders.: (Hrsg.): Das holographische Weltbild. Wissenschaft und Forschung auf dem Weg zu einem ganzheitlichen Weltverständnis - Erkenntnisse der Avantgarde der Naturwissenschaften. Scherzverlag 1986. Rupert Riedl thematiseirt [sic] unter dem Titel „Mit dem Kopf durch die Wand“ die biologischen Grenzen des Denkens [Klett-Cotta Stuttgart 1994.]

[Seite 78]

Rupert Riedl wies in seinem Buch “Mit dem Kopf durch die Wand"213 auf die biologischen Grenzens [sic] des Denkens hin.


213 Klett-Cotta Stuttgart 1994. Hier S. 11f. [...]


[Seite 80]


217 Vgl. dazu Martin J. Lohse: Notrufe und andere Signale. Die Sprache der Zellen. In Universitas. Nr. 650 [Aaugust [sic] 2000, S. 718-727. „Aber im Pragmatischen funktioniert die Sprache der Zellen exzellent. Nur mit ihrer Hilfe gelingt es, die Funktionen unserer 50 Billionen Zellen zu organisieren. Für dieses Gelingen sind drei Elemente wesentlich: 1. Die Kommunikation erfolgt mit vielen verschiedenen chemischen Stoffen, die jeweils von spezifischen Rezeptoren erkannt werden. Die Kommunikation zwischen Zellen erfolgt also auf vielen Kanälen, die einander nicht stören. 2. Zellen können eine enorme Integration von Informationen leisten. Und 3. Die Aufgaben der Koordination von Zellen sind sinnvoll verteilt. Ganz anders als in unserem Alltag übernehmen übergeordnete Zellen nur das was notwendig ist. ... Zellen sind also nicht nur Meister im Kommunizieren sie sind auch Meister im sinnvollen Verteilen von Aufgaben.“

[Seite 410]


222 Vgl. dazu Ken Wilber: Die drei Augen der Erkenntnis. Auf dem Weg zu einem neuen Weltbild. Kösel Verlag 1988. – Ders.: (Hrsg ): Das holographische Weltbild. Wissenschaft und Forschung auf dem Weg zu einem ganzheitlichen Weltverständnis – Erkenntnisse der Avantgarde der Naturwissenschaften. Scherzverlag 1986.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[22.] Jwe/Fragment 088 25 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-22 23:02:07 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 88, Zeilen: 25-39, 104-105
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 136, 137, Zeilen: 136: 21 ff.; 137: 1 ff.
Die Gesellschaft steht vor dem Problem, dass im Übergang vom konventionellen Zeitalter der Produktion zum hyperkonventionellen Zeitalter (Atom-,Bio-, Gen- und IT- Technologie), das durch neue Paradigmen des Makro- und Mikrosystems gekennzeichnet ist, jene ideologischen und sozialen Schemata der aufklärerischen Gleichförmigkeit nicht mehr hingenommen werden, die bislang das soziale Gedächtnis der Menschen und Völker geprägt haben. Damit wird die Frage nach der geistigen und vor allem emotionalen Potenz des Menschen aufgeworfen, das Tempo der wissenschaftlich-technischen Entwicklung noch zu begreifen und sein Verhalten entsprechend anzupassen.3

Ein Hauptproblem scheint zu sein, dass die Erfahrungsdimension der anthropogenen Mesosphäre, die auf der Basis einer biologischen „Taktung“ voll der menschlichen Dimension angemessen ist und auch für eine lange Zeit die psychische Anpassung des Menschen an die Wandlungen des kulturellen Umfeldes garantierte, durch die neuen Technologien und die zunehmende Geschwindigkeit der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklung (Makrosphäre) außer Kraft ge-[setzt wird.]


3 Vgl. dazu Kurt Imhof u. Gaetano Romano: Die Diskontinuität der Moderne. Zur Theorie des sozialen Wandels. Campus Verlag Frankfurt/Main 1996.

[Seite 136]

Wir stehen vor der Tatsache, dass im Übergang vom konventionellen Zeitalter der Manipulation zum hyperkonventionellen Zeitalter (Atom-, Gen- und Informationstechnologie), das durch neue Paradigmen des Makro- und Mikrosystems gekennzeichnet ist, jene ideologischen und sozialen Schemata der aufklärerischen Gleichförmigkeit nicht mehr hingenommen werden, die bislang das soziale Gedächtnis der Völker geprägt haben.362 Ein Hauptproblem scheint zu sein, dass die Erfahrungsdimension der anthropogenen Mesosphäre,


362 Damit wird die Frage nach der emotionalen Potenz des Menschen aufgeworfen, das Tempo der wissenschaftlich-technischen Entwicklung noch zu begreifen und sein Verhalten zu korrigieren. Durch die Mobilitatsrevolution verfügt der Automobilist über eine potentiell tödliche physikalische Kraft, die er mit der Psychologie eines reitenden Nomaden zu beherrschen sucht. Eine instruktive Studie von Ulrich Baron: Die totale Mobilmachung. Nicht der kapitalistische Westen macht das Rennen, sondern das Prinzip der Beschleunigung. In: Wie [sic] Welt vom 26. Juni 1999, [Die Literarische Welt, Nr. 29/1999, S. 1] Vgl. dazu Kurt Imhof u. Gaetano Romano. Die Diskontinuität der Moderne. Zur Theorie [sic] sozialen Wandels. Campus 1996.

[Seite 137]

die auf der Basis einer biologischen „Taktung“ voll der menschlichen Dimension angemessen ist und auch für eine lange Zeit die psychische Anpassung des Menschen an die Wandlungen des kulturellen Umfeldes garantierte, durch globale, astrophysikalische [Makrosphäre] sowie atomare und genetische Handlungswirkungen [Mikrosphäre] destruiert wird, weil niemand die Wirkungen der Entdeckungen auf das eigene und unternehmerische Umfeld abschätzen kann, ist die Frage nach den Universalien der Kultur sehr wichtig, die über regionale und sakrale Kontexte stehen.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[23.] Jwe/Fragment 089 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:09:38 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 89, Zeilen: 1-7, 10-13
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 136, 137, Zeilen: 136: (vor)letzte Zeile; 137: 1 ff.
[Ein Hauptproblem scheint zu sein, dass die Erfahrungsdimension der anthropogenen Mesosphäre, die auf der Basis einer biologischen „Taktung“ voll der menschlichen Dimension angemessen ist und auch für eine lange Zeit die psychische Anpassung des Menschen an die Wandlungen des kulturellen Umfeldes garantierte, durch die neuen Technologien und die zunehmende Geschwindigkeit der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklung (Makrosphäre) außer Kraft ge-]setzt wird. Weil niemand die Wirkungen der Innovationen auf das Eigene, aber auch auf das wirtschaftliche und gesellschaftliche Umfeld abschätzen kann, ist die Frage nach den Universalien der Kultur sehr wichtig, die über regionale und sakrale Kontexte steht. Offensichtlich müssen ganz neue Formen der institutionellen Regulation erfunden werden, um ein Auseinanderfallen von Gesellschaft und Kultur/Zivilisation zu verhindern. Die Komplexität der bestehenden Systeme führt unter anderem dazu, dass die Welt nur noch durch Experten erklärt werden kann. [Notwendige strukturelle Veränderungen (Reformen) sind in ihren Folgen nicht mehr abzuschätzen [sic] da sie in ihren Wirkungen zunehmend nationale Grenzen überschreiten und damit der Bevölkerung kaum noch zu vermitteln sind.] In den hochentwickelten Ländern kommt es zu großflächigen psychischen Destruktionen, die sich nicht nur als Randgruppen politisieren, sondern auch in der Entstehung von Subkulturen niederschlagen (Stern 1986).

Stern, Fritz: Kulturpessimismus als Politische Gefahr. Eine Analyse nationaler Ideologie in Deutschland. dtv 4448, München 1986.

[Seite 136]

Ein Hauptproblem scheint zu sein, dass die Erfahrungsdimension der anthropogenen Mesosphäre,

[Seite 137]

die auf der Basis einer biologischen „Taktung“ voll der menschlichen Dimension angemessen ist und auch für eine lange Zeit die psychische Anpassung des Menschen an die Wandlungen des kulturellen Umfeldes garantierte, durch globale, astrophysikalische [Makrosphäre] sowie atomare und genetische Handlungswirkungen [Mikrosphäre] destruiert wird, weil niemand die Wirkungen der Entdeckungen auf das eigene und unternehmerische Umfeld abschätzen kann, ist die Frage nach den Universalien der Kultur sehr wichtig, die über regionale und sakrale Kontexte stehen. Offensichtlich müssen ganz neue Formen der institutionellen Regulation erfunden werden, um einen Auseinanderfall von Gesellschaft und Kultur/Zivilisation zu verhindern, die eben unter anderem darin besteht, dass die Welt nur noch durch Experten erklärt werden kann.363


363 In den hochentwickelten Ländern kommt es zu grossflächigen psychischen Destruktionen, die sich nicht nur als Randgruppen politisieren, sondern auch in einen Drogenmarkt umschlagen. Die alten Wählerstrukturen lösen sich auf und zwingen die Parteien zu kurzfristigen opportunistischen Strategien, um von Fall zu Fall Wählergruppen zu gewinnen. Es wird immer schwieriger, das Allgemeine als Staat durchzusetzen. Eine unbestimmbare Angst sucht sich jeweils neue Benennungen. Vgl. auch Fritz Stern: Kulturpessimismus als Politische Gefahr. Eine Analyse nationaler Ideologie in Deutschland. dtv 4448, München 1986.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[24.] Jwe/Fragment 092 26 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:06:14 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 92, Zeilen: 26-33
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 261, Zeilen: 18 ff.
CLIFFORD GEERTZ: Welt in Stücken4, weist darauf hin, dass Europa als Wiege des Rechts eine große Verantwortung hat, dass die Kulturen voneinander lernen und nicht die zerstörerische Tradition des 20. Jahrhunderts fortsetzen. Darin unterscheiden sich GEERTZ und HUNTINGTON in der Ausdeutung des Schicksals der Weltkulturen als Metaposition der Wissensgesellschaft. Insofern ist die Zukunft im 21. Jahrhundert verdunkelt und die Grundlage einer erklärlichen Angst und Unsicherheit in Europa, während sich die Völker Asiens in einer Aufbruchsstimmung befinden.

4 Clifford Geertz: Welt in Stücken. Passagen-Verlag Wien 1996. Samuel P. Huntington: “The Clash of Civilizations?”.

Zwei bemerkenswerte Bücher sind zu nennen, die Standortbestimmung und Ausblick sind: Eric Hobsbawn: Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts.157 und Clifford Geertz: Welt in Stücken158, die darauf hinweisen, dass Europa als Wiege des Rechts eine grosse Verantwortung hat, dass die Kulturen voneinander lernen und nicht die zerstörerische Tradition des 20. Jahrhunderts fortsetzen, darin unterscheiden sich Geertz und Huntington in der Ausdeutung des Schicksals der Weltkulturen. Insofern ist die Zukunft im 21. Jahrhundert verdunkelt und die Grundlage einer erklärlichen Angst und Unsicherheit in Europa, während sich die Völker Asiens in einer Aufbruchsstimmung befänden.

157 Carl Hanser Verlag München-Wien 1995.

158 Passagen-Verlag Wien 1996.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[25.] Jwe/Fragment 096 18 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:07:56 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 96, Zeilen: 18-29, 108
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 80, Zeilen: 1 ff.
Sprechen wir von sozialen Systemen im Sinne von „holistischen Ganzheiten”, so meinen wir das Ineinanderübergehen von Wissen und Realität in einer Bewegung, wie sie von DAVID BOHM in „Implizite Ordnung“ beschrieben wurden.2 Das Problem ist die Interaktion von Individuen mit einer Großhirnrinde und einem Emotionssystem sowie Stammhirn, die zu einem Organismus spezieller Art artifiziell (Institutionen und Regelwerke) und virtuell (ideell) in der Gesellschaft verkapselt werden und deren kulturelle Botenstoffe (= Verhalten auslösende und kontrollierende Konstrukte), in der Regel Designatoren, Appraisoren, Preskriptoren und Formatoren3, sich fraktal in Übereinstimmung mit den internen Gehirnstrukturen befinden müssen, die durch Wissenschaften und „Handlungskünste” (Politik, Marketing) abgreifbar sind.

2 David Bohm: Die implizite Ordnung. Grundlagen eines dynamischen Holismus. [Wholeness And The Implicate Order] Dianus-Trikont Verlag München. 1987 (Goldmann TB 14036).

3 C. Morris: Signs, Language and Behavior. New York 1955.

Sprechen wir von sozialen Systemen im Sinne von „Gehirnen”, so meinen wir die Interaktion von Individuen mit einer Grosshirnrinde und einem Emotionssystem sowie Stammhirn, die zu einem Organismus dritter Ordnung artifiziell (Institutionen und Regelwerke) und virtuell (ideell) verkapselt werden und deren kulturelle Botenstoffe (= Verhalten auslösende und kontrollierende Konstrukte), in der Regel Designatoren, Appraisoren, Preskriptoren und Formatoren216, sich fraktal in Übereinstimmung mit den internen Gehirnstrukturen befinden müssen, die durch Wissenschaften und Handlungs„künste” (Politik, Marketing) abgreifbar sind.

216 C. Morris: Signs, Language and Behavior. New York 1955, S. 95, 97, 99, 100.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[26.] Jwe/Fragment 097 26 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-24 19:26:03 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 97, Zeilen: 26-47, 101-103
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 251, Zeilen: 4 ff.
Es kommt bei einer angezielten Wirkung von Begriffen darauf an, dass ein angestrebtes Image der Politik mit einem symbolischen Begriff belegt wird, der Designatoren [Absichten], Appraisoren [Schlüsselreize von Wörtern], Preskriptoren [Gedächtniseinschreiber] und Formatoren [Handlungstreiber] freisetzt, so dass über das System-Design einer kreíerten [sic] Wissensgesellschaft handlungsauslösende Impulse entstehen. Näher bestimmt:

Designatoren: „Zeichen helfen im allgemeinen, das Verhalten in der Art zu kontrollieren, wie jemand anders diese Kontrolle ausüben würde, wenn er anwesend wäre. Um diese Ziele zu erreichen, muss der Organismus die Umgebung, in der er handelt, berücksichtigen, bestimmte Züge dieser Umgebung in Hinblick auf seine Bedürfnisse auswählen und durch entsprechende Antworten reagieren. Es sind dies Erfordernisse, die eine seinen Bedürfnissen entsprechende Umgebung schaffen.“1

Appraisoren: „Beim informativen Gebrauch von Zeichen versucht der Zeichenerzeuger den Interpreten zu veranlassen, so zu tun, als ob irgendeine gegenwärtige, vergangene oder zukünftige Situation diese oder jene Charakteristiken hätte.“2

Preskriptoren: „Die Überzeugungskraft von Zeichen wird letztlich dadurch bestimmt, dass festgestellt wird, ob ihre Produktion durch einen Organismus einen anderen Organismus veranlasst, so auf etwas zu antworten, als habe es die Eigenschaften, die der Zeichenproduzent beabsichtigt, den anderen glauben zu machen.“3


1 C. Morris: a.a.O., S. 95.

2 Ebenda, S. 97.

3 Ebenda, S. 99.

Im Hintergrund stand die Zeichentheorie von Morris: Es kommt darauf an, dass eine Image-Marke mit einem symbolischen Begriff belegt wird, der Designatoren [Absichten], Appraisoren [Schlüsselreize von Wörtern], Preskriptoren [Gedächtniseinschreiber] und Formatoren [Handlungstreiber] freisetzt, so dass über das System-Design handlungsauslösende Impulse bei den Kunden entstehen:
Designatoren: „Zeichen helfen im allgemeinen, das Verhalten in der Art zu kontrollieren, wie jemand anders diese Kontrolle ausüben würde, wenn er anwesend wäre. Um diese Ziele zu erreichen, muss der Organismus die Umgebung, in der er handelt, berücksichtigen, bestimmte Züge dieser Umgebung in Hinblick auf seine Bedürfnisse auswählen und durch entsprechende Antworten reagieren. Es sind dies Erfordernisse, die eine seinen Bedürfnissen entsprechende Umgebung schaffen.“ [C. Morris: Signs, Language and Behavior, New York 1955, S. 95]
Appraisoren: „Beim informativen Gebrauch von Zeichen versucht der Zeichenerzeuger den Interpreten zu veranlassen, so zu tun, als ob irgendeine gegenwärtige, vergangene oder zukünftige Situation diese oder jene Charakteristiken hätte.“ [S. 97]
Preskriptoren: „Die Überzeugungskraft von Zeichen wird letztlich dadurch bestimmt, dass festgestellt wird, ob ihre Produktion durch einen Organismus einen anderen Organismus veranlasst, so auf etwas zu antworten, als habe es die Eigenschaften, die der Zeichenproduzent beabsichtigt, den anderen glauben zu machen.“ [S. 99]
Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[27.] Jwe/Fragment 098 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-31 16:20:05 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 98, Zeilen: 1-4, 14-16, 101, 112-113
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 251, Zeilen: 22 ff.
Formatoren: „Der Grad, in dem ein Zeichen einem Ding den Vorzugsstatus zuerkennen lässt, für dessen Durchsetzung es gebraucht wird, misst seine Wirksamkeit oder Bewertungsadäquatheit. Die Wirksamkeit verschiedener Arten von Zeichen wird mit dem individuellen und sozialen Umfeld variiert.“1

[...]

Umbrüche in der Wirklichkeitserfassung kündigen sich immer zuerst in der kulturellen Ebene an, so u.a. in der Interpretation der Nachwirkungen der Philosophie von NIETZSCHE, so die Distanz zu den Möglichkeiten der Moderne.3


1 Ebenda, S. 100.

[...]

3 Vgl. Auch Norbert Schneider: Geschichte der Ästhetik von der Aufklärung bis zur Postmoderne. Reclam Verlag Stuttgart 1996. Ein wichtiger Topoi ist der Begriff „Konservative Revolution“ der sich auf die Kreierung von Gemeinschaft durch das Projekt der bolschewistischen Revolution 1917 und des Projekts der nationalsozialistischen Revolution von 1933. Vgl. dazu auch Rolf-Peter Sieferle: Die Konservative Revolution. Fünf biographische Skizzen. FTB-Verlag Frankfurt/Main 1995. Rahmengebend: Hans-Ulrich Thamer: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933-1945 [Die Deutschen und ihre Nation = Neuere Deutsche Geschichte in sechs Bänden], Siedler Verlag Berlin 1986.

Formatoren: „Der Grad, in dem ein Zeichen einem Ding den Vorzugsstatus zuerkennen lässt, für dessen Durchsetzung es gebraucht wird, misst seine Wirksamkeit oder Bewertungsadäquatheit. Die Wirksamkeit verschiedener Arten von Zeichen wird mit dem individuellen und sozialen Umfeld variiert.“ [S. 100]

[...] Die Ästhetik als Teil der Philosophie tritt an die Stelle der Geschichtsphilosophie und füllt ein Vakuum der Sinngebung aus, das durch den Zusammenbruch marxistischer und religiöser Werte entstand.143 Umbrüche in der Wirklichkeitserfassung kündigen sich immer zuerst in der kulturellen Ebene an, so u.a. in der Interpretation der Nachwirkungen der Philosophie von Nietzsche, so die Distanz zu den Möglichkeiten der Moderne.


143 Vgl. Auch Norbert Schneider: Geschichte der Ästhetik von der Aufklärung bis zur Postmoderne. Reclam Verlag Stuttgart 1996.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Fortsetzung von Jwe/Fragment 097 26.

Sichter
(Klgn) Schumann


[28.] Jwe/Fragment 113 16 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-06-10 12:31:24 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 113, Zeilen: 16-25
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 449, Zeilen: 9 ff.
Die Theologie ging davon aus, dass der freie Wille transzendental gesetzt werde, was die Neurowissenschaften verneinen. Erst Ende des 18. Jahrhunderts wurde durch das Magazin für Erfahrungsseelenkunde [KARL PHILIPP MORITZ, 1784] ein erster Schritt getan, die Seelenkunde über die Selbsterfahrung aus der Mythologie herauszulösen. Der Roman „Anton Reiser“ von MORITZ2 hatte stark autobiographische Züge und trug den Untertitel „Ein psychologischer Roman“. Wir kennen aus der Literatur das „Werther“-Phänomen in den Entwicklungsromanen, so u.a. bei ROBERT MUSIL [1880-1942] den Roman „Die Verwirrungen des Zöglings Törless“ [1906] oder ALFRED DÖBLINS [1878-1957] „Biberstein“ in Berlin Alexanderplatz [1929], die psychische Probleme expressionistisch verdichteten.

2 Moritz, Karl Philipp (1756-1793), Schriftsteller, Professor für für die Theorie der schönen Künste in Berlin, Hofrat, Preußische Akademie der Künste. Mit dem negativen Künstler- und Bildungsroman Anton Reiser (4 Bde., 1785-1790), dem ersten psychologischen Roman deutscher Sprache, schuf er eines der eindringlichsten Prosawerke der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts. Befreundet mit J.W. von Goethe [Torquato Tasso], beeinflusste A. von Humboldt, L. Tietz und W. Wackenroder.

Die Theologie ging davon aus, dass der freie Wille transzendental gesetzt und keiner naturgesetzlichen Analyse zugänglich sei. Erst Ende des 18. Jahrhunderts wurde durch das Magazin für Erfahrungsseelenkunde [Karl Philipp Moritz, 1784] ein erster Schritt getan, die Seelenkunde über die Selbsterfahrung aus der Mythologie herauszulösen. Der Roman „Anton Reiser“ von Moritz hatte stark autobiographische Züge und trug den Untertitel „Ein psychologischer Roman“, wir kennen aus der Literatur das „Werther“-Phänomen in den Entwicklungsromanen, so u.a. bei Musil den Roman „Törless“ oder Döblins „Biberstein“.
Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Für Fußnote 2 siehe Fragment 113 106.

Sichter
(Klgn) Schumann


[29.] Jwe/Fragment 114 05 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-06-12 21:29:42 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 114, Zeilen: 5-12, 101-111
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 449, Zeilen: 16 ff.
Die erste Systematisierung von Erkenntnissen in der Psychologie war erst über die Einsicht möglich, dass zu überprüfende Erkenntnisse durch intersubjektive Übertragung nicht zu gewinnen waren und daher an deren Stelle erfahrbare Selbstbeobachtung und/oder die Dokumentation von klinisch diagnostizierten Phänomenen bei Patienten zu setzen waren. So spielten umfangreiche Selbstversuche bei SIGMUND FREUD eine Rolle, sich übertragend in Situationen hineinzuversetzen, die Teil seiner Theorie wurden. Dieses Vorgehen war Anlass zu einer fragwürdigen Abwertung.1 Was als psychische analytische Konditionierung bei S. FREUND anzusehen ist, ließ sich durch die Neurowissenschaft bestätigen.2

1 Han Israels: Der Fall Freund. Die Geburt der Psychoanalyse aus der Lüge. Europäische Verlagsanstalt Hamburg 1999. Besprechung der niederländischen Ausgabe von 1993 in International Journal of Psycho-Analysis 1996 durch Mark Solms.

2 Vgl. dazu Helmut E. Lück und Rudolf Miller (Hrsg.): Illustrierte Geschichte der Psychologie. Beltz Psychologie-Verlagsunion Weinheim 1999. Bemerkenswert ist auch die Zuordnung der grundlegenden Bilder des Unbewussten im Filmgenre zur Abbildung der sozialen Welt bei Elisabeth Bronfen: Heimweh. Volk & Welt Verlag, Berlin 1999. Bekannt sind die Filme “Geheimnisse einer Seele” (1926 von G.W. Papst) und „Rain Man” mit Dustin Hoffman, die als Musterbeispiele für die Psychoanalyse gelten.

Die erste Systematisierung von Erkenntnissen in der Psychologie war erst möglich über die Einsicht, dass notwendigerweise zu überprüfende Erkenntnisse intersubjektiv nicht zu gewinnen waren und daher nur mittels Selbstbeobachtung und Dokumentation von klinisch sauber dokumentierten Phänomenen bei Patienten zu gewinnen waren. So machte Siegmund Freud umfangreiche Selbstversuche, die er durch genaue Beobachtung zu einer Theorie verdichtete; die jetzt in einer fragwürdigen Abwertung beschrieben wurden.1 Hier war bereits der „Betreiber“ der neuen Psychoanalyse zwischen Empirie und Kunst tätig, bis auch hier die Professionalisierung durch ein Wissenschaftssystem einsetzte, so wie wir auch wegen der hohen Professionalisierung in der Ausbildung eben auch noch von ärztlicher Kunst sprechen.2

1 Han Israels: Der Fall Freund. Die Geburt der Psychoanalyse aus der Lüge. Europäische Verlagsanstalt Hamburg 1999. Besprechung der niederländischen Ausgabe von 1993 in International Journal of Psycho-Analysis 1996 durch Mark Solms.

2 Vgl. dazu Helmut E. Lück und Rudolf Miller (Hrsg.): Illustrierte Geschichte der Psychologie. Beltz Psychologie-Verlagsunion Weinheim 1999. Bemerkenswert ist auch die Zuordnung der grundlegenden Bilder des Unbewussten im Filmgenre zur Abbildung der sozialen Welt bei Elisabeth Bronfen: Heimweh. Volk & Welt Verlag, Berlin 1999. Bekannt sind die Filme “Geheimnisse einer Seele” (1926 von G.W. Papst) und „Rain Man” mit Dustin Hoffman, die als Musterbeispiele für die Psychoanalyse gelten.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Siehe auch: Jwe/Fragment 121 01, Wiederholung: "Die erste Systematisierung von Erkenntnissen [...]".

Sichter
(Klgn) Schumann


[30.] Jwe/Fragment 115 15 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-24 20:01:15 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 115, Zeilen: 15-25, 101-108, 110-111, 119-123
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 450, Zeilen: 1 ff.
Es ist erklärlich, dass die Ausdeutung psychischer Prozesse als schwer nachvollziehbar in die Nähe von Scharlatanen und Medizinmännern gerückt werden kann, die zum Teil selbst Opfer ihrer Obsessionen geworden zu sein scheinen. Das liegt eben auch daran, dass die seelische Manipulation von jeher eine große soziale Bedeutung hatte und vor allem asiatische Kulturen in der Steuerung der Psyche durch ihre Religion die größten Leistungen vollbrachten.3 Diese Möglichkeit, Menschen gemäß fremder Ziele zu manipulieren und umzuprogrammieren, was nicht von der Intelligenz der Person abhängt, stellte diese Erkenntnisse, mögen sie noch so vorwissenschaftlich im heutigen Sinne gewesen sein, in einen sozialen Machtzusammenhang, der uns insbesondere von totalitären Staaten her bekannt ist.4 Eben aus diesen Gründen sind alle Überlegungen, unkontrolliert das [Verhalten von Menschen zu diagnostizieren, zu beeinflussen und zu instrumentalisieren, äußerst sensibel.]

1 Hinzuweisen ist auf die Forschungen von Karl Abraham [1877-1925], der auf der Basis solider Kenntnisse fremder Sprachen, fremder Kulturen, Riten und Bräuche, in Berlin das erste psychoanalytische Ausbildungsinstitut gründete, das die Diagnostikverfahren beispielgebend standardisierte. Als Freund und Mitarbeiter von Sigmund Freud war er so gut wie unbekannt, jetzt wurden seine [Karl Abraham]: „Psychoanalytischen Studien”. Gesammelte Werke, 2 Bde., editiert von Johannes Cremerius. Psychosozial Verlag Giessen 1999 herausgegeben. [Für die Wissensgenerierung ist von Bedeutung, dass nicht nur Kenntnisse, sondern auch ein Umfeld vorhanden sein muss.]

2 Rainer Dieterich: Psychodiagnostik. Grundlagen und Probleme. [UTB 273] Ernst Reinhardt Verlag München /Basel 1973, S. 13.

[3 Die christliche Religion repräsentiert einen abschwirrenden Pfeil, der Buddhismus repräsentiert einen Bumerang, der im Nirwana einfliegt. Der Hintergrund ist die kulturelle Lösung des Entropie-Problems, das dadurch entsteht, dass die autonome psychische Generierung von Wünschen auf die faktischen Einlösungsmöglichkeiten prallt. Entweder wird dieser Vorgang kulturell durch religiöse Tabus unterbunden oder über Geld und Konsumtabus gemanagt.]

4 Vgl. dazu Bärbel Schwertfeger: Der Griff nach der Psyche. Was umstrittene Persönlichkeitstrainer in Unternehmen anrichten. Campus Verlag Frankfurt/New York 1998. Auch Marie-Louise Neubeiser: Management-Coaching. Der neue Weg zum Manager von morgen. Orell Füssli Zürich und Wiesbaden 1990.

[Seite 449]

Eine wichtige Etappe in der Wissenschaftsentwicklung, die vor allem als Herausbildung der Psychoanalyse eine kunstvolle Verbindung von Intuition, Einsich-

[Seite 450]

ten und Anwendung war, waren die Forschungen von Karl Abraham [1877-1925] auf der Basis solider Kenntnisse fremder Sprachen, fremder Kulturen, Riten und Bräuche. Er gründete auch in Berlin das erste psychoanalytische Ausbildungsinstitut, das die Diagnostikverfahren beispielgebend standardisierten. Als Freund und Mitarbeiter von Sigmund Freud war er so gut wie unbekannt, jetzt wurden seine [Karl Abraham]: „Psychoanalytischen Studien". Gesammelte Werke, 2 Bde., editiert von Johannes Cremerius. Psychosozial Verlag Giessen 1999 herausgegeben.

[...]

Damit ist schon angezeigt, dass das Gebiet der Seelenkunde oder Psychologie polyvalente Veranlagungen und Sichtweisen voraussetzt. Das Vorhaben, dem Geist auf die Schliche zu kommen, förderte die Zuordnung des Gegenstandes zum Wirkungsbereich von Scharlatanen und Medizinmännern, die zum Teil selbst Opfer ihrer Obsessionen geworden zu sein scheinen. Das liegt eben auch daran, dass die seelische Manipulation von jeher eine grosse soziale Bedeutung hatte. Diese Möglichkeit, Menschen gemäss fremder Ziele zu manipulieren und umzuprogrammieren, was nicht von der Intelligenz der Person abhängt, stellte diese Erkenntnisse, mögen sie noch so vorwissenschaftlich im heutigen Sinne gewesen sein, in einen sozialen Machtzusammenhang, der uns insbesondere von totalitären Staaten her bekannt ist.4 Eben aus diesen Gründen sind alle Überlegungen, unkontrolliert das Verhalten von Menschen zu diagnostizieren, zu beeinflussen und zu instrumentalisieren äußerst sensibel.


Rainer Dieterich: Psychodiagnostik. Grundlagen und Probleme. [UTB 273] Ernst Reinhardt Verlag München /Basel 1973, S. 13.

4 Vgl. dazu Bärbel Schwertfeger: Der Griff nach der Psyche. Was umstrittene Persönlichkeitstrainer in Unternehmen anrichten. Campus Verlag Frankfurt/New York 1998. Auch Marie-Louise Neubeiser: Management-Coaching. Der neue Weg zum Manager von morgen. Orell Füssli Zürich und Wiesbaden 1990.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[31.] Jwe/Fragment 116 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-29 15:27:02 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 116, Zeilen: 1-2, 13-29, 101-107, 111-119
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 450, 451, Zeilen: 450: 25 ff.; 451: 1 ff.
[Eben aus diesen Gründen sind alle Überlegungen, unkontrolliert das] Verhalten von Menschen zu diagnostizieren, zu beeinflussen und zu instrumentalisieren, äußerst sensibel.

[...]

„Zwischen Kennerschaft und Wissenschaft ... besteht keine endgültige Grenze, vielmehr schiebt sich die Grenze der Wissenschaft immer weiter in die Kennerschaft hinein. Diese Kennerschaft aber wird dadurch nie verdrängt, sondern gewinnt selbst neue Gebiete. Wo aber Wissenschaft möglich ist, werden wir sie immer der Kennerschaft vorziehen. Persönliche, instinktive Kennerschaft – die sich naturgemäß sehr oft irrt – werden wir überall da missbilligen, wo dasselbe wissenschaftlich gewusst werden kann.”1

WILHELM DILTHEY (1833-1911) brachte die Deutung und Auslegung des Seelischen als Hermeneutik ins Spiel, um den Unterschied zur naturwissenschaftlichen Denkart zu betonen. Nach PLATO ist das innere Gespräch der Seele mit sich selbst der Gedanke. Die „Geist“eswissenschaften werden so zu einer Psychologie des historischen Bewusstseins, die über EDUARD SPRANGER (1882-1963) zur Menschentypologie führte.2 Die Integration von Wertsystemen in die Ableitung von seelischen Vorgängen findet hier ihre Anknüpfung.3 WILHELM WUNDT (1832-1920) hatte 1879 in Leipzig damit begonnen, Labor-Experimente zu Empfindungs- und Wahrnehmungsvorgängen vorzunehmen.4 Es war nach ASH der Gegensatz von philosophischer Kopfarbeit und psychologischem Handwerk, der sich [in den Ängsten vor der Industriearbeit zeigte.1]


1 Karl Jaspers: Allgemeine Psychopathologie. 1923, S. 2. Zitiert bei Philipp Lersch: Aufbau der Person. 11. Aufl., Johann Ambrosius Barth München 1970, S. 95.

2 Von Bedeutung ist auch die vom Neokantianisten Wilhelm Windelband (1848-1915] vorgenommene Unterscheidung von nomothetischer [Gesetzeswissenschaft] und ideographischer [Geschichte] Wissenschaft, Straßburger Rektoratsrede 1894.

3 Dazu heute: Sascha Spoun u. Werner Wunderlich (Hrsg.): Studienziel Persönlichkeit. Beiträge zum Bildungsauftrag der Universität heute. Campus Verlag Frankfurt/New York 2005.: [sic]

4 Hintergrund dieser Entwicklung waren die Untersuchungen von Physikern, so maß Hermann von Helmholtz (1821-1894) die Geschwindigkeit eines Nervenimpulses, und Physiologen, so untersuchte Gustav Fechner (1801-1887) die physikalische Umsetzung von Sinnesempfindungen. Die experimentelle Psychologie erhob dabei den Anspruch, für philosophische Fragen der Psyche die empirische Basis abzugeben, was einen Disput mit Wilhelm Dilthey [Ideen zu einer zergliedernden und beschreibenden Psychologie], Edmund Husserl und Wilhelm Windelband provozierte und die Psychologie als „Philosophie mit der Stoppuhr“ [Windelband] erscheinen ließ.


[1 Mitchell Ash: Psychologie in Deutschland um 1900. Reflexiver Diskurs des Bildungsbürgertums, Teilgebiet der Philosophie, Akademische Disziplin”, In: Konkurrenten in der Fakultät. Herausgegeben von: C. König, Fischer Verlag Frankfurt/Main 1999.]

[Seite 450]

Eben aus diesen Gründen sind alle Überlegungen, unkontrolliert das Verhalten von Menschen zu diagnostizieren, zu beeinflussen und zu instrumentalisieren äußerst sensibel.

„» [sic] Zwischen Kennerschaft und Wissenschaft ... besteht keine endgültige Grenze, vielmehr schiebt sich die Grenze der Wissenschaft immer weiter in die Kennerschaft hinein. Diese Kennerschaft aber wird dadurch nie verdrängt, sondern gewinnt selbst neue Gebiete. Wo aber Wissenschaft möglich ist, werden wir sie immer der Kennerschaft vorziehen. Persönliche, instinktive Kennerschaft – die sich naturgemäß sehr oft irrt –

[Seite 451]

werden wir überall da mißbilligen, wo dasselbe wissenschaftlich gewußt werden Kann.«5

Wilhelm Dllthey (1833-1911) hatte die Deutung und Auslegung des Seelischen unter dem Begriff Hermeneutik zur Geltung gebracht, weil er der Auffassung war, dass seelische Vorgänge nur zu verstehen und nicht zu analysieren seien. Nach Plato ist das innere Gespräch der Seele mit sich selbst der Gedanke. Die „Geist“eswissenschaften werden so zu einer Psychologie des historischen Bewußtseins, die über Eduard Spranger (1882-1963) zur Menschentypologie führte.6 Die Integration von Wertsystemen in die Ableitung von seelischen Vorgängen findet hier ihre Anknüpfung. Es liegt inzwischen eine Untersuchung über die Entwicklung der Psychologie als Disziplin in Deutschland vor. Wilhelm Wundt (1832-1920) hatte 1879 in Leipzig damit begonnen, Labor-Experimente zu Empfindungs- und Wahrnehmungsvorgängen vorzunehmen. Hintergrund dieser Entwicklung waren die Untersuchungen von Physikern, so maß Hermann von Helmholtz (1821-1894) die Geschwindigkeit eines Nervenimpulses, und Physiologen, so untersuchte Gustav Fechner (1801-1887) die physikalische Umsetzung von Sinnesempfindungen. Die experimentelle Psychologie erhob dabei den Anspruch, für philosophische Fragen der Psyche die empirische Basis abzugeben, was einen Disput mit Wilhelm Dilthey [Ideen zu einer zergliedernden und beschreibenden Psychologie], Edmund Husserl und Wilhelm Windelband provozierte und die Psychologie als „Philosophie mit der Stoppuhr“ [Windelband] erscheinen liess. Es war nach Ash der Gegensatz von philosophischer Kopfarbeit und psychologischem Handwerk, der sich in den Ängsten vor der Industriearbeit zeigte.7


5 Karl Jaspers: Allgemeine Psychopathologie. 1923, S. 2. Zitiert bei Philipp Lersch: Aufbau der Person. 11. Aufl., Johann Ambrosius Barth München 1970, S. 95.

6 Von Bedeutung ist auch die vom Neokantianisten Wilhelm Windelband (1848-1915] vorgenommene Unterscheidung von nomothetischer [Gesetzeswissenschaft] und ideographischer [Geschichte] Wissenschaft, Straßburger Rektoratsrede 1894.

7 Mitchell Ash: Psychologie in Deutschland um 1900. Reflexiver Diskurs des Bildungsbürgertums, Teilgebiet der Philosophie, Akademische Disziplin”, In: Konkurrenten in der Fakultät. Hrsgg. Von C. König, Fischer Verlag Frankfurt/Main 1999.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[32.] Jwe/Fragment 117 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-31 16:38:16 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 117, Zeilen: 1-26, 28-35, 101-110
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 451, 452, 453, Zeilen: 451: 21 ff.; 452: 1 ff.; 453: 1
[Es war nach ASH der Gegensatz von philosophischer Kopfarbeit und psychologischem Handwerk, der sich] in den Ängsten vor der Industriearbeit zeigte.1 1904 wurde die „Gesellschaft für experimentelle Psychologie“ gegründet und 1941 erhielt die neue Disziplin die erste Diplomprüfungsordnung. Die ersten Entwürfe zur Messung der Intelligenz gehen auf einen Vetter von CHARLES DARWIN zu zurück, auf SIR FRANCIS GALTON, der als Arzt und Naturforscher zwischen 1884 und 1890 eine Einrichtung am South-Kensington-Museum, wo jedermann seine Intelligenz messen lassen konnte, betrieb. Diese Messung maß die wahrnehmbare Tonhöhe einer Pfeife, die Fähigkeit, gleich aussehende Schachteln nach Gewicht zu bestimmen oder Gerüche zu unterscheiden. JAMES MCKEEN CATTELL, ein Psychologe an der Columbia Universität dachte sich 1890 ähnliche Tests aus, die aber durch den vorwitzigen Studenten CLARK WISSLER ad absurdum geführt wurden, da sich keine Korrelation zwischen dem Textergebnis und dem Lebenserfolg ergab. 1905 erhielt der französische Psychiater ALFRED BINET vom Unterrichtsministerium den Auftrag, darüber nachzudenken, wie geistig zurückgebliebene Kinder zu unterrichten seien. Heraus kam unter Zusammenarbeit mit THEOPHILE SIMON die Empfehlung, eine Möglichkeit zur Messung der Intelligenz zu schaffen, ehe Vorschläge für den Unterricht zu machen seien. Es sollten die bislang vorherrschenden subjektiven fehlerhaften Bewertungen der Lehrer überwunden werden und an deren Stelle sollten nachvollziehbare objektive Messdaten treten. Gemessen wurden Wortschatz, Sprachverständnis und das Erkennen von Beziehungen. Zielsetzung und Methodik waren auf praktische Ergebnisse ausgerichtet und nicht auf die Gewinnung eines Begriffes, was Intelligenz sei. Sie ermöglichten eine konsistente Voraussage über den Schulerfolg, da das getestet wurde, was in der Schule gemacht wurde: Gehirnkonditionierung zwecks Identifizieren, Unterscheiden, Entscheiden und Ausführen durch Lernen. Es herrscht Einigkeit darüber, dass verbale Fähigkeiten und logische Problemlösungsfähigkeiten den Inhalt der Intelligenz ausmachen. [Wir erkennen hier die rein prozessurale Ausrichtung auf Feststellung von cerebralen Vermögen und nicht auf strukturelle Codierungen des Wissens.] Intelligenz bedeutet: Anpassung an neue Situationen und sich verändernde Anforderungen. Lernen oder optimale Nutzung von Erfahrungen. Abstraktes Denken und Gebrauch von Symbolen und Begriffen.

Die Entstehung einer Intelligenztestindustrie in den USA war ein militärischer Anlass. Es musste bei Kriegseintritt 1917 schnell herausgefunden werden, wer von den Immigranten für den Aufbau einer militärischen Organisation zu gebrauchen war.2 In Deutschland wurde der Wechsler-Intelligenztest eingeführt, der [Allgemeines Wissen, Allgemeines Verständnis, Rechnerisches Denken, Gemeinsamkeiten finden, Wortschatztest, Zahlen nachsprechen, Zahlensymboltest, Bilder ergänzen, Bilder ordnen, Mosaiktest, Figuren legen umfasst.]


1 Mitchell Ash: Psychologie in Deutschland um 1900. Reflexiver Diskurs des Bildungsbürgertums, Teilgebiet der Philosophie, Akademische Disziplin”, In: Konkurrenten in der Fakultät. Herausgegeben von: C. König, Fischer Verlag Frankfurt/Main 1999.

2 Über 1,7 Mill. Rekruten wurden durch nonverbale Tests [Army Alpha und Army Beta] auf die geistigen Fähigkeiten untersucht. Die von Binet entwickelten Items wurden durch Terman den amerikanischen Verhältnissen angepasst. 1916 lag der Stanford-Binet-Intelligenztest vor, der unter Anlehnung an William Stern das Intelligenzalter zum Lebensalter in Beziehung setzte: [IQ = (IA/LA) x 100]. Gegenwärtig wird der IQ als Abweichungsquotient defi-[niert. Es muss ohne Illusion gesehen werden, dass ein IQ-Test nichts darüber aussagt, was der Probant tatsächlich weiß.]

[Seite 451]

Es war nach Ash der Gegensatz von philosophischer Kopfarbeit und psychologischem Handwerk, der sich in den Ängsten vor der Industriearbeit zeigte.7 1904 wurde die „Gesellschaft für experimentelle Psychologie“ gegründet und 1941 erhielt die neue Disziplin die erste Diplomprüfungsordnung. Die ersten Entwürfe zur Messung der Intelligenz gehen auf einen Vetter von Charles Darwin zu zurück, auf Sir Francis Galton, der als Arzt und Naturforscher zwischen 1884 und 1890 eine Einrichtung am South-Kensington-Museum, wo jedermann seine Intelligenz messen lassen konnte, betrieb. Zu diesem Behufe maß er die wahrnehmbare Tonhöhe einer Pfeife, die Fähigkeit, gleich aussehende Schachteln nach Gewicht zu bestimmen oder Gerü-


7 Mitchell Ash: Psychologie in Deutschland um 1900. Reflexiver Diskurs des Bildungsbürgertums, Teilgebiet der Philosophie, Akademische Disziplin”, In: Konkurrenten in der Fakultät. Hrsgg. Von C. König, Fischer Verlag Frankfurt/Main 1999.

[Seite 452]

che zu unterscheiden. James McKeen Cattell, ein Psychologe an der Columbia Universität dachte sich 1890 ähnliche Tests aus, die aber durch den vorwitzigen Studenten Clark Wissler ad absurdum geführt wurden, da sich keine Korrelation zwischen dem Textergebnis und dem Lebenserfolg ergab. 1905 erhielt der französische Psychiater Alfred Binet vom Unterrichtsministerium den Auftrag, darüber nachzudenken, wie geistig zurückgebliebene Kinder zu unterrichten seien. Heraus kam unter Zusammenarbeit mit Theophile Simon die Empfehlung, eine Möglichkeit zur Messung der Intelligenz zu schaffen, ehe Vorschläge für den Unterricht zu machen seien. Es sollten die bislang vorherrschenden subjektiven fehlerhaften Bewertungen der Lehrer überwunden werden und an deren Stelle sollten nachvollziehbare objektive Meßdaten treten. Gemessen wurden Wortschatz, Sprachverständnis und das Erkennen von Beziehungen. Zielsetzung und Methodik waren auf praktische Ergebnisse ausgerichtet und nicht auf die Gewinnung eines Begriffes, was Intelligenz sei. Sie ermöglichten eine konsistente Voraussage über den Schulerfolg, da das getestet wurde, was auf der Schule gemacht wurde: Gehirnkonditionierung zwecks Identifizieren, Unterscheiden, Entscheiden und Ausführen durch Lernen. Aber immerhin war die Lösung dieses Problems die Grundlage für die Psychometrie, die in der Diagnostik eine grosse Rolle spielt. Es herrscht Einigkeit darüber, dass verbale Fähigkeiten und logische Problemlösungsfähigkeiten den Inhalt der Intelligenz ausmachen.

Intelligenz bedeutet: Anpassung an neue Situationen und sich verändernde Anforderungen. Lernen oder optimale Nutzung von Erfahrungen. Abstraktes Denken und Gebrauch von Symbolen und Begriffen.

Die Entstehung einer Intelligenztestindustrie in den USA war ein militärischer Anlass, es mußten [sic] bei Kriegseintritt 1917 schnell herausgefunden werden, wer von den Immigranten für den Aufbau einer militärischen Organisation zu gebrauchen war. Über 1,7 Mill. Rekruten wurden durch nonverbale Tests [Army Alpha und Army Beta] auf die geistigen Fähigkeiten untersucht. Die von Binet entwickelten Items wurden durch Terman den amerikanischen Verhältnissen angepasst. 1916 lag der Stanford-Binet-Intelligenztest vor, der unter Anlehnung an William Stern das Intelligenzalter zum Lebensalter in Beziehung setzte: [IQ = (IA/LA) x 100], Gegenwärtig wird der IQ als Abweichungsquotient definiert. Es muss ohne Illusion gesehen werden, dass ein IQ-Test nichts darüber aussagt, was der Probant tatsächlich weiß. In Deutschland wurde der Wechsler-Intelligenztest eingeführt, der Allgemeines Wissen, Allgemeines Verständnis, Rechnerisches Denken, Gemeinsamkeiten finden, Wortschatztest, Zahlen nachsprechen, Zahlensymboltest, Bilder ergänzen, Bilder ordnen, Mosaiktest, Figuren le­-

[Seite 453]

gen umfaszt [sic].

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[33.] Jwe/Fragment 118 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-31 17:42:37 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 118, Zeilen: 1-5, 7 ff. (bis Seitenende), 101-104
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 452, 453, 454, Zeilen: 452: 30 ff.; 453: 1 ff.; 454: 1 ff.
[In Deutschland wurde der Wechsler-Intelligenztest eingeführt, der] Allgemeines Wissen, Allgemeines Verständnis, Rechnerisches Denken, Gemeinsamkeiten finden, Wortschatztest, Zahlen nachsprechen, Zahlensymboltest, Bilder ergänzen, Bilder ordnen, Mosaiktest, Figuren legen umfasst. Damit wird die unterschiedliche Ausprägung von Befähigungen anerkannt, die unterschiedlich strukturiert sein können. [Dieser Ansatz geht schon in Richtung auf Feststellung von Fähigkeiten zur Wissensgenerierung, wie dieses Ziel heute genannt werden könnte.] Es wurde schon hingewiesen auf die Theorie der multiplen Intelligenz von Gardner:1 Dieser Ansatz hat eine Bedeutung für den Entwurf eines Curriculas für unterschiedliche Berufsgruppen: Logisch-mathematisch für Wissenschaftler und Mathematiker: Sensibilität und ausgeprägte Kompetenz beim Erkennen logischer und numerischer Muster; ausgeprägte Fähigkeit zum Umgang mit logischen Argumentationsmustern. Sprachlich-Linguistisch für Schriftsteller und Journalisten: Sensibilität für Laute, Rhythmen und die Bedeutung von Wörtern; Sensibilität für die verschiedenen Funktionen von Sprache. Musikalisch für Komponisten und Musiker: Fähigkeit, Rhythmus, Tonhöhe und Tonqualität zu empfinden und hervorbringen; Verständnis für die Formen musikalischen Ausdrucks. Räumlich für Navigator, Bildhauer, Fußballer, Tennisspieler: Fähigkeit, die visuell-räumliche Welt genau wahrzunehmen und die Wahrnehmungen zu transformieren. Körperlich-kinästhetisch für Tänzer und Athleten: Fähigkeiten zur Kontrolle der eigenen Körperbewegungen und zum geschickten Umgang mit Objekten. Interpersonal für Therapeut, Verkäufer: Fähigkeit, die Stimmungen, Temperamente, Motivationen und Wünsche anderer Menschen genau wahrzunehmen und angemessen zu reagieren. Intrapersonal genaues Wissen über sich: Zugang zu den eigenen Gefühlen und die Fähigkeiten, zwischen ihnen zu unterscheiden und sie zur Planung des Handels zu nutzen; Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen, Wünschen und Fähigkeiten.

Die gegenwärtige Entwicklung der noch von Personalabteilungen angewandten Methoden geht in Richtung auf die Feststellung von Unterschieden zwischen den Menschen und nicht um die Feststellung von Abweichungen vom Durchschnitt einer Kohorte. Es ergibt sich daraus die Frage nach den die sich darauf aufbauenden Begabungen und Talenten, die zur Umsetzung ihrer Möglichkeiten der Konzentration und des Fleißes bedürfen, also Charaktereigenschaften. So fehlt oft neben der reinen Schreib- und Rechenfertigkeit die kaufmännische und motorische sowie musische Begabung. Es kommt also darauf an, die kognitiven Prozesse zu verstehen, wie es ROBERT STERNBERG in seiner triarchischen Intelligenztheorie anstrebt, um kreative Prozesse und Reaktion in die Umwelt zu integrieren. Wir haben so eine (1) komponentenbezogene, eine (2) erfahrungsbezogene und eine (3) kontextabhängige Intelligenz. Kreativität wird allgemein für eine knappe Ressource gehalten, die gleichwohl eine strategische Bedeutung habe. Die Durchbrechung konvergenten Denkens durch divergentes Denkens unterliegt indes einer [Bewertung auf dem Hintergrund des Kultur- und Epochenbewusstseins:]


[2 [...] Gegenwärtig wird der IQ als Abweichungsquotient defi-]niert. Es muss ohne Illusion gesehen werden, dass ein IQ-Test nichts darüber aussagt, was der Probant tatsächlich weiß.

1 H. Gardner: Frames of mind. Basic Books New York 1983. Ders.: Creating Minds. 1993.

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Gegenwärtig wird der IQ als Abweichungsquotient definiert. Es muss ohne Illusion gesehen werden, dass ein IQ-Test nichts darüber aussagt, was der Probant tatsächlich weiß. In Deutschland wurde der Wechsler-Intelligenztest eingeführt, der Allgemeines Wissen, Allgemeines Verständnis, Rechnerisches Denken, Gemeinsamkeiten finden, Wortschatztest, Zahlen nachsprechen, Zahlensymboltest, Bilder ergänzen, Bilder ordnen, Mosaiktest, Figuren le-

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gen umfaszt [sic]. Damit wird die unterschiedliche Ausprägung von Befähigungen anerkannt, die unterschiedlich strukturiert sein können. Es wurde schon hingewiesen auf die Theorie der multiplen Intelligenz von Gardner:8

Intelligenz Zielzustand Kernmerkmale
Logisch-mathematisch Wissenschaftler, Mathematiker Sensibilität und ausgeprägte Kompetenz beim Erkennen logischer und numerischer Muster: ausgeprägte Fähigkeit zum Umgang mit logischen Argumentationsmustern
Sprachlich (lin­guistisch) Schriftsteller, Journalist Sensibilität für Laute, Rhythmen und die Bedeutung von Wörtern; Sensibilität für die verschiedenen Funktionen von Sprache.
Musikalisch Komponist, Musiker Fähigkeit, Rhythmus, Tonhöhe und Tonqualität zu empfinden und hervorbringen; Verständnis für die Formen musikalischen Ausdrucks.
Räumlich Navigator, Bildhauer, Fußballer, Tennisspieler Fähigkeit, die visuell-räumliche Welt genau wahrzunehmen und die Wahrnehmungen zu transformieren.
Körperlich-kinästhetisch Tänzer, Athlet Fähigkeiten zur Kontrolle der eigenen Körperbewegungen und zum geschickten Umgang mit Objekten.
Interpersonal Therapeut, Verkäufer Fähigkeit, die Stimmungen, Temperamente, Motivationen und Wünsche anderer Menschen genau wahrzunehmen und angemessen zu reagieren.
Intrapersonal Genaues Wissen über sich Zugang zu den eigenen Gefühlen und die Fähigkeiten, zwischen ihnen zu unterscheiden und sie zur Planung des Handels zu nutzen; Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen. Wünschen und Fähigkeiten.

Die gegenwärtige Entwicklung der Diagnostik geht in Richtung auf die Feststellung von Unterschieden zwischen den Menschen und nicht um die Feststellung von Abweichungen vom Durchschnitt einer Kohorte. Es ergibt sich daraus die Frage nach den die sich darauf aufbauenden Begabungen und Talenten, die zur Umsetzung ihrer Möglichkeiten der Konzentration und des Fleisses bedürfen, also Charaktereigenschaften, so fehlt neben der reinen Schreib- und Rechenfertigkeit die kaufmännische und motorische sowie musische Begabung. Es kommt also darauf an, die kognitiven Prozesse zu verstehen, wie es Robert Sternberg in seiner triarchischen Intelligenztheorie anstrebt, um kreative Prozesse und Reaktion auf die Umwelt zu integrieren. Wir haben so eine (1) komponentenbezogene, eine (2) erfahrungsbezogene und


8 H. Gardner: Frames of mind. Basic Books New York 1983. Ders.. Creating Minds. 1993.

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eine (3) kontextabhängige Intelligenz. Kreativität wird allgemein für eine knappe Ressource gehalten, die gleichwohl eine strategische Bedeutung habe. Die Durchbrechung konvergenten Denkens durch divergentes Denkens unterliegt indes einer Bewertung auf dem Hintergrund des Kultur- und Epochenbewußtseins:

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[34.] Jwe/Fragment 119 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-31 19:16:33 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 119, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 454, 455, Zeilen: 454: 2 ff., 455: 1 ff.
[Die Durchbrechung konvergenten Denkens durch divergentes Denkens unterliegt indes einer] Bewertung auf dem Hintergrund des Kultur- und Epochenbewusstseins: ① Es wird nicht gemessen, wie gut Informationen verarbeitet werden, sondern welche kognitiven Prozesse an der Lösung von Aufgaben beteiligt sind. Einbeziehung metakognitiver Aufgaben wie Strategie, Selbstüberwachung, internale und externale Quellen. ② Wie hängen die innere und die äußere Welt zusammen? Wie entsteht Intelligenz durch Interaktion, was ist Kreativität, eine originelle Kombination von Erfahrungen auf Grund angemessener Abschätzung divergenter Prozesse? Diese entscheidet über kreative und unsinnige Kombinationen von Erfahrung. ③ Wie wird die Umwelt beeinflusst, wie werden Kontexte und Ressourcen optimal genutzt, wie clever ist man im effektiven Umsatz mit sich und in der Handhabung von Lebenstüchtigkeit?

Ein kreativer Prozess setzt eine nichtselektive Wirklichkeitserfassung als Kunst voraus, die emotional belastend ist, das ist auch die Grenze zum Normalmenschen, der zwecks Entlastung seines Gemüts die aufgenommenen Eindrücke selektiert.1 Der Künstler und Visionär schaut anders, weil er unscharfe Faktoren aufnimmt, die sich im statu nascendi aus der Inkubation herausarbeiten. Dieser Unterschied wird durch projektive Tests sichtbar gemacht, indem u.a. Tintenkleckse interpretiert werden sollen. Das kreative Produkt erscheint in Theorien, Erfindungen oder Kunstwerken oder Events. Konsequenterweise müssen Diagnoseverfahren dabei selbst in den Kontext eingeordnet werden, wie sich das Gehirn ein Innenmodell des Äußeren schafft. „Die Besitzer der kritischen Ressource – nämlich des Wissens – haben Optionen; sie können die Firma verlassen, und sie tun dies nicht nur als Arbeitskräfte, sondern sie nehmen die wichtigste Ressource, eben ihr Wissen, mit.“2

Das gegenwärtige Tableau der Personalpolitik ist durch unterschiedliche Ansätze wie den Strukturalismus und den Funktionalismus sowie theoretische Perspektiven [die biologische, die psychodynamische, die behavioristische, die kognitive, evolutionäre und humanistische] geprägt. Der Strukturalismus [Elemente und Strukturen als Input- Output-Beziehungen]3 steht für das Testen von Reizen und ausgelösten Reaktionen auf empirischer Basis. Der Funktionalismus betont das Strömen von Beziehungen in einem Anpassungsprozess mit der Umwelt. Als Hauptvertreter ist John Dewey für Fortschritte im Bereich der Bildung zu nennen, auf den die Konzeption learning by doing zurückgeht.4


1 Wenn ein neues Produkt (PKW-Typ) auf den Markt kommt, so wird dieses in der Regel erst wahrgenommen, wenn durch Werbe-Spots dieses über eine emotionale Erzählung in die Aufmerksamkeit eingespeist wurde.

2 Fredmund Malik, a.a.O., Handelsblatt vom 1.4. 2000.

3 Der Strukturalismus basierte auf der Annahme, dass alle geistigen Erfahrungen, auch die komplexesten, als Kombination einfacher Ereignisse oder Elemente verstanden werden können, und er hatte zum Ziel, diese Aufbauprinzipien aufzudecken. Ein interessanter Aufriss von Neil Postman: Die zweite Aufklärung. Vom 18. ins 21. Jahrhundert. Berlin-Verlag 1999, insbesondere S. 75-124.

4 Dewey, John: Die menschliche Natur, ihr Wesen und ihr Verhalten. Stuttgart; Berlin 1931.

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Die Durchbrechung konvergenten Denkens durch divergentes Denkens unterliegt indes einer Bewertung auf dem Hintergrund des Kultur- und Epochenbewußtseins:

① Es wird nicht gemessen, wie gut Informationen verarbeitet werden, sondern, [sic] welche Kognitiven Prozesse sind an der Lösung von Aufgaben beteiligt. Einbeziehung metakognitiver Aufgaben wie Strategie, Selbstüberwachung, internale und externale Quellen. ② Wie hängen die innere und die äußere Welt zusammen. Intelligenz durch Interaktion, was ist Kreativität, originelle Kombination von Erfahrungen auf Grund angemessener Abschätzung divergenter Prozesse. Diese entscheidet über kreative und unsinnige Kombinationen von Erfahrung. ③ Wie wird die Umwelt beeinflußt, wie werden Kontexte und Ressourcen optimal genutzt, wie ist man ist [sic] clever im effektiven Umsatz mit sich und in der Handhabung von Lebenstüchtigkeit.

Ein kreativer Prozess setzt eine nichtselektive Wirklichkeitserfassung als Kunst voraus, die emotional belastend ist, das ist auch die Grenze zum Normalmenschen, der zwecks Entlastung seines Gemüts die aufgenommenen Eindrücke selektiert.9 Der Künstler und Visionär schaut anders, weil er unscharfe Faktoren aufnimmt, die sich im statu nascendi aus der Inkubation herausarbeiten. Dieser Unterschied wird durch projektive Tests sichtbar gemacht, indem u.a. Tintenklexe interpretiert werden sollen. Das kreative Produkt erscheint in Theorien, Erfindungen oder Kunstwerken oder Events. Konsequenterweise müssen Diagnoseverfahren dabei selbst in den Kontext eingeordnet werden, wie sich das Gehirn ein Innenmodell des Äußeren schafft. „Die Besitzer der kritischen Ressource - nämlich des Wissens - haben Optionen; sie können die Firma verlassen, und sie tun dies nicht nur als Arbeitskräfte, sondern sie nehmen die wichtigste Ressource, eben ihr Wissen, mit.“10

Das gegenwärtige Tableau der psychologischen Diagnostik ist durch unterschiedliche Ansätze wie den Strukturalismus und den Funktionalismus sowie theoretische Perspektiven [die biologische, die psychodynamische, die behavioristische, die kognitive, evolutionäre und humanistische] geprägt. Der Strukturalismus [Elemente und Strukturen als Input- Output-Beziehungen]11 steht für das Testen von Reizen und aus-


9 Wenn ein neues Produkt (PKW-Typ) [sic] so wird dieses in der Regel erst wahrgenommen, wenn durch Werbe-Spots dieses über eine emotionale Erzählung in die Aufmerksamkeit eingespeist wurde.

10 Fredmund Malik, a.a.O., Handelsblatt vom 1.4. 2000.

11 Der Strukturalismus basierte auf der Annahme, dass alle geistigen Erfahrungen, auch die komplexesten, als Kombination einfacher Ereignisse oder Elemente verstanden werden können, und er hatte zum Ziel, diese Aufbauprinzipien aufzudecken. Ein interessanter

[Seite 455]

gelösten Reaktionen auf empirischer Basis, der Funktionalismus betont das Strömen von Beziehungen in einem Anpassungsprozess mit der Umwelt. Als Hauptvertreter ist John Dewey für Fortschritte im Bereich der Bildung zu nennen, auf den die Konzeption learning by doing zurückgeht.12


Aufriss von Neil Posatman [sic]. Die zweite Aufklärung. Vom 18. ins 21. Jahrhundert. Berlin-Verlag 1999, insbesondere S. 75-124.

12 Dewey, John. Die menschliche Natur, ihr Wesen und ihr Verhalten. Stuttgart: Berlin 1931.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[35.] Jwe/Fragment 120 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-31 19:53:08 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 120, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 455, 456, Zeilen: 455: 5 ff.; 456: 1 ff.
Das verborgene Menschenbild der Psychologie zeigt sich nicht unmittelbar in den angewandten Methoden. Der erste Ansatz ist die Ableitung des Verhaltens von Genen, vom Gehirn, vom Nervenssystem und endokrinen Systemen. Die psychologischen Vorgänge entspringen organischen Strukturen und biochemischen Prozessen. Daraus folgt die Ableitung einfacher Strukturen aus komplexen durch Reduktion, hier sind die Neuropsychologen angesiedelt. Die psychodynamische Perspektive sieht den Menschen vom Standpunkt seiner Triebwelt und intrapsychischen Kräften, in der Psychoanalyse ist der Mensch von Kräften hin und her gezerrt, sie orientiert sich auf die irrationalen Ursachen menschlichen Verhaltens, wo die Motivationen verborgen seien. Nach ERIC ERIKSON beruht die Persönlichkeitsentwicklung auf einem psychosozialen Veränderungsprozess, während KAREN HORNEY auf die Bedeutung der Umweltfaktoren hinweißt [sic]. Im Behaviorismus werden die Reaktionen auf Grund von Reizen aus der Umwelt aufgenommen, wobei an die Stelle von biochemischen oder hypothetischen Motivationen die molekulare Analyseebene tritt. Der Mensch ist in dieser Lesart ein unbeschriebenes Blatt, das durch Umweltarrangements beschrieben werden könne. Hintergrund dafür waren die Pawlowschen Experimente. Danach ist nur das unmittelbar beobachtbare Verhalten der Menschen Gegenstand der Psychologie. In den 70er Jahren entstand ein neues Paradigma, das der kognitiven Perspektive. Nun wurde der Gegenstand der Psychologie um die Frage nach der Erkenntnis [lat. cognitio] erweitert. In diesem Modell wird das menschliche Verhalten vom Standpunkt der Informationsverarbeitung gesehen, wobei der Mensch nicht einfach auf Reize oder Informationen reagiert, sondern diese nach Zweckmäßigkeit selektiert. Von zentraler Bedeutung ist folgender Ansatz: Die Menschen regieren nicht auf die materielle Welt, sondern auf das Modell, das sie sich subjektiv vorstellen. Das Individuum kann seine eigene Interpretation der Welt konstruieren, die nicht mit der realen übereinzustimmen braucht.

Die humanistische Perspektive bezieht sich auf Inhalte wie Existentialismus und Selbstverwirklichung, die innerhalb der „weichen Faktoren“ in der Führung eine Rolle spielen. Die enge psychologische Sicht des Menschen erweitert sich hin zur Humanistischen Perspektive, um historische, literarische und künstlerische Aspekte, die sich als Imagination zur Holographie entfalten, zu integrieren. Die evolutionäre Perspektive in der Psychologie integriert den Gedanken der Selektion, um zu klären, warum von den Kognitionswissenschaften vorgegebene interne Modelle unter diesen und jenen Voraussetzungen erfolgreich sind oder nicht. Es wurde bereits auf die Rolle des Limbischen Systems hingewiesen, das evolutionär weit zurückreichend, den Erfolg seiner Instruktionen nachgewiesen hat. Damit wird die Evolution der Psyche der Evolution des Körpers an die Seite gestellt, womit die Biographie des Gehirns als Träger der psychischen Vorgänge selbst als ein Prozess der Anpassung an die Umwelt erscheint.1 Werden Führungskräfte selektiert, so geht es darum, die Gehirne zu finden, die durch die Erfordernisse der [psychischen und sozialen Umwelt so geformt sind, das sie ein angemessenes definiertes Verhalten im Sinne des Unternehmens hervorbringen.]


1 Die Ausdehnung auf die kognitiven Prozesse bei Michael R. Rose: “Darwin’s Spectre.“ Revolutionary Biology in the Modern World. Princeton University Press, 1998.

[Seite 455]

Das verborgene Menschenbild der Psychologie zeigt sich nicht unmittelbar in den angewandten Methoden. Der erste Ansatz ist die Ableitung des Verhaltens von Genen, vom Gehirn, vom Nervenssystem und endokrinen Systemen. Die psychologischen Vorgänge entspringen organischen Strukturen und biochemischen Prozessen. Daraus folgt die Ableitung einfacher Strukturen aus komplexen durch Reduktion, hier sind die Neuropsychologen angesiedelt. Die psychodynamische Perspektive sieht den Menschen vom Standpunkt seiner Triebwelt und intrapsychischen Kräften, in der Psychoanalyse ist der Mensch von Kräften hin und her gezerrt, sie deckt die irrationalen Ursachen menschlichen Verhaltens auf, hier sind die Motivationen verborgen. Nach Eric Erikson beruht die Persönlichkeitsentwicklung auf einem psychosozialen Veränderungsprozess, Karen Horney wies auf die Bedeutung der Umweltfaktoren hin. Im Behaviorismus werden die Reaktionen auf Grund von Reizen aus der Umwelt aufgenommen, wobei an die Stelle von biochemischen oder hypothetischen Motivationen die molekulare Analyseebene tritt. Der Mensch ist in dieser Lesart ein unbeschriebenes Blatt, dass [sic] durch Umweltarrangements beschrieben werden kann. Hintergrund dafür waren die Pawlowschen Experimente. Danach ist nur das unmittelbar beobachtbare Verhalten der Menschen Gegenstand der Psychologie. In den 70er Jahren entstand ein neues Paradigma, das der kognitiven Perspektive. Nun wurde der Gegenstand der Psychologie um die Frage nach der Erkenntnis [lat. cognitio] erweitert. In diesem Modell wird das menschliche Verhalten vom Standpunkt der Informationsverarbeitung gesehen, wobei der Mensch nicht einfach auf Reize oder Informationen reagiert, sondern diese nach Zweckmäßigkeit selektiert. Von zentraler Bedeutung ist folgender Ansatz:

Die Menschen regieren nicht auf die materielle Welt, sondern auf das Modell, das sie sich subjektiv vorstellen. Das Individuum kann seine eigene Interpretation der Welt konstruieren, die nicht mit der realen übereinzustimmen braucht.

[Seite 456]

Die humanistische Perspektive bezieht sich auf Inhalte wie Existentialismus und Selbstverwirklichung, die innerhalb der „weichen Faktoren“ in der Führung eine Rolle spielen. Die enge psychologische Sicht des Menschen erweitert sich hin zur Humanistischen Perspektive, um historische, literarische und künstlerische Aspekte, die sich als Imagination zur Holographie entfalten, zu integrieren. Die evolutionäre Perspektive in der Psychologie integriert den Gedanken der Selektion, um zu klären, warum von den Kognitionswissenschaften vorgegebene interne Modelle unter diesen und jenen Voraussetzungen erfolgreich sind oder nicht. Es wurde bereits auf die Rolle des Limbischen Systems hingewiesen, das evolutionär weit zurückreichend, den Erfolg seiner Instruktionen nachgewiesen hat. Damit wird die Evolution der Psyche der Evolution des Körpers an die Seite gestellt, womit die Biographie des Gehirns als Träger der psychischen Vorgänge selbst als ein Prozess der Anpassung an die Umwelt erscheint.13 Werden Führungskräfte selektiert, so geht es darum, die Gehirne zu finden, die durch die Erfordernisse der psychischen und sozialen Umwelt so geformt sind, das sie ein angemessenes definiertes Verhalten im Sinne des Unternehmens hervorbringen.


13 Die Ausdehnung auf die kognitiven Prozesse bei Michael R. Rose. “Darwin's Spectre.“ Revolutionary Biology in the Modern World. Princeton University Press, 1998.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[36.] Jwe/Fragment 121 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-31 20:05:07 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 121, Zeilen: 1-7, 8 ff., 101-109
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 449, 450, 456, Zeilen: 449: 9 ff.; 450: 1 ff.; 456: 13 ff.
[Werden Führungskräfte selektiert, so geht es darum, die Gehirne zu finden, die durch die Erfordernisse der] psychischen und sozialen Umwelt so geformt sind, das sie ein angemessenes definiertes Verhalten im Sinne des Unternehmens hervorbringen. Diese haben die Selektion überstanden, während die anderen ausscheiden. Eine Konsequenz dieses darwinistischen Ansatzes ist aber auch zugleich die Rückfrage nach Begrenzungen durch die Evolution: Der Mensch mit seinem gegenwärtigen Gehirn, hat zu 99% seiner historischen Zeit als Jäger und Sammler gelebt (allein im Pleistozän ca. 2 Millionen Jahre). [So sind wir heute immer noch mehr „Steinzeit“ als „Einstein“.] Die Theologie ging davon aus, dass der freie Wille transzendental gesetzt und keiner naturgesetzlichen Analyse zugänglich sei. Die erste Systematisierung von Erkenntnissen in der Psychologie war erst möglich über die Einsicht, dass notwendigerweise zu überprüfende Erkenntnisse intersubjektiv nicht zu gewinnen waren und daher nur mittels Selbstbeobachtung und Dokumentation von klinisch sauber dokumentierten Phänomenen bei Patienten zu gewinnen waren. So machte SIEGMUND FREUD, wie bereits angesprochen, umfangreiche Selbstversuche, die er durch genaue Beobachtung zu einer Theorie, verdichtete. Hier war bereits der „Betreiber“ der neuen Psychoanalyse zwischen Empirie und Kunst tätig, bis auch hier die Professionalisierung durch ein Wissenschaftssystem einsetzte, so wie wir auch wegen der hohen Professionalisierung in der Ausbildung eben auch noch von ärztlicher Kunst sprechen.1 Eine wichtige Etappe in der Wissenschaftsentwicklung, die vor allem als Herausbildung der Psychoanalyse eine kunstvolle Verbindung von Intuition, Einsichten und Anwendung war, waren die bereits angesprochenen Forschungen von FREUDS engen Mitarbeiter KARL ABRAHAM [1877-1925]. Er formulierte das Problem der Analyse des menschlichen Verhaltens so:
„Menschen sind gezwungen, sich in der Welt zu orientieren. Deshalb sind sie bestrebt, die Welt überschaubar und vorhersagbar zu machen, Ereignisse zu deuten, auf ihre Ursachen zurückzuführen und in Zukunft aus den Ursachen die Folgen abzuleiten. Im Bereich der Sachumwelt und der Natur gelingt die Orientierung immer besser, aber die personale Umgebung ist ein Bereich, in dem die Ereignisse unerklärlich und geheimnisvoll bleiben. Das menschliche Verhalten scheint keinem Naturgesetz zu gehorchen, spontan und willkürlich zu verlaufen und darum kaum mit Sicherheit vorhersagbar zu sein.“2

1 Vgl. dazu Helmut E. Lück und Rudolf Miller (Hrsg.): Illustrierte Geschichte der Psychologie. Beltz Psychologie-Verlagsunion Weinheim 1999. Bemerkenswert ist auch die Zuordnung der grundlegenden Bilder des Unbewussten im Filmgenre zur Abbildung der sozialen Welt bei Elisabeth Bronfen: Heimweh. Volk & Welt Verlag, Berlin 1999. Bekannt sind die Filme “Geheimnisse einer Seele” (1926 von G.W. Papst) und „Rain Man” mit Dustin Hoffman, die als Musterbeispiele für die Psychoanalyse gelten.

2 Rainer Dieterich: Psychodiagnostik. Grundlagen und Probleme. [UTB 273] Ernst Reinhardt Verlag München/Basel 1973, S. 13. Heute werden Persönlichkeitstypen nach der endokrine Dominanz von Dopamin=Spontaneität, Kreativität, Abenteuerlust [Entdecker], Serotonin=treu und gewissenhaft, befolgen Normen und können Menschen führen [Gestalter], Östrogene= sprachliche Fähigkeiten, lesen von Emotionen und Körpersprache [Vermittler], Testosterone=Entscheidungsschnell, technisch talentiert und erfinderisch, weniger kommunikativ [Direktor], bestimmt. Vergl. Interview „Chemisches Gleich-[gewicht“ mit der Anthropologin Helen Fisher. Focus Nr. 10 v. 6. März 2006.]

[Seite 456]

Werden Führungskräfte selektiert, so geht es darum, die Gehirne zu finden, die durch die Erfordernisse der psychischen und sozialen Umwelt so geformt sind, das sie ein angemessenes definiertes Verhalten im Sinne des Unternehmens hervorbringen. Diese haben die Selektion überstanden, während die anderen ausscheiden. Eine Konsequenz dieses darwinistischen Ansatzes ist aber auch zugleich die Rückfrage nach Begrenzungen der Evolution: Der Mensch hat zu 99% seiner historischen Zeit mit dem gegenwärtigen Gehirn als Jäger und Sammler im Pleistozän 2 Millionen Jahre in kleinen Gruppen gelebt, eine Zeit, die erst vor 10.000 Jahre mit dem Übergang in die Zivilisation mit Staatenbildung, Herrschaft, Kultur, Privateigentum, Familie und Schriftsysteme endete.

[Seite 449]

Die Theologie ging davon aus, dass der freie Wille transzendental gesetzt und keiner naturgesetzlichen Analyse zugänglich sei. [...] Die erste Systematisierung von Erkenntnissen in der Psychologie war erst möglich über die Einsicht, dass notwendigerweise zu überprüfende Erkenntnisse intersubjektiv nicht zu gewinnen waren und daher nur mittels Selbstbeobachtung und Dokumentation von klinisch sauber dokumentierten Phänomenen bei Patienten zu gewinnen waren. So machte Siegmund Freud umfangreiche Selbstversuche, die er durch genaue Beobachtung zu einer Theorie verdichtete; die jetzt in einer fragwürdigen Abwertung beschrieben wurden.1 Hier war bereits der „Betreiber“ der neuen Psychoanalyse zwischen Empirie und Kunst tätig, bis auch hier die Professionalisierung durch ein Wissenschaftssystem einsetzte, so wie wir auch wegen der hohen Professionalisierung in der Ausbildung eben auch noch von ärztlicher Kunst sprechen.2 Eine wichtige Etappe in der Wissenschaftsentwicklung, die vor allem als Herausbildung der Psychoanalyse eine kunstvolle Verbindung von Intuition, Einsich-


1 Han Israels: Der Fall Freund. Die Geburt der Psychoanalyse aus der Lüge. Europäische Vertagsanstalt Hamburg 1999. Besprechung der niederländischen Ausgabe von 1993 in International Journal of Psycho-Analysis 1996 durch Mark Solms.

2 Vgl. dazu Helmut E. Lück und Rudolf Miller (Hrsg.): Illustrierte Geschichte der Psychologie Beltz Psychologie-Verlagsunion Weinheim 1999. Bemerkenswert ist auch die Zuordnung der grundlegenden Bilder des Unbewussten im Filmgenre zur Abbildung der sozialen Welt bei Elisabeth Bronfen: Heimweh. Volk & Welt Verlag, Berlin 1999. Bekannt sind die Filme “Geheimnisse einer Seele“ (1926 von G.W. Papst) und „Rain Man” mit Dustin Hoffman, die als Musterbeispiele für die Psychoanalyse gelten.

[Seite 450]

ten und Anwendung war, waren die Forschungen von Karl Abraham [1877-1925] auf der Basis solider Kenntnisse fremder Sprachen, fremder Kulturen, Riten und Bräuche. Er gründete auch in Berlin das erste psychoanalytische Ausbildungsinstitut, das die Diagnostikverfahren beispielgebend standardisierten. Als Freund und Mitarbeiter von Sigmund Freud war er so gut wie unbekannt, jetzt wurden seine [Karl Abraham]: „Psychoanalytischen Studien". Gesammelte Werke, 2 Bde., editiert von Johannes Cremerius. Psychosozial Verlag Giessen 1999 herausgegeben.

„Menschen sind gezwungen, sich in der Welt zu orientieren. Deshalb sind sie bestrebt, die Welt überschaubar und vorhersagbar zu machen, Ereignisse zu deuten, auf ihre Ursachen zurückzuführen und in Zukunft aus den Ursachen die Folgen abzuleiten. Im Bereich der Sachumwelt und der Natur gelingt die Orientierung immer besser, aber die personale Umgebung ist ein Bereich, in dem die Ereignisse unerklärlich und geheimnisvoll bleiben. Das menschliche Verhalten scheint keinem Naturgesetz zu gehorchen, spontan und willkürlich zu verlaufen und darum kaum mit Sicherheit vorhersagbar zu sein.“3

Rainer Dieterich: Psychodiagnostik. Grundlagen und Probleme. [UTB 273] Ernst Reinhardt Verlag München /Basel 1973, S. 13.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[37.] Jwe/Fragment 122 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-18 21:32:07 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 122, Zeilen: 1-20
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 450, 457, Zeilen: 450: 16 ff.; 457: 1 ff.
Damit ist schon angezeigt, dass das Gebiet der Seelenkunde oder Psychologie polyvalente Veranlagungen und Sichtweisen voraussetzt. Das Vorhaben, dem Geist auf die Schliche zu kommen [sic] gestaltet sich äußerst schwierig.

Das inzwischen komplexe Wissen der Psychologen hat sich besonders in die Marktforschung/Werbung und in die Arbeits- und Betriebspsychologie entladen. Damit sollen nicht nur Probleme von Individuen gelöst werden, sondern vor allem die von Institutionen oder der Gesellschaft. Aus dieser Sicht ist das Mirakel auflösbar, warum im personalpolitischen Schrifttum, wie noch zu zeigen sein wird, die Psychologen eine so große Rolle spielen, weil eben davon ausgegangen wird, dass die Selektion von Führungspersonal, das im weitesten Sinne gefasst werden soll, von psychischen Faktoren abhängt, um zu prüfen, in welcher Qualität professionell erworbene Kenntnisse erfolgreich angewandt werden können Es handelt sich hier um eine Prognose über die Gemeinschaftsfähigkeit von Fachwissen. Insofern sind die Diagnostiker Dienstleister für die Personalabteilungen, ihre Entscheidungen auf der Basis der unterbreiteten Befunde zu operationalisieren. In den USA handelte es sich um den Zusammenhang, dass die Selektionsmechanismen der protestantischen Ostküsten-Eliten durch standardisierte Eignungstest ersetzt wurden, um den Weg für einen massenhaften Zustrom von Mittelständlern aus dem mittleren Westen und den Aufstieg jüdischer Bewerber an der Wall-Street freizumachen.

[Seite 450]

Damit ist schon angezeigt, dass das Gebiet der Seelenkunde oder Psychologie polyvalente Veranlagungen und Sichtweisen voraussetzt. Das Vorhaben, dem Geist auf die Schliche zu kommen, förderte die Zuordnung des Gegenstandes zum Wirkungsbereich von Scharlatanen und Medizinmännern, die zum Teil selbst Opfer ihrer Obsessionen geworden zu sein scheinen.

[Seite 457]

Das inzwischen komplexe Wissen der Psychologen hat sich besonders in die Marktforschung/Werbung und in die Arbeits- und Betriebspsychologie entladen, damit sollen nicht nur Probleme von Individuen gelöst werden, sondern vor allem die von Institutionen oder der Gesellschaft. Aus dieser Sicht ist das Mirakel auflösbar, warum im personalpolitischen Schrifttum, wie noch zu zeigen sein wird, die Psychologen eine so grosse Rolle spielen, weil eben davon ausgegangen wird, dass die Selektion von Führungspersonal das im weitesten Sinne gefaßt werden soll, von psychischen Faktoren abhängt, um zu prüfen, in welcher Qualität professionell erworbene Kenntnisse erfolgreich angewandt werden können, es handelt sich hier um eine Prognose über die Gemeinschaftsfähigkeit von Fachwissen. Insofern sind die Diagnostiker Dienstleister für die Personalabteilungen, ihre Entscheidungen auf der Basis der unterbreiteten Befunde zu operationalisieren. In den USA handelte es sich um den Zusammenhang, dass die Selektionsmechanismen der protestantischen Ostküsten-Eliten durch standardisierte Eignungstest ersetzt wurden, um den Weg für einen massenhaften Zustrom von Mittelständlern aus dem mittleren Westen und den Aufstieg jüdischer Bewerber an der Wall-Street freizumachen.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[38.] Jwe/Fragment 125 16 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:00:45 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 125, Zeilen: 16-19, 106-112
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 80, Zeilen: 9 ff., Fn. 217
Wir haben folgende Stufen der Informationsverarbeitung und Systemstabilisierung: Zelle ⇒ Immunsystem ⇒ Stammhirn/Zwischenhirn ⇒ Cortex ⇒ Internet, es ist ein sich ergebender Stufenaufbau von der Zelle2 mit selbstreguliertem Informations-[austausch über das Immunsystem, Säugetiere mit Stamm- und Zwischenhirn hin zum Homo sapiens mit Stamm-, Zwischen- und Großhirn, die Gesellschaft mit Vorschriften und Normen und schließlich das Internet mit offenen, frei kreisenden Informationen wie im Insektenstaat.]

2 Vgl. dazu Martin J. Lohse: Notrufe und andere Signale. Die Sprache der Zellen. In: Universitas, Nr. 650 [Aaugust [sic] 2000, S. 718-727. „Aber im Pragmatischen funktioniert die Sprache der Zellen exzellent. Nur mit ihrer Hilfe gelingt es, die Funktionen unserer 50 Billionen Zellen zu organisieren. Für dieses Gelingen sind drei Elemente wesentlich: 1. Die Kommunikation erfolgt mit vielen verschiedenen chemischen Stoffen, die jeweils von spezifischen Rezeptoren erkannt werden. Die Kommunikation zwischen Zellen erfolgt also [auf vielen Kanälen, die einander nicht stören. 2. Zellen können eine enorme Integration von Informationen leisten. Und 3. Die Aufgaben der Koordination von Zellen sind sinnvoll verteilt. Ganz anders als in unserem Alltag übernehmen übergeordnete Zellen nur das, was notwendig ist. ... Zellen sind also nicht nur Meister im Kommunizieren, sie sind auch Meister im sinnvollen Verteilen von Aufgaben.“]

Wir haben folgende Stufen der Informationsverarbeitung und Systemstabilisierung: Zelle ⇒ Immunsystem ⇒ Stammhirn/Zwischenhirn ⇒ Cortex ⇒ Internet, es ist ein sich ergebender Stufenaufbau von der Zelle217 mit selbstreguliertem Informationsaustausch über das Immunsystem, Säugetiere mit Stamm- und Zwischenhirn hin zum Homo sapiens mit Stamm-, Zwischen- und Großhirn, die Gesellschaft mit Vorschriften und Normen und schließlich das Internet mit offenen frei kreisenden Informationen wie im Insektenstaat.

217 Vgl. dazu Martin J. Lohse: Notrufe und andere Signale. Die Sprache der Zellen. In Universitas. Nr. 650 [Aaugust [sic] 2000, S. 718-727. „Aber im Pragmatischen funktioniert die Sprache der Zellen exzellent. Nur mit ihrer Hilfe gelingt es, die Funktionen unserer 50 Billionen Zellen zu organisieren. Für dieses Gelingen sind drei Elemente wesentlich: 1. Die Kommunikation erfolgt mit vielen verschiedenen chemischen Stoffen, die jeweils von spezifischen Rezeptoren erkannt werden. Die Kommunikation zwischen Zellen erfolgt also auf vielen Kanälen, die einander nicht stören. 2. Zellen können eine enorme Integration von Informationen leisten. Und 3. Die Aufgaben der Koordination von Zellen sind sinnvoll verteilt. Ganz anders als in unserem Alltag übernehmen übergeordnete Zellen nur das was notwendig ist. ... Zellen sind also nicht nur Meister im Kommunizieren sie sind auch Meister im sinnvollen Verteilen von Aufgaben.“

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[39.] Jwe/Fragment 126 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-31 20:12:52 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 126, Zeilen: 1-21, 101-106
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 80, 81, Zeilen: 80: 9 ff; 81: 1 ff.
[Wir haben folgende Stufen der Informationsverarbeitung und Systemstabilisierung: Zelle ⇒ Immunsystem ⇒ Stammhirn/Zwischenhirn ⇒ Cortex ⇒ Internet, es ist ein sich ergebender Stufenaufbau von der Zelle2 mit selbstreguliertem Informations-]austausch über das Immunsystem, Säugetiere mit Stamm- und Zwischenhirn hin zum Homo sapiens mit Stamm-, Zwischen- und Großhirn, die Gesellschaft mit Vorschriften und Normen und schließlich das Internet mit offenen, frei kreisenden Informationen wie im Insektenstaat. Der Unterschied zwischen der unbelebten und belebten Natur besteht darin, dass die lebende Zelle der einzige Organismus ist, der sich selbst reproduziert (Persistenz-Eigenschaft) und dadurch unsterblich wird: Die Zelle gibt die Informationen ihrer Existenz in einer Umwelt weiter, so wie es über Generationen in der Weitergabe von kulturellen Erfahrungen durch Ausbildung, Archive und Schriftsysteme erfolgt. Wir haben folgende denkbare Staffelung und Einordnung der Informationsverarbeitung als ein doppeltes Emergenzproblem. Es geht darum, dass die Person, wie sie uns gegenüber tritt, durch zwei unterschiedliche Logiken geprägt ist. Einerseits haben wir die biologische Biographie, die in sich eine emergente Struktur darstellt, die vom Standpunkt der Informationsverarbeitung, wie gezeigt, eine eigene Entfaltung in sich trägt. Sie erlaubt einen Rückgriff auf die Formen, die Entfaltungsstufen darstellen und eine Erklärung für komplexe implizite Abläufe der Bewusstseinsbildung geben können. Hinzuweisen ist auf die bereits angeführte führende Rolle des lymbischen Systems für die Herstellung des internen Drehbuchs, auf deren Basis das Gehirn den Film der selektiven Anpassung [das Kernselbst und erweiterte Selbst] an Umweltänderungen organisiert. Die Steuerung und Selektion von eingehenden Daten durch die Sinne erfolgt nicht durch die Großhirnrinde.

[2 Vgl. dazu Martin J. Lohse: Notrufe und andere Signale. Die Sprache der Zellen. In: Universitas, Nr. 650 [Aaugust [sic] 2000, S. 718-727. „Aber im Pragmatischen funktioniert die Sprache der Zellen exzellent. Nur mit ihrer Hilfe gelingt es, die Funktionen unserer 50 Billionen Zellen zu organisieren. Für dieses Gelingen sind drei Elemente wesentlich: 1. Die Kommunikation erfolgt mit vielen verschiedenen chemischen Stoffen, die jeweils von spezifischen Rezeptoren erkannt werden. Die Kommunikation zwischen Zellen erfolgt also] auf vielen Kanälen, die einander nicht stören. 2. Zellen können eine enorme Integration von Informationen leisten. Und 3. Die Aufgaben der Koordination von Zellen sind sinnvoll verteilt. Ganz anders als in unserem Alltag übernehmen übergeordnete Zellen nur das, was notwendig ist. ... Zellen sind also nicht nur Meister im Kommunizieren, sie sind auch Meister im sinnvollen Verteilen von Aufgaben.“

[Seite 80]

Wir haben folgende Stufen der Informationsverarbeitung und Systemstabilisierung: Zelle ⇒ Immunsystem ⇒ Stammhirn/Zwischenhirn ⇒ Cortex ⇒ Internet, es ist ein sich ergebender Stufenaufbau von der Zelle217 mit selbstreguliertem Informationsaustausch über das Immunsystem, Säugetiere mit Stamm- und Zwischenhirn hin zum Homo sapiens mit Stamm-, Zwischen- und Großhirn, die Gesellschaft mit Vorschriften und Normen und schließlich das Internet mit offenen frei kreisenden Informationen wie im Insektenstaat. Der Unterschied zwischen der unbelebten und belebten Natur besteht darin, daß die lebende Zelle der einzige Organismus ist, der sich selbst reproduziert (Persistenz-Eigenschaft) und dadurch unsterblich wird: Die Zelle gibt die Informationen ihrer Existenz in einer Umwelt weiter, so wie es über Generationen in der Weitergabe von kulturellen Erfahrungen durch Ausbildung, Archive und Schriftsysteme erfolgt. Wir haben folgende denkbare Staffelung und Einordnung der Informationsverarbeitung als ein doppeltes Emergenzproblem. Es geht darum, dass die Person, wie sie uns gegenüber tritt, durch zwei unterschiedliche Logiken geprägt ist. Einerseits haben wir die biologische Biographie, die in sich eine emergente Struktur darstellt, die vom Standpunkt der Informationsverarbeitung wie gezeigt eine eigene Entfaltung in sich trägt. Sie erlaubt einen Rückgriff auf die Formen, die Entfaltungsstufen darstellen und eine Erklärung für komplexe implizite Abläufe der Bewußtseinsbildung geben

[Seite 81]

können. Hinzuweisen ist auf die bereits angeführte führende Rolle des lymbischen Systems für die Herstellung des internen Drehbuchs, auf der Basis das Gehirn den film [sic] der selektiven Anpassung [das Kernselbst und erweiterte Selbst] an Umweltänderungen organisiert. Die Steuerung und Selektion von eigehenden [sic] Daten durch die Sinne erfolgt nicht durch die Grosshirnrinde [sic].


217 Vgl. dazu Martin J. Lohse: Notrufe und andere Signale. Die Sprache der Zellen. In Universitas. Nr. 650 [Aaugust [sic] 2000, S. 718-727. „Aber im Pragmatischen funktioniert die Sprache der Zellen exzellent. Nur mit ihrer Hilfe gelingt es, die Funktionen unserer 50 Billionen Zellen zu organisieren. Für dieses Gelingen sind drei Elemente wesentlich: 1. Die Kommunikation erfolgt mit vielen verschiedenen chemischen Stoffen, die jeweils von spezifischen Rezeptoren erkannt werden. Die Kommunikation zwischen Zellen erfolgt also auf vielen Kanälen, die einander nicht stören. 2. Zellen können eine enorme Integration von Informationen leisten. Und 3. Die Aufgaben der Koordination von Zellen sind sinnvoll verteilt. Ganz anders als in unserem Alltag übernehmen übergeordnete Zellen nur das was notwendig ist. ... Zellen sind also nicht nur Meister im Kommunizieren sie sind auch Meister im sinnvollen Verteilen von Aufgaben.“

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[40.] Jwe/Fragment 139 14 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:33:51 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 139, Zeilen: 14-16, 101-104
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 75, 76, Zeilen: 75: drittletzte Zeile; 76: 1
Die modernen Kognitionswissenschaften haben belegt, dass sich neuronale Strukturen in einem komplizierten Feed-back mit der kulturellen Umgebung selbst schaffen1.

1 Ernst Florey u. Olaf Breidach (Hrsg.): Das Gehirn – Organ der Seele? Zur Ideengeschichte der Neurobiologie. Berlin 1993. – Gerald M. Edelmann: Unser Gehirn – Ein dynamisches System. Die Theorie des neuronalen Darwinismus und die biologische [sic] Grundlage der Wahrnehmung. München 1993.

[Seite 75]

Die modernen Kognitionswissenschaften weisen überdies aus, dass sich die neuronale Struktur des menschlichen Gehirns in einem komplizierten Feed-back mit der kulturellen Umgebung selbst schafft, wie schon Jack Miles in sei­-

[Seite 76]

nem Buch „Gott” argumentiert hatte.204


204 Vgl. dazu Ernst Florey u. Olaf Breidach (Hrsg.): Das Gehirn - Organ der Seele? Zur Ideengeschichte der Neurobiologie. Akademie Verlag Berlin 1993. — M. Edelman. Unser Gehirn - Ein dynamisches System. Die Theorie des neuronalen Darwinismus und die biologischen Grundlagen der Wahrnehmung. Piper Verlag München 1993 und Piet Vroon: Drei Hirne im Kopf. Warum wir nicht können, was wir wollen. Kreuz Verlag Zürich 1993. — Robert Ornstein: Die Wurzeln der Persönlichkeit. Das Geheimnis der Individualität und ihrer Entfaltung. Scherz Verlag 1994. — Francis A. Yates: Gedächtnis und Erinnern. Mnemonik von Aristoteles bis Shakespeare. Akademie Verlag Berlin 1991. — Emrich M. Hinderk, Jürgen Kocka u. Gary Smith: Vom Nutzen des Vergessens [The Usefulness Forgetting], Akademie Verlag Berlin 1994. — Dazu auch GEO Nr. 12(1994) Das Gedächtnis. Wie wir uns erinnern. Weshalb wir vergessen. Was das Gehirn fit hält. [Das Universum im Kopf, S. 12-34.], Nr. 20(1994) Intelligenz und Bewusstsein, Nr. 2(1998) Kommunikation. — Spektrum der Wissenschaft. Spezial 1: Gehirn und Geist. Spektrum Verlag Heidelberg, bild der wissenschaft, November 1994, Nr. 11, Geheimnis Gehirn. Wie wir beim Sprechen denken. S. 61-78.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[41.] Jwe/Fragment 152 13 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:02:19 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 152, Zeilen: 13-17, 19-29, 101-111
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 9, Zeilen: 7 ff.
[3. Wissen als Agent in der Gesellschaft]

In entwickelten Gesellschaften ist die Wissens„dynamik” eine zentrale Voraussetzung der Modernisierung, die es eben mit dem Entropieproblem zutun hat. Mit zunehmender Informationsflut nimmt unsere Entscheidungsfähigkeit wegen Gehirn-„Vermüllung“ ab, die durch neues Wissen (ausgewählte Information) wieder aufgebaut werden muss. [Daher kommt es in der Wissensgesellschaft gar nicht darauf an, sogenannte exakte Bildungsinhalte zu maximieren.]

„Wissen entsteht nicht durch die Anhäufung von Einzelinformationen, sondern durch deren theoretisch angeleitete Integration in größere Zusammenhänge. … Nicht nur nimmt die Menge an zugänglichen Informationen sowie der eigentlichen Informationstätigkeit (d.h. derjenigen Beschäftigungsformen, die hauptsächlich oder ausschließlich durch Verarbeitung und Weitergabe von Informationen definiert sind) zu, auch die Kommunikationsdichte und - häufigkeit durch breite Verfügung über elektronische Hilfsmittel. Diese beiden Aspekte einer modernen Gesellschaft gewährleisten alleine noch nicht die Steigerung unserer Fähigkeiten zur Wissensbildung bzw. -integration. Daher muss grundsätzlich zur Behutsamkeit im Umgang mit marktgängigen Etikettierungen für hochkomplexe Sachverhalte geraten werden.“1

1 Thomas A. Becker: Wege in die argumentative Gesellschaft. Wissensdynamik als zentrale Ressource der Modernisierung. In: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 24 vom 2./3. Juni 1991. So auch „Das Wollen des Menschen kann als Ursprung des technischen Agierens angegeben werden. Der technische Einfall, der schöpferische Akt des Erfindnes [sic], basiert auf einem „Sprung der Phantasie über eine Kluft“ hin zu einem neuen „technischen Effekt“ (Engelmeyer, Was ist eine Erfindung. In: Civilingenieur, Nr. 61, 1895, S. 282-299.), zitiert in: der blaue reiter 9, 1999, S. 76. Die dabei wirksam werdende schöpferische Einbildungskraft sei nicht technisch, der Erfinder entfaltet technische Ideen in seinem Vorstellungsraum, geleitet durch Intuition und Inspiration. Der Begriff „Technologie“ geht auf Johann Beckmann 1777 zurück.

In entwickelten Gesellschaften ist die Wissens„dynamik” eine zentrale Voraussetzung der Modernisierung, die es eben mit dem Entropieproblem zutun hat. Mit zunehmender Informationsflut nimmt unsere Entscheidungsfähigkeit wegen Gehirn-„Vermüllung" ab, die durch neues Wissen (ausgewählte Information) wieder aufgebaut werden muss.
«„Wissen entsteht nicht durch die Anhäufung von Einzelinformationen, sondern durch deren theoretisch angeleitete Integration in grössere Zusammenhänge.“ ... Nicht nur nimmt die Menge an zugänglichen Informationen sowie der eigentlichen Informationstätigkeit (d.h. derjenigen Beschäftigungsformen, die hauptsächlich oder ausschliesslich durch Verarbeitung und Weitergabe von Informationen definiert sind) zu, auch die Kommunikationsdichte und -häufigkeit durch breite Verfügung über elektronische Hilfsmittel. Diese beiden Aspekte einer modernen Gesellschaft gewährleisten alleine noch nicht die Steigerung unserer Fähigkeiten zur Wissensbildung bzw. -integration. Daher muss grundsätzlich zur Behutsamkeit im Umgang mit marktgängigen Etikettierungen für hochkomplexe Sachverhalte geraten werden.»24

24 Thomas A. Becker: Wege in die argumentative Gesellschaft. Wissensdynamik als zentrale Ressource der Modernisierung. In: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 24 vom 2./3. Juni 1991. So auch „Das Wollen des Menschen kann als Ursprung des technischen Agierens angegeben werden. Der technische Einfall, der schöpferische Akt des Erfindes [sic], basiert auf einem „Sprung der Phantasie über eine Kluft“ hin zu einem neuen „technischen Effekt“ (Engelmeyer, Was ist eine Erfindung. In: Civilingenieur, Nr. 61, 1895, S. 282-299. ), zitiert in: der blaue reiter 9, 1999, S. 76. Die dabei wirksam werdende schöpferische Einbildungskraft sei nicht technisch, der Erfinder entfaltet technische Ideen in seinem Vorstellungsraum, geleitet durch Intuition und Inspiration. Der Begriff „Technologie" geht auf Johann Beckmann 1777 zurück.

Anmerkungen

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Sichter
(Klgn) Schumann


[42.] Jwe/Fragment 157 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-01 18:46:15 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 157, Zeilen: 1-7, 105-106
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 9, Zeilen: 12 ff.
[Bei diesem Vorgang darf nicht vergessen werden, dass Wissen nicht] durch die Anhäufung von Einzelinformationen entsteht, sondern durch deren theoretisch angeleitete Integration in größere Zusammenhänge.

Heute nimmt nicht nur die Menge an zugänglichen Informationen sowie die der eigentlichen Informationstätigkeit1 zu, sondern auch die Kommunikationsdichte und -häufigkeit durch die breite Verfügbarkeit von elektronischen Hilfsmitteln.

Diese beiden Aspekte einer modernen Gesellschaft gewährleisten dennoch nicht die Steigerung der Fähigkeiten zur Wissensbildung bzw. zur Wissensintegration, weil die gehirnphysiologischen Voraussetzungen nicht industriell zu erzeugen sind und sich an biographische Zeitfenster binden.


1 d.h. derjenigen Beschäftigungsformen, die hauptsächlich oder ausschließlich durch Verarbeitung und Weitergabe von Informationen definiert sind [z.B. TV schauen, im Internet surfen, usw. Bill Gates entwickelte in „Der Weg nach oben. Die Zukunft der Informationsgesellschaft“ [Hoffman [sic] & Campe, Hamburg 1995] seine Visionen. Der Durchbruch zum Informationszeitalter erfolgte vom Computer Altair 8800 über den Laptop zum Notebook. Es ist [sic] wiederholt sich die Rolle des Lapdesk oder Schoßpult [sic] Gates sieht im zukünftigen Computer Wunscherfüllungsmaschinen für das informationelles [sic] Haus, dass [sic] beliebige Situationen simulieren kann. Die Umwelt wird durch Programmierung des limbischen Systems gesteuert und die Hardware verschwindet unter der Benutzeroberfläche.]

«„Wissen [sic] entsteht nicht durch die Anhäufung von Einzelinformationen, sondern durch deren theoretisch angeleitete Integration in grössere Zusammenhänge.“ ... Nicht nur nimmt die Menge an zugänglichen Informationen sowie der eigentlichen Informationstätigkeit (d.h. derjenigen Beschäftigungsformen, die hauptsächlich oder ausschliesslich durch Verarbeitung und Weitergabe von Informationen definiert sind) zu, auch die Kommunikationsdichte und -häufigkeit durch breite Verfügung über elektronische Hilfsmittel. Diese beiden Aspekte einer modernen Gesellschaft gewährleisten alleine noch nicht die Steigerung unserer Fähigkeiten zur Wissensbildung bzw. -integration. Daher muss grundsätzlich zur Behutsamkeit im Umgang mit marktgängigen Etikettierungen für hochkomplexe Sachverhalte geraten werden.»24

24 Thomas A. Becker: Wege in die argumentative Gesellschaft. Wissensdynamik als zentrale Ressource der Modernisierung. In: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 24 vom 2./3. Juni 1991. So auch „Das Wollen des Menschen kann als Ursprung des technischen Agierens angegeben werden. Der technische Einfall, der schöpferische Akt des Erfindes [sic], basiert auf einem „Sprung der Phantasie über eine Kluft“ hin zu einem neuen „technischen Effekt“ (Engelmeyer, Was ist eine Erfindung. In: Civilingenieur, Nr. 61, 1895, S. 282-299. ), zitiert in: der blaue reiter 9, 1999, S. 76. Die dabei wirksam werdende schöpferische Einbildungskraft sei nicht technisch, der Erfinder entfaltet technische Ideen in seinem Vorstellungsraum, geleitet durch Intuition und Inspiration. Der Begriff „Technologie" geht auf Johann Beckmann 1777 zurück.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Siehe auch Jwe/Fragment 152 13 und Jwe, S. 260 f.

Sichter
(Klgn) Schumann


[43.] Jwe/Fragment 179 08 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-01 18:57:32 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 179, Zeilen: 8-22, 27-38, 101-102
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 345, 346, Zeilen: 345: 21 ff.; 346: 1 ff.
(2) Neurophysiologie als Hardware des Wissens. – Die Frage nach Konfiguration des Wissens ist zunächst eine neurobiologische, da in den letzten 20 Jahren so große Fortschritte in der Gehirnphysiologie gemacht wurden, die nicht ignoriert werden können. W. SINGER konstatiert 3 Mechanismen, über die sich Wissen im Gehirn manifestiere:1
„1. die Evolution, die Wissen über die Welt in den Genen speichert und dieses Wissen in den Genen des je neu ausgereiften Gehirns exprimiert;
2. das während der frühen Ontogenese erworbene Erfahrungswissen, das ebenfalls in Strukturveränderungen festgelegt wird, die kaum von den genetisch bedingten zu unterscheiden sind;
3. schließlich das übliche, durch Lernen erworbene Wissen, das sich in funktionellen Änderungen der Effizienz bereits konsolidierter Verbindungen ausdrückt. ... In ihrer Gesamtheit bestimmen diese drei Wissensquellen die funktionelle Architektur des jeweiligen Gehirns und damit das Programm, nach dem das betrachtete Gehirn arbeitet.“

[...] Neben einer Gruppe von neuronalen Verbindungen, die über einen Selektionsmechanismus Eingangssignale in höhere Gehirnregionen leiten, gibt es eine wichtigere Gruppe von neuronalen Schaltungen, die sich im wesentlichen mit sich selbst beschäftigen, also 80 bis 90% der neuronalen Schaltungen halten einen inneren Monolog.3 Es kann gesagt werden:

1. Die Repräsentation von Wahrnehmungsobjekten erfolgt nicht nur expliziert durch hochspezifische Neuronen, sondern auch implizit durch dynamisch assoziierte Ensembles von Zellen.

2. Diese dynamische Assoziation erfolgt über einen sich selbst organisierenden Prozess auf der Basis interner Wechselbeziehungen, die durch Verbindungen der zweiten Klasse vermittelt werden.


1 Wolf Singer: Das Bild im Kopf – ein Paradigmenwechsel, Universitas, Nr. 644, a.a.O., S. 112.

[...]

3 Beispielgebend kann die Biographie von Einstein angeführt werden, der wichtige Erkenntnisse dem reinen Denken von experimentellen Parametern verdankt. Diese Fähigkeiten gelangten in das Gravitationsfeld institutionell organisierter Wissenschaft und damit einer Selbstverstärkung.

[Seite 345]

II. SYSTEMATISCHE ASPEKTE: DIE KONTEXTE DES MANAGEMENTS

1. Die Verwaltung des Wissens: Information + Kontext

Die Frage nach Konfiguration des Wissens ist zunächst eine neurobiologische, da in den letzten 20 Jahren so grosse Fortschritte in der Gehirnphysiologie gemacht wurden, die nicht ignoriert werden können. Eine andere Frage ist der philosophische Wissensbegriff, wie er im Wissensmanagement üblich ist. W. Singer konstatiert 3 Mechanismen, über die sich Wissen im Gehirn manifestiere:83

„1. die Evolution, die Wissen über die Welt in den Genen speichert und dieses Wissen in den Genen speichert des je neu ausgereiften Gehirns exprimiert; 2. das während der frühen Ontogenese erworbene Erfahrungswissen, das ebenfalls in Strukturveränderungen festgelegt wird, die kaum von den genetisch bedingten zu unterscheiden sind; 3.

83 Wolf Singer: Das Bild im Kopf - ein Paradigmenwechsel, Universitas, Nr. 644. a.a.O., S. 112.

[Seite 346]

schließlich das übliche, durch Lernen erworbene Wissen, das sich in funktionellen Änderungen der Effizienz bereits konsolidierter Verbindungen ausdrückt. ... In ihrer Gesamtheit bestimmen diese drei Wissensquellen die funktionelle Architektur des jeweiligen Gehirns und damit das Programm, nach dem das betrachtete Gehirn arbeitet.“

Bemerkenswert sei, das ausser einer Gruppe von neuronalen Verbindungen, die über einen Selektionsmechanismeus [sic] Eingangssignale in höhere Gehirnregionen leiten, gebe es eine wichtigere Gruppe von neuronalen Schaltungen, die sich im wesentlichen mit sich selbst beschäftigen, also 80 bis 90% der neuronalen Schaltungen halten einen inneren Monolog.

1. Die Repräsentation von Wahrnehmungsobjekten erfolgt nicht nur expliziert durch hochspezifische Neuronen, sondern auch implizit durch dynamisch assoziierte Ensembles von Zellen. 2. Diese dynamische Assoziation erfolgt über einen selbstorganisierenden Prozess auf der Basis interner Wechselbeziehungen, die durch Verbindungen der zweiten Klasse vermittelt werden. 3. Die Regeln (die Gestaltregeln) für die bevorzugte Assoziation bestimmter Nervengruppen werden über die Architektur des Netzwerkes assoziierender Verbindungen festgelegt.
4. Diese Architektur ist zum Teil genetisch festgelegt und zum Teil durch Erfahrung überformt. 5. Erfolgreiches Gruppieren von Zellen zu Ensembles drückt sich in der Synchronisation der Entlastungstätigkeit der respektiven Neuronen aus. 6. Aufgrund dieser spezifischen Synchronisationsmuster werden Ensembles abgrenzbar und als Einheiten identifizierbar.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[44.] Jwe/Fragment 180 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-16 20:05:16 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 180, Zeilen: 1-36, 101-109, 112
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 346, 347, Zeilen: 346: Tabelle, letzter Absatz; 347: 1 ff.
​​
3. Die Regeln (die Gestaltregeln) für die bevorzugte Assoziation bestimmter Nervengruppen werden über die Architektur des Netzwerkes assoziierender Verbindungen festgelegt.
4. Diese Architektur ist z. T. genetisch festgelegt und zum Teil durch Erfahrung überformt.
5. Erfolgreiches Gruppieren von Zellen zu Ensembles drückt sich in der Synchronisation der Entlastungstätigkeit der respektiven Neuronen aus.
6. Aufgrund dieser spezifischen Synchronisationsmuster werden Ensembles abgrenzbar und als Einheiten identifizierbar.

Merkmale und Kontexte der Lebenswelt werden folglich über Assoziationen zu aktiven Ensembles synchronisiert und über Zusammenhänge zum Wissen synthetisiert: Das Gehirn ist ein hocherregter Oszillator-Generator, der auch ohne Außenreize auskommt [Standby-Betrieb], periodisch arbeitet, bekannt als Rauschen, es ist ein Schwingen von Signalen im Rahmen von raumzeitlichen Schaltungsmustern, das Gehirn ist nicht abschaltbar und arbeitet während des Schlafes weiter. Das Rauschen repräsentiert die Aktivität von Selektionskriterien und die für die Informationsverarbeitung wichtigen Regeln.1 Die einkommenden Signale durchlaufen ein Ordnungsraster im limbischen System und geben diese für relevante Areale zeitlich strukturiert synchron weiter. Trotz aller semantischen Anleihen an den Computer, der die eingehenden Signale abspeichert und über einen Arbeitsspeicher verfügt, arbeitet das Gehirn vollständig anders, es wäre gar nicht in der Lage, Speicherplätze im notwendigen Umfang zur Verfügung zu stellen, um alle Außensignale erst einmal abzuspeichern.2 Es entspricht eher einem reaktiven Rundfunksystem, das nicht nur unterschiedliche Sender, sondern auch deren Modulation einstellen kann. Es spreche viel dafür, dass eingehende Signale auf bestimmten Trägerfrequenzen mittels Hypothesen generiert werden, die sich an kontextgebundenen Erwartungswerten ausrichten. So kommt SINGER zu dem Schluss:3

„Wir tun gut daran, uns das Gehirn als distributiv organisiertes, hoch dynamisches System vorzustellen, das sich selbst organisiert, anstatt seine Funktionen einer zentralistischen Bewertungs- und Entscheidungsinstanz unterzuordnen, als ein System, das sich seine Codierungsräume gleichermaßen in der Topologie seiner Verschaltung und in der zeitlichen Struktur seiner Aktivitätsmuster erschließt, das Relationen nicht nur über Konvergenz anatomischer Verbindungen, sondern auch durch zeitliche Koordination von Entladungsmustern auszudrücken weiß, das Inhalte nicht nur explizit in [hochspezialisierten Neuronen, sondern auch implizit in dynamisch assoziierten Ensembles repräsentieren kann, und das schließlich auf der Basis seines Vorwissens unentwegt Hypothesen über die es umgebende Welt formuliert, also die Initiative hat, anstatt lediglich auf Reize zu reagieren. Insofern entspricht die neue Sicht, mit der unser Gehirn seinesgleichen beurteilt, durchaus einer konstruktivistischen Position.“]

1 Vgl. dazu auch Walter Frese: Parallele Datenverarbeitung in der Großhirnrinde. In: Karl-Heinz Wellmann u. Utz Thimm (Hrsg.): Intelligenz zwischen Mensch und Maschine. LIT Verlag Münster u.a. 1999, S. 30.

2 Die Zeitungsintelligenz hat sich mal wieder diesem Thema zugewandt und die generelle Plastizität des Gehirns betont. Vgl. dazu Ganz neu Denken! Innovatives Gehirntraining. Focus Nr. 13 vom 27. März 2000, S. 188-200. Danach ist das Gehirn in der Lage, bei bestimmten Anforderungsprofilen ständig neue Neuronen und Verbindungen zu bilden, so dass das Umfeld eine große Bedeutung für die geistige Tätigkeit erlangt. [So erfordern Forschungsstätten eine bestimmte kritische Masse an psychisch konformen Individuen, die in der Lage sind, eine Problemlage zu tragen.]

3 Wolf Singer, Universitas 664, a.a.O., S. 119f.

[Seite 346]

1. Die Repräsentation von Wahrnehmungsobjekten erfolgt nicht nur expliziert durch hochspezifische Neuronen, sondern auch implizit durch dynamisch assoziierte Ensembles von Zellen. 2. Diese dynamische Assoziation erfolgt über einen selbstorganisierenden Prozess auf der Basis interner Wechselbeziehungen, die durch Verbindungen der zweiten Klasse vermittelt werden. 3. Die Regeln (die Gestaltregeln) für die bevorzugte Assoziation bestimmter Nervengruppen werden über die Architektur des Netzwerkes assoziierender Verbindungen festgelegt.
4. Diese Architektur ist zum Teil genetisch festgelegt und zum Teil durch Erfahrung überformt. 5. Erfolgreiches Gruppieren von Zellen zu Ensembles drückt sich in der Synchronisation der Entlastungstätigkeit der respektiven Neuronen aus. 6. Aufgrund dieser spezifischen Synchronisationsmuster werden Ensembles abgrenzbar und als Einheiten identifizierbar.

Merkmale und Kontexte in verschiedenen Realen werden hier über Assoziationen zu aktiven Ensembles synchronisiert. Daraus ergibt sich die Generierung von Wissen: Das Gehirn ist ein hocherregter Oszillator-Generator, der auch ohne Aussenreize auskommt [Standby-Betrieb], periodisch arbeitet, bekannt als Rauschen, es ist ein Schwingen von Wissen im Rahmen von raumzeitlichen Schaltungsmustern, das Gehirn ist nicht abschaltbar und arbeitet während des Schlafes weiter. Das Rauschen repräsentiert die Aktivität von Selektionskriterien und für die Informationsverarbeitung wichtigen Regeln.84 Von Bedeutung scheint zu sein, dass die einkommenden Signale ein Ordnungsraster im limbischen System durchlaufen und die Weitergabe für relevante Areale durch zeitliche Strukturierung synchronisiert. Trotz aller semantischen Anleihen an den Computer, der die eingehenden Signale abspeichert und über einen Arbeitsspeicher verfügt, arbeitet das Gehirn vollständig anders, es wäre gar nicht in der Lage, Speicherplätze im notwendigen Umfang zur Verfügung zu stellen, um alle


84 Vgl. dazu auch Walter Frese: Paralelle [sic] Datenverarbeitung in der Großhirnrinde. In: Karl Heinz Wellmann u. Utz Thimm (Hrsg ): Intelligenz zwischen Mensch und Maschine. LIT Verlag Münster u.a. 1999, S. 30.

[Seite 347]

Aussensignale erst einmal abzuspeichern.85 Es entspricht eher einem reaktiven Rundfunksystem, das nicht nur unterschiedliche Sender, sondern auch deren Modulation einstellen kann. Es spreche viel dafür, dass eingehende Signale auf bestimmten Trägerfrequenzen mittels Hypothesen generiert werden, die sich an Erwartungswerten ausrichten, die kontextgebunden sind. So kommt Singer zu dem Schluss:

„Wir tun gut daran, uns das Gehirn als distributiv organisiertes, hoch dynamisches System vorzustellen, das sich selbst organisiert, anstatt seine Funktionen einer zentralistischen Bewertungs- und Entscheidungsinstanz unterzuordnen, als ein System, das sich seine Codierungsräume gleichermaßen in der Topologie seiner Verschaltung und in der zeitlichen Struktur seiner Aktivitätsmuster erschließt, das Relationen nicht nur über Konvergenz anatomischer Verbindungen, sondern auch durch zeitliche Koordination von Entladungsmustern auszudrücken weiß, das Inhalte nicht nur explizit in hochspezialisierten Neuronen, sondern auch implizit in dynamisch assoziierten Ensembles repräsentieren kann, und das schließlich auf der Basis seines Vorwissens unentwegt Hypothesen über die es umgebende Welt formuliert, also die Initiative hat, anstatt lediglich auf Reize zu reagieren. Insofern entspricht die neue Sicht, mit der unser Gehirn seinesgleichen beurteilt, durchaus einer konstruktivistischen Position."86

85 Die Zeitungsintelligenz hat sich mal wieder diesem Thema zugewandt und die generelle Plastizität des Gehirns betont. Vgl. dazu Ganz neu Denken! Innovatives Gehirntraining. Focus Nr. 13 vom 27. März 2000, S. 188-200. Danach ist das Gehirn in der Lage, bei bestimmten Anforderungsprofilen ständig neue Neuronen und Verbindungen zu generieren, so dass das Umfeld eine grosse Bedeutung für die geistige Tätigkeit erlangt.

86 Wolf Singer, a.a.O., S. 119f.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[45.] Jwe/Fragment 181 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-16 19:47:53 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 181, Zeilen: 1-9, 10-15, 20-44, 101-105
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 347, 348, Zeilen: 347: 6 ff., 348: Tabelle
[
„Wir tun gut daran, uns das Gehirn als distributiv organisiertes, hoch dynamisches System vorzustellen, das sich selbst organisiert, anstatt seine Funktionen einer zentralistischen Bewertungs- und Entscheidungsinstanz unterzuordnen, als ein System, das sich seine Codierungsräume gleichermaßen in der Topologie seiner Verschaltung und in der zeitlichen Struktur seiner Aktivitätsmuster erschließt, das Relationen nicht nur über Konvergenz anatomischer Verbindungen, sondern auch durch zeitliche Koordination von Entladungsmustern auszudrücken weiß, das Inhalte nicht nur explizit in] hochspezialisierten Neuronen, sondern auch implizit in dynamisch assoziierten Ensembles repräsentieren kann, und das schließlich auf der Basis seines Vorwissens unentwegt Hypothesen über die es umgebende Welt formuliert, also die Initiative hat, anstatt lediglich auf Reize zu reagieren. Insofern entspricht die neue Sicht, mit der unser Gehirn seinesgleichen beurteilt, durchaus einer konstruktivistischen Position.“

Hier knüpft eine anthropologische Fragestellung an, was der Mensch eigentlich ist, wenn er in Abgrenzung von anderen und von der Maschine Identität gewinnen will. [...] Die inhaltlichen Stoffe lassen dem Menschen Eigenschaften zuschreiben und ihren Artefakten Eigenschaften zumessen, so die Unterscheidung von intelligent und Intelligenz.1 In der „Wissensgesellschaft” sollen die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung von der Grundlagenforschung, über die Anwendung unmittelbar in die soziale Rezeption übergehen, wobei die Wirkungen unvorhersehbar und beschränkt kontrollierbar seien. [...] Die Träger von Wissen sind durch ihre je eigene Gehirnbiographie nicht nur die zentrale Ressource, sondern besitzen auch eine autonome spirituelle Kompetenz, auf die auch NEFIODOV hinweist. Die im neurologischen Netz kreierten Erfahrungen haben nach WOLFGANG MACK folgende Voraussetzungen:2

„Menschen existieren körperlich. Sie weisen eine phylogenetische und ontogenetische Entwicklungsgeschichte auf, wobei die Gene als unser biologisches Gedächtnis anzusehen sind. ... Menschen existieren in einer Umgebung, die aus natürlichen und künstlichen Arten besteht. Dies ist die Dimension der Situiertheit, des gelebten Raumes. Menschen sind Ökosysteme. ... Körperliche und psychische Funktionen des Menschen entwickeln sich in engem Zusammenspiel. Im Rahmen biologischer Grenzen lernt der Mensch, auf seine Umgebung einwirken zu können, dass diese Umgebung für seinen Lebenserhalt und seine Reproduktion förderlich ist. Der Mensch schafft Bilder und Interpretationen seiner Umgebung. Der Mensch ist ein interpretierendes Wesen. ... Menschen und Umgebungen verändern sich in der Zeit. Dies ist die Dimension der Geschichte, der Entwicklung, der gelebten Zeit. ... Menschen leben nicht risikofrei, das heißt, die Umgebung ist nicht immer maximal kooperativ. ... Menschen haben sowohl biologische als auch soziale Bedürfnisse. Die Bedürfnisse sind hierarchisch dergestalt, dass wenn biologische Bedürfnisse befriedigt sind, soziale in den Vordergrund treten. Nicht nur streben Menschen nach Anerkennung. Erfolg und Macht, sondern auch nach einem sinnvollen Leben. ... Menschen leben in Umgebungen, die weder maximal chaotisch (maximal unvorhersagbar) noch maximal geordnet (maximal vorhersagbar) sind. ... Menschen werden nicht zum Menschen ohne andere Menschen.

1 Es ist zu unterscheiden zwischen intelligent als Eigenschaft und Intelligenz als Fähigkeit. [Holk Cruse et. Al.: Was ist Intelligenz? In: Karl-Heinz Wellmann u. Utz Thimm, a.a.O., S. 99.]

2 Wolfgang Mack: Gibt es intelligente Roboter? Warum und wie Menschen sich, anderen und Maschinen Intelligenz zuschreiben. In: Ebenda, S. 121f.

[Seite 347]
„Wir tun gut daran, uns das Gehirn als distributiv organisiertes, hoch dynamisches System vorzustellen, das sich selbst organisiert, anstatt seine Funktionen einer zentralistischen Bewertungs- und Entscheidungsinstanz unterzuordnen, als ein System, das sich seine Codierungsräume gleichermaßen in der Topologie seiner Verschaltung und in der zeitlichen Struktur seiner Aktivitätsmuster erschließt, das Relationen nicht nur über Konvergenz anatomischer Verbindungen, sondern auch durch zeitliche Koordination von Entladungsmustern auszudrücken weiß, das Inhalte nicht nur explizit in hochspezialisierten Neuronen, sondern auch implizit in dynamisch assoziierten Ensembles repräsentieren kann, und das schließlich auf der Basis seines Vorwissens unentwegt Hypothesen über die es umgebende Welt formuliert, also die Initiative hat, anstatt lediglich auf Reize zu reagieren. Insofern entspricht die neue Sicht, mit der unser Gehirn seinesgleichen beurteilt, durchaus einer konstruktivistischen Position."86

Hier knüpft eine anthropologische Fragestellung an, was der Mensch eigentlich ist, wenn er in Abgrenzung von anderen und von der Maschine Identität gewinnen will. In Weiterführung der neurophysiologischen Erwägungen kommen nun die inhaltlichen Stoffe in den Blick, die geeignet zu sein schienen, dem Menschen Eigenschaften zuzuschreiben und ihren Artefakten Eigenschaften zuzumessen, so die Intelligenz.87 Der Begriff „Wissensgesellschaft” stützt sich u.a. auf die Tatsache, dass die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung von der Grundlagenforschung, über die Anwendung unmittelbar in die soziale Rezeption übergehen, wobei die Wirkungen unvorhersehbar und beschränkt kontrollierbar seien. Die Träger von Wissen sind durch ihre je eigene Gehirnbiographie nicht nur die zentrale Ressource, sondern eine autonome spirituelle Kompetenz. Die im neurologischen Netz kreierten Erfahrungen haben nach Wolfgang Mack folgende Voraussetzungen:86


86 Wolf Singer, a.a.O., S. 119f.

87 Es ist zu unterscheiden zwischen intelligent als Eigenschaft und Intelligenz als Fähigkeit. [Holk Cruse et. AI.: Was ist Intelligenz? In: Karl-Heinz Wellmann u. Utz Thimm, a.a.O., S. 99.]

88 Wolfgang Mack: Gibt es intelligente Roboter? Warum und wie Menschen sich, anderen und Maschinen Intelligenz zuschreiben. In: Ebenda, S. 121f.


[Seite 348]

  • „Menschen existieren körperlich. Sie weisen eine phylogenetische und ontogenetische Entwicklungsgeschichte auf, wobei die Gene als unser biologisches Gedächtnis anzusehen sind.“
  • „Menschen existieren in einer Umgebung. die aus natürlichen und künstlichen Arten besteht. Dies ist die Dimension der Situiertheit. des gelebten Raumes. Menschen sind Ökosysteme.“
  • „Menschen und Umgebungen verändern sich in der Zeit. Dies ist die Dimension der Geschichte, der Entwicklung, der gelebten Zeit.“
  • „Menschen haben sowohl biologische als auch soziale Bedürfnisse. Die Bedürfnisse sind hierarchisch dergestalt, dass wenn biologische Bedürfnisse befriedigt sind, soziale in den Vordergrund treten. Nicht nur streben Menschen nach Anerkennung Erfolg und Macht, sondern auch nach einem sinnvollen Leben.“
  • „Menschen leben nicht risikofrei, das heißt, die Umgebung ist nicht immer maximal kooperativ.“
  • „Körperliche und psychische Funktionen des Menschen entwickeln sich in engem Zusammenspiel. Im Rahmen biologischer Grenzen lernt der Mensch, auf seine Umgebung einwirken zu können. dass diese Umgebung für seinen Lebenserhalt und seine Reproduktion förderlich ist. Der Mensch schafft Bilder und Interpretationen seiner Umgebung. Der Mensch ist ein interpretierendes Wesen.“
  • „Menschen leben in Umgebungen, die weder maximal chaotisch (maximal unvorhersagbar) noch maximal geordnet (maximal vorhersagbar) sind.“
  • „Menschen werden nicht zum Menschen ohne andere Menschen. Der Mensch ist ein über die Sprache kommunizierendes und lernendes Wesen. Die Kultur ist als zwischenmenschliches Gedächtnis tradiert. Insbesondere erlaubt die hohe Generativität der Sprache die Herstellung nicht nur materieller. sondern auch immaterieller Techniken. Der mensch ist ein sozialer Techniker. der neben Genen auch Meme weitergibt. Insbesondere haben Menschen Techniken des sozialen Zusammenlebens und umfassende Deutesysteme ihrer selbst und ihrer Welt entwickelt.“
Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Fortsetzung: Jwe/Fragment 182 01.

Sichter
(Klgn) Schumann


[46.] Jwe/Fragment 182 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-16 19:30:36 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 182, Zeilen: 1-21, 23-28, 101-102, 117-120
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 348, 349, Zeilen: 348: Tabelle, 1 ff., 349: 1 ff.
Der Mensch ist ein über die Sprache kommunizierendes und lernendes Wesen. Die Kultur ist als zwischenmenschliches Gedächtnis tradiert. Insbesondere erlaubt die hohe Generativität der Sprache die Herstellung nicht nur materieller, sondern auch immaterieller Techniken. Der Mensch ist ein sozialer Techniker, der neben Genen auch Meme weitergibt. Insbesondere haben Menschen Techniken des sozialen Zusammenlebens und umfassende Deutungssysteme ihrer selbst und ihrer Welt entwickelt.“

Wissenschaft sei daher nicht in erster Linie Erkenntnisgewinnung, sondern Management von Unsicherheit, was darauf beruht, dass jedes Wissen komplementär Nichtwissen erzeugt. „So betrachtet, ist der Wandel der Wissenschaft eine Begleiterscheinung der sich wandelnden Gesellschaft auf ihrem Weg in die Moderne.“1 Heute überschneiden sich Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit, so dass jedes Ergebnis der Wissenschaft sofort in Bezug auf den induzierten Wandel und die mutmaßlichen Folgen hinterfragt wird. „Da Erkenntnis immer auch das Nichtwissen vermehrt, wäre ihre Ordnungs- und Orientierungsleistung wertlos, wenn nicht zugleich dafür gesorgt ist, dass das Nichtwissen in dem jeweiligen gesellschaftlichen Kontext irrelevant bleibt.“ Hingewiesen wird auf die Physik, wo die Erkenntnis auf Messung reduziert ist und diese eine Leitidee der Anwendbarkeit wurde. Anwachsende Datenmengen erhöhen unter Umständen den prospektiven Einstieg in die mögliche Zukunft, weil das faktisch Wissbare mit der imaginierbaren Welt des Möglichen verschwimmt. Wissen wird durch die Wissenschaft als Institution der Kreierung, Verwaltung und Umschichtung von welterklärenden Zusammenhängen zu einem Problem der Subjekt-Objekt-Beziehungen. Das ist aber eine eminent philosophische Frage. 2 JÜRGEN MITTELSTRASS spricht in Abgrenzung zur Gutenberg-Galaxy [McLuhan] von einer Leonardo[da Vinci]-Welt zur Kennzeichnung des gegenwärtigen Homo faber als Handwerker, Konstrukteur und Ingenieur oder des modernen. Menschen als Wissenschaftler, Ingenieur und Künstler.3


1 Frederichs: Der Wandel der Wissenschaft. In: FZ Karlsruhe: TA-Datenbank-Nachrichten, Nr. 3, 4 Dezember 1999, S. 18.

2 Die Kategorie „Wissen“ ist nur durch die Erkenntnistheorie und nicht durch einen Objektbereich zu definieren. Die Erkenntnistheorie (auch Epistemologie; griechisch episteme: Kenntnis, Wissen; logos: Vernunft, Sprache), ist eine Disziplin der Philosophie, die sich mit Fragen der Erkenntnis beschäftigt, die prozessual und ergebnisbezogen verstanden wird. Grundlegend dabei ist das Objekt-Subjekt-Verhältnis der Erkenntnis: was ist objektiv jenseits der subjektiven Erfassung und Beschreibung. Gibt es überhaupt eine Existenz des Seienden unabhängig vom Bewusstsein oder schaffen die Sinne das Reale? Auf diese Frage geht die Antinomie von Realismus und Nominalismus zurück. Systembildend für die Erkenntnistheorie unserer Tage sollte der Kritizismus und die Analytische Wissenschaftstheorie unter Anlehnung an Kant werden, die auf die Grenzen der Erkenntnis verwies und die Materialität der Erkenntnis sprachphilosophisch begründete. Damit war ein Bogen zur Neurophysiologie geschlagen.

3 Jürgen Mittelstraß: Leonardo-Welt. Über Wissenschaft, Forschung und Verantwortung. Suhrkamp Verlag Frankfurt/M 1992, S. 221-244. Ders.: Alle Veränderung beginnt im Kopf. Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft. Universitas, 650 08/2000, S. 730, 736. Die konstruktive Ausweitung der Ingenieurkunst durch Ästhetik ist eine Funktion d. Verfügung über Ressourcen.

[Seite 348]
[...]
  • „Menschen werden nicht zum Menschen ohne andere Menschen. Der Mensch ist ein über die Sprache kommunizierendes und lernendes Wesen. Die Kultur ist als zwischenmenschliches Gedächtnis tradiert. Insbesondere erlaubt die hohe Generativität der Sprache die Herstellung nicht nur materieller. sondern auch immaterieller Techniken. Der mensch ist ein sozialer Techniker. der neben Genen auch Meme weitergibt. Insbesondere haben Menschen Techniken des sozialen Zusammenlebens und umfassende Deutesysteme ihrer selbst und ihrer Welt entwickelt.“

Wissenschaft sei daher nicht in erster Linie Erkenntnisgewinnung, sondern Management von Unsicherheit, was darauf beruht, dass jedes Wissen, komplementär Nichtwissen erzeugt. „So betrachtet, ist der Wandel der Wissenschaft eine Begleiterscheinung der sich wandelnden Gesellschaft auf ihrem Weg in die Moderne."89 Heute überschneiden sich Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit, so dass jedes Ergebnis der Wissenschaft sofort hinterfragt wird in bezug auf den induzierten Wandelt [sic] und die mutmaßlichen Folgen. „Da Erkenntnis immer auch das Nichtwissen vermehrt, wäre ihre Ordnungs- und Orientierungsleistung wertlos, wenn nicht zugleich dafür gesorgt ist, dass das Nichtwissen in dem jeweiligen gesellschaftlichen Kontext irrelevant bleibt.“ Hingewiesen wird auf die Physik, wo die Erkenntnis auf Messung reduziert ist und diese eine Leitidee der Anwendbarkeit wurde. Anwachsende Datenmengen erhöhen die mögliche Zukunft: das faktisch Wissbare verschwimmt mit der imaginierbaren Welt


89 Frederichs: Der Wandel der Wissenschaft. In: FZ Karlsruhe: TA-Datenbank-Nachrichten, Nr. 3, 4 Dezember 1999, S. 18.

[Seite 349]

des Möglichen. Das Ist aber eine eminent philosophische Frage. Jürgen Mittelstraß spricht in Abgrenzung zur Gutenberg-Galaxy [McLuhan] von einer Leonardo[de Vinci]-Welt zur Kennzeichnung des gegenwärtigen Homo faber als Handwerker, Konstrukteur und Ingenieur oder des modernen Menschen als Wissenschaftler, Ingenieur und Künstler.90


90 Jürgen Mittelstraß: Leonardo-Welt. Über Wissenschaft, Forschung und Verantwortung. Suhrkamp Verlag Frankfurt/Main 1992, Insbesondere S. 221-244. Ders.: Alle Veränderung beginnt im Kopf. Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft. Universitas, 650 August 2000, S. 730, 736.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[47.] Jwe/Fragment 183 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:04:50 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 183, Zeilen: 1-10
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 349, 351, Zeilen: 349: 6 ff.; 351: 8 ff.
„Es ist vor allem das Moment des Unvorhersehbaren, das die wissenschaftliche Arbeit – und hier keineswegs nur die Arbeit des Geisteswissenschaftlers – bestimmt und die Forschung vorantreibt. Also sollte es auch um jeden Preis erhalten bleiben. Der Geist der Forschung schütze uns vor Techniken, die dieses Moment zugunsten in wuchernden Informationsnetzen stets verfügbarer „vollständiger“ Information ausmerzen würden.“

Wissen wird in der Literatur vorausgesetzt und nicht definiert, wenn von implizitem und explizitem Wissen, Wissensnutzung und Wissensbeschaffung, Wissensaufbau [Lernen] [sic] Wissensbereinigung [Ent-Lernen], von Wissen [Geist] und Können [Tun], von Wissen als Konsens und Wissen als Dissens die Rede ist.

[Seite 349]
„Es ist vor allem das Moment des Unvorhersehbaren, das die wissenschaftliche Arbeit - und hier keineswegs nur die Arbeit des Geistenwissenschaftlers [sic] - bestimmt und die Forschung vorantreibt Also sollte es auch um jeden Preis erhalten bleiben. Der Geist der Forschung schütze uns vor Techniken, die dieses Moment zugunsten in wuchernden Informationsnetzen stets verfügbarer „vollständiger“ Information ausmerzen würden.“

[Seite 351]

Wissen wird in der Literatur vorausgesetzt und nicht definiert, wenn von implizitem und explizitem Wissen, Wissensnutzung und Wissensbeschaffung, Wissensaufbau [Lernen] zu Wissensbereinigung [Ent-Lernen], von Wissen [Geist] und Können [Tun], von Wissen als Konsens und Wissen als Dissens die Rede ist.

Anmerkungen

Fortsetzung von Jwe/Fragment 182 01.

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[48.] Jwe/Fragment 184 13 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-16 20:30:03 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 184, Zeilen: 13-23, 101-108
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 351, 352, Zeilen: 351: 11 ff., 352: 1
URSULA SCHNEIDER weist in ihrem Aufsatz auf den wichtigen Tatbestand hin, dass es eine durchgängige Linie von der Leibniz-Welt zur Wissensgesellschaft und zum Informationsmanagement gibt, die davon ausgehe, dass Wissen aus dem in Kalkülen abgebildeten Universum erwächst.1 Wir finden folgende Ableitung:

Abb. 12: Ableitung der Leibniz Welt auf die Wissensgesellschaft

Leibniz-Welt
Geschaffenes Wissen
Konstruierte Welten
(»zu dekonstruierende Welten«)
Informationsgesellschaft Postmoderne Gesellschaft
Informationsmanagement Lernende Organisation
Wissensgesellschaft —— Wissensmanagement

Quelle: Eigene Darstellung

Die Wissensgesellschaft bzw. das Wissensmanagement gehen folglich auf zwei unterschiedliche Quellen zurück: die klassische Leibniz-Welt und den postmodernen Konstruktivismus. Im ersten Fall handelt es sich um die Vorstellung von einem Wissen, das als Cluster entsteht, in einem quasifluidem Zustand teilbar und übertragbar ist sowie von einem Sender oder ein Apparat als Wissen auf einen Empfänger übertragen wird .2 Nach LEIBNIZ repräsentiert jede Monade als Teil der [Urmonade [Gott] eine Vorstellung über die Welt, ohne einen Totalüberblick zu haben, gleichwohl unter dieser „Ungewissheit“ handelt.]


1 Ursula Schneider entwickelt in ihrem Buch „Wissensmanagement. Die Aktivierung des intellektuellen Kapitals. FAZ-Verlag Frankfurt a.M. 1996“, S. 17 die entscheidenden Fragen und die Quellen der Wissensgesellschaft. Vgl. dazu auch Jürgen Mittelstrass: Wohin geht die Wissenschaft? Über Disziplinarität, Transdiziplinarität und das Wissen einer Leibniz-Welt. In: Ders. Der Flug der Eule. Von der Vernunft der Wissenschaft und der Aufgabe der Philosophie. Frankfurt/Main 1989, S. 72ff. Wahre Leistungen erfolgen immer auf der Basis einer profunden Disziplinarität.

2 Wissen ist eine Kategorie der Erkenntnistheorie und bedeutet traditionell Besitz von objektiv bzw. subjektiv als wahr zu klassifizierenden Erfahrungen, die zu Urteilen berechtigen. Nach Platon ist Wissen die Summe der als wahr gerechtfertigten Meinungen. Wissen ist in diesem Sinne nicht Wahrnehmen oder bloß wahre Überzeugung (die Gründe für die Überzeugung könnten falsch sein) oder wahre, wohl begründete Überzeugung, obwohl diese Definition mangels einer besseren allgemeine Verbreitung gefunden habe. Der Pla[ton’schen Ideenlehre zufolge kann man Wissen im eigentlichen Sinn nicht von den immer im Werden befindlichen raumzeitlichen Dingen haben, sondern nur vom wahrhaften, ewigen Seienden, von den Ideen. Immanuel Kant hingegen behauptete in Umkehrung der Platon’schen Lehre, dass nur Raumzeitliches erkennbar sei, nicht aber das Ding an sich. In der Philosophie des 20. Jahrhunderts wird versucht, Wissen mit den Mitteln der Sprachanalyse zu erklären, und das Problem der Rechtfertigung in Anlehnung an die Methoden der Naturwissenschaften zu lösen.]

[Seite 351]

Ursula Schneider weist in ihrem Aufsatz auf den wichtigen Tatbestand hin, dass es eine durchgängige Linie von der Leibniz-Welt zur Wissensgesellschaft und zum Informationsmanagement gibt, die davon ausgeht, dass Wissen aus dem in Kalkülen abgebildeten Universum erwächst97 Dieser Denktradition seien die Veröffentlichungen des Management-Genres zuzuordnen, das auf breite Universalität angewiesen ist, will es den Anspruch der Wissenschaftlichkeit nicht immer aus der Forschung speisen. Wir finden folgende Ableitung:

Leibniz-Welt
Geschaffenes Wissen
Konstruierte Welten
(»zu dekonstruierende Welten«)
Informationsgesellschaft Postmoderne Gesellschaft
Informationsmanagement Lernende Organisation
Wissensgesellschaft
Wissensmanagement

Die Wissensgesellschaft bzw. das Wissensmanagement gehen folglich auf zwei unterschiedliche Quellen zurück: die klassische Leibniz-Welt und den postmodemen Konstruktivismus. Im ersten Fall handelt es sich um die Vorstellung von einem Wissen, das als Cluster entsteht, in einem quasifluidem Zustand teilbar und übertragbar ist; ein Sender oder ein Apparat überträgt dieses Wissen auf einen Empfänger. Nach


97 Ursula Schneider entwickelt in ihrem Buch „Wissensmanagement. Die Aktivierung des intellektuellen Kapitals. FAZ-Verlag Frankfurt a.M. 1996“, S. 17 die entscheidenden Fragen und die Quellen der Wissensgesellschaft. Vgl. dazu auch Jürgen Mittelstrass. Wohin geht die Wissenschaft? Über Disziplinarität, Transdiziplinarität und das Wissen einer Leibniz-Welt. In: Ders. Der Flug der Eule. Von der Vernunft der Wissenschaft und der Aufgabe der Philosophie. Frankfurt/Main 1989, S. 72ff. Wahre Leistungen erfolgen immer auf der Basis einer profunden Disziplinarität.


[Seite 352]

Leibniz repräsentiert jede Monade als Teil der Urmonade [Gott] eine Vorstellung.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Fußnote 2 stammt aus einer anderen Quelle, siehe Jwe/Fragment_184_109.

Sichter
(Klgn) Schumann


[49.] Jwe/Fragment 185 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-14 20:38:05 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 185, Zeilen: 1-26, 112-113, 121
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 208, 351, 352, Zeilen: 208: Fn. 56, 351: letzte Zeile; 352: 1 ff.
[Nach LEIBNIZ repräsentiert jede Monade als Teil der] Urmonade [Gott] eine Vorstellung über die Welt, ohne einen Totalüberblick zu haben, gleichwohl unter dieser „Ungewissheit“ handelt. In Anwendung der Differentialrechnung entsteht bei LEIBNIZ aus der Monade ein Energiequantum, das sich mit zunehmender Geschwindigkeit entlang eines Bahnpunktes aufschaukelt und als Entelechie [zielgerichtet als Teil des Ganzen] in Gott als dem Ort aufgeht, wo die Erkenntnis total ist. Unser Gesamtwissen besteht folglich aus Wirkungsquanten, die jeder Mensch als Monade in sich trägt, obwohl sie fensterlos ist und bei Null beginnt. Je höher der Bahnpunkt, desto mehr Wissen ist als Vorstellungsvolumen vorhanden. An der Spitze der Welterfassung steht der Mensch als Inhaber von Selbstbewusstsein, Halbgewusstes, Unbewusstes und Gewusstes in seinen Vorstellungen.1 Das Weltganze ergibt sich so prästabiliert aus sämtlichen Vorstellungsreihen und im Wissen spiegelt sich so die Harmonie des Ganzen.2 Angesichts der Wissensexplosion und der Musealisierung des Wissens, scheint diese Harmonie aus dem Gleichgewicht geraten zu sein, es entstehe heute Wissensabfall. Es müsse zwischen der Entstehung von Wissen in unserem begrenzten Dasein und der Verfügung über Informationen, die erst zu Wissen werden müssen, unterschieden werden. KLAUS KORNWACHS3 merkt dazu an:
„Selten hat altes Wissen eine so geringe Rolle gespielt wie in unserer Kultur, wenn es um aktuelle Entscheidungen geht, die in der Regel auch ökonomischen Charakter haben. ... Veraltetes technisches Wissen wird „entsorgt“, wissenschaftliches Wissen überschreibt sich ständig neu. ... Das Wissen (epistéme) ist das Wissen schlechthin, die Einsicht, aber auch die Geschicklichkeit, die Wissenschaft und die Kunst im Gegensatz zur (bloßen) Technik, der List oder dem Trick (techné).“

Es ergibt sich bei der Frage nach dem Wissen das Problem der anthropologischen Begrenzung in der Verarbeitungskapazität der anwachsenden Informatio[nen.]


1 Hinzuweisen ist auf die Position der Wissenschaftstheorie von Johann Gottlieb Fichte [1782-1814], nach der die Welt nur in den Vorstellungen des Ichs existiert.

2 Auf dieser Basis schuf Adam Smith den Begriff der prästabilierten Harmonie als Gleichgewichtspostulat des Marktes. Dazu Hüther, Michael: Die „sattelzeitgerechte“ Entstehung der Nationalökonomie. Ein Beitrag zur Dogmengeschichte. In: Jahrb. für Nationalökonomie und Statistik. 205(1988)2, S. 150-161. -- Ottow, Raimund: Modelle der unsichtbaren Hand vor Adam Smith. Leviathan, Heft 4, 1991 und Starbatty, Joachim: Die List der unsichtbaren Hand. Auf den Spuren der Moral der Menschen und des Wohlstands der Nationen / Eigennutz und Gemeinwohl / Das Denkgebäude des Adam Smith. In: FAZ Nr. 161 vom 14. Juli 1990.

3 Wissen als Altlast. In: Universitas Nr. 640, S. 969-996. Hier S. 991, 993. Hinzuweisen ist auf das Themenheft Wissen des Journals für Philosophie der Blaue Reiter, Nr. 21 (1/2006).

[Seite 351]

Nach

[Seite 352]

Leibniz repräsentiert jede Monade als Teil der Urmonade [Gott] eine Vorstellung. In Anwendung der Differentialrechnung entsteht aus der Monade ein Energiequantum, das sich mit zunehmender Geschwindigkeit entlang eines Bahnpunktes aufschaukelt und als Entelechie in Gott aufgeht. Unser Gesamtwissen besteht folglich aus Wirkungsquanten, die jede Monade in sich trägt, obwohl sie fensterlos ist und bei Null beginnt. Je höher der Bahnpunkt, desto mehr Wissen ist als Vorstellungsvolumen vorhanden An der Spitze der Welterfassung steht der Mensch als Inhaber von Selbstbewußtsein, Halbgewußtes, Unbewußtes und Gewußtes in seinen Vorstellungen. Das Weltganze ergibt sich so prästabiliert aus sämtlichen Vorstellungsreihen. Im Wissen spiegelt sich die Harmonie des Ganzen.98 Angesichts der Wissensexplosion und der Musealisierung des Wissens, scheint diese Harmonie aus dem Gleichgewicht geraten zu sein, es entstehe Wissensabfall. Es muß zwischen der Entstehung von Wissen in unserem begrenzten Dasein und der Verfügung über Informationen, die erst zu Wissen werden müssen, unterschieden werden. Klaus Kornwachs99 merkt dazu an:

„Selten hat altes Wissen eine so geringe Rolle gespielt wie in unserer Kultur, wenn es um aktuelle Entscheidungen geht, die in der Regel auch ökonomischen Charakter haben. ... Veraltetes technisches Wissen wird „entsorgt“, wissenschaftliches Wissen überschreibt sich ständig neu. ... Das Wissen (epistéme) ist das Wissen schlechthin, die Einsicht, aber auch die Geschicklichkeit, die Wissenschaft und die Kunst im Gegensatz zur (bloßen) Technik, der List oder dem Trick (techné).“

Es ergibt bei der Frage nach dem Wissen das Problem der anthropologischen Begrenzung in der Verarbeitungskapazität der anwachsenden Informationen.


98 Auf dieser Basis schuf Adam Smith den Begriff der prästabilierten Harmonie als Gleichgewichts-postulat [sic] des Marktes.

99 Wissen als Altlast. In: Universitas Nr. 640, S. 969-996. Hier S. 991, 993.


[Seite 208]


56 Vgl. dazu Peter Kappelhoff: Soziale Interaktion als Tausch: Tauschhandlung, Tauschbeziehung, Tauschsystem, Tauschmoralität. In: Ethik und Sozialwissenschaften. Streitforum für Erwägungskultur. [EuS 6 (1995)] Heft 1, S. 1-68. - Joachim Starbatty: Die List der unsichtbaren Hand. Auf den Spuren der Moral der Menschen und des Wohlstands der Nationen / Eigennutz und Gemeinwohl / Das Denkgebäude des Adam Smith. In: FAZ Nr. 161 vom 14. Juli 1990, S. 12. Hans-Dieter Kittsteiner: Naturabsicht und unsichtbare Hand - Zur Kritik des geschichtsphilosophischen Denkens. Frankfurt/M, Berlin und Wien 1980.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[50.] Jwe/Fragment 186 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-14 19:18:39 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 186, Zeilen: 1-3, 27-30, 34-35
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 39, 352, Zeilen: 39: 18 ff; 352: 21 ff.
[Es ergibt sich bei der Frage nach dem Wissen das Problem der anthropologischen Begrenzung in der Verarbeitungskapazität der anwachsenden Informatio-]nen. „Demnach nimmt nicht das Wissen zu, sondern die Unfähigkeit, aus den verfügbaren Informationen das notwendige Wissen zu erzeugen.“ Die Kunst besteht darin, nach dem richtigen Unmöglichen Ausschau zu halten [MITTELSTRAß].

[...]

In der millionenlangen Evolution von Lernfähigkeit, die letztlich zur neuronalen Struktur führte, haben sich die Verfahren als überlegen erwiesen, die einkommende Informationen nicht rechnen, sondern „bedeutung“svoll selektieren. [...] Das allein rechnende System würde sich hoffnungsvoll mit Informationen vermüllen.

[Seite 352]

Es ergibt bei der Frage nach dem Wissen das Problem der anthropologischen Begrenzung in der Verarbeitungskapazität der anwachsenden Informationen. „Demnach nimmt nicht das Wissen zu, sondern die Unfähigkeit, aus den verfügbaren Informationen das notwendige Wissen zu erzeugen.“ Die Kunst besteht darin, nach dem richtigen Unmöglichen Ausschau zu halten [Mittelstraß].

[Seite 39]

In der millionenlangen Evolution von Lernfähigkeit, die letztlich zur neuronalen Struktur führte, haben sich die Verfahren als überlegen erwiesen, die einkommende Informationen nicht rechnen, sondern „bedeutung“svoll selektieren. Das allein rechnende System würde sich hoffnungsvoll mit Informationen vermüllen.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[51.] Jwe/Fragment 187 03 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-29 15:40:21 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 187, Zeilen: 3-19, 106-129
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 39, 40, Zeilen: 39: 27 ff.; 40: 1 ff.
Die fehlenden Visionen im Beruf werden ja heute als Bewusstseinsstörung durch Coacher therapiert, während an der Schwelle zum Können Fleiß, Selbstdisziplin, Ausdauer, Ehrgeiz und konzentrierte Übung stehen. Der Astrophysiker Clifford Stoll [Ein faustischer Pakt]2 weist auf Denkfehler im Zusammenhang mit dem Einsatz von Multimedia3 im Bildungsprozess hin. Es sei eine Illusion, Bildung durch Spaß erwerben zu wollen. Entscheidend sei für Multimedia die Vernichtung von Vorstellungskraft, weil die Versenkung in den Text fehlt. Durch den Text werden im Gehirn komplexe Cluster geschaltet, die als Chunking oder Makrooperationen bezeichnet werden und sich durch die Erfahrung einer personalen Kommunikation als implizites Wissen aufbauen.4 So soll es 10 Jahre dauern, bis im Gehirn 100.000 Wissens-Chunks auf einem Spezialgebiet geschaltet sind. Der Experte kann dann komplexe Probleme strukturell im Ansatz gleich lösen, wogegen der Laie sich orientierungslos im Datendschungel bewegt, weil er nicht über die Bedeutungsfrequenz verfügt, die bei der Generierung der Wissens-Chunks vom Limbischen System ausgeht. Der Mensch bündele die einlaufenden Daten nach verdrahteten Sinnzusammenhängen, die system- und kulturspezifisch und Inbegriff der „Beruf”ung seien.5

2 Ebenda, S. 302-304.

3 In den 20er Jahren lernten die Kinder den Umgang mit dem Telephon, heute ist es das Handy. Anfang der 50er Jahre wurden Fernseher in der Schule gebaut, später waren es Computer. Heute ist es der Zugang zum Internet. Wobei bislang alle Extrapolationen des Wissenserwerbs über neue Medien sich nicht erfüllt haben. Entgegen aller Annahmen wir [sic] eher das räumliche Vorstellungsvermögen gefördert als der Intellekt. Dietrich Schwanitz spricht auch von einem bedenklichen Analphabetismus, ausgelöst vom Übergang des Schriftlichen zum Mündlichen. Der Übergang vom Bewusstsein zum kulturellen Wissen orientiert sich an Schrift und Texten. Die Konstruktion der Welt erfolgt über strategische Begriffe. Durch die Ordnung des Satzbaus erfolge die Kontrolle des Sinns. Artikel „Lieber gebildet als nur informiert“ in: Die Welt vom 29. Dezember 1999, S. 3.

4 Vgl. dazu auch Zimbardo/Gerrig: Psychologie. Springer Verlag Berlin, Heidelberg 1999, S. 205ff.

5 Im Zusammenhang mit den eruptiven Stellungsnahmen zu seiner Rede „Regeln für den Menschenpark” gab Peter Sloterdijk ein Interview unter dem Titel: „Meine Arbeit dreht sich um das Zur-Welt-Kommen” [Die Welt vom 6. Oktober 1999, S. 35], wo er sehr aufschlussreiche Bemerkungen über die sehr frühe Prägung durch philosophische Texte machte: „Als Vierzehnjähriger habe ich, so komisch es klingen mag, bereits das Vokabular der Kantischen Philosophie in meinen Selbstgesprächen benutzt. ... Das alles hat mir die etwas eigenartige Qualifikation verschafft, dass ich die philosophische Hochsprache als Umgangssprache sprechen lernte.”

[Seite 39]

Die fehlenden Visionen werden ja heute als Bewußtseinsstörung therapiert, während an der Schwelle zum Können Fleiß, Selbstdisziplin, Ausdauer, Ehrgeiz und konzentrierte Übung stehen. Der Astrophysiker Clifford Stoll [Ein faustischer Pakt]114


114 Ebenda, S. 302-304.


[Seite 40]

weist auf Denkfehler im Zusammenhang mit dem Einsatz von Multimedia115 im Bildungsprozess hin. Es sei eine Illusion, Bildung durch Spass erwerben zu wollen. Entscheidend sei die Vernichtung von Vorstellungskraft, weil die Versenkung in den Text fehlt. Durch den Text werden im Gehirn komplexe Cluster geschaltet, die als Chunking oder Makrooperationen bezeichnet werden und sich durch die Erfahrung einer personalen Kommunikation als implizites Wissen aufbauen.116 So soll es 10 Jahre dauern, bis im Gehirn 100.000 Wissens-Chunks auf einem Spezialgebiet geschaltet sind. Der Experte kann dann komplexe Probleme strukturell im Ansatz gleich lösen, wogegen der Laie sich orientierungslos im Datendschungel bewegt, weil er nicht über die Bedeutungsfrequenz verfügt, die vom Limbischen System ausgehen. Der Mensch bündele die einlaufenden Daten nach verdrahteten Sinnzusammenhängen, die system- und kulturspezifisch und Inbegriff der „Berufung seien.117


115 In den 20er Jahren lernten die Kinder den Umgang mit dem Telephon, heute ist es das Handy für Kinder. Anfang der 50er Jahre wurden Fernseher in der Schule gebaut, später waren es Computer. Heute ist es der Zugang zum Internet, wobei sich bislang alle Extrapolationen des Wissenserwerbs über neue Medien sich nicht erfüllt haben, es werden dagegen räumliches Vorstellungsvermögen gefördert. Dietrich Schwanitz spricht von einem bedenklichen Analphabetismus, wenn der Übergang vom Mündlichen zum Schriftlichen gestört sei, das kulturelle Wissen [Orientierung an Schrift und Texten] sei der Übergang zum Bewußtsein. Die Konstruktion der Welt erfolgt über strategische Begriffe, durch die Ordnung des Satzbaus erfolge die Kontrolle des Sinns. Artikel „Lieber gebildet als nur informiert“ in: Die Welt vom 29. Dezember 1999, S. 3.

116 Vgl. dazu auch Zimbardo/Gerrig: Psychologie. Springer Verlag Berlin, Heidelberg 1999, S. 205ff.

117 Im Zusammenhang mit den eruptiven Stellungsnahmen zu seiner Rede “Regeln für den Menschenpark” gab Peter Sloterdijk ein Interview unter dem Titel Meine Arbeit dreht sich um das Zur-Welt-Kommen" [Die Welt vom 6. Oktober 1999, S. 35], wo er sehr aufschlussreiche Bemerkungen über die sehr frühe Prägung durch philosophische Texte machte. Als Vierzehnjähriger habe ich, so komisch es klingen mag, bereits das Vokabular der Kantischen Philosophie in meinen Selbstgesprächen benutzt. ... Das alles hat mir die etwas eigenartige Qualifikation verschafft, dass ich die philosophische Hochsprache als Umgangssprache sprechen lernte.”

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[52.] Jwe/Fragment 188 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-14 20:16:54 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 188, Zeilen: 1-3, 7-29, 105-114, 117-118
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 41, Zeilen: 2 ff.
Die in Wissen übergeleiteten Informationen erfassen durch Sinn nur das, was man erfahren haben möchte, um eine interne Intention zu stützen, die Stabilität bei der Lösung eines Problems verspricht. [...] Während das mechanische oder industrielle Zeitalter durch expansive und zersplitterte Artefakte geprägt sei, würde das neue Zeitalter durch implosive Prozesse gekennzeichnet, das zu einer allgemeinen Verwicklung und Betroffenheit führe. Alle Hoffnungen, den Computer über diese Funktion des Mechanischen und Monotonen hinauszuheben und zu einem Ideengenerator zu machen, haben sich nicht erfüllt, aber dafür hat er ein anderes Umfeld für die Intelligibilität geschaffen. MCLUHAN gibt für den Computer in Abgrenzung zum Gehirn folgende Tetrade an: A. Beschleunigt logische und sequentielle Berechnungen bis auf Lichtgeschwindigkeit. B. Erodiert oder umgeht mechanische Prozesse in allen sequentiellen Operationen. C. Gewinnt die quantitative Macht der Zahlen zurück. D. Kippt in die simultane Mustererkennung. „Die Tetrade zeigt, dass bei jeder menschlichen Erfindung (Ausdehnung seiner selbst) links- und rechtshemisphärische Denkweisen um die Dominanz kämpfen, und sich unmittelbar mit der Geschwindigkeit des elektronischen Zeitalters offenbaren.“2 Komplexe Aufgaben lassen sich nur noch über Algorithmen bewältigen.3 Der Computer ist folgendermaßen zu definieren:4 to compute (engl.) = rechnen oder schätzen. Umgang mit großen Zahlenmengen, deren Monotonie ermüdet und Fehler erzeugt. Der Computer „lebt“ vom wiederholten Lesen, Schreiben, Addieren und Multiplizieren. Seine größte Qualität ist die Aufzeichnung von Daten und deren Akkumulation. Erste mechanische Computer wurden erfunden, um statistische und statische Rechnungen zu erledigen. Die Menschen, die dem Computer Anweisungen geben, machen Fehler, er selbst nicht, er arbeitet ein Programm ab. Er hat keine einzige Idee, aber sein Kommunikationsrahmen ist allmächtig.

2 McLuhan: The Global Village. Der Weg der Mediengesellschaft in das 21. Jahrhundert Junfermann Verlag Paderborn 1995, S. 139. Bekannt sind Die Gutenberg-Galaxis - Das Ende des Buchzeitalters und Die magischen Kanäle - Understanding Media (ECON), auch Marion Janzin u. Joachim Güntner: Das Buch vom Buch. 5000 Jahre Buchgeschichte. Schlütersche Verlagsanstalt, Hannover 1995. Bernard McGinn: Die Mystik im Abendland, 2 Bde, Herder Verlag Freiburg/Br.-Basel-Wien 1996. Eine neue Untersuchung über die Entstehung von theoretischen Konzeptionen bei Berhard J. Dotzler: Papiermaschinen. Versuch über COMMUNICATION & CONTROL in Literatur und Technik. Akademie-Verlag Berlin 1996.

3 Die Deutschen sind die Systemdenker, die Amerikaner die Informatiker, die Russen die Algorithmik-Denker und Automatenentwickler.

4 Zur Biographie des Mikroprozessors: Michael S. Malone: The Microprocessor. A Biography. Springer Verlag New York 1995.

[Seite 41]

Die in Wissen übergeleiteten Informationen erfassen durch Sinn nur das, was man erfahren haben möchte, um eine interne Intention zu stützen, die Stabilität verspricht. McLuhan gibt für den Computer folgende Tetrade an:

A
Beschleunigt logische und sequentielle Berechnungen bis auf Lichtgeschwindigkeit.
B
Erodiert oder umgeht mechanische Prozesse in allen sequentiellen Operationen.
C
Gewinnt die quantitative Macht der Zahlen zurück.
D
Kippt in die simultane Mustererkennung.

„Die Tetrade zeigt, daß bei jeder menschlichen Erfindung (Ausdehnung seiner selbst) links- und rechtshemisphärische Denkweisen um die Dominanz kämpfen, und sich unmittelbar mit der Geschwindigkeit des elektronischen Zeitalters offenbaren.“119 Während das mechanische oder industrielle Zeitalter durch expansive und zersplitterte Artefakte geprägt sei, würde das neue Zeitalter durch implosive Prozesse gekennzeichnet, daß zu einer allgemeinen Verwicklung und Betroffenheit führe. Alle Hoffnungen, den Computer über diese Funktion des Mechanischen und Monotonen hinauszuheben und zu einem Ideengenerator zu machen, haben sich nicht erfüllt, aber dafür hat er ein anderes Umfeld für die Intelligibilität geschaffen. Komplexe Aufgaben lassen sich nur noch über Algorithmen bewältigen. Der Computer ist folgendermaßen zu definieren:120 to compute (engl.) = rechnen oder schätzen.

Funktion: Umgang mit großen Zahlenmengen, deren Monotonie ermüdet und Fehler erzeugt. Der Computer „lebt“ vom wiederholten Lesen, Schreiben, Addieren und Multiplizieren. Seine größte Qualität ist die Aufzeichnung von Daten und deren Akkumulation. Erste mechanische Computer wurden erfunden, um statistische und statische Rechnungen zu erledigen Die Menschen, die dem Computer Anweisungen geben, machen Fehler, er selbst nicht, er arbeitet ein Programm ab. Er hat keine einzige Idee, aber sein Kommunikationsrahmen ist allmächtig.


119 MacLuhan: [sic] The Global Village. Der Weg der Mediengesellschaft in das 21. Jahrhundert Junfermann Verlag Paderborn 1995, S. 139. Bekannt sind Die Gutenberg-Galaxis - Das Ende des Buchzeitalters und Die magischen Kanäle - Understanding Media (ECON), auch Marion Janzin u. Joachim Güntner: Das Buch vom Buch. 5000 Jahre Buchgeschichte. Schlütersche Verlagsanstalt, Hannover 1995. Bernard McGinn: Die Mystik im Abendland, 2 Bde, Herder Verlag Freiburg/Br.-Basel-Wien 1996. Eine neue Untersuchung über die Entstehung von theoretischen Konzeptionen bei Berhard J. Dotzler: Papiermaschinen. Versuch über COMMUNICATION & CONTROL in Literatur und Technik. Akademie-Verlag Berlin 1996.

120 Zur Biographie des Mikroprozessors. Michael S. Malone: The Microprocessor. A Biography. Springer Verlag New York 1995.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[53.] Jwe/Fragment 189 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-14 19:34:06 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 189, Zeilen: 1-6, 8-38, 101-102
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 42, 43, Zeilen: 42: 1 ff.; 43: 1
Die Projektionen der Japaner, einen Computer der 5. Generation mit Sinnproduktion zu entwickeln, sind stillschweigend begraben worden. Die industrielle Kultur weist dem Arbeitsplatz eine größere Bedeutung zu, als der Familie, so dass jene Wirkungen in den Blick kommen, die der Computer hier ausübt. Unternehmen und Institutionen sind in erster Linie soziale Orte der Interaktion und Sinnvergewisserung von Menschen geblieben. [Diese Einsicht hat Vorstellungen von einer lernenden Organisation begünstigt.1]
„Die alltäglichen Interaktionen der Sekretärinnen, Buchhalter, Arbeiter und Unternehmensleiter, das soziale Leben der Menschen am Arbeitsplatz ist die Matrix, in der die Arbeit des Unternehmens getan wird. Auf die Dauer werden Computer die soziale Umgebung des Arbeitsplatzes, wie wir ihn kennen, dramatisch verändern.“

Gemäß des Paradigmas von der Information als Agens unseres Lebens, reduzieren sich alle Handlungen und Entscheidungen auf die Selektion von Daten, um diese zu einer Entscheidungsbasis [Informationen] zu machen. Das war bislang auf hierarchische Arbeitsstufen verteilt, und die Entscheidung langwierig. Heute soll nun der Computer in kurzer Zeit dadurch entscheidungsfähig machen, indem er noch nicht abgelaufene Prozesse und Vorfälle simuliert, als ob sie abgelaufen wären und deren Ergebnis präsentiert. Der Computer ist in diesem Sinne ein Platoniker, die Idee des Programms ist zuerst da und die Realität erfahren wir als „Schatten an der Wand“ am Bildschirm. Das Lesen der Schatten ist aber eine Sache des Gehirns, daher ist es gefährlich, dem Computer Entscheidungen zu überlassen, da diese Maschine digital nur mit ja und nein und nicht analog arbeitet.2

„Dieses Denken erlaubt nicht die Betrachtung von Gegensätzen gleicher Stärke. Der Plan des Computers lässt keine andere Denkweise zu. Er kann keine Fragen über die Umstände stellen, die seiner eigenen Programmierung vorangingen. Aus diesem Grund läuft der Leiter der Programmierung permanent Gefahr, zu einem Roboter zu werden, der sich selbst hypnotisiert.“

MCLUHAN vermutet, dass die Übernahme des Rechenhaften bis zur höchsten Extensität und Intensität dazu führen wird, das holistische Denken in den Vordergrund zu rücken, das nur eine kleine Elite beherrschen wird: Auf der einen Seite die Demokratisierung des Datenzugang und auf der anderen Seite eine Verengung der Dateninterpretation. In dem Maße, wie Programme die Rechtschreibung kontrollieren können, wird diese Kulturleistung nur noch eine Sache von Wissenden und Symbolarbeitern.3 Auf das Schreiben von Programmen übertragen, heißt das, dass eine kleine Elite über die Zusammenführungsmacht von Daten über Menschen verfügen kann, die den Zugang zu integrierten Datenbänken hat. „Die Hacker als Grabräuber im Internet.“ Ein Programmierer von Bankenprogrammen [stahl die Kundenunterlagen einer Bank in Lichtenstein und diese gerieten in die Hand der Steuerbehörden.]


1 McLuhan, a.a.O., S. 141.

2 Ebenda, S. 143.

3 Die deutsche Rechtschreibreform ist ein unglaublicher politischer Eingriff in die grammatische Codierung von Bedeutungen, die das Lesen und die Gehirnarbeit erschwert, weil die Sinnproduktion nicht mehr „automatisiert“ ist und jeder Satz zuerst intentional analysiert werden muss. (Frau Schavan bestätigt das in aller Naivität.)

[Seite 42]

Die Projektionen der Japaner, einen Computer der 5. Generation zu entwickeln sind stillschweigend begraben worden. Die industrielle Kultur weist dem Arbeitsplatz eine größere Bedeutung zu, als der Familie, so dass jene Wirkungen in den Blick kommen, die der Computer hier ausübt. Unternehmen und Institutionen sind daher in erster Linie soziale Orte der Interaktion von Menschen geblieben.

„Die alltäglichen Interaktionen der Sekretärinnen, Buchhalter. Arbeiter und Unternehmensleiter, das soziale Leben der Menschen am Arbeitsplatz ist die Matrix, in der die Arbeit des Unternehmens getan wird. Auf die Dauer werden Computer die soziale Umgebung des Arbeitsplatzes, wie wir ihn kennen, dramatisch verändern.“121

Gemäß des Paradigmas von der Information als Agens unseres Lebens, reduzieren sich alle Handlungen und Entscheidungen auf die Selektion von Daten, um diese zu einer Entscheidungsbasis [Informationen] zu machen, das war bislang auf hierarchische Arbeitsstufen verteilt, heute soll nun der Computer in kurzer Zeit dadurch entscheidungsfähig machen, indem er noch nicht abgelaufene Prozesse und Vorfälle simuliert, als ob sie abgelaufen wären und deren Ergebnis präsentiert. Der Computer ist in diesem Sinne ein Platoniker, die Idee des Programms ist zuerst da und die Realität erfahren wir als „Schatten an der Wand“ am Bildschirm. Das Lesen der Schatten ist aber eine Sache des Gehirns, daher ist es gefährlich, dem Computer Entscheidungen zu überlassen, da diese Maschine digital nur mit ja und nein und nicht analog arbeitet.

„Dieses Denken erlaubt nicht die Betrachtung von Gegensätzen gleicher Stärke. Der Plan des Computers läßt keine andere Denkweise zu. Er kann keine Fragen über die Umstände stellen, die seiner eigenen Programmierung vorangingen. Aus diesem Grund läuft der Leiter der Programmierung permanent Gefahr, zu einem Roboter zu werden, der sich selbst hypnotisiert “122

McLuhan vermutet, daß die Übernahme des Rechenhaften bis zur höchsten Extensität und Intensität dazu führen wird, das holistische Denken in den Vordergrund zu rücken, das nur eine kleine Elite beherrschen wird: Auf der einen Seite die Demokratisierung des Datenzugang und auf der anderen Seite eine Verengung der Dateninterpretation. In dem Maße, wie Programme die Rechtschreibung kontrollieren können, wird diese Kulturleistung nur noch eine Sache von Wissenden und Symbolarbeitern. Auf das Schreiben von Programmen übertragen, heißt das, daß eine kleine Elite über die Zusammenführungsmacht von Daten über Menschen verfügen kann, die den Zugang zu integrierten Datenbänken hat. „Die Hacker als Grabräuber im Internet.“ Ein Programmierer von Bankenprogrammen stahl die Kundenunterlagen der Commerz-


121 McLuhan, a.a.O., S. 141.

122 Ebenda, S. 143.


[Seite 43]

bank Luxemburg und diese gerieten in die Hand der Steuerbehörden.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[54.] Jwe/Fragment 190 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-05 21:06:53 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 190, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 42, 43, 44, Zeilen: 42: vorletzte Zeile; 43: 1 ff.; 44: 1 ff.
[Ein Programmierer von Bankenprogrammen] stahl die Kundenunterlagen einer Bank in Lichtenstein und diese gerieten in die Hand der Steuerbehörden. Wenn das aus erklärlichen kurzfristigen Gründen der Fiskalbehörden als rechtlich korrekt erklärt wird, dann ist nur noch ein kleiner Schritt zur beliebigen politisch motivierten Datenexploration, die eine neue Form des [Bürger]Krieges darstellen würde. Die Zusammenführung von Finanzdatenbänken dürfte der wichtigste Faktor des sozialen Lebens werden, da in unserer Zivilisation das Geld das soziale Integrationsmittel ist, Geld führt zur Existenz. Die neue Informationsgesellschaft wird sich danach erst nach der angenommenen Achsenzeit zwischen 1961 und 2030 herausbilden. Diese neue Epoche würde 400 Jahre dauern.
„Ökonomie und Schrift sind die unverstandenen Grundlagen unserer Gesellschaften. Damit wird die Hilflosigkeit der Buch- und Wirtschaftswissenschaften einsichtig, die bis heute keine Modelle vorlegen konnten, welche die Systemverläufe erklären. Familienstrukturen, Münzgeld, Schrift, Kriegsformen und darin eingebettet ihre Abhängigkeiten und Derivate sind der in der Achsenzeit neuentstandene Grund, aus dem sich Europa erhebt.“1

SIMON geht davon aus, dass der Mensch schon mal seine Perspektive ändern musste, als die Kopernikanische Revolution klarstellte, dass die Erde nicht Mittelpunkt des Universums ist und CHARLES DARWIN die Menschen aus dem Tierreich ableitete. Nun sollen wir uns daran gewöhnen, dass Computer denken können. Wie gezeigt, liegt bei MCLUHAN eine ganz andere Analyse vor. Vor uns steht keine stabilisierende Weltordnung, sondern eine Neuordnung, die unsere ganze historische Erfahrung neu interpretieren wird, wie es auch RADERMACHER mit seinen Hinweis auf Großsysteme und Superorganismen anklingen lässt.2 Gesellschaften sind als analoges Modell wie ein soziales Gehirn darstellbar, das über die Signale und Botenstoffe der sozialen Kommunikation konstituiert wird. Ohne Zweifel gewinnt die Verfügung über Wissen eine andere Dimension. ALFRED ZÄNKER3 weist darauf hin, dass sich der Wissensschatz der Menschheit alle sieben bis zehn Jahre verdoppelt, der nun der neuen Generation zur Verfügung steht. In den USA werde dem Humankapital bereits die Hälfte des Volksvermögens und der jährlichen Produktion zugeordnet. In Tonnen gerechnet wiege die US-Wirtschaft nicht mehr als im Jahr 1900, aber der reale Wert stieg um das Zwanzigfache, auf Dienstleistungen entfalle bereits 72% der Leistung. Die Einkommensunterschiede aufgrund von Bildung sind in den USA besonders groß und üben einen Sog auf [Bildungsnachfrage aus.]


1 Ebenda, S. 251. Die Buchstaben sollen 1900-1800 v.C. durch in Ägypten eingesetzte Söldner und/oder Bergarbeiter erfunden worden, sein, um in einer durch Bildersprache gelenkten Gesellschaft effizient kommunizieren zu können. [Fund in der Schlucht des Schreckens Wadi el-Hol, P. Kyle McCarter Jr. John-Hopkins-University]. Vgl. auch Frank R. Wilson: Die Hand – Geniestreich der Evolution. Ihr Einfluss auf Gehirn, Sprache und Kultur des Menschen. Klett-Cotta Verlag Stuttgart 2000.

2 Franz Josef Rademacher: Kreativität - das immer wieder neue Wunder. In: Forschung & Lehre. Mitteilungen des Hochschulverbandes, Bonn, Nr. 10(1995), S. 545-550. Dazu auch die Hinweise auf Norbert Bolz: Die unerträgliche Geschwindigkeit des Seins, a.a.O. Universitas 6/1994, S. 514ff.

3 „Wissen und Wachstum“, Die Welt, Anfang März 1997.

[Seite 42]

[Ein Programmierer von Bankenprogrammen stahl die Kundenunterlagen der Commerz-]

[Seite 43]

bank Luxemburg und diese gerieten in die Hand der Steuerbehörden. Wenn das aus erklärlichen kurzfristigen Gründen der Fiskalbehörden als rechtlich korrekt erklärt wird, dann ist nur noch ein kleiner Schritt zur beliebigen politisch motivierten Datenexploration, die eine neue Form des [Bürger]Krieges darstellen würde. Die Zusammenführung von Finanzdatenbänken dürfte der wichtigste Faktor des sozialen Lebens werden, da in unserer Zivilisation das Geld das soziale Integrationsmittel ist, Geld führt zur Existenz. Die neue Informationsgesellschaft wird sich danach erst nach der angenommenen Achsenzeit zwischen 1961 und 2030 herausbilden. Diese Epoche würde 400 Jahre dauern.

„Ökonomie und Schrift sind die unverstandenen Grundlagen unserer Gesellschaften. Damit wird die Hilflosigkeit der Buch- und Wirtschaftswissenschaften einsichtig, die bis heute keine Modelle vorlegen konnten, welche die Systemverläufe erklären. Familienstrukturen, Münzgeld, Schrift, Kriegsformen und darin eingebettet ihre Abhängigkeiten und Derivate sind der in der Achsenzeit neuentstandene Grund, aus dem sich Europa erhebt.“123

Simon geht davon aus, daß der Mensch schon mal seine Perspektive ändern mußte, als die Kopernikanische Revolution klarstellte, daß die Erde nicht Mittelpunkt des Universums ist und Charles Darwin die Menschen aus dem Tierreich ableitete. Nun sollen wir uns daran gewöhnen, daß Computer denken können. Wie gezeigt, liegt bei McLuhan eine ganz andere Analyse vor. Vor uns steht keine stabilisierende Weltordnung, sondern eine Neuordnung, die unsere ganze historische Erfahrung neu interpretieren wird, wie es auch Radermacher mit seinen Hinweis auf Großsysteme und Superorganismen anklingen läßt.124 Gesellschaften sind als analoges Modell wie ein soziales Gehirn darstellbar. Ohne Zweifel gewinnt die Verfügung über Wissen eine andere Dimension. Alfred Zänker125 weist darauf hin, daß sich der Wissensschatz der Menschheit alle sieben bis zehn Jahre verdoppelt, der nun der neuen Generation zur Verfügung steht. In den USA werde dem Humankapital bereits die Hälfte des Volksvermögens und der jährlichen Produktion zugeordnet. In Tonnen gerechnet wie-


123 Ebenda, S. 251. Die Buchstaben sollen 1900-1800 v.C. durch In Ägypten eingesetzte Söldner und/oder Bergarbeiter erfunden worden, sein, um in einer durch Bildersprache gelenkten Gesellschaft effizient kommunizieren zu können. [Fund in der Schlucht des Schreckens Wadi el-Hol, P. Kyle McCarter Jr. John-Hopkins-University]. Vgl. auch Frank R. Wilson: Die Hand - Geniestreich der Evolution. Ihr Einfluss auf Gehirn, Sprache und Kultur des Menschen. Klett-Cotta Verlag Stuttgart 2000.

124 Franz Josef Rademacher: Kreativität - das immer wieder neue Wunder. In: Forschung & Lehre. Mitteilungen des Hochschulverbandes. Bonn, Nr. 10(1995), S. 545-550. Dazu auch die Hinweise auf Norbert Bolz.

125 „Wissen und Wachstum“, Die Welt, Anfang März 1997.

[Seite 44]

ge die US-Wirtschaft nicht mehr als im Jahr 1900, aber der reale Wert stieg um das Zwanzigfache, auf Dienstleistungen entfalle bereits 72% der Leistung. Die Einkommensunterschiede aufgrund von Bildung sind in den USA besonders groß und üben einen Sog auf Bildungsnachfrage aus.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[55.] Jwe/Fragment 191 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-05 19:31:44 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 191, Zeilen: 1-20, 27-29, 104-105
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 44, 352, 353, Zeilen: 44: 2 ff.; 352: 25 ff.; 353: 1 ff.
[Die Einkommensunterschiede aufgrund von Bildung sind in den USA besonders groß und üben einen Sog auf] Bildungsnachfrage aus. Eine strategische Stellung nehme der Umgang mit dem Computer trotz großer Mängel im Bildungssystem ein, was davon zeugt, dass es hier auf die Kenntnis von Algorithmen ankommt. Dabei werde der immaterielle Anteil an der Produktion unzulänglich gemessen. Wie ist nun das Wissen zu messen, in Examina und Certifikaten oder in faktischen Handlings der Wissensbestände? RIEL MILLER [Measuring What People Know, OECD-Studie 1997] schlägt Kompetenzdiplome vor. Die Ausschöpfung der Begabungsreserven wird indes durch akzeptierte Wertvorstellungen gesteuert, die von normaler Ungleichheit auszugehen haben, aber was ist normal, was ist erstrebenswert im Persönlichkeitsprofil? Es stellt sich heraus, dass Kultur und Bildung nicht ohne Fleiß, Mühe und Frustration über gescheiterte Theorien zu haben ist.1

Das Hochschulwissen hat eine Halbwertzeit von 10 Jahren, das berufliche Fachwissen von fünf Jahren und das technologische Wissen von 3 Jahren mit Tendenz auf 1 Jahr. Es ist unklar, welches Wissen wir denn heute brauchen, aber es scheint unwidersprochen zu sein, dass es um Problemlösungswissen geht: Problemlösungsrelevanz, Aktualität, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit sowie Übertragbarkeit auf andere Problembereiche. Dadurch ergeben sich jene Kriterien für ein Wissensmanagement, die die Suche nach geeigneten Informationen auf der Basis eines Zeithorizonts thematisieren. „Das Wissen über das Wissen, das Metawissen, ist dabei entscheidend für die Selektion.“ [...]

Auf der anderen Seite haben wir die Vorstellung von Wissen als Interaktion, als konstruktivistische Produktion der Wirklichkeit, von der das Konzept der lernenden Organisation ausgeht.2


1 Die These vom zu organisierenden lebenslangen Lernens ignoriert die dem Lebensalter zuzuordnenden Lern- und Aktivierungsmodi von Wissen, so die der fluiden und kristallinen Intelligenz.

2 Vgl. dazu auch Mittelstraß, Universitas, a.a.O., S. 734 „Wissen kann man sich nur als Wissender aneignen, Wissen setzt den Wissenden voraus.” Dazu auch André Papmehl u. Rainer Siewers (Hrsg.): Wissen im Wandel. Die lernende Organisation im 21. Jahrhundert. Wirtschaftsverlag Ueberreuter Wien1999 [sic] [} [sic] Manager-Magazin-Edition] auch F.W. Bernstein: Kampf dem Lern. Gießen 1991 (Anabas-Verlag Frankfurt/Main 1999).

[Seite 44]

Die Einkommensunterschiede aufgrund von Bildung sind in den USA besonders groß und üben einen Sog auf Bildungsnachfrage aus. Eine strategische Stellung nehme der Umgang mit dem Computer trotz großer Mängel im Bildungssystem ein. Dabei werde der immaterielle Anteil an der Produktion unzulänglich gemessen. Wie ist nun das Wissen zu messen, in Examina und Certifikaten oder in faktischen Handlings der Wissensbestände? RIEL MILLER [Measuring What People Know, OECD-Studie 1997] schlägt Kompetenzdiplome vor. Die Ausschöpfung der Begabungsreserven wird indes durch akzeptierte Wertvorstellungen gesteuert, die von normaler Ungleichheit auszugehen haben, aber was ist normal, was ist erstrebenswert im Persönlichkeitsprofil? Es stellt sich heraus, daß Kultur und Bildung nicht ohne Fleiss, Mühe und Frustration über gescheiterte Theorien zu haben ist.

[Seite 352]

Das Hochschulwissen hat eine Halbwertzeit von 10 Jahren, das berufliche Fachwissen fünf Jahre und das technologische Wissen 3 Jahre mit Tendenz auf 1 Jahr. Es ist unklar, welches Wissen wir denn heute brauchen, aber es scheint unwidersprochen zu sein, dass es um Problemlösungswissen geht: Problemlösungsrelevanz, Aktualität, Zuverläsigkeit [sic], Verfügbarkeit sowie Übertragbarkeit auf andere Problembereiche. Dadurch ergeben sich jene Kriterien für das Wissensmanagement, die die Suche nach geeigneten Informationen auf der Basis eines Zeithorizonts thematisieren. „Das Wissen über das Wissen, das Metawissen, ist dabei entscheidend für die Selektion.“

[Seite 353]

Auf der anderen Seite haben wir die Vorstellung von Wissen als Interaktion, als konstruktivistische Produktion der Wirklichkeit, von der das Konzept der lernenden Organisation ausgeht.100


100 Vgl. dazu auch Mittelstraß, Universitas. a.a.O., S. 734 "Wissen kann man sich nur als Wissender aneignen, Wissen sehr [sic] den Wissenden voraus.“

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[56.] Jwe/Fragment 193 08 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-29 15:55:30 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 193, Zeilen: 8-26, 101-116
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 353, 354, Zeilen: 353: 3 ff.; 354: Fn 103
Wissen ist im Sinne dieses heuristischen Modells ein Substrat geistiger Arbeit und zugleich ist das kognitive Vermögen das potentielle Wissen selbst als ein Hervorbringer oder Demiurg: Dieser gedachte Dualismus ist in gewisser Weise die Analogie zur Arbeitsweise des Gehirns, die Neuronen [Hardware] durch die Vernetzung [Denkvermögen] selbst zu figurieren, um dann wieder eine eigene Software für den nächsten Problemdurchgang auf der Basis der angepassten Hardware zu schaffen.1 Das ist ein Moment der Autopoësis und/oder Selbstreferenz, wie LUHMANN sagen würde, ein Prozess, der unbewusst abläuft.2 Auf der einen Seite haben wir einen berechtigten Ansatz für die Beziehungen zwischen Sender und Empfänger von Gedanken und auf der anderen Seite die bedeutsamen inneren Beziehungen der Intelligenzanwendung in laufenden Prozessen, die bereits schon sehr früh als Vorstellungen bei LEIBNIZ erahnt wurden, die wir nicht bewusst wahrnehmen. Es gibt also eine Klasse von Gehirnabläufen, die den internen Strukturen und Algorithmen entspringen, die wir bisher nicht verstanden haben, wir wissen nur, dass es einen Raum der internen Autonomie gibt, den das Individuum zur Erhaltung der Identität nicht freigibt.3 Ebenso aber auch verfügt das Individuum über ein Potential, das es zur Kommunikation mit der Umwelt einsetzen muss, weil es hier Erfahrungen als zweite Säule des internen Wissens erwirbt. Beides scheinen die zwei Seiten einer Sache auszumachen: Wissensgesellschaft [und Wissensmanagement.1]

1 „Anders als in elektronischen Rechenmaschinen ist bei natürlichen Nervenssystemen kein Unterschied zwischen Programm und Rechnerarchitektur, zwischen Soft- und Hardware auszumachen.” W. Singer: Das Bild im Kopf – ein Paradigmenwechsel. In: Universitas Nr. 644, Febr. 2000, S. 110.

2 „Leibniz, Newtons Rivale in der Mathematik und Descartes’ Widersacher in der Philosophie, versuchte quantitative Schwellen der Bewusstheit zu definieren und kam dabei zu dem Schluss, dass unsere klaren Vorstellungen sich wie Inseln aus dem Meer der unklaren erheben. Seine Konzeption des Unbewussten fand in Deutschland bald zahlreiche Anhänger ... Lichtenberg ... betrachtete den Traum als ein Medium der Selbsterkenntnis, die Gedanken als ein Produkt des Es. Arthur Koestler: Der Göttliche Funkte. Der schöpferische Akt in Kunst und Wissenschaft. Scherz-Verlag Bern-München-Wien 1966, S. 154. Eine Auflösung des Mirakels bei Damasio, Antonio R.: Descartes Irrtum - Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn. DTV München 1997 und vor allem in: The Feeling of What Happens, Body and Emotion in the Making of Consciousnes. Harcort Brace New York 1999.

3 Von der seit der Steinzeit zur Verfügung stehenden Gehirnkapazität wird nur maximal die Hälfte zur Lebensbewältigung benutzt, die andere Hälfte steht zur Symbolarbeit, Spontaneität, Destruktion zur Verfügung. Der Mensch verbirgt die hier liegenden Potentiale, sie werden durch kulturelle Symbolarbeit kontrolliert. Von dieser Kontrollarbeit leben die Geheimdienste und Finanzämter, indirekte Vermutungen werden nun durch Gehirncreening objektiviert; die Lügendedektoren werden dadurch antediluvial.


1 „Wie kann man nun mit Moden und Mythen im Management vernünftig umgehen? Damit Wissensmanagement nicht zur Therapie wird, welche die Fortsetzung der Nichtveränderung mit anderen Mitteln bedeutet, darf es jene Fragen nicht zu instrumentell schließen, die anlässlich seiner Entstehung als neue Perspektiven eröffnet wurden. Diese Fragen betreffen vor allem die Grundlagen der Wissensbildung in Organisationen. Ehe man Instrumente entwickelt, sollte ein Referenzrahmen vorliegen, der sich damit auseinandersetzt. Was als Wissen, was als Information und was als „Rauschen“ behandelt werden soll. In diesem Referenzrahmen müsste ferner das „wozu“ eines Wissensmanagement geklärt werden. Demgegenüber scheint die implizite Ausgangshypothese erster Vertreter dieses Ansatzes eher zu lauten: „Wissen“ ist gut, mehr Wissen ist besser. Transfer von Wissen ist ebenfalls gut, mehr Transfer ist wiederum besser. Was Wissen ist, bedarf keiner Klärung bzw. klärt sich im Prozess des Managements.“ Ebenda, S. 25.

[Seite 353]

Wissen ist im Sinne dieses heuristischen Modells ein Substrat des Geistes und zugleich ist der Geist als das potentielle Wissen selbst ein Hervorbringer oder Demiurg: Dieser Dualismus ist in gewisser Weise die Analogie zur Arbeitsweise des Gehirns, die Neuronen [Hardware] durch die Vernetzung [Denkvermögen] selbst zu figurieren, um dann wieder eine eigene Software für den nächsten Problemdurchgang auf der Basis der angepassten Hardware zu schaffen.101 das [sic] ist ein Moment der Autopoësis und/oder Selbstreferenz, wie Luhmann sagen würde, ein Prozess, der unbewusst abläuft.102 Auf der einen Seite haben wir einen berechtigten Ansatz für die Beziehungen zwischen Sender und Empfänger von Substraten und auf der anderen Seite die bedeutsamen inneren Beziehungen der Intelligenzanwendung in laufenden Prozessen, die bereits schon sehr früh als Vorstellungen bei Leibniz erahnt wurden, die wir nicht bewusst wahrnehmen. Es gibt also eine Klasse von Gehirnabläufen, die den internen Strukturen und Algorithmen entspringen, die wir bisher nicht verstanden haben, wir wissen nur, daß es einen Raum der internen Autonomie gibt, den das Individuum zur Erhaltung der Identität nicht freigibt. Ebenso aber auch verfügt das Individuum über ein Potential, das es zur Kommunikation mit der Umwelt einsetzen muss, weil es hier Erfahrungen als zweite Säule des internen Wissens erwirbt, Beides scheinen die zwei Seiten einer Sache auszumachen: Wissensgesellschaft und Wissensmanagement.103


101 “Anders als in elektronischen Rechenmaschinen ist bei natürlichen Nervenssystemen kein Unterschied zwischen Programm und Rechnerarchitektur, zwischen Soft- und Hardware auszumachen" W. Singer: Das Bild im Kopf - ein Paradigmenwechsel. In: Universitas Nr 644, Febr 2000, S 110.

102 “Leibniz, Newtons Rivale in der Mathematik und Descartes' Widersacher in der Philosophie, versuchte quantitative Schwellen der Bewusstheit zu definieren und kam dabei zu dem Schluss, dass unsere klaren Vorstellungen sich wie Inseln aus dem Meer der unklaren erheben. Seine Konzeption des Unbewußten fand in Deutschland bald zahlreiche Anhänger ... Lichtenberg ... betrachtete den Traum als ein Medium der Selbsterkenntnis, die Gedanken als ein Produkt des Es:, Arthur Koestler: Der Göttliche Funkte. Der schöpferische Akt in Kunst und Wissenschaft. Scherz-Verlag Bern-München-Wien 1966, S. 154. Eine Auflösung des Mirakels bei Damasio, Antonio R.: Descartes Irrtum - Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn DTV München 1997 und vor allem in: The Feeling of What Happens. Body and Emotion in the Making of Consciousnes. Harcort Brace New York 1999.

103 “Wie kann man nun mit Moden und Mythen im Management vernünftig umgehen? Damit Wissensmanagement nicht zur Therapie wird, welche die Fortsetzung der Nicht-

[Seite 354]


veränderung mit anderen Mitteln bedeutet, darf es jene Fragen nicht zu instrumentell schliessen, die anlässlich seiner Entstehung als neue Perspektiven eröffnet wurden. Diese Fragen betreffen vor allem die Grundlagen der Wissensbildung in Organisationen. Ehe man Instrumente entwickelt, sollte ein Referenzrahmen vorliegen, der sich damit auseinandersetzt. Was als Wissen, was als Information und was als »Rauschen« behandelt werden soll. In diesem Referenzrahmen müsste ferner das »wozu« eines Wissensmanagement geklärt werden. Demgegenüber scheint die implizite Ausgangshypothese erster Vertreter dieses Ansatzes eher zu lauten. »Wissen ist gut, mehr Wissen ist besser. Transfer von Wissen ist ebenfalls gut, mehr Transfer ist wiederum besser. Was Wissen ist, bedarf keiner Klärung bzw. klärt sich im Prozess des Managements.« Ebenda, S. 25.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[57.] Jwe/Fragment 194 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-05 19:42:10 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 194, Zeilen: 1, 12-17, 19-27, 101-114, 118
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 353, 354, Zeilen: 353: vorletzte Zeile, 354: 1 ff.
[Beides scheinen die zwei Seiten einer Sache auszumachen: Wissensgesellschaft] und Wissensmanagement.1

[...]

Die Neurophysiologie hat uns in die Lage versetzt, näher zu objektivieren, was als Wissen zu bezeichnen ist. Auf Grund des Zusammenwirkens von energetischen und biochemischen Impulsen bauen sich fließende Erregungspotentiale auf, die auf Relevanz hin bewertet werden. „Diese Bewertung wird von Zentren im limbischen System vorgenommen.“ Sie wird anderen Arealen des Gehirns mitgeteilt. [Das Gehirn schichtet die Bilder vorwährend um und bindet sie selektiv an Kontexte und Assoziationen.3]

Einer Wissensgesellschaft stehen nur jene Bestände an kollektivem Wissen und Erfahrung zur Verfügung, die von den Individuen durch Leistungen freigegeben wurden. Die Psychologie spricht von Wissenskompilierung, die nicht weitergegeben werden kann, da hier Sequenzen von Operationen unbewusst ablaufen. Die impliziten Bestände und Erfahrungen der Individuen werden nun selbst als ein verwertbares Vermögen im doppelten Sinne angesehen und daher ein Produktivitätsfaktor, der wegen der psychischen Sensibilität des Zugangs zu diesen biologisch-psychisch gebundenen Fähigkeiten eines speziellen Managements bedarf, daher die Beschwörung von Führungsattributen wie Anerkennung, Begeisterung, [Motivation u.a.1]


1 „Wie kann man nun mit Moden und Mythen im Management vernünftig umgehen? Damit Wissensmanagement nicht zur Therapie wird, welche die Fortsetzung der Nichtveränderung mit anderen Mitteln bedeutet, darf es jene Fragen nicht zu instrumentell schließen, die anlässlich seiner Entstehung als neue Perspektiven eröffnet wurden. Diese Fragen betreffen vor allem die Grundlagen der Wissensbildung in Organisationen. Ehe man Instrumente entwickelt, sollte ein Referenzrahmen vorliegen, der sich damit auseinandersetzt. Was als Wissen, was als Information und was als „Rauschen“ behandelt werden soll. In diesem Referenzrahmen müsste ferner das „wozu“ eines Wissensmanagement geklärt werden. Demgegenüber scheint die implizite Ausgangshypothese erster Vertreter dieses Ansatzes eher zu lauten: „Wissen“ ist gut, mehr Wissen ist besser. Transfer von Wissen ist ebenfalls gut, mehr Transfer ist wiederum besser. Was Wissen ist, bedarf keiner Klärung bzw. klärt sich im Prozess des Managements.“ Ebenda, S. 25.

[...]

3 Vgl. Wolf Singer, a.a.O., S: 112f.


1 Ein richtig erkannter Punkt ist die Handlungsblockade, die durch emotionale Provokation aufgebrochen werden muss. In diesem Sinne arbeitet Frau Dr. Eleonore Höfner vom Deutschen Institut für Provokative Therapie in München. Kontraproduktive Denk- und Verhaltensweisen sind nicht durch kognitive Belehrung, sondern nur durch eine über den Humor rückgekoppelte Selbstsicht und provokative Übersteuerung der Blockaden als Normalität aufzubrechen. Das Ziel ist die innere Freiheit, die nicht mit Disziplinlosigkeit verwechselt werden soll.

[Seite 353]

Beides scheinen die zwei Seiten einer Sache auszumachen: Wissensgesellschaft und Wissensmanagement.103


103 "Wie kann man nun mit Moden und Mythen im Management vernünftig umgehen? Damit Wissensmanagement nicht zur Therapie wird, welche die Fortsetzung der Nicht-

[Seite 354]

Die Neurophysiologie hat in den letzten 20 Jahren Fortschritte gemacht, die uns in die Lage versetzen, näher zu objektivieren, was als Wissen zu bezeichnen ist. Auf Grund des Zusammenwirkens von energetischen und biochemischen Impulsen bauen sich fließende Erregungspotentiale auf, die auf Relevanz hin bewertet werden. „Diese Bewertung wird von Zentren im limbischen System vorgenommen." Sie wird anderen Arealen des Gehirns mitgeteilt.

[...]

Einer Wissensgesellschaft stehen nur jene Bestände an kollektivem Wissen und Erfahrung zur Verfügung, die von den Individuen durch Leistungen freigegeben wurden. Die Psychologie spricht von Wissenskompilierung, die nicht weitergegeben werden kann, da hier Sequenzen von Operationen unbewußt ablaufen. Die impliziten Bestände und Erfahrungen der Individuen werden nun selbst als ein verwertbares Vermögen im doppelten Sinne angesehen und daher ein Produktivitätsfaktor, der wegen der psychischen Sensibilität des Zugangs zu diesen biologisch-psychisch gebundenen Fähigkeiten eines speziellen Managements bedarf, daher die Beschwörung von Führungsattributen wie Anerkennung, Begeisterung, Motivation u.a.105


veränderung mit anderen Mitteln bedeutet, darf es jene Fragen nicht zu instrumentell schliessen, die anlässlich seiner Entstehung als neue Perspektiven eröffnet wurden. Diese Fragen betreffen vor allem die Grundlagen der Wissensbildung in Organisationen. Ehe man Instrumente entwickelt, sollte ein Referenzrahmen vorliegen, der sich damit auseinandersetzt. Was als Wissen, was als Information und was als »Rauschen« behandelt werden soll. In diesem Referenzrahmen müsste ferner das »wozu« eines Wissensmanagement geklärt werden. Demgegenüber scheint die implizite Ausgangshypothese erster Vertreter dieses Ansatzes eher zu lauten. »Wissen ist gut, mehr Wissen ist besser Transfer von Wissen ist ebenfalls gut, mehr Transfer ist wiederum besser. Was Wissen ist, bedarf keiner Klärung bzw. klärt sich im Prozess des Managements.« Ebenda, S. 25.

104 Wolf Singer, a.a.O., S: 112f.

105 Ein richtig erkannter Punkt Ist die Handlungsblockade, die durch emotionale Provokation aufgebrochen werden muß. In diesem Sinne arbeitet Frau Dr. Eleonore Höfner vom Deutschen Institut für Provokative Therapie in München. Kontraproduktive Denk- und Verhaltensweisen sind nicht durch kognitive Belehrung, sondern nur durch eine über den Humor rückgekoppelte Selbstsicht und provokative Übersteuerung der Blockaden als Normalität aufzubrechen. Das Ziel ist die innere Freiheit, die nicht mit Disziplinlosigkeit verwechselt werden soll.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[58.] Jwe/Fragment 195 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-05 19:55:32 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 195, Zeilen: 1, 9-23, 101-108, 112-124
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 354, 355, Zeilen: 354: 19 ff.; 355: 1 ff.
[Die impliziten Bestände und Erfahrungen der Individuen werden nun selbst als ein verwertbares Vermögen im doppelten Sinne angesehen und daher ein Produktivitätsfaktor, der wegen der psychischen Sensibilität des Zugangs zu diesen biologisch-psychisch gebundenen Fähigkeiten eines speziellen Managements bedarf, daher die Beschwörung von Führungsattributen wie Anerkennung, Begeisterung,] Motivation u.a.1 [...]

Unzweifelhaft erhält das Wissen als allgemeine Fassung von Intelligibilität und Know-how durch die Digitalisierung von Datenbeständen und Analysetechniken eine neue Qualität, die zu neuen Erkenntnissen führen, die vorher nicht möglich waren, so im medizinischen Bereich und in der Astronomie respektive Physik und Chemie. Aber damit nicht genug. Das Handling, die Simulation, der Zugang und die Präsentation des Wissens als Anwendungsrohstoff greifen tief in die physiologischen und kognitiven Prozesse des Gehirns ein, da sich Denkmodi einbürgern, die mit der kulturell geprägten analogen Arbeitsweise des Gehirns und der Sinneswahrnehmung nicht übereinstimmen. 3 Hintergrund dieser Entwicklung ist die Abtrennung der Hirnforschung von der Philosophie um die Jahrhundertwende des 19ten Jahrhunderts und der Anspruch der Psychologie, für die Analyse kognitiver Prozesse zuständig zu sein. Die Physiologie und Neurobiologie hielten den Zugang zur Ebene der komplexen Wahrnehmung, des Bewusstsein oder Denkens für nicht lösbar, bis bildgebende Verfahren [Positronen-Emissions-Tomographie und Magnetresonanz] die Lage grundlegend änderten, weil nun Einblicke in die Neu-[rophysiologie gelangen, ohne den Schädel öffnen zu müssen.1]


1 Ein richtig erkannter Punkt ist die Handlungsblockade, die durch emotionale Provokation aufgebrochen werden muss. In diesem Sinne arbeitet Frau Dr. Eleonore Höfner vom Deutschen Institut für Provokative Therapie in München. Kontraproduktive Denk- und Verhaltensweisen sind nicht durch kognitive Belehrung, sondern nur durch eine über den Humor rückgekoppelte Selbstsicht und provokative Übersteuerung der Blockaden als Normalität aufzubrechen. Das Ziel ist die innere Freiheit, die nicht mit Disziplinlosigkeit verwechselt werden soll.

[...]

3 Volker Grassmuck untersucht in „Osu, ugoku, ureshii. Elektronische Spiele in Japan. In: Stanca Scholz-Cionca (Hrsg.): Japan. Reich der Spiele. Iudicum-Verlag München 1998 die mentale Vorbereitung auf elektronische Banktransaktionen und Teleshopping. Durch Animismus ergebe sich ein Durchstieg zur Animation, wo der Mensch lernt, Artefakte und Avatare virtuell und real zu denken, daher haben fiktive Game-Figuren einen höheren Wert als menschliche Idole. Die fiktiven Figuren erhalten als interaktive Gestell eine Geschichte und werden mit Persönlichkeit und emotionalen Interface ausgestattet. Die virtuelle Welt gestattet es dem Individuum, Bewährungs- und Entscheidungssituationen zu durchleben, die im realen Raum nie wirklich werden würden. Cyberspace wird so ein Therapiefeld für Rollen und Persönlichkeitsentwürfe. Eine grundsätzliche Auseinandersetzung finden wir bei Pirker a.a.O.

1 Vgl. dazu Gerhard Roth u. Helmut Schwegler: Das Geist-Gehirn-Problem aus der Sicht der Hirnforschung und eines nicht-reduktionistischen Physikalismus. In: Ethik und Sozialwiss. Streitforum für Erwägungskultur. EuS 6 (1995) Heft 1, S. 69-156. “Keine einzelne Nervenzelle und auch kein lokales neuronales Netzwerk kann einen komplexen Wahrnehmungsinhalt in all seinen Aspekten repräsentieren. Vielmehr wird ein wahrgenommener Sachverhalt in eine Vielzahl von Aspekten zerlegt, die zum einen mit den Details und zum anderen mit der Bedeutung des Wahrgenommenen zu tun haben.” S.a. Peter Gold u. Andreas Engel (Hrsg.): Der Mensch in der Perspektive der Kognitionswissenschaften. Suhrkamp Taschenbuch 1998.

[Seite 354]

Die impliziten Bestände und Erfahrungen der Individuen werden nun selbst als ein verwertbares Vermögen im doppelten Sinne angesehen und daher ein Produktivitätsfaktor, der wegen der psychischen Sensibilität des Zugangs zu diesen biologisch-psychisch gebundenen Fähigkeiten eines speziellen Managements bedarf, daher die Beschwörung von Führungsattributen wie Anerkennung, Begeisterung, Motivation u.a.105


105 Ein richtig erkannter Punkt Ist die Handlungsblockade, die durch emotionale Provokation aufgebrochen werden muß. In diesem Sinne arbeitet Frau Dr. Eleonore Höfner vom Deutschen Institut für Provokative Therapie in München. Kontraproduktive Denk- und Verhaltensweisen sind nicht durch kognitive Belehrung, sondern nur durch eine über den Humor rückgekoppelte Selbstsicht und provokative Übersteuerung der Blockaden als Normalität aufzubrechen Das Ziel ist die innere Freiheit, die nicht mit Disziplinlosigkeit verwechselt werden soll.

[Seite 355]

Unzweifelhaft erhält das Wissen als allgemeine Fassung von Intelligibilität und Know-how durch die Digitalisierung von Datenbeständen und Analysetechniken eine neue Qualität, die zu neuen Erkenntnissen führen, die vorher nicht möglich waren, so im medizinischen Bereich und in der Astronomie respektive Physik und Chemie; aber damit nicht genug, das Handling, die Simulation, der Zugang und die Präsentation des Wissens als Anwendungsrohstoff greifen tief in die physiologischen und kognitiven Prozesse des Gehirns ein, da sich Denkmodi einbürgern, die mit der kulturell geprägten analogen Arbeitsweise des Gehirns und der Sinneswahrnehmung nicht übereinstimmen.106 Hintergrund dieser Entwicklung ist die Abtrennung der Hirnforschung von der Philosophie um die Jahrhundertwende und der Anspruch der Psychologie, für die Analyse kognitiver Prozesse zuständig zu sein. Die Physiologie und Neurobiologie hielt den Zugang zur Ebene der komplexen Wahrnehmung, des Bewußtsein oder Denkens für nicht lösbar, bis bildgebende Verfahren [Positronen-Emissions-Tomographie] die Lage grundlegend änderten, weil nun Einblicke gelangen, ohne den Schädel öffnen zu müssen.107


106 Volker Grassmuck untersucht in „Osu, ugoku, ureshii. Elektronische Spiele in Japan. In: Stanca Scholz-Cionca (Hrsg ): Japan. Reich der Spiele. Iudicum-Verlag München 1998 die mentale Vorbereitung auf elektronische Banktransaktionen und Teleshopping. Durch Animismus ergebe sich ein Durchstieg zur Animation, wo der Mensch lernt, Artefakte und Avatare virtuell und real zu denken, daher haben fiktive Game-Figuren einen höheren Wert als menschliche Idole. Die fiktiven Figuren erhalten als interaktive Gestell eine Geschichte und werden mit Persönlichkeit und emotionalen Interface ausgestattet. Die virtuelle Welt gestattet es dem Individuum, Bewährungs- und Entscheidungssituationen zu durchleben, die im realen Raum nie wirklich werden würden. Cyberspace wird so ein Therapiefeld für Rollen und Persönlichkeitsentwürfe. Eine grundsätzliche Auseinandersetzung finden wir bei Pirker a.a.O.

107 Vgl. dazu Gerhard Roth u. Helmut Schwegler: Das Geist-Gehirn-Problem aus der Sicht der Hirnforschung und eines nicht-reduktionistischen Physikalismus In: Ethik und Sozialwissenschaften. Streiforum [sic] für Erwägungskultur. EuS 6 (1995) Heft 1, S. 69-156. "Keine einzelne Nervenzelle und auch kein lokales neuronales Netzwerk kann einen komplexen Wahrnehmenungsinhalt [sic] in all seinen Aspekten repräsentieren. Vielmehr wird ein wahrgenommener Sachverhalt in eine Vielzahl von Aspekten zerlegt, die zum einen mit den Details und zum anderen mit der Bedeutung des Wahrgenommenen zu tun haben.”

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[59.] Jwe/Fragment 196 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-05 20:04:44 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 196, Zeilen: 1, 18-20, 101-108
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 349, 355, Zeilen: 349: 12 ff.; 355: 11 ff.
[Die Physiologie und Neurobiologie hielten den Zugang zur Ebene der komplexen Wahrnehmung, des Bewusstsein oder Denkens für nicht lösbar, bis bildgebende Verfahren [Positronen-Emissions-Tomographie und Magnetresonanz] die Lage grundlegend änderten, weil nun Einblicke in die Neu]rophysiologie gelangen, ohne den Schädel öffnen zu müssen.1 [...]

Der Begriff Wissensgesellschaft4 speist sich; [sic] wie bereits gesagt, aus der Vorstellung, dass innerhalb des Hervorbringungsprozesses von Gütern und Diensten das Wissen eine größere Bedeutung habe als die Faktoren Arbeit, Kapital, Na[tur und Organisation, was die naheliegende Frage aufwirft, welche Professionen an der Wissensproduktion beteiligt sind.1]


1 Vgl. dazu Gerhard Roth u. Helmut Schwegler: Das Geist-Gehirn-Problem aus der Sicht der Hirnforschung und eines nicht-reduktionistischen Physikalismus. In: Ethik und Sozialwiss. Streitforum für Erwägungskultur. EuS 6 (1995) Heft 1, S. 69-156. “Keine einzelne Nervenzelle und auch kein lokales neuronales Netzwerk kann einen komplexen Wahrnehmungsinhalt in all seinen Aspekten repräsentieren. Vielmehr wird ein wahrgenommener Sachverhalt in eine Vielzahl von Aspekten zerlegt, die zum einen mit den Details und zum anderen mit der Bedeutung des Wahrgenommenen zu tun haben.” S.a. Peter Gold u. Andreas Engel (Hrsg.): Der Mensch in der Perspektive der Kognitionswissenschaften. Suhrkamp Taschenbuch 1998.

[...]

4 Vgl. dazu auch Jeanette Hofmann: Digitale Unterwanderungen. Der Wandel im Innern des Wissens. Aus Politik und Zeitgeschichte, B 36/2001, S. 3-6. Nico Stehr: Moderne Wissensgesellschaften. Ebenda, S. 7-14. Uwe H. Bittlingmayer: „Spätkapitalismus“ oder „Wissensgesellschaft“?, Ebenda, S. 15-23. Paul B. Baltes: Das Zeitalter des permanenten unfertigen Menschen: Lebenslanges Lernen nonstop?, Ebenda, S. 24-32. Detlef Josczek: Bildun – kein Megathema. Ein Zwischenruf. Ebenda, S. 33-38.


1 „Vollzieht sich in Sachen Information und Wissen ein Paradigmenwechsel? Er vollzieht sich wohl tatsächlich, insofern die Wissensgesellschaft, auch wenn sie noch unter dem Schleier von Unkenntnis, Unverstand und Mutlosigkeit liegt, nicht nur eine neue Form der Wirtschaftsgesellschaft – in ihrer bisherigen Form als Arbeitsgesellschaft – sondern auch eine neue Kulturform der Gesellschaft ist.” Jürgen Mittelstraß, a.a.O., Universitas, Nr. 650, August 2000, S. 737.

[Seite 355]

Die Physiologie und Neurobiologie hielt den Zugang zur Ebene der komplexen Wahrnehmung, des Bewußtsein oder Denkens für nicht lösbar, bis bildgebende Verfahren [Positronen-Emissions-Tomographie] die Lage grundlegend änderten, weil nun Einblicke gelangen, ohne den Schädel öffnen zu müssen.107


107 Vgl. dazu Gerhard Roth u. Helmut Schwegler: Das Geist-Gehirn-Problem aus der Sicht der Hirnforschung und eines nicht-reduktionistischen Physikalismus In: Ethik und Sozialwissenschaften. Streiforum [sic] für Erwägungskultur. EuS 6 (1995) Heft 1, S. 69-156. "Keine einzelne Nervenzelle und auch kein lokales neuronales Netzwerk kann einen komplexen Wahrnehmenungsinhalt [sic] in all seinen Aspekten repräsentieren. Vielmehr wird ein wahrgenommener Sachverhalt in eine Vielzahl von Aspekten zerlegt, die zum einen mit den Details und zum anderen mit der Bedeutung des Wahrgenommenen zu tun haben.”

[Seite 349]

Der Begriff Wissensgesellschaft speist sich aus der Vorstellung, dass innerhalb des Hervorbringungsprozesses von Gütern und Diensten das Wissen eine grössere Bedeutung habe als die Faktoren Arbeit, Kapital, Natur und Organisation, was die naheliegende Frage aufwirft, welche Professionen an der Wissensproduktion beteiligt sind.91


91 "Vollzieht sich in Sachen Information und Wissen ein Paradigmenwechsel? Er vollzieht sich wohl tatsächlich, insofern die Wissensgesellschaft, auch wenn sie noch unter dem Schleier von Unkenntnis, Unverstand und Mutlosigkeit liegt, nicht nur eine neue Form der Wirtschaftsgesellschaft - in ihrer bisherigen Form als Arbeitsgesellschaft - sondern auch eine neue Kulturform der Gesellschaft ist.” Ebenda, S. 737.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[60.] Jwe/Fragment 197 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-05 20:15:54 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 197, Zeilen: 1-5, 6-14, 19-26, 101-121
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 349, 350, Zeilen: 349: 12 ff.; 350: 1 ff.
[Der Begriff Wissensgesellschaft4 speist sich; [sic] wie bereits gesagt, aus der Vorstellung, dass innerhalb des Hervorbringungsprozesses von Gütern und Diensten das Wissen eine größere Bedeutung habe als die Faktoren Arbeit, Kapital, Na-]tur und Organisation, was die naheliegende Frage aufwirft, welche Professionen an der Wissensproduktion beteiligt sind.1 Es wird nicht ohne weiteres klar, was unter „Wissen“2 als Produktionsfaktor zu verstehen ist, da Wissen als ein Charakteristikum der menschlichen Evolution gilt und dieses im Laufe der Geschichte sehr unterschiedlich definiert und entsprechend mit diesem umgegangen wurde. [...] Handelt es sich um einen qualitativen oder einen quantitativen Vorgang, wenn von einer „Wissensexplosion” gesprochen wird, benötigen wir Kenntnisse über die Wissenschaftliche Revolution [Das Dreigestirn: BACON, Wissen ist Macht, DESCARTES und LOCKE], die der Agrarischen und Industriellen Revolution vorausging, wenn wir die gegenwärtige Entwicklung abschätzen wollen, die dahin tendieren soll, materielle Ressourcen in der Wertschöpfung durch Anwendung von Intelligenz und Kreativität zu ersetzen? Welche Beziehungen bestehen zwischen Wissenschaft, Ausbildung, Kenntnissen und Organisationen, wenn von Wissen die Rede ist?3 [...]

Wir haben eine wichtige Abgrenzung zwischen Wissen und Bildung zu beachten, weil der Bildungsbegriff die wichtige intentionale Erfassung des Gewussten beinhaltet. Am Anfang des Wissens steht immer der Mensch und kein Roboter. Wissen ist daher zunächst nur prozessual mit Bildung identisch, so dass der Begriff der Wissensgesellschaft immer noch die Frage nach dem Substrat der Bildung offen lässt. Die Inhalte, die mit Bildung assoziiert werden, sind in der Phase der Wissensexplikation entlastend, weil sie ihre Intentionen wie eine Droge wirken lassen und sie vermutlich die Spiegelneuronen ansprechen.


4 Vgl. dazu auch Jeanette Hofmann: Digitale Unterwanderungen. Der Wandel im Innern des Wissens. Aus Politik und Zeitgeschichte, B 36/2001, S. 3-6. Nico Stehr: Moderne Wissensgesellschaften. Ebenda, S. 7-14. Uwe H. Bittlingmayer: „Spätkapitalismus“ oder „Wissensgesellschaft“?, Ebenda, S. 15-23. Paul B. Baltes: Das Zeitalter des permanenten unfertigen Menschen: Lebenslanges Lernen nonstop?, Ebenda, S. 24-32. Detlef Josczek: Bildung – kein Megathema. Ein Zwischenruf. Ebenda, S. 33-38.


1 „Vollzieht sich in Sachen Information und Wissen ein Paradigmenwechsel? Er vollzieht sich wohl tatsächlich, insofern die Wissensgesellschaft, auch wenn sie noch unter dem Schleier von Unkenntnis, Unverstand und Mutlosigkeit liegt, nicht nur eine neue Form der Wirtschaftsgesellschaft – in ihrer bisherigen Form als Arbeitsgesellschaft – sondern auch eine neue Kulturform der Gesellschaft ist.” Jürgen Mittelstraß, a.a.O., Universitas, Nr. 650, August 2000, S. 737.

2 Wir finden bei Gilbert Probst, Steffen Raub u. Kai Romhardt in „Wissen managen. Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen. FAZ/Gabler Wiesbaden. 2. Aufl. 1998, S. 22 und 33/34 zu akzeptierende Schemata zur Wissensgesellschaft und zum Wissen, die von einer Expansion, Fragmentierung und Globalisierung sowie von wissensintensiven Produkten und Diensten sowie einer schnellen Alterung des eigenen Wissens ausgehen. Wissen entsteht durch die Vernetzung von Zeichen über eine Syntaxt [sic] zu Kontexten oder der Transformation von Zeichen in Daten und diese zu Informationen, die über den Kontext Wissen kreieren.

3 Reinhard Ueberhorst verweist angesichts des totalen Zugriffs der wissenschaftlichen Beratung der Politik auf die Gestaltung der Gesellschaft auf notwendiges „Folgeabschätzungswissen über die Technik, die Medien, die Gesetze und die Ethik”: In: Universitas, Zeitschrift für interdisziplinäre Wissenschaft, Nr. 640 von Oktober 1999.

[Seite 349]

Der Begriff Wissensgesellschaft speist sich aus der Vorstellung, dass innerhalb des Hervorbringungsprozesses von Gütern und Diensten das Wissen eine grössere Bedeutung habe als die Faktoren Arbeit, Kapital, Natur und Organisation, was die naheliegende Frage aufwirft, welche Professionen an der Wissensproduktion beteiligt sind.91 Es wird nicht ohne weiteres klar, was unter „Wissen“92 als Produktionsfaktor zu verstehen ist, da Wissen als ein Charakteristikum der menschlichen Evolution gilt und dieses im Laufe der Geschichte sehr unterschiedlich definiert und entsprechend mit diesem umgegangen wurde. Handelt es sich um einen qualitativen oder einen quantitativen Vorgang, wenn von einer „Wissensexplosion” gesprochen wird, benötigen wir Kenntnisse über die Wissenschaftliche Revolution [Wissen ist Macht, Bacon], die der Agrarischen und Industriellen Revolution vorausging, wenn wir die gegenwärtige Entwicklung abschätzen wollen, die dahin tendieren soll, materielle Ressourcen in der Wertschöpfung durch Anwendung von Intelligenz und Kreativität zu ersetzen? Welche


90 Jürgen Mittelstraß: Leonardo-Welt. Über Wissenschaft, Forschung und Verantwortung. Suhrkamp Verlag Frankfurt/Main 1992, insbesondere S. 221-244. Ders.: Alle Veränderung beginnt im Kopf. Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft. Universitas, 650 August 2000, S. 730, 736.

91 "Vollzieht sich in Sachen Information und Wissen ein Paradigmenwechsel? Er vollzieht sich wohl tatsächlich, insofern die Wissensgesellschaft, auch wenn sie noch unter dem Schleier von Unkenntnis, Unverstand und Mutlosigkeit liegt, nicht nur eine neue Form der Wirtschaftsgesellschaft - in ihrer bisherigen Form als Arbeitsgesellschaft - sondern auch eine neue Kulturform der Gesellschaft ist.” Ebenda, S. 737.

92 Wir finden bei Gilbert Probst, Steffen Raub u. Kai Romhardt in “Wissen managen. Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen. FAZ/Gabler Wiesbaden. 2. Aufl. 1998, S. 22 und 33/34 zu akzeptierende Schemata zur Wissensgesellschaft und zum Wissen, die von einer Expansion, Fragmentierung und Globalisierung sowie von wissensintensiven Produkten und Diensten sowie einer schnellen Alterung des eigenen Wissens ausgehen. Wissen entsteht durch die Vernetzung von Zeichen über eine Syntaxt [sic] zu Kontexten oder der Transformation von Zeichen in Daten und diese zu Informationen, die über den Kontext Wissen kreieren.

[Seite 350]

Beziehungen bestehen zwischen Wissenschaft, Ausbildung, Kenntnissen und Organisationen, wenn von Wissen die Rede ist?93 Wir haben eine wichtige Abgrenzung zwischen Wissen und Bildung zu beachten, weil der Bildungsbegriff die wichtige intentionale Erfassung des Gewussten beinhaltet, am Anfang des Wissens steht immer der Mensch und kein Roboter, Wissen ist daher zunächst nicht mit Bildung identisch, so dass der Begriff der Wissensgesellschaft immer noch die Frage nach der Bildung offen lässt. Die Inhalte, die mit Bildung assoziiert werden, sind in der Phase der Wissensexplikation entlastend, weil sie ihre Intentionen wie eine Droge wirken lassen.


93 Reinhard Ueberhorst verweist angesichts des totalen Zugriffs der wissenschaftlichen Beratung der Politik auf die Gestaltung der Gesellschaft auf notwendiges "Folgeabschätzungswissen über die Technik, die Medien, die Gesetze und die Ethik": In: Universitas, Zeitschrift für interdisziplinäre Wissenschaft, Nr. 640 von Oktober 1999.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[61.] Jwe/Fragment 198 03 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-29 16:05:29 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 198, Zeilen: 3-8, 15-18, 101-108
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 350, Zeilen: 9 ff.
Überlastete Manager lesen so PLATO im Original oder befassen sich mit philosophischen Fragen, die die erdrückenden Probleme angesichts unserer kulturellen Herkunft klein erscheinen lassen. Daher sind Märchen, Mythen, Sagen und klassische Texte wichtige Formatoren für Visionen und Kreativität, deren „Bildungs“kraft durch die neuen Medien wegen der emotionalen Folgen nicht ersetzt werden kann.1 [...] Führungskräfte sollen eine Geschichte erzählen können, sie müssen dann aber einen Sensus für das Eintauchen in Tiefendimensionen der Kultur haben, die unbewusste Strukturen im Gehirn freizusetzen scheinen.

1 Neil Postman erörterte in seinem Buch „Die zweite Aufklärung. Vom 18. ins 21. Jahrhundert”, Berlin Verlag Berlin 1999 die Kontextgebundenheit des Wissens. S. 105 – 146. „Information”/“Erzählungen”. So war bis zur Erfindung der Telegraphie und Photographie die Informationsübermittlung immer kontextgebunden, es kam dann zur Atomisierung der Nachricht als Information, die nun im Übermaß vorhanden, nur selektiv einen Sinn erhält, wenn Wissenssysteme zur Anwendung kommen, die vorher selbstverständlich waren.

Überlastete Manager lesen so Plato im Original oder befassen sich mit philosophischen Fragen, die die erdrückenden Probleme angesichts unserer Herkunft klein erscheinen lassen. Daher sind Märchen, Mythen, Sagen und klassische Texte wichtige Formatoren für Visionen und Kreativität, deren „Bildungs“kraft durch die neuen Medien wegen der emotionalen Folgen nicht ersetzt werden kann.94 Führungskräfte sollen eine Geschichte erzählen können, sie müssen dann aber einen Sensus für das Eintauchen in Tiefendimensionen der Kultur haben, die unbewusste Strukturen im Gehirn freizusetzen scheinen.

94 Neil Postman erörterte in seinem Buch “Die zweite Aufklärung. Vom 18. ins 21. Jahrhundert", Berlin Verlag Berlin 1999 die Kontextgebundenheit des Wissens. S. 105 – 146. “Information"/"Erzählungen". So war bis zur Erfindung der Telegraphie und Photographie die Informationsübermittlung Immer kontextgebunden, es kam dann zur Atomisierung der Nachricht als Information, die nun im Übermaß vorhanden, nur selektiv einen Sinn erhält, wenn Wissenssysteme zur Anwendung kommen, die vorher selbstverständlich waren.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[62.] Jwe/Fragment 206 08 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:35:07 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 206, Zeilen: 8-11, 101-105
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 32, Zeilen: 4 ff.
Unternehmen als Institutionen sind komplexe soziale Erfindungen und die Demokratien müssen ein Interesse daran haben, Arbeitslosigkeit und Armut zu verhindern, um eine Zerstörung der politischen Institutionen zu vermeiden.

[2 Gerhard Göhler: Wie verändern sich Institutionen. In: Ders. (Hrsg.): Institu-]tionenwandel. Leviathan [= Sonderheft 16/1996], S. 28, 29. Dieses Sonderheft enthält alle wesentlichen Erwägungen zum Problem von Institutionen. Nach Max Weber findet die charismatische Führung da ein Ende, wenn sie durch Institutionen aufgesogen ist, da in ihnen der Sachverstand zum Ausdruck komme.

Es war auf dem Berliner Forum der Herrhausen-Gesellschaft „Der Kapitalismus im 21. Jahrhundert“ irritierend, als der Nobelpreisträger für Wirtschaft [1998] Amartya Sen über das allgemeine Lob der anderen [„Schwache müssen sich verändern, oder sie gehen unter“ DB/Ch-Chef Eaton] darauf hinwies, dass in Demokratien ein Interesse daran bestehen müsse, Arbeitslosigkeit und Armut zu verhindern, um eine Zerstörung der Institutionen zu vermeiden.
«Soziale Institutionen sind relativ auf Dauer eingestellte, durch Internalisierung verfestigte Verhaltensmuster und Sinngebilde mit regulierender und orientierender Funktion.
Politische Institutionen sind Regelsysteme der Herstellung und Durchführung verbindlicher, gesamtgesellschaftlich relevanter Entscheidungen und Instanzen der symbolischen Darstellung von Orientierungsleistungen einer Gesellschaft.»90

90 Gerhard Göhler: Wie verändern sich Institutionen. In: Ders. (Hrsg.): Institutionenwandel. Leviathan [= Sonderheft 16/1996], S. 28, 29. Dieses Sonderheft enthält alle wesentlichen Erwägungen zum Problem von Institutionen. Nach Max weber [sic] findet die charismatische Führung da ein Ende, wenn sie durch Institutionen aufgesogen ist, da in ihnen der Sachverstand zum Ausdruck komme. In diesem Zusammenhang ist der vermutete Generationenkonflikt über visionäre und sachbezogene Führung interessant, da anzunehmen ist, dass Leadership einer eigenen Logik der Umsetzung über harte Fakten zu folgen hat.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Das ausgewiesene Zitat ("Soziale Institutionen sind relativ [...]") findet man bei Jwe auf der Vorseite (S. 205).

Sichter
(Klgn) Schumann


[63.] Jwe/Fragment 224 18 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-08 13:13:11 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 224, Zeilen: 18-38
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 132-133, Zeilen: 132:19-22 - 133:1ff.
Eine entsprechende Konditionierung ist nur möglich, wenn permanent neue Bilder eingeführt werden. „Erst wenn neue Bilder Einfluss gewinnen, können wir neue Fakten wahrnehmen.“ Das erfordere ein Ausblenden aus der täglichen Arbeit, was eine mentale Bereitschaft dazu voraussetze. Die Wahrnehmung sei abhängig von den plazierten neuen Bildern.2 ARTHUR KOESTLER sagte in seinem Werk “Der göttliche Funke” dazu wegweisend:
„Weiter oben [S. 149ff.] haben wir bereits gesehen, dass das «Denken in Bildern» die Manifestationen des Unbewussten nicht nur im Traum und in Halluzinationen beherrscht, sondern auch im schöpferischen Denken der Wissenschaftler. In der Tat hat sich gezeigt, dass die Mehrzahl der Mathematiker und Physiker «Visionäre» im ureigentlichen Sinn des Wortes sind: sie denken in Bildern, nicht in Begriffen.“

Es ist darauf hinzuweisen, dass das bildliche Denken dem begrifflichen Denken auch in der kulturellen und biografischen Entwicklung vorausgeht: Die Erzeugung des Bildes ist eine wesentliche Arbeit und Leistung des Gehirns, so die Transformation der Erzählung oder des Textes in Bildern, so die Rolle der Illustration, des Theaters und des Films. Wird eine Parabel als Theater aufgeführt oder ein Text verfilmt, so fällt die Imagination des Textes aus, mit der Bebilderung des Textes ist die Stufe der Kollektivierung erreicht. Das Denkpotential des Buschmannes sind Bildstreifen ohne einen großen grammatikalischen Aufwand, wobei in der Analyse zwischen einer bildhaften und einer bildlichen Denkweise unterschieden [werden muß.1]


2 Arthur Koestler: Der göttliche Funke, a.a.O., S. 367.

[Seite 132]

Nach Hans Primas [Zürich], ist eine entsprechende Konditionierung nur möglich, wenn die Führer permanent neue Bilder einführen „Erst wenn neue Bilder Einfluss gewinnen, können wir neue Fakten wahrnehmen.“ Das erfordere ein Ausblenden aus der täglichen Arbeit, was eine mentale Bereitschaft dazu voraussetze.354 Die Wahr-

[Seite 133]

nehmung sei abhängig von den plazierten neuen Bildern.355 Arthur Koestler sagte in seinem Werk “Der göttliche Funke” dazu wegweisend:

„Weiter oben [S. 149ff] haben wir bereits gesehen, dass das «Denken in Bildern» die Manifestationen des Unbewussten nicht nur im Traum und in Halluzinationen beherrscht, sondern auch im schöpferischen Denken der Wissenschaftler. In der Tat hat sich gezeigt, dass die Mehrzahl der Mathematiker und Physiker «Visionäre» im ureigentlichen Sinn des Wortes sind, sie denken in Bildern, nicht in Begriffen“

Es wird weiter darauf hingewiesen, dass das bildliche Denken dem begrifflichen Denken auch in der kulturellen und biografischen Entwicklung vorausgeht: Die Erzeugung des Bildes Ist eine wesentliche Arbeit und Leistung des Gehirns, so die Transformation der Erzählung oder des Textes in Bilder, so die Rolle der Illustration, des Theaters und des Films. Wird eine Parabel als Theater aufgeführt oder ein Text verfilmt, so fällt die Imagination des Textes aus, die Verbilderung hat die Stufe der Kollektivierung erreicht.356 Das Denkpotential des Buschmannes sind Bildstreifen ohne einen grossen grammatikalischen Aufwand, wobei in der Analyse zwischen einer bildhaften und einer bildlichen Denkweise unterschieden werden muß.357


355 Arthur Koestler. Der göttliche Funke, a.a.O., S. 367.

Anmerkungen

Ohne Hinweis auf eine Übernahme. Weitgehend identisch bis hin zur Auswahl des gekennzeichneten Zitats. Ein Verweis auf die eigentliche Quelle fehlt.

Bei Jwe bleibt das Primas-Zitat zwar gekennzeichnet, verliert aber seine Quellenangabe.

Die obskure These zum "Denkpotential des Buschmannes" wird unreflektiert - und unbelegt - abgeschrieben. Die angehängte Fußnote ist wieder identisch (vgl. Jwe/Fragment_225_01.)

Sichter
(Graf Isolan) Schumann


[64.] Jwe/Fragment 225 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-01 19:08:55 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 225, Zeilen: 1-9, 101-111
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 133, 134, Zeilen: 133: 14 ff.; 134: 1 ff.
[Das Denkpotential des Buschmannes sind Bildstreifen ohne einen großen grammatikalischen Aufwand, wobei in der Analyse zwischen einer bildhaften und einer bildlichen Denkweise unterschieden] werden muß.1 Durch die Imagination des Bildes werden die schriftlichen Informationsangebote zu Informationen. Eine Informationsüberfülle verhindert die Entstehung neuer Bilder und damit Imaginationen und Erfindungen. So ergibt sich folgender denkbarer Algorithmus: Wirklichkeit => polyvalente Informationen => Vor-Selektion durch technische Mittel => Kontextüberblendung => Trennung von Information und Intention => Rekombination durch neue Kontextüberlagerung => Gestaltung der Wirklichkeit. Die Realität wird so nach dieser Auffassung durch Bewusstseinsvermittlung erzeugt, die das Bewusstsein in den Mittelpunkt des Neuen stellt.

1 Koestler bringt eine parodierende Gegenüberstellung von bildlich-abstrakter Evolution in der Bibel und der dürren Abstraktion:: „Ich wandte mich und sah, wie es unter der Sonne zugeht, dass zum Laufen nicht hilft schnell zu sein, zum Streit nicht hilft stark zu sein, zur Nahrung nicht hilft geschickt zu sein, zum Reichtum nicht hilft klug zu sein; dass einer angenehm sei, dazu hilft nicht, dass er ein Ding wohl kann; sondern alles liegt an Zeit und Glück“ (Salomon 9, 11). In Prosa nach Orwell: „Die objektive Betrachtung zeitgenössischer Phänomene zwingt zu der Schlussfolgerung, dass Erfolg oder Misserfolg bei konkurrierenden Tätigkeiten nicht dahin tendieren, mit angeborenen Fähigkeiten in Einklang stehen, sondern dass das Element des Nicht-Voraussagbaren immer eine erhebliche Rolle spielt.“, a.a.O., S. 359.

[Seite 133]

Das Denkpotential des Buschmannes sind Bildstreifen ohne einen grossen grammatikalischen Aufwand, wobei in der Analyse zwischen einer bildhaften und einer bildlichen Denkweise unterschieden werden muß.357 Durch Imagination werden die Informationsangebote zu Informationen.

"Das Bombardement von Informationen verhindert neue Bilder. Und durch den Verlust der kollektiven Bilder werden die einzelnen Informationen und Fakten immer disfunktionaler und kontraproduktiver. ... Es sind Erfindungen, Imaginationen, es sind Mind-Entwürfe für die Zukunft. Natürlich ist das in erster Linie die Aufgabe des Top-Managements."358

So ergebe sich ein Algorithmus: Wirklichkeit => polyvalente Informationen => Vor-Selektion durch technische Mittel => Kontextüberblendung => Trennung von Information und Intention => Rekombination durch neue Kontextüberlagerung => Gestaltung


357 Koestler bringt eine parodierende Gegenüberstellung von bildlich-abstrakter Evolution in der Bibel und der dürren Abstraktion:: «Ich wandte mich und sah, wie es unter der Sonne zugeht, dass zum Laufen nicht hilft schnell zu sein, zum Streit nicht hilft stark zu sein, zur Nahrung nicht hilft geschickt zu sein, zum Reichtum nicht hilft klug zu sein: dass einer angenehm sei, dazu hilft nicht, dass er ein Ding wohl kann; sondern alles liegt an Zeit und Glück» (Salomon 9, 11). In Prosa nach Orwell: «Die objektive Betrachtung zeitgenössischer Phänomene zwingt zu der Schlussfolgerung, dass Erfolg oder Misserfolg bei konkurrierenden Tätigkeiten nicht dahin tendieren, mit angeborenen Fähigkeiten in Einklang stehen, sondern dass das Element des Nicht-Voraussagbaren immer eine erhebliche Rolle spielt », a.a.O., S. 359.

358 Gerken, a.a.O., S. 44.

[Seite 134]

der Wirklichkeit. Die Realität des Unternehmens wird nach dieser Auffassung durch Bewusstseinsvermittlung erzeugt, die das Bewusstsein in den Mittelpunkt der neuen Führung stellt.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[65.] Jwe/Fragment 226 03 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-08 12:24:13 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 226, Zeilen: 3-14, 15-18, 101-129
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 15-16, Zeilen: 15:24-25.108-114; 16:1-14.101-121
[§3 Bewegungselemente der Neuerungen

1. Erfindungsprozesse als Imagination]

Die Wirklichkeit der Moderne1 ist das Ergebnis der Synthese eines sich kumulierenden Wissens, das in einem Jahrhundert der Experimente, aber auch Katastrophen, unter dem Begriff „Technologie” als überaus identitätsstiftend angesehen werden muss. Die Technischen Hochschulen und nicht die Universitäten warfen die Frage nach dem Sinn des Technischen auf.2 Die Technikphilosophie als eine wichtige Bedingung der Kontextformierung war eine Domäne des deutsch-russischen Raumes, so die Frage nach den kulturellen Bedingungen von Erfindungen [PETER K. ENGELMEYER (1855-1941).3 Die Frage nach dem Schöpfertum war eine zentrale Frage der Technik-Philosophie der Weltausstellungen der Jahrhundertwende, wobei die Psychologie des Erfindens einen gewissen Raum einnahm, so dass die Bedingungen für Erfindungen insbesondere in technischen Zeitschriften behandelt wurden.4 [Es kommt also auf Übertragungsmechanismen an.] Das Erfinden war durch die gesellschaftspolitische Einbindung kein Gegenstand reiner theoretischer Überlegungen mehr, sondern in den philosophischen Raum rückverwiesen. Es entstand so auch ein Bewusstsein über die Bedeutung von Prognosewissen und Wissen über Erfindungsalgorithmen und deren psychi-[sche Konditionierungen.1]


1 Prägend für dieses Jahrhundert war die Wiener Moderne, weil hier in der KuK-Monarchie die herangereiften Problemlagen der Europäischen Moderne in ihren Repräsentanten der Philosophie, Nationalökonomie, Musik, Literatur, des Rechtsdenkens, der Sprachphilosophie und Positivismus zum Ausdruck kommen. Vgl. dazu Jacques Le Rieder: Das Ende der Illusion. Die Wiener Moderne und die Krisen der Identität. Wien 1990. – Jürgen Nautz u. Richard Vahrenkamp (Hrsg.): Die Wiener Jahrhundertwende. Einflüsse, Umwelt, Wirkungen. Böhlau Verlag Wien-Köln-Graz 1993.

2 Vgl. dazu Günter Ropohl: Technologische Aufklärung. Beiträge zur Technikphilosophie. [StW 971] Suhrkamp-Verlag Frankfurt/Main 1999.

3 Vgl. dazu Vitalij Gorokhov: Der Russische Ingenieur und Technikphilosoph Peter Klimentjewitsch Engelmeyer [П. К. ЕНГЕЛЬМЕЙЕР], Ms Moskau 1989, Ders.: Technological Enlightenment in Russia in the 19th and Early 20th Century. Ms Moskau 1989. Diese Tradition ordnet sich ein in die Technologiepolitik von Peter d.G., der 1700 eine Ingenieurschule und ein Jahr später die Schule für mathematische Navigation gründete. Hervorzuheben ist auch die russische Automatentheorie um die vorletzte Jahrhundertwende und die Qualität der russischen Ingenieurausbildung. Hinweise auch bei Ludwig Bress: Kybernetik und dialektischer Materialismus. In: deutsche Studien, Heft 14 (1966), S. 166f.

4 Zu den Weltausstellungen: Winfried Kretschmer: Geschichte der Weltausstellungen. Campus-Verlag Frankfurt a.M. 2000. Die Tradition der Technik-Philosophie wird heute von Lehrstühlen an Technischen Universitäten und vom Verband Deutscher Ingenieure wahrgenommen. Für Mitte 2000 wurde eine Technikphilosophie angekündigt: Thomas Zoglauer (Hrsg.): Technikphilosophie [= Alber Texte Philosophie, Bd. 15], Freiburg i.Br. 2000. Es werden erfasst: Aristoteles, Hugo von St. Viktor, Francis Bacon, Ernst Kapp, Ortega Y Gasset, Arnold Gehlen, Friedrich Dessauer, Martin Heidegger, Mario Bunge, Hans Lenk, Günter Ropohl, Ulrich Beck.

[1 Die Technik-Philosophie wurde als die höchste Form des Selbstbewusstseins eines Ingenieurs angesehen, so Ernst Kapp 1877 in den „Grundlinien der Philosophie der Technik”.]

[Seite 15]

Die Wirklichkeit der Moderne43 ist das Ergebnis der Synthese eines sich kumulierenden Wissens, das in einem Jahrhundert der Experimente, aber auch Katastrophen,


43 Prägend für dieses Jahrhundert war die Wiener Moderne, weil hier in der KuK-Monarchie die herangereiften Problemlagen der Europäischen Moderne in ihren Repräsentanten der Philosophie, Nationalökonomie, Musik, Literatur, des Rechtsdenkens, der Sprachphilosophie und Positivismus zum Ausdruck kommen. Vgl. dazu Jacques Le Rieder: Das Ende der Illusion. Die Wiener Moderne und die Krisen der Identität. Wien 1990. – Jürgen Nautz u. Richard Vahrenkamp (Hrsg.): Die Wiener Jahrhundertwende. Einflüsse, Umwelt, Wirkungen. Böhlau Verlag Wien-Köln-Graz 1993.

[Seite 16]

unter dem Begriff „Technologie” als überaus identitätsstiftend angesehen werden muss. Die Technischen Hochschulen und nicht die Universitäten warfen die Frage nach dem Sinn des Technischen auf.44 Die Technikphilosophie als eine wichtige Bedingung der Kontextformierung war eine Domäne des deutsch-russischen Raumes, so die Frage nach den kulturellen Bedingungen von Erfindungen [Peter K. Engelmeyer (1855-1941).45 Die Frage nach dem Schöpfertum war eine zentrale Frage der Technik-Philosophie der Weltausstellungen der Jahrhundertwende, wobei die Psychologie des Erfindens einen gewissen Raum einnahm, so daß die Bedingungen für Erfindungen insbesondere in technischen Zeitschriften behandelt wurden.46

Das Erfinden war durch die gesellschaftspolitische Einbindung kein Gegenstand reiner theoretischer Überlegungen mehr, sondern in den philosophischen Raum rückverwiesen.47 Es entstand so auch ein Bewusstsein über die Bedeutung von Prognosewissen und Wissen über Erfindungsalgorithmen und deren psychische Konditionierungen.


44 Vgl. dazu Günter Ropohl: Technologische Aufklärung. Beiträge zur Technikphilosophie. [StW 971] Suhrkamp-Verlag Frankfurt/Main 1999.

45 Vgl. dazu Vitalij Gorokhov: Der Russische Ingenieur und Technikphilosoph Peter Klimentjewitsch Engelmeyer [П. К. ЕНГЕЛЬМЕЙЕР], Ms Moskau 1989, Ders.: Technological Enlightenment in Russia in the 19th and Early 20th Century. Ms Moskau 1989. Diese Tradition ordnet sich ein in die Technologiepolitik von Peter d.G., der 1700 eine Ingenieurschule und ein Jahr später die Schule für mathematische Navigation gründete, hervorzuheben ist auch die russische Automatentheorie um die Jahrhundertwende und die Qualität der russischen Ingenieurausbildung. Hinweise auch bei Ludwig Bress: Kybernetik und dialektischer Materialismus. In: deutsche studien, Heft 14 (1966)), S. 166f.

46 Zu den Weltausstellungen: Winfried Kretschmer: Geschichte der Weltausstellungen. Campus-Verlag Frankfurt a.M. 2000. Die Tradition der Technik-Philosophie wird heute von Lehrstühlen an Technischen Universitäten und vom Verband Deutscher Ingenieure wahrgenommen. Für Mitte 2000 ist die Herausgabe einer Technikphilosophie angekündigt: Thomas Zoglauer (Hrsg.): Technikphilosophie [= Alber Texte Philosophie, Bd. 15], Freiburg i.Br. 2000. Es werden erfaßt: Aristoteles, Hugo von St. Viktor, Francis Bacon, Ernst Kapp, Ortega Y Gasset, Arnold Gehlen, Friedrich Dessauer, Martin Heidegger, Mario Bunge, Hans Lenk, Günter Ropohl, Ulrich Beck.

47 Die Technik-Philosophie wurde als die höchste Form des Selbstbewußtseins eines Ingenieurs angesehen, so Ernst Kapp 1877 in den "Grundlinien der Philosophie der Technik”.

Anmerkungen

Mit Ausnahme eines einzigen Satzes und der aufgesetzten Überschriften bis in die Fußnoten hinein identisch. Ohne Hinweis auf eine Übernahme, ohne Quellenangabe.

Die in Fußnote 4 erwähnte von Zoglauer herausgegebene "Technikphilosophie" ist im Jahr 2002 erschienen. Jwe, dessen Dissertation 2009 beendet wurde, hätte diese also präszise referenzieren können.

Sichter
(Graf Isolan) Schumann


[66.] Jwe/Fragment 227 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-01 19:22:23 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 227, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 16, 17, Zeilen: 16: 12 ff.; 17: 1 ff.
[Es entstand so auch ein Bewusstsein über die Bedeutung von Prognosewissen und Wissen über Erfindungsalgorithmen und deren psychi]sche Konditionierungen.1 Was heute hinsichtlich der Folgen nicht abzuschätzen ist, bezieht sich nicht nur auf die Technik allein, sondern auch auf die Medien und die Gesetzesproduktion sowie Ethik. Damit wurden alle kulturellen Wirkungen der technischen Zivilisation schließlich nicht mehr als Handlungskunst2 angesehen, sondern als Risiko und Gegenstand der Abschätzung von Folgen, die für die nachfolgenden Generationen unkalkulierbare Tatbestände schüfen.3 Im Vordergrund steht aber immer noch die konstruktive Tätigkeit des Menschen in einem Lebensraum, dem diese sechs Aspekte technologischer Welterschließung im Technikbegriff zugeordnet wird.4 Primär scheint zu sein:

1 Die Technik-Philosophie wurde als die höchste Form des Selbstbewusstseins eines Ingenieurs angesehen, so Ernst Kapp 1877 in den „Grundlinien der Philosophie der Technik”.

2 Engelmeyer unterschied drei Stufen der Abstraktion in der Technik: (1) Technik durch Erfahrung und Weitergabe [= gewerbliche Dimension) [sic]. (2) Die technologische Abstraktion gewinnt eine transzendenten Charakter, es bildet sich eine allgemeine Technologie heraus [technologische Dimension]. (3) Die technische Abstraktion tritt aus dem fachlichen heraus und setzt sich in Beziehung zur Kultur [philosophische Dimension]. Vgl. auch Ders.: Philosophie der Technik, eine neue Forschungsrichtung. In: Prometheus, Nr. 565, 1900, S. 710.

3 Hans Joachim Braczyk: Technologiefolgenabschätzung im globalen Kontext. In: Werner Fricke u. Volker Oetzel (Hrsg.): Zukunft der Industriegesellschaft. Forum Humane Technik-Gestaltung, Heft 16, FESt./VDI Bonn 1996, S. 204-209. Vgl. auch den Schwerpunkt „Folgenabschätzungen” in: Universitas, Nr. 640 von Oktober 1999, S. 977-1017.

4 Technik, Technologie, Technosphäre, Technotop. Naturlos. Journal für Philosophie der blaue Reiter Nr. 9, S. 76. Im Begriff Technik fließen zusammen: das Wissen um die manuelle Geschichtlichkeit, sachkundige Fähigkeit und schöpferische Erfindung. Die Untersuchung von Wirtschaft und Technik hat in Deutschland eine lange Tradition: F. von Gottl-Ottlilienfeld: Wirtschaft und Technik. Tübingen 1923 -- W.G. Waffenschmidt: Technik und Wirtschaft. Jena 1928 -- A. Sartorius von Waltershausen: Wirtschaft und Technik in der Geschichte und als Entwicklung. Jena 1936. -- G. Schnabel: Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert. Bd. 3 (= Erfahrungswissenschaften und Technik), Freiburg 1954 -- F.M. Feldhaus: Die Technik. Ein Lexikon der Vorzeit, der geschichtlichen Zeit und der Naturvölker. München 1970. -- D.S. Landes: Der entfesselte Prometheus. Technologischer Wandel und industrielle Entwicklung in Westeuropa von 1750 bis zur Gegenwart. Köln 1973. -- C.M. Cipolla u. K. Borchardt (Hrsg): Europäische Wirtschaftsgeschichte. 5 Bde, Stuttgart 1976-1980. -- R. Rübbert: Geschichte der Industrialisierung. Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg in unsere Zeit. München 1972 -- W. Fischer: Geschichte der Weltwirtschaft im 20. Jahrhundert (= dtv Wissenschaftliche Reihe, Bd. 1-6, München 1973. -- W. Treue: Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit. Im Zeitalter der Industriellen Revolution 1700 bis 1960. (= Kröners Taschenausgabe Bd. 208), Stuttgart 1962. -- S. Klatt: Zur Theorie der Industrialisierung. (= Die industrielle Entwicklung, Abtl. A, Bd. 1, Köln-Opladen 1959.

[Seite 16]

[...].47 Es entstand so auch ein Bewusstsein über die Bedeutung von Prognosewissen und Wissen über Erfindungsalgorithmen und deren psychische Konditionierungen. Was heute hinsichtlich der Folgen nicht abzuschätzen ist, bezieht sich nicht nur auf die Technik allein, sondern auch auf die Medien und die Gesetzesproduktion sowie Ethik. Damit wurden alle kulturellen Wirkungen der technischen Zivilisation schliesslich nicht mehr als Handlungskunst48 angesehen, sondern als Risiko und Ge-


47 Die Technik-Philosophie wurde als die höchste Form des Selbstbewußtseins eines Ingenieurs angesehen, so Ernst Kapp 1877 in den “Grundlinien der Philosophie der Technik”.

48 Engelmeyer unterschied drei Stufen der Abstraktion in der Technik: (1) Technik durch Erfahrung und Weitergabe [= gewerbliche Dimension) [sic]. (2) Die technologische Abstraktion gewinnt eine transzendenten Charakter, es bildet sich eine allgemeine Technologie heraus [technologische Dimension]. (3) Die technische Abstraktion tritt aus dem fachlichen

[Seite 17]

genstand der Abschätzung von Folgen, die für die nachfolgenden Generationen unkalkulierbare Tatbestände schaffen.49 Im Vordergrund steht aber immer noch die konstruktive Tätigkeit des Menschen in einem Lebensraum, dem diese sechs Aspekte technologischer Welterschließung im Technikbegriff zugeordnet wird.50 Primär scheint zu sein:


heraus und setzt sich in Beziehung zur Kultur [philosophische Dimension]. Vgl. auch Ders.: Philosophie der Technik, eine neue Forschungsrichtung. In: Prometheus, Nr. 565, 1900, S. 710.

49 Hans Joachim Braczyk: Technologiefolgenabschätzung im globalen Kontext. In: Werner Fricke u. Volker Oetzel (Hrsg ): Zukunft der Industriegesellschaft. Forum Humane Technik-Gestaltung, Heft 16, FESt./VDI Bonn 1996, S. 204-209. Vgl. auch den Schwerpunkt "Folgenabschätzungen” in: Universitas, Nr. 640 von Oktober 1999, S. 977-1017.

50 Technik, Technologie, Technosphäre, Technotop. Naturlos. Journal für Philosophie der blaue reiter Nr. 9, S. 76. Im Begriff Technik fließen zusammen: das Wissen um die manuelle Geschichtlichkeit, sachkundige Fähigkeit und schöpferische Erfindung. Die Untersuchung von Wirtschaft und Technik hat in Deutschland eine lange Tradition: F. von Gottl-Ottlilienfeld: Wirtschaft und Technik. Tübingen 1923 -- W.G. Waffenschmidt: Technik und Wirtschaft. Jena 1928 -- A. Sartorius von Waltershausen: Wirtschaft und Technik in der Geschichte und als Entwicklung. Jena 1936. -- G. Schnabel: Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert. Bd. 3 (= Erfahrungswissenschaften und Technik), Freiburg 1954 -- F.M. Feldhaus: Die Technik. Ein Lexikon der Vorzeit, der geschichtlichen Zeit und der Naturvölker. München 1970. -- D.S. Landes: Der entfesselte Prometheus. Technologischer Wandel und industrielle Entwicklung in Westeuropa von 1750 bis zur Gegenwart. Köln 1973. -- C.M. Cipolla u. K. Borchardt (Hrsg): Europäische Wirtschaftsgeschichte. 5 Bde, Stuttgart 1976-1980. -- R. Rübbert: Geschichte der Industrialisierung. Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg in unsere Zeit. München 1972 - W. Fischer: Geschichte der Weltwirtschaft im 20. Jahrhundert (= dtv Wissenschaftliche Reihe, Bd. 1-6, München 1973. -- W. Treue: Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit. Im Zeitalter der Industriellen Revolution 1700 bis 1960. (= Kröners Taschenausgabe Bd. 208), Stuttgart 1962. -- S. Klatt: Zur Theorie der Industrialisierung. (= Die industrielle Entwicklung, Abtl. A, Bd. 1. Köln-Opladen 1959.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[67.] Jwe/Fragment 228 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-18 21:34:23 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Graf Isolan, Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 228, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 9-10, 17-18, Zeilen: 9: letzte Zeile; 10: 1 ff.; 17: 2-5, Tabelle, 6-7; 18: 1 ff., 101 ff.
Tab 5: Aspekte der technologischen Welterschließung im Technikbegriff

Jwe 228 diss

Quelle: Eigene Zusammenstellung

Es ergeben sich so verschiedene Sequenzen von Algorithmen für Technisches Anliegen [Technisches Wollen, Wissen, Können, Handeln, Artefakt und Interaktion], Konstruktive Tätigkeit [Einbildungskraft, Technologie, Fertigkeit, geplantes Handeln, Produktionsmittel & Produkte, Soziotechnisches Handeln] Technisches Be-Wirken [Erfindung, Machbarkeit, Verwirklichung, technische Weltgestaltung, technische Weltausbeutung, soziotechnische Weltgestaltung] Technischer Raum [Vorstellungsraum, Technologischer Raum, Bewegungsraum, Handlungsraum, Wirkungsraum: Technosphäre, Lebensraum: Technotrop]. Was wir als technologische Zivilisation der Moderne bezeichnen, ist de fakto ein kompliziertes Interaktionsfeld des historischen Prozesses von Kompetenz, Kunst und Können.1 Einen hochinteressanten Zusammenhang über die Zusammenschau wissenschaftlicher Erkenntnisse als künstlerische Gestaltungskraft finden wir bei IGNAZ GOLDZIHERS Würdigung des Orientalisten ERNEST RENAN (1850-1921).2

HAUKE BRUNKHORST ist der Meinung, dass sich erst durch das gedruckte Wort ein universalistisches Potential aufgebaut habe.3 Im Mittelalter sollte sich die Erfindung des Buchdrucks 1445 für das sinnstiftende Weltbild als destruktiv erweisen, was vom Vatikan auch in einem Nürnberger Gutachten klar erkannt wurde.4


1 Eine gute Skizze Kurt Magnus: Die Verantwortung der Technik in unserer Zeit. [Zeitfragen-Meinungen-Dokumente = Bayerische Landeszentrale für Politische Bildung, z15] 1984.

2 Vgl. dazu Ignaz Goldziher: Renan als Orientalist. Spur-Verlag Zürich 2000.

3 Hauke Brunkhorst, Die Sprache im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit. [Leviathan, Nr. 2/1999, S. 252f. Dazu auch Michael Cahn: Der Druck des Wissens. Geschichte und Medium der wissenschaftlichen Publikation. Wiesbaden 1991.

4 Das Fünfte Lateran Konzil befasste sich 1215 [sic!] mit dem Wissenstransfer durch den Buchdruck, mit der Bulle Inter sollicitudiens wurde zunächst der Imprimatur für alle Druckwerke eingeführt. Die Einrichtung der Heiligen Römischen und Universalen Inquisition als Sanctum Officium 1542 durch Paul III. war eine neue Form der Kommunkationskontrolle. Paul IV. ließ durch die Kongregation den ersten römischen Index verbotener Bücher von 1559 zusammenstellen, es folgte der tridentinische Index von 1564. Pius V. gründete 1571 die Index-Kongregation, die vier Jahrhunderte bis 1917 funk[tionierte.]

[Seite 9]

Hauke Brunkhorst ist der Meinung, dass sich erst durch

[Seite 10]

das gedruckte Wort ein universalistisches Potential aufgebaut habe.25 Im Mittelalter sollte sich die Erfindung des Buchdrucks 1445 für das sinnstiftende Weltbild als destruktiv erweisen, was vom Vatikan auch in einem Nürnberger Gutachten klar erkannt wurde.26


25 Hauke Brunkhorst, a.a.O., S. 252f. Dazu auch Michael Cahn: Der Druck des Wissens. Geschichte und Medium der wissenschaftlichen Publikation. Wiesbaden 1991.

26 Das Fünfte Lateran Konzil befasste sich 1515 mit dem Wissenstransfer durch den Buchdruck, mit der Bulle Inter sollicitudiens wurde zunächst der Imprimatur für alle Druckwerke eingeführt. Die Einrichtung der Heiligen Römischen und Universalen Inquisition als Sanctum Officium 1542 durch Paul III. war eine neue Form der Kommunkationskontrolle. Paul IV. liess durch die Kongregation den ersten römischen Index verbotener Bücher von 1559 zusammenstellen, es folgte der tridentinische Index von 1564. Pius V. gründete 1571 die Index-Kongregation, die vier Jahrhunderte bis 1917 funktionierte.

[Seite 17]

Im Vordergrund steht aber immer noch die konstruktive Tätigkeit des Menschen in einem Lebensraum, dem diese sechs Aspekte technologischer Welterschließung im Technikbegriff zugeordnet wird.50 Primär scheint zu sein:

Jwe 228 source

Es ergeben sich so verschiedene Sequenzen von Algorithmen für Technisches Anliegen [Technisches Wollen, Wissen, Können, Handeln, Artefakt und Interaktion],

[Seite 18]

Konstruktive Tätigkeit [Einbildungskraft, Technologie, Fertigkeit, geplantes Handeln, Produktionmittel [sic!] & Produkte, Soziotechnisches Handeln] Technisches Be-Wirken [Erfindung, Machbarkeit, Verwirklichung, technische Weltgestaltung, technische Weltausbeutung, soziotechnische Weltgestaltung] Technischer Raum [Vorstellungsraum, Technologischer Raum, Bewegungsraum, Handlungsraum, Wirkungsraum: Technosphäre, Lebensraum: Technotrop], Was wir als technologische Zivilisation der Moderne bezeichnen, ist de fakto ein kompliziertes Interaktionsfeld des historischen Prozesses von Kompetenz, Kunst und Können.51 Einen hochinteressanten Zusammenhang über die Zusammenschau wissenschaftlicher Erkenntnisse als künstlerische Gestaltungskraft finden wir bei Ignaz Goldzihers Würdigung des Orientalisten Ernest Renan (1850-1921).52


51 Eine gute Skizze Kurt Magnus. Die Verantwortung der Technik in unserer Zeit. [Zeitfragen-Meinungen-Dokumente = Bayerische Landeszentrale für Politische Bildung, z15]

52 Vgl. dazu Ignaz Goldziher: Renan als Orientalist. Spur-Verlag Zürich 2000.

Anmerkungen

Bis hin zu den Literaturverweisen und Fußnoten identisch. Ohne Hinweis auf eine Übernahme, ohne Quellenangabe.

Sichter
(Graf Isolan) (Klgn) Schumann


[68.] Jwe/Fragment 229 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-17 23:31:01 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn, Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 229, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 10, 11, Zeilen: 10: 4 ff., 109 ff.; 11: 1 ff.
Heute erwachsen aus den neuen elektronischen Medien gleichermaßen Wirkungen mit Gewinnern und Verlierern. ROGER CHARTIER u. GUGLIELMO CAVALLO1 untersuchten die Welt des Lesens und kommen zu dem Ergebnis, dass in der Antike bereits still gelesen wurde, aber erst im Hochmittelalter kam es durch wiederkäuendes Murmeln [die ruminatio] zur Konditionierung in der religiösen Praxis. Der Leser war nun auf Lesehilfen angewiesen und es wurden die Zwischenräume zwischen den Wörtern erfunden, die in der scriptio continua nicht bestanden, es folgten Zeichensetzung, Absätze und Kapitel. Überschriften, Inhaltsverzeichnisse und Register erlaubten eine rationale Orientierung. Durch Lesen und Gelesenwerden war das Latein des Mittelalters verständlich diskursiver als das klassische Latein. Das Lesen diente nicht mehr der Weisheit und Erbauung, sondern dem Wissen. Der Scholast musste sich dieses Aneignen zum Zwecke der Disputation. Es bricht die Zeit der großen Anthologien und Lexika, der Summen und Florilegien an, die es überflüssig machten, in den Originalen zu lesen. Die zweite Revolution war der Übergang vom intensiven zum extensiven Lesen, es war die Basis des Bildungsbürgertums2, das Lesen an jedem Ort. Hintergrund der revolutionären Entwicklung im Mittelalter war, dass der Leser nun anders zu denken begann, er konnte nun anders sehen und hören, weil ein stummes Lesen möglich war. Die Schriftgelehrten lasen vor dem Buchdruck keine Bücher als Wissenserwerb, sondern sie diskutierten und ihre Bücher waren nur Gedächtnisstützen für die verbale Kommunikation.3 Mit dem Buchdruck entstand auch die Unterscheidung von Lesen und Hören, heute verbindet sich das Visuelle mit dem Schreiben im Internet. Jetzt erleben wir die dritte Revolution des Lesens, die Digitalisierung des Textes. Die Präsentation des Textes am Bildschirm mit seinem Verweissystem [gibt dem Text eine vertikale Dimension und einen unendlichen Zugriff.1]

Im Palazzo del Sant’Ufficio lagern 4500 Dokumente des Sanctum Officiums. Vgl. dazu Alexandra Kemmerer: Dem Irrtum keine Gasse. Erste Blicke in die geöffneten Inquisitionsarchive. In: FAZ Nr. 120 vom 24. Mai 2000, S. N5.

1 Roger Chartier u. Guglielmo Cavallo (Hrsg.): Die Welt des Lesens. Von der Schriftrolle zum Bildschirm. Campus Verlag Frankfurt a.M. 1999. Vgl. auch dazu Hermann Lübbe: Gegenwartsschrumpfung. In: Klaus Backhaus u. Holger Bonus (Hrsg.): Die Beschleunigungsfalle oder der Triumph der Schildkröte. Schäffer-Oeschel-Verlag Stuttgart 1994, S. 131-164. Umfassender in Ders.: Im Zug der Zeit. Verkürzter Aufenthalt in der Gegenwart. Berlin, Heidelberg, New York 1992.

2 Eine informelle Schicht, die hinsichtlich Erziehung, Einkommen, Interesse und kultureller Anstrengung eine gehobene kleinbürgerliche Elite darstellte, es sind Personen mit akademischer Bildung und Berufsausübung, sie lasen Bücher, besuchten Konzerte, unterhielten Salons und prägten damit das kulturelle Klima. Die reichlich vertretene Judenheit wurde im NS-Staat und unter Stalin mit dem so definierten Bildungsbürgertum vernichtet. Die kulturellen Paradigmen sind Makulatur durch das Verschwinden ihrer Träger, bedenklich ist indes die Geschichtslosigkeit des gegenwärtigen Innovationsverständnisses. Heute wird eine Korrektur angestrebt.

3 Eine interessante Studie über die Verwaltung des Wissens bei William Clark: On the Table Manners of Academic Examination. In: Hans Erich Bödeker u.a. (Hrsg.): Wissenschaft als kulturelle Praxis, 1750-1900. Vandenhoek & Ruprecht Göttingen 1999.

[1 Hinzuweisen ist auf die Microsoft-Enzyklopädie ENCARTA Plus 2000, die sich durch ein Verweissystem auszeichnet und über Internet ständig aktualisierbar ist. Der Computer wird zur idealen Bibliothek, ortsungebunden und ohne Platzbeschränkung. Analog dazu Zeitungen und Journale im Internet.]

[Seite 10]

Heute erwachsen aus den neuen elektronischen Medien gleichermassen Wirkungen mit Gewinnern und Verlierern.27 Roger Chartier u. Guglielmo Cavallo28 untersuchten die Welt des Lesens und kommen zu dem Ergebnis, dass in der Antike bereits still gelesen wurde, aber erst im Hochmittelalter kam es durch wiederkäuendes Murmeln [die ruminatio] zur Konditionierung in der religiösen Praxis. Der Leser war nun auf Lesehilfen angewiesen und es wurden die Zwischenräume zwischen den Wörtern erfunden, die in der scriptio continua nicht bestanden, es folgten Zeichensetzung, Absätze und Kapitel. Überschriften, Inhaltsverzeichnisse und Register erlaubten eine rationale Orientierung. Durch Lesen und Gelesenwerden war das Latein des Mittelalter [sic] verständlich diskursiver als das klassische Latein. Das Lesen diente nicht mehr der Weisheit und Erbauung, sondern dem Wissen. Der Scholast musste sich dieses Aneignen zum Zwecke der Disputation. Es bricht die Zeit der grossen Anthologien und Lexika, der Summen und Florilegien an, die es überflüssig machten, in den Originalen zu lesen. Die zweite Revolution war der Übergang vom intensiven zum extensiven Lesen, es war die Basis des Bildungsbürgertums29, das Lesen an jedem [Ort.]


[26 ...] Im Palazzo del Sant'Ufficio lagern 4500 Dokumente des Sanctum Officiums. Vgl. dazu Alexandra Kemmerer: Dem Irrtum keine Gasse. Erste Blicke in die geöffneten Inquisitionsarchive. In: FAZ Nr. 120 vom 24. Mai 2000, S. N5.

27 Ebenda, S. 253, Hinweis auf Michael Giesecke: Sinnenwandel, Sprachwandel, Kulturwandel. Suhrkamp Frankfurt/Main 1992, [Alphabetisierung als Kulturrevolution] S. 122-185.

28 Roger Chartier u. Guglielmo Cavallo (Hrsg ): Die Welt des Lesens. Von der Schriftrolle zum Bildschirm. Campus Verlag Frankfurt a.M. 1999. Vgl. auch dazu Hermann Lübbe: Gegenwartsschrumpfung. In: Klaus Backhaus u. Holger Bonus (Hrsg ): Die Beschleunigungsfalle oder der Triumph der Schildkröte. Schäffer-Oeschel-Verlag Stuttgart 1994, S. 131-164. Umfassender in Ders.: Im Zug der Zeit. Verkürzter Aufenthalt in der Gegenwart. Berlin, Heidelberg. New York 1992.

29 Eine informelle Schicht, die hinsichtlich Erziehung, Einkommen, Interesse und kultureller Anstrengung eine gehobene kleinbürgerliche Elite darstellte, es sind Personen mit [...]


[Seite 11]

Ort. Hintergrund der revolutionären Entwicklung im Mittelalter war, dass der Leser nun anders zu denken begann, er konnte nun anders sehen und hören, weil ein stummes Lesen möglich war. Die Schriftgelehrten lasen vor dem Buchdruck keine Bücher als Wissenserwerb, sondern sie diskutierten und ihre Bücher waren nur Gedächtnisstützen für die verbale Kommunikation.30Mit dem Buchdruck entstand auch die Unterscheidung von Lesen und Hören, heute verbindet sich das Visuelle mit dem Schreiben im Internet. Jetzt erleben wir die dritte Revolution des Lesens, die Digitalisierung des Textes. Die Präsentation des Textes am Bildschirm mit seinem Verweissystem gibt dem Text eine vertikale Dimension und einen unendlichen Zugriff.31


[29 ...] akademischer Bildung und Berufsausübung, sie lasen Bücher, besuchten Konzerte, unterhielten Salons und prägten damit das kulturelle Klima. Die reichlich vertretene Judenheit wurde im NS-Staat und unter Stalin mit dem so definierten Bildungsbürgertum vernichtet. Die kulturellen Paradigmen sind Makulatur durch das Verschwinden ihrer Träger, bedenklich ist indes die Geschichtslosigkeit des gegenwärtigen Innovationsverständnisses.

30 Eine interessante Studie über die Verwaltung des Wissens bei William Clark: On the Table Manners of Academic Examination. In: Hans Erich Bödeker u.a. (Hrsg ): Wissenschaft als kulturelle Praxis, 1750-1900. Vandenhoek & Ruprecht Göttingen 1999.

31 Hinzuweisen ist auf die Microsoft-Enzyklopädie ENCARTA Plus 2000, die sich durch ein Verweissystem auszeichnet und über Internet ständig aktualisierbar ist. Der Computer wird zur idealen Bibliothek, ortsungebunden und ohne Platzbeschränkung. Analog dazu Zeitungen und Journale.

Anmerkungen

Fast Identisch. Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Im Hinblick darauf, wie häufig Jwe die Encarta als ungekennzeichnete Quelle im Rahmen seiner Dissertation benutzt hat, ist Fußnote 1 (von Seite 230) besonders interessant.

Sichter
(Klgn) Schumann


[69.] Jwe/Fragment 230 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-17 23:33:22 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 230, Zeilen: 1-25, 27-28, 101-104, 107-112
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 11, 18, Zeilen: 11: 8 ff.; 18: 12 ff.
[Die Präsentation des Textes am Bildschirm mit seinem Verweissystem] gibt dem Text eine vertikale Dimension und einen unendlichen Zugriff.1 Zum ersten Mal existiert eine Generation, die mit einer anderen Kulturtechnik dem Buch gegenübersteht. Insofern stehen wir vor einer noch nicht abzuschätzenden Wirkung auf die Übertragung und die Produktion von Wissen, wobei nie vergessen werden darf, dass die Medien immer Ideen und Kontexte über das Weltbild zu transportieren haben. Sie haben keinen Wert an sich. Betrachten wir die Inkubation der bürgerlichen Gesellschaft, so haben wir hier eine durch Printmedien vermittelte Matrix der synchretistischen Amalgierung von kulturellen Voraussetzungen, die die spezielle Charakteristik Europas und später der Neuen Welt ausmachen.2

Die hochkomplexen, als vernetztes Denken [GERKEN] bezeichneten Anforderungen sollen nun in eine strukturelle Lernfähigkeit übergeleitet werden, die auch ein Wissen über normative Prozesse einbeziehen müsste. Die evolutionäre Weiterentwicklung von struktureller Lernfähigkeit, das partikulare Spezialwissen auch vom normativen Gehalt her mit den analytischen Implikationen zusammenzudenken, führt nach Ansicht von Wissenstheoretikern zu neuen korporativen Gemeinschaften, deren identitätsstiftende und sinnvermittelnde Wirkung den ihnen angehörigen Individuen ein Höchstmass an Kreativität und Lernfähigkeit ermögliche, wenn sie mit dem modernen System der Bedürfnisse zusammengeführt werden würden. Wie noch zu zeigen sein wird, organisiert das Gehirn das Lernen als Frequenzmodulation wie Sendungen im Rundfunksystem. Wie ist das in der Gesellschaft denkbar? In der gegenwärtigen Diskussion wird dieses Problem unter dem Begriff „Bindung“ diskutiert. Darunter wird verstanden, dass die Leistungen unterschiedlicher Gehirnregionen durch die exakte Synchronisation von 20 Hertz-Erregung entstehen. Große Menschenmassen erzeugen daher eine bestimmte energetische Stimmung, die moderiert und auf Großveranstaltungen zur Manipulation oder Kommerzialisierung ausgenutzt werden kann. Entstehen in der Gesellschaft auch Verbindungen durch einen speziellen Algorithmus?3


1 Hinzuweisen ist auf die Microsoft-Enzyklopädie ENCARTA Plus 2000, die sich durch ein Verweissystem auszeichnet und über Internet ständig aktualisierbar ist. Der Computer wird zur idealen Bibliothek, ortsungebunden und ohne Platzbeschränkung. Analog dazu Zeitungen und Journale im Internet.

2 Marlis Buchmann hat sich als Soziologien an der ETH Zürich mit den Wechselbeziehungen zwischen Technologie und Menschenbild befasst.

3 Nach Auffassung von Wolf Singer scheitern bislang alle Bemühungen um eine technisch verstandene Künstliche Intelligenz an der Komplexität des Gehirns, das nicht von einer gedachten Zentrale gesteuert wird, sondern dezentralisiert arbeitet. Wir kennen nicht den Code, wie Inhalte repräsentiert werden. Vgl. dazu Wolf Singer: Wir benötigen den neuronalen Code. FAZ Nr. 24. August 2000, S. 51. Daher werden auch alle illustren Pläne einer virtuellen Universität daran scheitern, dass die Spiegelneuronen durch „Vorspielen“ von Situationen angesprochen werden müssen. Für eine Elitenbildung ist das lebende Vorbild einer Elite nötig, implizites Wissen und Erfahrungshorizonte sterben mit dem biologischen Träger.

[Seite 11]

Die Präsentation des Textes am Bildschirm mit seinem Verweissystem gibt dem Text eine vertikale Dimension und einen unendlichen Zugriff.31 Zum ersten Mal existiert eine Generation, die mit einer anderen Kulturtechnik dem Buch gegenübersteht. Insofern stehen wir vor einer noch nicht abzuschätzenden Wirkung auf die Übertragung und die Produktion von Wissen, wobei nie vergessen werden darf, dass die Medien immer Ideen und Kontexte über das Weltbild zu transportieren haben, sie haben keinen Wert an sich. Betrachten wir die Inkubation der bürgerlichen Gesellschaft, so haben wir hier eine durch Printmedien vermittelte Matrix der synchretistischen Amalgierung von kulturellen Voraussetzungen, die die spezielle Charakteristik Europas und später der Neuen Welt ausmachen.


31 Hinzuweisen ist auf die Microsoft-Enzyklopädie ENCARTA Plus 2000, die sich durch ein Verweissystem auszeichnet und über Internet ständig aktualisierbar ist. Der Computer wird zur idealen Bibliothek, ortsungebunden und ohne Platzbeschränkung. Analog dazu Zeitungen und Journale.

[Seite 18]

Die hochkomplexen, als vernetztes Denken [Gerken] bezeichneten Anforderungen sollen nun in eine strukturelle Lernfähigkeit übergeleitet werden, die auch ein Wissen über normative Prozesse einbeziehen müsste. Die evolutionäre Weiterentwicklung von struktureller Lernfähigkeit, das partikulare Spezialwissen auch vom normativen Gehalt mit den analytischen Implikationen zusammenzudenken, führt nach Ansicht von Wissenstheoretikern zu neuen korporativen Gemeinschaften, deren identitätsstiftende und sinnvermittelnde Wirkung den ihnen angehörigen Indidividuen [sic] ein Höchstmass an Kreativität und Lernfähigkeit ermögliche, wenn sie mit dem modernen System der Bedürfnisse zusammengeführt würden. Wie noch zu zeigen sein wird, organisiert das Gehirn das Lernen als Frequenzmodulation wie Sendungen im Rundfunksystem, wie ist das in der Gesellschaft denkbar? In der gegenwärtigen Diskussion wird dieses Problem unter dem Begriff „Bindung“ diskutiert, darunter wird verstanden, dass die Leistungen unterschiedlicher Gehirnregionen durch die exakte Synchronisation von 20 Hertz-Erregung entstehen. Entstehen in der Gesellschaft auch Verbindungen durch einen speziellen Algorithmus?53


53 Nach Auffassung von Wolf Singer scheitern bislang alle Bemühungen um eine technisch verstandene Künstliche Intelligenz an der Komplexizität des Gehirns, das nicht von einer gedachten Zenrale [sic] gesteuert wird, sondern dezentralisiert arbeitet. Wir kennen nicht den Code, wie Ihnalte [sic] repräsentiert werden. Vgl. dazu Wolf Singer: Wir benötigen den neuronalen Code. FAZ Nr. 24. August 2000, S. 51.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[70.] Jwe/Fragment 231 03 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-17 23:34:45 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 231, Zeilen: 3-26, 101-117
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 18, 19, Zeilen: 18: letzter Absatz; 19: 1 ff.
​​
„Der Begriff „Wissensgesellschaft“ lässt sich ökonomisch und soziologisch begründen, wenn die Ressource Wissen für die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen eine andere, größere Bedeutung hat als materielle Produktionsfaktoren. Entsprechend größer und einflussreicher ist dann die Anzahl von Professionen, die neues Wissen erarbeiten und umsetzen.“1

2. Die Ausbildung der Person: Kreativität.

Die nun inzwischen anscheinend akzeptierten Überlegungen gehen dahin, dass in der Mitte des nächsten Jahrzehnts „Wissen“ als wichtigster Produktionsfaktor bewirkt, dass die Bildungsstätten als korporative Gemeinschaften durch Staatliche Hochschulen, Internationale Konsortien [Telekommunikationsfirmen, Fernsehanstalten und anderen Medienunternehmen] und Corporate Universities sowie firmeneigene Einrichtungen repräsentiert sein werden, die sich um die Studenten bewerben. Bildungsinhalte würden ein kommerzielles Gut und auf Märkten über Medien angeboten. Die vorher noch in Universitäten kasernierten Bildungsinhalte und noch durch Nobilitierungsvorschriften geschützten Zertifikate sollen nun auf Märkten gemäß des Bedarfes der Abnehmer angepasst werden.2 Für das Ansehen dieser Entwicklung ist wichtig, dass nicht der Eindruck entsteht, es entstehe eine Abhängigkeit von der Wirtschaft, von der Sphäre, wo die Gewinne entscheiden.3 Es darf nicht übersehen werden, dass nach den Regeln der internen Geist-Schöpfungsprozesse als Einheit von Kognition und Emotion, eine kaufmännische Input-Output-Rechnung immer äußerlich bleiben muss, wenn es darauf ankommt, mentale Potentiale abzuschätzen.4 Wir haben es hier mit einer grundsätzlichen strukturellen Veränderung innerhalb der Zuordnungen von Wissensclustern, Wissensorganisation und Wissenseinspeisung zutun.


1 Reinhard Ueberhorst: Welche Wissensgesellschaft?, in: Universitas, Nr. 640 [Oktober 1999], S. 921. Siehe auch Thomas Sattelberger: Wissenskapitalisten oder Söldner? Gabler Verlag Wiesbaden 1999.

2 Papier der Bertelsmann- und Nixdorf-Stiftung von den Professoren Jose L. Encarnacao, Wolfgang Leidhold und Andreas Reuter über die Entwicklung der Hochschulen durch die neuen Medien. Es kann zu einer Aufspaltung der Universitäten kommen, dass einige Elite-Universitäten Generalisten mit Teamgeist und Führungsqualitäten ausbilden, die anderen dagegen für eine Light-Ausbildung zur Verfügung stehen, da der Staat die Ausbildungskosten nicht mehr tragen könne. Die Marktkosten für eine Freie Bildung sollen jährlich 15.000 DM betragen. [Die Welt 16. Juni 1999, S. 9] Damit scheint eine Tendenz angesprochen worden zu sein, wie Optionen der Bildung und Weiterbildung aussehen können.

3 Das kritische Verhältnis der Öffentlichkeit zur Gentechnologie erwächst nicht aus den Medienberichten, sondern aus der engen Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft. Vgl. Georg Ruhrmann: Biotechnology and the European public” [sic] Bericht an die EU-Kommission.

4 Vgl. dazu auch die Unterscheidungen Leo A. Nefiodov in der Sechste Kondratieff, a.a.O., S. 173, 179.

[Seite 18]
«Der Begriff „Wissensgesellschaft“ läßt sich ökonomisch und soziologisch begründen, wenn die Ressource Wissen für die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen

[Seite 19]

eine andere, größere Bedeutung hat als materielle Produktionsfaktoren. Entsprechend größer und einflußreicher ist dann die Anzahl von Professionen, die neues Wissen erarbeiten und umsetzen.“ [sic] »54

Die nun inzwischen anscheinend akzeptierten Überlegungen gehen dahin, dass in der Mitte des nächsten Jahrzehnts „Wissen“ zum wichtigsten Produktionsfaktor wird und die Bildungsstätten als korporative Gemeinschaften durch Staatliche Hochschulen, Internationale Konsortien [Telekommunikationsfirmen, Fernsehanstalten und anderen Medienunternehmen [sic] und Corporate Universities sowie firmeneigene Einrichtungen repräsentiert sein werden, die sich um die Studenten bewerben. Bildungsinhalte würden ein kommerzielles Gut und auf Märkten über Medien angeboten. Die vorher noch in Universitäten kasernierten Bildungsinhalte und noch durch Nobilitierungsvorschriften geschützten Zertifikate sollen nun auf Märkten gemäss des Bedarfes der Abnehmer angepasst werden.55 Für das Ansehen dieser Entwicklung ist wichtig, dass nicht der Eindruck entsteht, es entstehe eine Abhängigkeit von der Wirtschaft, von der Sphäre, wo die Gewinne entscheiden.56 Es darf nicht übersehen werden, dass nach den Regeln der internen Schöpfungsprozesse als Einheit von Kognition und Emotion, eine kaufmännische Input-Output-Rechnung immer äusserlich bleiben muss, wenn es darauf ankommt, dass [sic] mentale Potentiale abzuschätzen. Wir haben es hier mit einer grundsätzlichen strukturellen Veränderung innerhalb der Zuordnungen von Wissensclustern, Wissensorganisation und Wissenseinspeisung zutun.


54 Reinhard Ueberhorst: Welche Wissensgesellschaft?, in: Universitas, Nr. 640 [Oktober 1999], S. 921. Siehe auch Thomas Sattelberger: Wissenskapitalisten oder Söldner? Gabler Verlag Wiesbaden 1999.

55 Papier der Bertelsmann- und Nixdorf-Stiftung von den Professoren Jose L. Encarnacao, Wolfgang Leidhold und Andreas Reuter über die Entwicklung der Hochschulen durch die neuen Medien. Es kann zu einer Aufspaltung der Universitäten kommen, dass einige Elite-Universitäten Generalisten mit Teamgeist und Führungsqualitäten ausbilden, die anderen dagegen für eine Light-Ausbildung zur Verfügung stehen, da der Staat die Ausbildungskosten nicht mehr tragen könne. Die Marktkosten für eine Freie Bildung sollen jährlich 15.000 DM betragen. [Die Welt 16. Juni 1999, S. 9] Damit scheint eine Tendenz angesprochen worden zu sein, wie Optionen der Bildung und Weiterbildung aussehen können.

56 Das kritische Verhältnis der Öffentlichkeit zur Gentechnologie erwächst nicht aus den Medienberichten, sondern aus der engen Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft. Vgl. Georg Ruhrmann: Biotechnology and the European public" [sic] Bericht an die EU-Kommission.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[71.] Jwe/Fragment 232 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-01 19:36:44 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 232, Zeilen: 1-12, 17-21, 101-111, 119-128
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 19, 20, 21, Zeilen: 19: 20 ff.; 20: 1 ff.; 21: 1 ff.
In dem Moment, wo die Universitäten als Stätten der Theoriebildung mit dem Begriff praxisfern belegt werden, wird dem Druck auf Orientierungsleistungen für Unternehmen dadurch nachgegeben, dass aus der Praxis „vereinfachte” Verfahren der Projektformulierung in die Business Schools importiert werden. Die Universitäten „mahlen“ den Import von Praxis-Wissen durch institutionelle Regelung der akademischen Nobilitierung in einer Zeitdistanz von mindestens 15 Jahren durch Diplom ⇒ Promotion ⇒ Habilitation. Es wäre notwendig, das Wissen der Praxis um die eigentlichen Probleme aus der Praxis durch die Promotion von Akademikern der Managementebene verkürzt zu importieren.1 Wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung. Die Situation könnte folgendermaßen als eine Rückwirkung der Vergangenheit formalisiert werden, weil die theoretische Arbeit als Grundlagenforschung eine gewisse Zeit erfordert:2 [...]

Mit diesen Prozessen wird sichtbar, wie Unternehmen auf die neue Lage reagieren können, da Firmenaggregate inzwischen eine soziale Stärke erlangt haben, die ihnen eine soziale und kulturelle Verantwortung auferlegt, die sonst nur dem Staat als Allgemeinem zukommt.4 Während vorher die Sphären der Politik, der Wirtschaft und der Kultur getrennt betrachtet wurden, scheint sich nun eine Entwick-[lung anzubahnen, wo unter dem Einfluss der neuen Medien die Nützlichkeit von Bildungsinhalten direkt in den Dienst des kaufmännischen Kalküls gestellt wird, wodurch der curriculare Ausbildungskanon direkt mit den Führungsanforderungen kurzgeschlossen wird, wie sie auf Märkten nur kurzfristig formuliert werden können.1]


1 Der verkürzte Import von Wissen aus der Praxis wird von den Beratungsfirmen praktiziert, indem Vorstände und/oder deren Assistenten in die Firma aufgenommen werden und zugleich ihr Personal in Vorstände implantieren. Wir haben es also mit der Abtrennung einer eigenen Ebene des Lernens zutun, die von den Universitäten verstanden werden muss und eine Reflexion darüber verlangt, inwiefern die Universitäten lernende Organisationen sind.

2 Stefan Kwiatkowski befasst sich in seinem Aufsatz „Die Universitätsstruktur als Element ihres Organisationssystems“ bereits 1974 mit diesen Problemen, in: Joachim Schmidt (Hrsg.): Planvolle Steuerung gesellschaftlichen Handelns. Beiträge zur Gesellschaftstechnik und Gesellschaftsarchitektur. Westdeutscher Verlag Opladen 1975, S. 277-290.

[...]

4 Das politische Gewicht des Wissensbegriffes zeigt sich an der geballten literarischen Präsentation: Manfred Bissinger (Hrsg.): Roman Herzog. Freiheit des Geistes. Reden zur Kultur. Hoffmann u. Campe Verlag Hamburg 1999. – Ders. (Hrsg.): Stimmen gegen den Stillstand. Roman Herzogs “Berliner Rede” und 33 Antworten. Hoffmann u. Campe Verlag Hamburg 1997. – Michael Rutz (Hrsg.): Roman Herzog. Zukunft bauen. Erziehung und Bildung für das 21. Jahrhundert. DVA Stuttgart 1998. – Ders. (Hrsg.): Aufbruch in der Bildungspolitik. Roman Herzogs Rede und 25 Antworten. Goldmann Verlag München 1997. – Roman Herzog: Das Land erneuern. Reden zur Lage in Deutschland. Hoffmann u. Campe Verlag Hamburg 1997.


1 Vgl. dazu die Angaben über die Entwicklung eines eigenen Curriculums für Luxus-Manager an der Grande école Essec von Bernard Arnauld (LVMH), LVMH: Auch die Ausbildung ist luxuriös. Französischer Nobel-Konzern bildet seine Manager an Pariser-Universität aus. in: Die Welt vom 29. September 1999, S. U3.

[Seite 19]

In dem Moment, wo die Universitäten als Stätten der Theoriebildung mit dem Begriff praxisfern belegt werden, wird dem Druck auf Orientierungsleistungen für Unternehmen dadurch nachgegeben, dass aus der Praxis „vereinfachte” Verfahren der Projektformulierung in die Business Schools importiert werden. Die Universitäten „mahlen“ den

[Seite 20]

Import von Praxis-Wissen durch institutionelle Regelung der akademischen Nobilitierung in einer Zeitdistanz von mindestens 15 Jahren durch Diplom ⇒ Promotion ⇒ Habilitation, es wäre notwendig, das Wissen der Praxis um die eigentlichen Probleme aus der Praxis durch die Promotion von Akademikern der Managementebene verkürzt zu importieren.57 Wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung.

[...]

Die Situation könnte folgendermaßen als eine Rückwirkung der Vergangenheit formalisiert werden, weil die theoretische Arbeit als Grundlagenforschung eine gewisse Zeit erfordert:58 Mit diesen Prozessen wird sichtbar, wie Unternehmen auf die neue Lage reagieren können, da Firmenaggregate inzwischen eine soziale Stärke erlangt haben, die ihnen eine soziale und kulturelle Verantwortung auferlegt, die sonst nur dem Staat als Allgemeinem zukommt.59 Während vorher die Sphären der Politik, der Wirtschaft und der Kultur als getrennt betrachtet wurden, scheint sich nun eine Entwicklung anzubahnen, wo unter dem Einfluss der neuen Medien die Nützlichkeit von


57 Der verkürzte Import von Wissen aus der Praxis wird von den Beratungsfirmen praktiziert, indem Vorstände und/oder deren Assistenten in die Firma aufgenommen werden und zugleich ihr Personal in Vorstände implantieren. Wir haben es also mit der Abtrennung einer eigenen Ebene des Lernens zutun, die von den Universitäten verstanden werden muß und eine Reflexion darüber verlangt, inwiefern die Universitäten lernende Organisationen sind.

58 Stefan Kwiatkowski befasst sich in seinem Aufsatz „Die Universitätsstruktur als Element ihres Organisationssystems“ bereits 1974 mit diesen Problemen, in Joachim Schmidt (Hrsg.): Planvolle Steuerung gesellschaftlichen Handelns. Beiträge zur Gesellschaftstechnik und Gesellschaftsarchitektur. Westdeutscher Verlag Opladen 1975, S. 277-290

59 Das politische Gewicht des Wissensbegriffes zeigt sich an der geballten literarischen Präsentation: Manfred Bissinger (Hrsg.): Roman Herzog. Freiheit des Geistes Reden zur Kultur. Hoffmann u. Campe Verlag Hamburg 1999. – Ders. (Hrsg.): Stimmen gegen den Stillstand. Roman Herzogs “Berliner Rede” und 33 Antworten. Hoffmann u. Campe Verlag Hamburg 1997. – Michael Rutz (Hrsg.): Roman Herzog. Zukunft bauen Erziehung und Bildung für das 21. Jahrhundert. DVA Stuttgart 1998. – Ders. (Hrsg.) Aufbruch in der Bildungspolitik. Roman Herzogs Rede und 25 Antworten. Goldmann Verlag München 1997. – Roman Herzog: Das Land erneuern. Reden zur Lage in Deutschland Hoffmann u. Campe Verlag Hamburg 1997.

[Seite 21]

Bildungsinhalten direkt in den Dienst des kaufmännischen Kalküls gestellt wird, wodurch der curriculare Ausbildungskanon direkt mit den Führungsanforderungen kurzgeschlossen wird, wie sie auf Märkten nur kurzfristig formuliert werden können.60


60 Vgl. dazu die Angaben über die Entwicklung eines eigenen Curriculums für Luxus-Manager an der Grande école Essec von Bernard Arnauld (LVMH), LVMH: Auch die Ausbildung ist luxuriös. Französischer Nobel-Konzern bildet seine Manager an Pariser-Universität aus. in: Die Welt vom 29. September 1999, S. U3.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[72.] Jwe/Fragment 233 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-01 19:50:45 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 233, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 20, 21, 22, Zeilen: 20: 11 ff.; 21: 1 ff.; 22: 1 ff.
[Während vorher die Sphären der Politik, der Wirtschaft und der Kultur getrennt betrachtet wurden, scheint sich nun eine Entwick]lung anzubahnen, wo unter dem Einfluss der neuen Medien die Nützlichkeit von Bildungsinhalten direkt in den Dienst des kaufmännischen Kalküls gestellt wird, wodurch der curriculare Ausbildungskanon direkt mit den Führungsanforderungen kurzgeschlossen wird, wie sie auf Märkten nur kurzfristig formuliert werden können.1 Neben der Forderung, dass die Leitung von Hochschulen nach den Regeln des Management vorgenommen werden soll, gibt es eben auch Berufungen von Professoren in Vorstände von Unternehmen oder Vorstände werden durch Titelverleihung nobilitiert. So erhielt der „Schraubenkönig“ REINHOLD WÜRTH den Stiftungslehrstuhl von SAP2 an der Technischen Universität Karlsruhe. Es zeigt sich ganz deutlich, dass hier zwei unterschiedliche Welten aufeinanderprallen, die SIGMA WITTIG so ausdrückte: „Wenn Webster’s New World Dictionary die Aufgabe des Managers definiert mit ‚to get a person to do what one wishes‘. So ist das für die Hochschulen mit Sicherheit sehr zurückhaltend zu interpretieren, doch voraussichtlich wird der erfahrene Kollege diesem Ziel am nächsten kommen.“3 Die institutionelle Anpassung des staatlichen Bildungssystems dürfte über den Föderalismus und das zweigeteilte Hochschulsystem [Universitäten und Fachhochschulen] nach politischen Gesichtspunkten der regionalen Konkurrenz erfolgen, die anderen Formen der Ausbildung mehr oder weniger Raum gibt, wobei die Einrichtung von Hochschulräten unter Teilnahme der Wirtschaft eine große Rolle spielen soll.4 In jedem Fall müssen die Wirkungen der internationalen Vernetzung professionell kreierter Bildungsinhalte und der so temporär in Geltung gesetzte Wissenskanon bedacht werden. Inzwischen gründeten zwölf Universitäten einen [Akkreditierungsverbund, um die Qualität der Ingenieurausbildung zu sichern.]

1 Vgl. dazu die Angaben über die Entwicklung eines eigenen Curriculums für Luxus-Manager an der Grande école Essec von Bernard Arnauld (LVMH), LVMH: Auch die Ausbildung ist luxuriös. Französischer Nobel-Konzern bildet seine Manager an Pariser-Universität aus. in: Die Welt vom 29. September 1999, S. U3.

2 SAP gründete mit 100.000 DM Beitrag an der Potsdamer Universität das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik. Am Luftschiffhafen1, 14471 Potsdam.

3 Brauchen die Universitäten Manager als Rektoren? Contra: Forscher und Lehrer sind gefragt. In: Die Welt vom 11. August 1999, S. 15 [Hochschule], Pro: Mehr Professionalität nötig.

4 Um was es bei der Frage nach der Professionalität von Führung geht, hat der Wissenschaftsminister Klaus von Trotha [Baden-W.] in aller Klarheit ausgedrückt: [Die Welt, vom 11. August 1999, S. 15 [Hochschule] Vgl. dazu auch die Diskussionen in der Zeitschrift Forschung und Lehre des Hochschulverbandes Jg. 1999 über die weitere Entwicklung der Universitäten. Als zentral wird dabei der Frage nachgegangen, ob Wissenschaft ein Beruf mit aristokratischem Anspruch bleiben könne. “Die Universitäten sollen und wollen in ihrer Ausbildung nicht die schmalen Intelligenzen erzeugen, die sich in der berufsmäßigen Umsetzung erlernter Techniken erschöpfen. Sie haben vielmehr die Aufgabe, im eigenverantwortlichen Lernen Berufsfähigkeit, also jene Innovationsbereitschaft oder Kreativität zu erzeugen, die sich in der Begegnung mit dem Neuen, dem Unbekannten und noch Ungelösten zu bewähren hat.” [Hartmut Schiedermayer: Geistiges Unternehmertum. Die Universität auf dem Weg ins 21. Jahrhundert. Forschung & Lehre Nr. 5 von 1999, S. 235], dazu auch Gregor Schöllgen: “Ein wilder Hazard”, Max Webers Rede “Wissenschaft als Beruf”, daselbst S. 246f.

[Seite 20]

Während vorher die Sphären der Politik, der Wirtschaft und der Kultur als getrennt betrachtet wurden, scheint sich nun eine Entwicklung anzubahnen, wo unter dem Einfluss der neuen Medien die Nützlichkeit von

[Seite 21]

Bildungsinhalten direkt in den Dienst des kaufmännischen Kalküls gestellt wird, wodurch der curriculare Ausbildungskanon direkt mit den Führungsanforderungen kurzgeschlossen wird, wie sie auf Märkten nur kurzfristig formuliert werden können.60 Neben der Forderung, daß die Leitung von Hochschulen nach den Regeln des Management vorgenommen werden soll, gibt es eben auch Berufungen von Professoren in Vorstände von Unternehmen oder Vorstände werden durch Titelverleihung nobilitiert, so erhielt der Schraubenkönig Reinhold Würth den Stiftungslehrstuhl von SAP61 an der Technischen Universität Karlsruhe. [...] Diese Kontroverse zeigt ganz deutlich, dass hier zwei unterschiedliche Welten aufeinanderprallen, die Sigma Wittig so ausdrückte: „Wenn Webster’s New World Dictionary die Aufgabe des Managers definiert mit ,to get a person to do what one wishes'. So ist das für die Hochschulen mit Sicherheit sehr zurückhaltend zu interpretieren, doch voraussichtlich wird der erfahrene Kollege diesem Ziel am nächsten kommen.“62 Die institutionelle Anpassung des staatlichen Bildungssystems dürfte über den Föderalismus und das zweigeteilte Hochschulsystem [Universitäten und Fachhochschulen] nach politischen Gesichtpunkten [sic] der regionalen Konkurrenz erfolgen, die anderen Formen der Ausbildung mehr oder weniger Raum gibt, wobei die Einrichtung von Hochschulräten unter Teilnahme der Wirtschaft eine grosse Rolle spielen soll.63 In jedem Fall müssen die Wirkungen der internationalen Vernetzung professio-


60 Vgl. dazu die Angaben über die Entwicklung eines eigenen Curriculums für Luxus-Manager an der Grande école Essec von Bernard Arnauld (LVMH), LVMH: Auch die Ausbildung ist luxuriös. Französischer Nobel-Konzern bildet seine Manager an Pariser-Universität aus. in: Die Welt vom 29. September 1999, S. U3.

61 SAP gründete mit 100.000 DM Beitrag an der Potsdamer Universität das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik. Am Luftschiffhafen1, 14471 Potsdam.

62 Brauchen die Universitäten Manager als Rektoren? Contra: Forscher und Lehrer sind gefragt. In: Die Welt vom 11. August 1999, S. 15 [Hochschule], Pro: Mehr Professionalität nötig.

63 Um was es bei der Frage nach der Professionalität von Führung geht, hat der Wissenschaftsminister Klaus von Trotha [Baden-W.] in aller Klarheit ausgedrückt: [Die Welt, vom 11. August 1999, S. 15 [Hochschule] Vgl. dazu auch die Diskussionen in der Zeitschrift Forschung und Lehre des Hochschulverbandes Jg. 1999 über die weitere Entwicklung der

[Seite 22]

nell kreierter Bildungsinhalte, und der so temporär in Geltung gesetzte Wissenskanon bedacht werden. Inzwischen gründen zwölf Universitäten einen Akkreditierungsverbund, um die Qualität der Ingenierausbildung [sic] zu sichern.


Universitäten. Als zentral wird dabei der Frage nachgegangen, ob Wissenschaft ein Beruf mit aristokratischem Anspruch bleiben könne. "Die Universitäten sollen und wollen in ihrer Ausbildung nicht die schmalen Intelligenzen erzeugen, die sich in der berufsmäßigen Umsetzung erlernter Techniken erschöpfen. Sie haben vielmehr die Aufgabe, im eigenverantwortlichen Lernen Berufsfähigkeit, also jene Innovationsbereitschaft oder Kreativität zu erzeugen, die sich in der Begegnung mit dem Neuen, dem Unbekannten und noch Ungelösten zu bewähren hat.” [Hartmut Schiedermayer: Geistiges Unternehmertum. Die Universität auf dem Weg ins 21. Jahrhundert. Forschung & Lehre Nr. 5 von 1999, S. 235], dazu auch Gregor Schöllgen: “Ein wilder Hazard”, Max Webers Rede "Wissenschaft als Beruf, daselbst S. 246f.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[73.] Jwe/Fragment 234 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-01 20:19:53 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 234, Zeilen: 1-24, 101-115
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 22, 23, Zeilen: 22: 2 ff.; 23: 1 ff.
[Inzwischen gründeten zwölf Universitäten einen] Akkreditierungsverbund, um die Qualität der Ingenieurausbildung zu sichern. Zu dem Verbund gehören die RWTH Aachen, die TU von Braunschweig, Darmstadt, Dresden, München, Hamburg-Harburg, die Universitäten Hannover, Karlsruhe sowie Zürich und Lausanne. Der Hintergrund besteht in der Erscheinung, dass unterschiedliche Ausbildungen an privaten Hochschulen mit einem einheitlichen Titel MBA versehen werden sollen. Die Studiengänge, die wie private Einrichtungen den BA und MBA vergeben wollen, sollen nach Prüfung der Ausbildungslänge, Inhalte der Fächer, Prüfungen, Praktika, technische Ausstattung, Fremdsprachenausbildung, Forschungsprojekte, Drittmittelaufkommen und Publikationen anerkannt werden.1 Es soll die Reputation der Universitäten heben, die über viele zertifizierte Fachbereiche verfügen. Sehr wichtig scheint zu werden, dass die deutschen Diplome generell in einer englischen Fassung, also zweisprachig ausgestellt, wie früher Latein, den vergleichbaren akademischen Rang des Diploms mit dem MBA, indem in der englischen Beschreibung der Ausdruck MBA benutzt wird, ausweisen.2 Es bedarf dazu keiner besonderen Curricula.
Es ist bereits abzusehen, dass in der Wissensindustrie neue Formen der sozialen Differenzierung entstehen werden, auf die die Konnotationen “Denkproletarier” zutreffen werden, der Aufstieg des Akademikers zum Mittelstand war eine Folge des zweiten Weltkrieges durch Entstehung von militärisch relevanten Intelligenz- und Gewährleistungsindustrien und der Systemauseinandersetzung auf dem Gebiet der ökonomisch-technischen Effizienz, aber erstmals bezieht sich die drohende soziale Unsicherheit auf diese soziale Gruppe, die ehemals der Kultur zugehörig, nun zur produktiven Dienstleistungsgesellschaft gehört.

1 Entscheidend ist die Akkreditierung MBA-Abschlusses für die USA durch die AACSB [American Assembly of Collegiate Schools of Business], für GB die AMBA [Association of MBSs] für F das CEM [ChapÎtre des Ecoles de Management] und für den deutschsprachigen Raum die FIBAA [Foundation für International Business Administration Accreditation]. Zu den Lehrinhalten der MBA-Ausbildung gehören, Mikro- und Makrotheorie, Finanzwirtschaft, Rechnungswesen, Marketing, Produktion, Logistik, Personalwirtschaft, Statistik, Mathematik und Entscheidungstheorie. Ein deutscher Universitätsabsolvent braucht das alles gar nicht.

2 Nach dpa vom 14. November 1999 ergab eine Umfrage der Hochschulrektorenkonferenz, dass bereits 300 von 8500 Studiengängen die Vergabe den international anerkannten Bachelor- und Masterabschluss organisieren. Der Masterabschluss ist besonders in den Ingenieurwissenschaften verbreitet. Erfolgreich sind die Studiengänge nur, wenn ein neues Curriculum entwickelt wird.

[Seite 22]

Inzwischen gründen zwölf Universitäten einen Akkreditierungsverbund, um die Qualität der Ingenierausbildung [sic] zu sichern. Zu dem Verbund gehören die RWTH Aachen, die TU von Braunschweig, Darmstadt, Dresden, München, Hamburg-Harburg, die Universitäten Hannover, Karlsruhe sowie Zürich und Lausanne. Der Hintergrund besteht in der Erscheinung, dass unterschiedliche Ausbildungen an privaten Hochschulen mit einem einheitlichen Titel MBA versehen werden sollen. Die Studiengänge, die wie private Einrichtungen den BA und MBA vergeben wollen, sollen nach Prüfung der Ausbildungslänge, Inhalte der Fächer, Prüfungen, Praktika, technische Ausstattung, Fremdsprachenausbildung, Forschungsprojekte, Drittmittelaufkommen und Publikationen anerkannt werden.64 Es soll die Reputation der Universitäten heben, die über viele Zertifizierte Fachbereiche verfügen. Sehr wichtig scheint zu werden, daß die deutschen Diplome generell in einer englischen Fassung, also zweisprachig ausgestellt, wie früher Latein, den vergleichbaren akademischen Rang des Diploms mit dem MBA, indem in der englischen Beschreibung der Ausdruck MBA benutzt wird, ausweisen.65 Es bedarf dazu keiner besonderen Curricula.

Es ist bereits abzusehen, dass in der Wissensindustrie neue Formen der sozialen Differenzierung entstehen werden, auf die die Konnotationen “Denkproletarier” zutreffen werden, der Aufstieg des Akademikers zum Mittelstand war eine Folge des


64 Entscheidend ist die Akkreditierung MBA-Abschlusses für die USA durch die AACSB [American Assembly of Collegiate Schools of Business], für GB die AMBA [Association of MBSs] für F das CEM [ChapÎtre des Ecoles de Management] und für den deutschsprachigen Raum die FIBAA [Foundation für International Business Administration Accreditation], Zu den Lehrinhalten der MBA-Ausbildung gehören, Mikro- und Makrotheorie. Finanzwirtschaft, Rechnungswesen, Marketing, Produktion, Logistik, Personalwirtschaft, Statistik, Mathematik und Entscheidungstheorie, ein deutscher Universitätsabsolvent braucht das alles gar nicht.

65 Nach dpa vom 14. November 1999 ergab eine Umfrage der Hochschulrektorenkonferenz, dass bereits 300 von 8500 Studiengängen die Vergabe den international anerkannten Bachelor- und Masterabschluss. Der Masterabschluss ist besonders in den Ingenieurwissenschaften verbreitet. Erfolgreich sind die Studiengänge nur, wenn ein neues Curricula entwickelt wird.

[Seite 23]

zweiten Weltkrieges durch Entstehung von militärisch relevanten Intelligenz- und Gewährleistungsindustrien und der Systemauseinandersetzung auf dem Gebiet der ökonomisch-technischen Effizienz, aber erstmals bezieht sich die drohende soziale Unsicherheit auf diese soziale Gruppe, die ehemals der Kultur zugehörig, nun zur produktiven Dienstleistungsgesellschaft gehört.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[74.] Jwe/Fragment 236 33 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:25:24 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 236, Zeilen: 33-34
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 11, 12, Zeilen: 11: letzter Absatz; 12: 1
Der Zugang zum globalen Wissen wirft indes die Frage auf, welche kulturellen Einflüsse den weiteren Gang der industriellen Zivilisation im 21. Jahrhundert be-[stimmen werden.1]

1 Vgl. auch dazu Angela u. Karlheinz Steinmüller: 2100 – Eine Chronik der Zukunft. Rogner & Bernhard bei Zweitausendundeins Frankfurt/Main 1999. Dazu auch neu Jemery Rifkin (Präsident der Foundation on Economic Trends) in Acces – Das Verschwinden des Eigentums, er sieht auch weiterhin eine Dominanz der Kultur gegenüber dem Kommerz im Globalisierungsprozess.

[Seite 11]

Der Zugang zum globalen Wissen wirft indes die Frage auf, welche kulturellen Einflüsse den weiteren Gang der industriellen Zivilisation im 21. Jahrhundert bestimmen

[Seite 12]

werden.32


32 Vgl. auch dazu Angela u. Karlheinz Steinmüller: 2100 - Eine Chronik der Zukunft. Rogner & Bernhard bei Zweitausendundeins Frankfurt/Main 1999. Dazu auch neu Jemery Rifkin (Präsident der Foundation on Economic Trends) in Acces - Das Verschwinden des Eigentums, er sieht auch weiterhin eine Dominanz der Kultur gegenüber dem Kommerz im Globalisierungsprozess.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Fortsetzung: Jwe/Fragment 237 01.

Fußnote 2 findet man fast identisch auch schon auf Seite 169 (vgl. Jwe/Fragment 169 01).

Sichter
(Klgn) Schumann


[75.] Jwe/Fragment 237 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-02 21:30:40 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 237, Zeilen: 1-3, 5 ff. (bis Seitenende)
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 11, 12, 13, Zeilen: 11: letzter Absatz; 12: 1 ff., 13: 5 ff.
[Der Zugang zum globalen Wissen wirft indes die Frage auf, welche kulturellen Einflüsse den weiteren Gang der industriellen Zivilisation im 21. Jahrhundert be-]stimmen werden.1 Gegenwärtig findet auf dem Hintergrund der Expansion des Internets als Leitungssystem ein heftiger Übergriff auf die Inhalte statt, die über die Internet-Leitungen zu transportieren seien. [Es gab in der Geschichte der Menschheit bisher nicht eine Möglichkeit der totalen Kontrolle des Informationsaustausches wie heute.] Die Anbindung aller Schulen an das Internet löst nicht das Bildungsproblem, welche konzeptionellen Inhalte zu literarisieren sind, um die Denkprozesse in Richtung auf Gliederung, Sprache und Grammatik zu organisieren. Die angeführten Essentials der bürgerlichen Gesellschaft setzten sich über eine umfangreiche Literarisierung durch: Da die Bedürfnisse der bürgerlichen Individuen die strategische Variable des Systems sind, konzentriert sich das, was als Wissen angesehen wird, auf das „Machen” der subjektiven Nachfrage, um das „Machen” des objektiven Angebots mit der Nachfrage als Marketing auszusöhnen, das eine breite printtechnische Ausformulierung als Handlungsanweisung erfuhr. Die psycho-physiologischen Gesetze der menschlichen Natur standen daher im Mittelpunkt der Kreation von Wissen.2 Durch den Verlust von Erwerbs[möglichkeiten und die Verkündigung einer lebenslangen beruflichen und räumlichen Hypermobilität entstehen moderne soziale Probleme innerhalb dieser Matrix, die eben durch ein Wissensmanagement gelöst werden sollen, um die Subjekte wieder erwerbsfähig zu machen.]

1 Vgl. auch dazu Angela u. Karlheinz Steinmüller: 2100 – Eine Chronik der Zukunft. Rogner & Bernhard bei Zweitausendundeins Frankfurt/Main 1999. Dazu auch neu Jemery Rifkin (Präsident der Foundation on Economic Trends) in Acces – Das Verschwinden des Eigentums, er sieht auch weiterhin eine Dominanz der Kultur gegenüber dem Kommerz im Globalisierungsprozess.

2 Michael Nerlich ist in seinem Buch „Abenteuer oder das verlorene Selbstverständnis der Moderne” [Gerling-Akademie-Verlag München 1997] der Auffassung, dass die Epochenschwelle der Moderne durch die Kaufmänner bereits im 12./13. Jahrhundert markiert wurde. Der Kaufmann wurde Handlungsträger des Wagnis, des Lebensplans, der sich auf Plan und Zufall gründet. In der Tat begann die bürgerliche Entwicklung durch die Auflösung der Villikationsverfassung im 13. Jahrhundert und die Verlegung des Handwerks durch Händler. Bereits 1475 wurde in Trient ein kaufmännischer Algorithmus auf der Basis der Rechenkünste gedruckt, seit 1480 hatte sich die Zinsrechnung in Italien und 20 Jahre später in Deutschland und den Niederlanden ausgebreitet. Das kaufmännische Wissen war im 16. Jahrhundert in den Intermundien der Patristik angesiedelt, in der Mischung von Rechentabellen und Handlingsbelehrungen, die bis zur Verwissenschaftlichung das Kontorwissen ausmachte. Vgl. dazu Jochen Hook u. Pierre Jeannine: Ars Mercatoria, Bd. 1, Schöningh-Verlag Paderborn. Die Inkubation der Neuzeit behandelt Heinz Schilling in: Die neue Zeit. Vom Christenheitseuropa bis zum Europa der Staaten. 1250-1750, Siedler Verlag Berlin 1999. Arteigen Hans Graeve: Die offene Zukunft. Orientierung in der Gegenwart aus den Lehren der Geschichte. FAZ / Verlag Resch Gräfelfing 1996. Einschlägig: Rainer Otte: Aufbruch der europäischen Wirtschaft aus dem Geist der Renaissance. FAZ-Verlag 1998.Das kaufmännische Kalkül bezieht sich auf den Gewinn als Reproduktionsziffer jeder Unternehmung, an der jede organisatorische Erfindung gemessen wird. Nicholas Georgescu-Roegen wies darauf hin, dass das Ziel der Produktion nicht die Produkte sind, sondern die Lebensfreude. Das Bruttosozialprodukt sei eigentlich das Kostenvolumen der Lebensfreude. Lothar Czayka hat sich kritisch mit den sozialphilosophischen Prämissen der Wohlstandsgesellschaft auseinandergesetzt: “Im klassischen Liberalismus – etwa bei Adam Smith – wurde nun auch das Streben nach materiellem Wohlstand legitimiert und mit dem Übergang zu einem System des freien wirtschaftlichen Wettbewerbs die Hoffnung verbunden, dass die materiellen Le[bensbedingungen und damit zumindest auch die äußeren Glücksbedingungen aller Menschen erheblich verbessert werden könnten. [...]”]

[Seite 11]

Der Zugang zum globalen Wissen wirft indes die Frage auf, welche kulturellen Einflüsse den weiteren Gang der industriellen Zivilisation im 21. Jahrhundert bestimmen

[Seite 12]

werden.32 Gegenwärtig findet auf dem Hintergrund der Expansion des Internets als Leitungssystem ein heftiger Übergriff auf die Inhalte statt, die über die Leitungen zu transportieren seien. Die Anbindung aller Schulen an das Internet löst nicht das Bildungsproblem, welche konzeptionellen Inhalte zu literarisieren sind, um die Denkprozesse in Richtung auf Gliederung, Sprache und Grammatik zu organisieren. Die angeführten Essentials der bürgerlichen Gesellschaft setzten sich über eine umfangreiche Literarisierung durch: Da die Bedürfnisse der bürgerlichen Individuen die strategische Variable des Systems sind, konzentriert sich das, was als Wissen angesehen wird, auf das „Machen" der subjektiven Nachfrage, um das „Machen” des objektiven Angebots mit der Nachfrage als Marketing auszusöhnen, das eine breite printtechnische Ausformulierung als Handlungsanweisung erfuhr. Die psycho-physiologischen Gesetze der menschlichen Natur standen daher im Mittelpunkt der Kreation von Wissen.33


32 Vgl. auch dazu Angela u. Karlheinz Steinmüller: 2100 - Eine Chronik der Zukunft. Rogner & Bernhard bei Zweitausendundeins Frankfurt/Main 1999. Dazu auch neu Jemery Rifkin (Präsident der Foundation on Economic Trends) in Acces - Das Verschwinden des Eigentums, er sieht auch weiterhin eine Dominanz der Kultur gegenüber dem Kommerz im Globalisierungsprozess.

33 Michael Nerlich ist in seinem Buch „Abenteuer oder das verlorene Selbstverständnis der Moderne” [Gerling-Akademie-Verlag München 1997] der Auffassung, daß die Epochenschwelle der Moderne durch die Kaufmänner bereits im 12./13. Jahrhundert markiert wurde. Der Kaufmann wurde Handlungsträger des Wagnis, des Lebensplans, der sich auf Plan und Zufall gründet. In der Tat begann die bürgerliche Entwicklung durch die Auflösung der Villikationsverfassung im 13. Jahrhundert und die Verlegung des Handwerks durch Händler. Bereits 1475 wurde in Trient ein kaufmännischer Algorithmus auf der Basis der Rechenkünste gedruckt, seit 1480 hatte sich die Zinsrechnung in Italien und 20 Jahre später in Deutschland und den Niederlanden ausgebreitet. Das kaufmännische Wissen war im 16. Jahrhundert in den Intermundien der Patristik angesiedelt, in der Mischung von Rechentabellen und Handlingsbelehrungen, die bis zur Verwissenschaftlichung das Kontorwissen ausmachte. Vgl. dazu Jochen Hook u. Pierre Jeannine: Ars Mercatoria, Bd. 1, Schöningh-Verlag Paderborn. Die Inkubation der Neuzeit behandelt Heinz Schilling in: Die neue Zeit. Vom Christenheitseuropa bis zum Europa der Staaten. 1250-1750, Siedler Verlag Berlin 1999. Arteigen Hans Graeve: Die offene Zukunft. Orientierung in der Gegenwart aus den Lehren der Geschichte. FAZ / Verlag Resch Gräfelfing 1996. Einschlägig: Rainer Otte: Aufbruch der europäischen Wirtschaft aus dem Geist der Renaissance. FAZ-Verlag 1998.Der kaufmännische Kalkül, bezieht sich auf den Gewinn als Reproduktionsziffer jeder Unternehmung, an der jede organisatorische Erfindung gemessen wird. Nicholas Georgescu-Roegen wies darauf hin, dass das Ziel der Produktion nicht die Produkte sind, sondern die Lebensfreude. Das Bruttosozialprodukt sei eigentlich das Kostenvolumen der Lebensfreude.

[Seite 13]

Durch den Verlust von Erwerbsmöglichkeiten und die Verkündigung einer lebenslangen beruflichen und räumlichen Hypermobilität entstehen moderne soziale Probleme innerhalb dieser Matrix, die eben durch ein Wissensmanagement gelöst werden sollen, um die Subjekte wieder erwerbsfähig zu machen.


34 Lothar Czayka hat sich kritisch mit den sozialphilosophischen Prämissen der Wohlstandsgesellschaft auseinandergesetzt: “Im klassischen Liberalismus - etwa bei Adam Smith - wurde nun auch das Streben nach materiellem Wohlstand legitimiert und mit dem Übergang zu einem System des freien wirtschaftlichen Wettbewerbs die Hoffnung verbunden, dass die materiellen Lebensbedingungen und damit zumindest auch die äusseren Glücksbedingungen aller Menschen erheblich verbessert werden könnten. [...]”

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Fußnote 2 findet man fast identisch auch schon auf Seite 169 (vgl. Jwe/Fragment 169 01).

Sichter
(Klgn) Schumann


[76.] Jwe/Fragment 238 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-02 21:44:00 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 238, Zeilen: 1-5, 10 ff. (bis Seitenende)
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 13, 14, Zeilen: 13: 5 ff.; 14: 1 ff.
[Durch den Verlust von Erwerbs]möglichkeiten und die Verkündigung einer lebenslangen beruflichen und räumlichen Hypermobilität entstehen moderne soziale Probleme innerhalb dieser Matrix, die eben durch ein Wissensmanagement gelöst werden sollen, um die Subjekte wieder erwerbsfähig zu machen. Das setzt aber erhebliche Kenntnisse auf dem Gebiet der Neurophysiologie für das Management von Zeitfenstern voraus. [...]

Die entscheidenden Antriebe zu einer Neuorientierung gehen von der sogenannten postmodernen Transformation aus, wie sie als Charakteristikum der gegenwärtigen Zeit gesehen wird, als eine Frage nach den substantiellen Voraussetzungen der Subjektivität unter den Bedingungen der informationellen Arbeit, die eben gleichermaßen einen Erwerb vermitteln muss.1

„Postmoderne Transformation handelt nicht nur vom Kapitalismus, sie hat viel zu tun mit der sich ändernden Form unserer technologischen Kräfte wie auch mit dem Warencharakter der Kultur. ... Der Mensch sollte das Maß aller Dinge sein; das Subjekt war Herrscher, Objekt seine Werkzeuge. In einer Welt, in der der Mensch zur Maschine gemacht wurde, begriff man auch die soziale Welt als verkörpertes Ding, als einen Körper, der genährt, geheilt, freigesetzt und repariert werden konnte. Der Diskurs dieser Welt wurde beseelt von Mächten, gewaltigen Firmenhäusern, aus denen heraus diese Kräfte konzentriert, verteilt und angewandt wurden. Macht war die theoretische Reflexion sozialer Strömungen. Es war eine Welt aus Substanzen und Strukturen, aus gedruckten Regionalsprachen, vermittelten Stimmen.
Die Technologie und damit die Bedingungen für kollektive Vertretung haben sich in unserer informatischen, immateriellen Welt verlagert – der Code trat an die Stelle des Dings, Objekte werden vercodet, nicht nur um gezählt und gemessen, sondern an ihrem Ort und in Bewegung versetzt zu werden. In einer Welt, in der der Geist zur Software wird, erscheint auch die soziale Welt als Sprache, als Software, mit ihren eigenen taxonomischen, instrumentalisierten Entscheidungen. [Benjamin Bratton: Software and Habitus: Figures in the Virtual and Artificial Organization of Material Praktice. Magisterarbeit, Department of Sociology, UC Santa Barbara 1998].
Das menschliche Bewusstsein und seine leidenschaftliche Hydraulik werden ersetzt durch einen kognitivistischen Materialismus. Verwandelt die erste Welt die Menschheit in Material, so wird diese durch die neue entkörperlicht; sie besitzt keinen Diskurs mehr über Ziele, sondern nur noch Verfahrensroutinen, Mittel, deren Bedeutung fern der Bühne liegen. Es ist eine Welt der [Verfahren, digitalisierter Dualitäten, vercodeter Information von universeller Reichweite, deren Verbreitung keine geographischen Grenzen oder Zentren kennt. [...] “1]

[“2 [...] Lothar Czayka hat sich kritisch mit den sozialphilosophischen Prämissen der Wohlstandsgesellschaft auseinandergesetzt: Im klassischen Liberalismus – etwa bei Adam Smith – wurde nun auch das Streben nach materiellem Wohlstand legitimiert und mit dem Übergang zu einem System des freien wirtschaftlichen Wettbewerbs die Hoffnung verbunden, dass die materiellen Le-]bensbedingungen und damit zumindest auch die äußeren Glücksbedingungen aller Menschen erheblich verbessert werden könnten. Aber diese Hoffnung ging im 19. Jahrhundert noch keineswegs in Erfüllung.” In: Frankfurter Rundschau [Forum Humanwissenschaften], vom 28. 9. 1998, S. 16. Der Sohn des “Patent”-Monetaristen Milton Friedman, David Friedman, formulierte jetzt den “Ökonomischen Code”, Eichborn-Verlag 1999, nach dem der Staat [im Engelschen Sinne!] vollständig überflüssig ist.

1 “Drum ist die Jugend so schön, denn da hat man das Recht, dumm zu sein, und das Alter so traurig, denn da hat man die Verpflichtung, g’scheit zu sein.” (Johann Nestroy, 1801-1862) Heute hat die Jugend bereits g’scheit zu sein.

[Seite 13]

Durch den Verlust von Erwerbsmöglichkeiten und die Verkündigung einer lebenslangen beruflichen und räumlichen Hypermobilität entstehen moderne soziale Probleme innerhalb dieser Matrix, die eben durch ein Wissensmanagement gelöst werden sollen, um die Subjekte wieder erwerbsfähig zu machen. Das setzt aber erhebliche Kenntnisse auf dem Gebiet der Neurophysiologie voraus.

Die entscheidenden Antriebe zu einer Neuorientierung gehen von der sogenannten postmodernen Transformation aus, wie sie als Charakteristikum der gegenwärtigen Zeit gesehen wird, als eine Frage nach den substantiellen Voraussetzungen der Subjektivität unter den Bedingungen der informationellen Arbeit, die eben gleichmassen einen Erwerb vermitteln muss. Die folgende längere Wiedergabe schildert prägnant die Argumentation, die als eine intellektuelle Infrastruktur für die Deutung der zukünftigen Lebenswelt und ihre Anforderungen angesehen werden kann, die es mit ganz neuen kulturellen Vermittlungen zutun haben, die auf die Kognition und damit zugleich auf das nicht abtrennbare Identitätsbewusstsein35 einwirken.

«Postmoderne Transformation handelt nicht nur vom Kapitalismus, sie hat viel zu tun mit der sich ändernden Form unserer technologischen Kräfte wie auch mit dem Warencharakter der Kultur. ... Der Mensch sollte das Maß aller Dinge sein; das Subjekt war Herrscher, Objekt seine Werkzeuge. In einer Welt, in der der Mensch zur Maschine gemacht wurde, begriff man auch die soziale Welt als verkörpertes Ding, als einen Körper, der genährt, geheilt, freigesetzt und repariert werden konnte. Der Diskurs dieser Welt wurde beseelt von Mächten, gewaltigen Firmenhäusern, aus denen heraus diese Kräfte konzentriert, verteilt und angewandt wurden. Macht war die theoretische Reflexion sozialer Strömungen. Es war eine Welt aus Substanzen und Strukturen, aus gedruckten Regionalsprachen, vermittelten Stimmen.

34 Lothar Czayka hat sich kritisch mit den sozialphilosophischen Prämissen der Wohlstandsgesellschaft auseinandergesetzt: “Im klassischen Liberalismus - etwa bei Adam Smith - wurde nun auch das Streben nach materiellem Wohlstand legitimiert und mit dem Übergang zu einem System des freien wirtschaftlichen Wettbewerbs die Hoffnung verbunden, dass die materiellen Lebensbedingungen und damit zumindest auch die äusseren Glücksbedingungen aller Menschen erheblich verbessert werden könnten. Aber diese Hoffnung ging im 19. Jahrhundert noch keineswegs in Erfüllung.” In: Frankfurter Rundschau [Forum Humanwissenschaften], vom 28. 9. 1998, S. 16. Der Sohn des “Patent”-Monetaristen Milton Friedman, David Friedman, formulierte jetzt den “Ökonomischen Code”, Eichborn-Verlag 1999, nach dem der Staat vollständig überflüssig ist.

35 “Drum ist die Jugend so schön, denn da hat man das Recht, dumm zu sein, und das Alter so traurig, denn da hat man die Verpflichtung, g’scheit zu sein.” (Johann Nestroy, 1801-1862) Heute hat die Jugend bereits g'scheit zu sein.

[Seite 14]

Die Technologie und damit die Bedingungen für kollektive Vertretung haben sich in unserer informatischen, immateriellen Welt verlagert - der Code trat an die Stelle des Dings. Objekte werden vercodet, nicht nur um gezählt und gemessen, sondern an ihrem Ort und in Bewegung versetzt zu werden. In einer Welt, in der der Geist zur Software wird, erscheint auch die soziale Welt als Sprache, als Software, mit ihren eigenen taxonomischen, instrumentalisierten Entscheidungen. [Benjamin Bratton: Software and Habitus: Figures in the Virtual and Artificial Organization of Material Praktice. Magisterarbeit, Department of Sociology, UC Santa Barbara 1998].
Das menschliche Bewußtsein und seine leidenschaftliche Hydraulik werden ersetzt durch einen kognitivistischen Materialismus. Verwandelt die erste Welt die Menschheit in Material, so wird diese durch die neue entkörperlicht; sie besitzt keinen Diskurs mehr über Ziele, sondern nur noch Verfahrensroutinen, Mittel, deren Bedeutung fern der Bühne liegen. Es ist eine Welt der Verfahren, digitalisierter Dualitäten, vercodeter Information von universeller Reichweite, deren Verbreitung keine geographischen Grenzen oder Zentren kennt. [...].»36
Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[77.] Jwe/Fragment 239 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-04-02 21:58:07 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 239, Zeilen: 1-21, 101-107, 114-119
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 14, Zeilen: 13 ff.
​​
[„[...] Es ist eine Welt der] Verfahren, digitalisierter Dualitäten, vercodeter Information von universeller Reichweite, deren Verbreitung keine geographischen Grenzen oder Zentren kennt. In dieser Welt fällt dem Zeichen die Herrschaft zu, nicht dem materiellen Objekt und nicht dem Subjekt. Nicht Macht, sondern Praxis, nicht Absicht, sondern Wirkung sind die theoretischen Tropen der neuen Technologie. Wir müssen die Materialität der Signifikanten anerkennen, die dingproduzierenden Fähigkeiten des Wortes. Sie liegt vor unseren Augen, an unseren Fingerspitzen und in unseren Taschen. Hermeneutik scheitert; Kultur repräsentiert nicht länger.“1

Eine Konsequenz der als Wissensgesellschaft bezeichneten gesellschaftlichen Zusammenhänge ist der Kreislauf der Zeichen und Daten an Stelle materieller Güter; an der Wertschöpfung haben Informationen, Beziehungen, Emotionen und Dienstleistungen heute einen immer größeren Anteil. In dem Maße, wie für die materielle Produktion der Faktor Kapital als Vermittlung zwischen der Arbeit und der Natur durch das Wissen2 abgelöst wird, nehmen auch die den Vermittlungen arteigenen Zeichen einen anderen Charakter an: das Geldkapital, die Organisation und das Know-how nehmen einen virtuellen Charakter an, an die Stelle des Buchwertes tritt der Börsenwert [Shareholder Value3] des Unternehmens. Die Differenz zwischen Buch- und Börsenwert wird Goodwill genannt und bilanztechnisch unterschiedlich behandelt. So hat Vodafon einen geschätzten Abschreibungsbedarf von 360 Mrd. DM, der mit den Gewinnen zu verrechnen ist.


1 Roger Friedland: Gott in der Nation. Warum höchste Wesen durch unsere Geschichte schreiten ... In: Lettre. International, Heft 44, I Vierteljahr 1999, S. 29f. Robert B. Reich spricht von der Ausbildung zum Symbolanalytiker. [Unter Code verstehen wir Regeln, Spielregeln, Denkregeln, Verhaltensregeln, Denkschlüssel.] Eine Auseinandersetzung mit dem Jargon der Postmoderne: Alan Sokal u. Jean Bricmont: Eleganter Unsinn. C.H. Beck Verlag München 1999.

[2 Wissen entspringt der Erfahrung in der Anwendung von Kenntnissen, die sich als praktikabel erwiesen haben. Kenntnisse können erworben und objektiviert werden, aber die Erfahrung und Intuition führt zum stillen Wissen, das darüber entscheidet, welche Informationen zum Wissen generiert werden. Die Basis dazu ist immer die auf die Nutzung der Zeitfenster in der Biographie ausgerichtete Schulbildung.]

3 Es handelt sich nicht um eine theoretische Erfindung, sondern die Strategie von General Electric unter Jack Welsh. Inzwischen wird diese Zielgröße durch das dynamische KursGewinnVerhältnis ersetzt, das die Gewinnentwicklung mit einbezieht. Inzwischen wird das Humankapital auf den Shareholder Value umgerechnet. Ein Mitarbeiter der New Economy ist 30mal wertvoller als in den alten Industrien [Simon-Kucher & Partners, Bonn].

[Seite 14]
«[...] Es ist eine Welt der Verfahren, digitalisierter Dualitäten, vercodeter Information von universeller Reichweite, deren Verbreitung keine geographischen Grenzen oder Zentren kennt. In dieser Welt fällt dem Zeichen die Herrschaft zu, nicht dem materiellen Objekt und nicht dem Subjekt. Nicht Macht, sondern Praxis, nicht Absicht, sondern Wirkung sind die theoretischen Tropen der neuen Technologie. Wir müssen die Materialität der Signifikanten anerkennen, die dingproduzierenden Fähigkeiten des Wortes. Sie liegt vor unseren Augen, an unseren Fingerspitzen und in unseren Taschen. Hermeneutik scheitert; Kultur repräsentiert nicht länger.»36

Eine Konsequenz der als Wissensgesellschaft bezeichneten gesellschaftlichen Zusammenhänge ist der Kreislauf der Zeichen und Daten an Stelle materieller Güter; an der Wertschöpfung haben Informationen, Beziehungen, Emotionen und Dienstleistungen heute einen immer größeren Anteil. In dem Maße, wie für die materielle Produktion der Faktor Kapital als Vermittlung zwischen der Arbeit und der Natur durch das Wissen abgelöst wird, nehmen auch die den Vermittlungen arteigenen Zeichen einen anderen Charakter an: das Geldkapital, die Organisation und das Know-how nehmen einen virtuellen Charakter an, an die Stelle des Buchwertes tritt der Börsenwert [Shareholder Value37] des Unternehmens.38


36 Roger Friedland: Gott in der Nation. Warum höchste Wesen durch unsere Geschichte schreiten ... In: Lettre. International, Heft 44, I Vierteljahr 1999, S. 29f. Robert B. Reich spricht von der Ausbildung zum Symbolanalytiker. [Unter Code verstehen wir Regeln, Spielregeln, Denkregeln, Verhaltensregeln, Denkschlüssel.] Eine Auseinandersetzung mit dem Jargon der Postmoderne: Alan Sokal u. Jean Bricmont: Eleganter Unsinn. C.H. Beck Verlag München 1999.

37 Es handelt sich nicht um eine theoretische Erfindung, sondern die Strategie von General Electric unter Jack Welsh. Inzwischen wird diese Zielgröße durch das dynamische KursGewinnVerhältnis ersetzt, das die Gewinnentwicklung mit einbezieht. Inzwischen wird das Humankapital auf den Shareholder Value umgerechnet. Ein Mitarbeiter der New Economy ist 30mal wertvoller als in den alten Industrien [Simon-Kucher & Partners, Bonn].

38 Die Differenz wird Goodwill genannt und bilanztechnisch unterschiedlich behandelt. So hat Vodafon einen geschätzten Abschreibungsbedarf von 360 Mrd. DM, der mit den Gewinnen zu verrechnen ist.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[78.] Jwe/Fragment 240 04 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-15 06:54:31 Klgn
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 240, Zeilen: 4-17, 101 ff. (Fn. 1-4)
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 26-27, Zeilen: 26:6 ff., 114 ff. - 27:1-4, 101-113
Es ist eine offene Frage, worauf sich die Frage nach der Sinnstiftung der Zukunft beziehen soll, auf die Informationstechnologie oder die Biotechnologie, was unterschiedliche Konsequenzen für die Menschenführung haben dürfte. LEO A. NEFIODOW hatte in seinem Buch „Der fünfte Kondradieff“ noch von der Dominanz der Ressource Information gesprochen,1 jetzt fühlt er sich gezwungen, von einem weiteren Kondratieff-Zyklus, den der Biotechnologie zu sprechen.2 Verwaltung und Einsatz von Wissen soll die Herausforderung sein, mit der die Zukunft nur zu gestalten sei. Diese Verkündigung des Wortes hat Politik und Wirtschaft gleichermaßen erfasst und eine unterschiedliche Reaktion hervorgerufen.3 So wie durch die erste industrielle Revolution die lokale Enge des Wissens in der Werkstatt durch den Händler aufgebrochen wurde, so wird heute durch die moderne Kommunikationstechnik die nationale Enge des Wissens überwunden und zu einem Moment der Globalität von Entwurf, Produktion, Finanzkapital und Absatz.4

1 „Für den Menschen ist Information vor allem zweckorientiertes Wissen.”, S. 49.

2 L.A. Nefiodov: Der Fünfte Kondratieff. Strategien zum Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft. FAZ/ Gabler 1990. Ders.: Der Sechste Kondratieff. Wege zur Produktivität und Vollbeschäftigung im Zeitalter der Information. Rhein-Sieg-Verlag S. Augustin 1996.

3 Im Zusammenhang mit der Platzierung der Wissenschaftlerin Dagmar Schipanski als Kandidatin für die Position einer Bundespräsidentin am 23. Mai 1999 sollte für die Gestaltung der Wissensgesellschaft ein Zeichen gesetzt werden, nachdem der noch amtierende Bundespräsident Roman Herzog die Bildung und das lebenslange Lernen mit höchster Autorität eingeklagt hatte. Frau Schipanski ist inzwischen Wissenschaftsministerin in Erfurt, mit der Wirkung, dass der Rektor Glotz die Erfurter Universität verließ. Die Wirtschaft sieht im Wissensmanagement eine Antwort auf den Druck zum Wandel der Wirklichkeit. Dem ging aber in der kulturellen Ebene eine intensive Diskussion voraus, die die Aufmerksamkeit auf die Rolle des Menschen und Führungsprobleme in Großorganisationen lenkten. Die Beratungsbranche hat eine umfangreiche Konditionisierungsindustrie aufgebaut, die sich den emotionalen Defiziten zuwendet, die die rationalen Schemata in der Weltsicht des Menschen hinterlassen haben sollen. Repräsentativ dazu Holger Rust: Trends – Das Geschäft mit der Zukunft. Kremayer u. Scherian-Verlag Wien 1995.

4 Ein Hinführung in die Problematik sozialen Wandels finden wir bei David S. Landes: Der entfesselte Prometheus. Technologischer Wandel und Industrielle Entwicklung in Westeuropa von 1750 bis zur Gegenwart. Verlag Kiepenheuer & Witsch Köln 1973, S. 52ff. “Die technologischen Umwandlungen, die wir als industrielle Revolution bezeichnen, stellen einen abrupteren Bruch mit der Vergangenheit dar als alle Neuerungen seit der Erfindung des Rades. Waren vorher fast alle Herstellungskosten – insbesondere die Kosten für Rohstoffe und der menschlichen Arbeitskraft – variabel gewesen, so wurde nun immer stärker in festen Anlagen investiert. ... Jetzt aber war er ein Gefangener seiner Investitionen. Mit dieser neuen Situation konnten sich viele der nach traditionellen Methoden arbeitenden Kaufmannsfabrikanten schwer, wenn überhaupt, abfinden.” a.a.O., S. 53. Wichtig auch die Analyse [der Rekrutierung des Führungspersonals, S. 74ff.]

[Seite 26]

Es ist eine offene Frage, worauf sich die Frage nach der Sinnstiftung der Zukunft beziehen soll, auf die Informationstechnologie oder die Biotechnologie, was unterschiedliche Konsequenzen für die Menschenführung haben dürfte. Leo A. Nefiodow hatte in seinem Buch „Der fünfte Kondradieff noch von der Dominanz der Ressource Information gesprochen,76 jetzt fühlt er sich gezwungen, von einem weiteren Kondratieff-Zyklus, den der Biotechnologie zu sprechen.77 Verwaltung und Einsatz von Wissen soll die Herausforderung sein, mit der die Zukunft nur zu gestalten sei. Diese Verkündigung des Wortes hat Politik und Wirtschaft gleichermassen erfasst und eine unterschiedliche Reaktion hervorgerufen78 So wie durch die erste industrielle Revolution


76 „Für den Menschen ist Information vor allem zweckorientiertes Wissen.", S. 49.

77 Der Fünfte Kondratieff. Strategien zum Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft. FAZ/ Gabler 1990. Ders.: Der Sechste Kondratieff. Wege zur Produktivität und Vollbeschäftigung im Zeitalter der Information. Rhein-Sieg-Verlag S. Augustin 1996

78 Im Zusammenhang mit der Plazierung der Wissenschaftlerin Dagmar Schipanski als Kandidatin für die Position einer Bundespräsidentin am 23. Mai 1999 sollte für die Gestaltung der Wissensgesellschaft ein Zeichen gesetzt werden, nachdem der noch amtierende Bundespräsident Roman Herzog die Bildung und das lebenslange Lernen mit höchster Autorität eingeklagt hatte. Frau Schipanski ist inzwischen Wissenschaftsministerin in Erfurt, mit der Wirkung, dass der Rektor Glotz die Erfurter Universität verließ. Die Wirtschaft sieht im Wissensmanagement eine Antwort auf den Druck zum Wandel der Wirklichkeit. Dem ging aber in der kulturellen Ebene eine intensive Diskussion voraus, die die Aufmerksamkeit auf die Rolle des Menschen und Führungsprobleme in Grossorganisationen lenkten. Die Beratungsbranche hat eine umfangreiche Konditionisierungsindustrie aufgebaut, die sich den emotionalen Defiziten zuwendet, die die rationalen Schemata in der Weltsicht des Menschen hinterlassen haben sollen. Repräsentativ dazu

[Seite 27]

die lokale Enge des Wissens in der Werkstatt durch den Händler aufgebrochen wurde, so wird heute durch die moderne Kommunikationstechnik die nationale Enge des Wissens überwunden und zu einem Moment der Globalität von Entwurf, Produktion, Finanzkapital und Absatz.79


Holger Rust: Trends - Das Geschäft mit der Zukunft. Kremayer u. Scherian-Verlag Wien 1995.

79 Ein Hinführung in die Problematik sozialen Wandels finden wir bei David S. Landes. Der entfesselte Prometheus. Technologischer Wandel und Industrielle Entwicklung in Westeuropa von 1750 bis zur Gegenwart. Verlag Kiepenheuer & Witsch Köln 1973, S. 52ff. “Die technologischen Umwandlungen, die wir als industrielle Revolution bezeichnen, stellen einen abrupteren Bruch mit der Vergangenheit dar als alle Neuerungen seit der Erfindung des Rades. Waren vorher fast alle Herstellungskosten - insbesondere die Kosten für Rohstoffe und der menschlichen Arbeitskraft - variabel gewesen, so wurde nun immer stärker in festen Anlagen investiert. ... Jetzt aber war er ein Gefangener seiner Investitionen. Mit dieser neuen Situation konnten sich viele der nach traditionellen Methoden arbeitenden Kaufmannsfabrikanten schwer, wenn überhaupt, abfinden.” a.a.O., S. 53. Wichtig auch die Analyse der Rekrutierung des Führungspersonals, S. 74ff.

Anmerkungen

Identisch bis hin zu den Zitaten und den umfangreichen Fußnoten. Ohne Quellenangabe, ohne Hinweis auf eine Übernahme.

Interessant ist auch der in beiden Texten auftauchende Neologismus "Konditionisierungsindustrie".

Sichter
(Graf Isolan) Schumann


[79.] Jwe/Fragment 241 15 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-17 23:36:49 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 241, Zeilen: 15-22, 128-130
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 27, Zeilen: 5-12, 114 ff.
Diese Tatbestände konnten nicht ohne Auswirkung auf die Sinninterpreten sein, wie sich die Systemtheoretiker und Hermeneutiker verstanden. Es ging um die Frage, welche Möglichkeiten das Subjekt noch hat, Bewusstsein zu produzieren, also Teilhaber an der Konstruktion von Wirklichkeit zu sein, wenn die sich objektivierenden Wissensbestände im materiellen und immateriellen Sinne global übermächtig werden. Vorauslaufend hatten wir eine Diskussion im Diskursmilieu der Sozialwissenschaften2 über die Ambivalenz der Moderne, größere Freiheiten mit anwachsenden Zwängen und Einschränkungen zu bewirken.3

2 Mit dem Anbruch der Moderne in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts weiteten sich die Spielräume des Einzelnen in Europa und Nordamerika ungeheuer aus. Galt es zuvor als gottgegeben, dass jeder unabänderlich König und Kirche, Familie und Tradition unterworfen war, begann nun eine Zeit individueller Freiheiten, ohne die man sich heute das Leben nicht vorstellen mag und ohne die das hochindividuelle Ausdrucksrepertoire der modernen Literatur gar nicht denkbar wäre ... Die im 18. Jahrhundert voranschreitende Erschütterung der metaphysischen Gewissheiten durch die Religionskritik, vieler philosophischer Verbindlichkeiten durch Kants Erkenntnistheorie und der politischen Traditionen durch die Französische Revolution, betrachtet er in erster Linie nicht als eine Geschichte des Verlust von unwiderlegbaren Wahrheiten, sondern im Sinne des Liberalismus vor allem als einen Zuwachs von Unabhängigkeit für das Individuum. ... Obwohl die westlichen Industrienationen politisch wie wirtschaftlich eine hohe Leistungskraft und Attraktivität auszeichnet, gibt es bis heute keine ästhetische Theorie, die - so schrieb Petersdorff schon in seinem Essayband - "von der offenen Gesellschaft, von ihrem Wahrheitsbegriff, ihrem Zeitverständnis, ihrem Begriff von Individualität" ausgeht. Im Gegenteil, große Bereiche der modernen Literatur sind in fundamentaler Opposition zur offenen Gesellschaft entstanden und nur vor dem Hintergrund dieser Gegnerschaft zu verstehen. Ja, nicht wenige Schriftsteller des 20. Jahrhunderts - so zum Beispiel eben wiederum vor allem Becher und Brecht - steigern sich im Kampf gegen Demokratie und Liberalismus in ein zunehmend militaristisches, gewaltverliebtes Vokabular hinein.

3 In bezug auf die Topoi Postindustrielle Gesellschaft und Postmoderne ist W. CH. Zimmeli sehr distanziert, er hält sie für “Kopfgeburten”. “Zwar heißt die Moderne ‘postmodern’ und die Industriegesellschaft ‘postindustriell’, aber [beides zusammen bleibt eben doch die gute alte moderne Industriegesellschaft.” [Die Rolle von Wissenschaft und Technik in der Industriegesellschaft. [W. Fricke u. V. Oetzel, a.a.O. S. 50.] ]

Diese Tatbestände konnten nicht ohne Auswirkung auf die Sinninterpreten sein, wie sich die Systemtheoretiker und Hermeneutiker verstanden. Es ging um die Frage, welche Möglichkeiten das Subjekt noch hat, Bewusstsein zu produzieren, also Teilhaber an der Konstruktion von Wirklichkeit zu sein, wenn die sich objektivierenden Wissensbestände im materiellen und immateriellen Sinne global übermächtig werden. Vorauslaufend hatten wir eine Diskussion im Diskursmilieu der Sozialwissenschaften über die Ambivalenz der Moderne, grössere Freiheiten mit anwachsenden Zwängen und Einschränkungen zu bewirken.80

80 Inbezug auf die Topoi Postindustrielle Gesellschaft und Postmoderne ist W. CH. Zimmeli [sic] sehr distanziert, er hält sie für "Kopfgeburten”. “Zwar heißt die Moderne ‘postmodern' und die Industriegesellschaft 'postindustriell', aber beides zusammen bleibt eben doch die gute alte moderne Industriegesellschaft.” [Die Rolle von Wissenschaft und Technik in der Industriegesellschaft. [W. Fricke u. V. Oetzel, a.a.O. S. 50.]

Anmerkungen

Identisch. Ohne Quellenangabe, ohne Hinweis auf eine Übernahme.

Fußnote 2 ist ebenfalls eine ungekennzeichnete Fremdtextübernahme - allerdings aus anderer Quelle (vgl. Fragment 241 104).

Sichter
(Graf Isolan) Schumann


[80.] Jwe/Fragment 242 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-17 23:40:02 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 242, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 27-28, 29, Zeilen: 27: 12 ff. - 28: 1-2; 29: 12 ff.
[Die materiellen] und zeitökonomischen Freiheitspotentiale der Moderne wurden indes in einem Wettbewerbsprozess der sozio-ökonomischen Projekte während des Kalten Krieges der Logik einer Industrie unterworfen, die unerbittlich ihre eigene Wirklichkeit schafft. Wir können das mustergültig in den postsozialistischen Ländern studieren, wo ein Hunger nach Warenästhetik gestillt werden musste, während in den Konsumgesellschaften ein Umdenken eingesetzte, nach welchen ästhetischen und ethischen Regeln das „Produkt”, die Umwelt, der Körper, die Mentalität, die motorische Begabung und andere immaterielle Vermögen anzubieten sind. Alles wird auf dem Markt angeboten und alles ist nur real, wenn es auch nachgefragt wird. Was als Produkt abgegeben wird, muss auf dem Markt verdient werden. Es gibt auf dem Markt keinen Bedarf für nicht-ökonomische Transaktionen, wie sie in der Gabe oder Potlatsch zum Ausdruck kommen, außer der Sozialstaat wird als ein gigantischer Potlatsch verstanden.

Der Bedarf an Wissen über das Management der neuen Lebensweisen nimmt immer mehr zu, weil die Wissenschaft industrialisiert durch alle Poren der Gesellschaft dringt und der neue Sinngeber des Lifestyle als Lebensmaxime haust in den Intermundien der Freizeitgesellschaft.1 Die Rückwirkung der Freizeitgesellschaft führt zu einer Integration der Arbeitszeit, beide verschmelzen zur Tätigkeitszeit.

„Die Neuzeit und die Moderne werden in der Gegenwart philosophischen, künstlerischen und ökologischen Prüfungen unterzogen. ‚Die Moderne‘ als philosophisches, künstlerisches und wissenschaftliches Leitbild und der Modernismus als Weltanschauung besitzen nicht mehr selbstverständliche Gültigkeit. Die postmoderne Philosophie stellt die Modernität und Zeitgemässheit des Denkens der Moderne, das auf der Autonomie des denkenden Subjekts und der Zerstörung der Metaphysik beruht, in Frage.“2

1 Es wird vermutet, dass der Bedarf an Wirtschaftsfachleuten angesichts der inneren Wandlungen der Gesellschaft und der globalen Ausdehnung des amerikanischen Industrietyps kaum zu befriedigen sein wird. Es lässt sich auch ablesen an der Ausrichtung der wirtschaftlichen Bildungsstätten in aller Welt und auf die Art und Weise, welche Inhalte gelehrt werden. Die Unterschiede zwischen Lappland und Sizilien, Portugal und Ungarn mögen fundamental sein, aber zu den USA gibt es nur geringe Unterschiede in der Auffassung über manageriale Aufgaben. Daher sind das Wissen über notwendiges Wissen und Handlungskenntnisse in den USA konzentriert: das ideale Labor des ökonomischen Kalküls, wo die Wahrheit des Profits ausgesprochen werden kann. Repräsentativ ist die Zusammenstellung der Meinung von Praktikern in: Drucker Foundation. Die Manager von morgen. Was in Zukunft wirklich zählt. Econ Verlag Düsseldorf 1996. Lesenswert Jack Beatty: Die Welt des Peter Drucker. Campus-Verlag Frankfurt-New York 2000. Drucker starb am 7. November 2005.

2 Peter Koslowski: Prüfungen der Neuzeit. [Edition Passagen 26] Wien 1989, S. 11 und Kurt Imhof u. Gaetano Romano: Die Diskontinuität der Moderne. Zur Theorie sozialen Wandels. Campus Verlag Frankfurt/Main 1996. — Zum Begriff der "LEBENSWELT", in: Rüdiger Welter, Der Begriff der Lebenswelt. Theorien vortheoretischer Erfahrungswelt. Band 14 der Reihe ÜBERGÄNGE Texte und Studien zu Handlung, Sprache und Lebenswelt. hrsg. von Richard [Grathoff und Bernhard Waldenfels.]

[Seite 27]

Die materiellen und zeitökonomischen Freiheitspotentiale der Moderne wurden indes in einem Wettbewerbsprozess der sozio-ökonomischen Projekte während des Kalten Krieges der Logik einer Industrie unterworfen, die unerbittlich ihre eigene Wirklichkeit schafft, wir können das mustergültig in den postsozialistischen Ländern studieren, wo ein Hunger nach Warenästhetik gestillt werden musste, während in den Konsumgesellschaften ein Umdenken eingesetzte, nach welchen ästhetischen und ethischen Regeln das „Produkt”, die Umwelt, der Körper, die Mentalität, die motorische Begabung und andere immaterielle Vermögen anzubieten sind. Alles wird auf dem Markt angeboten und alles ist nur real, was nachgefragt wird. Was als Produkt abgegeben wird, muss auf dem Markt verdient werden. Es gibt auf dem Markt keinen Bedarf für nicht-ökonomische Transaktionen, wie sie in der

[Seite 28]

Gabe oder Potlatsch zum Ausdruck kommen, ausser der Sozialstaat wird als ein gigantischer Potlatsch verstanden.

[Seite 29]

Der Bedarf an Wissen über das Management der neuen Lebensweisen nimmt immer mehr zu, weil die Wissenschaft industrialisiert durch alle Poren der Gesellschaft dringt und der neue Sinngeber des Lifestyle als Lebensmaxime haust in den Intermundien der Freizeitgesellschaft.84 Die Rückwirkung der Freizeitgesellschaft führt zu einer Integration der Arbeitszeit, beide verschmelzen zur Tätigkeitszeit.

«Die Neuzeit und die Moderne werden in der Gegenwart philosophischen, künstlerischen und ökologischen Prüfungen unterzogen. ‚Die Moderne‘ als philosophisches, künstlerisches und wissenschaftliches Leitbild und der Modernismus als Weltanschauung besitzen nicht mehr selbstverständliche Gültigkeit. Die postmoderne Philosophie stellt die Modernität und Zeitgemässheit des Denkens der Moderne, das auf der Autonomie des denkenden Subjekts und der Zerstörung der Metaphysik beruht, in Frage.»85

84 Es wird vermutet, dass der Bedarf an Wirtschaftsfachleuten angesichts der inneren Wandlungen der Gesellschaft und der globalen Ausdehnung des amerikanischen Industrietyps kaum zu befriedigen sein wird. Es lässt sich auch ablesen an der Ausrichtung der wirtschaftlichen Bildungsstätten in Allerwelt [sic!] und die Art und Weise, welche Inhalte gelehrt werden. Die Unterschiede zwischen Lappland und Sizilien, Portugal und Ungarn mögen fundamental sein, aber zu den USA gibt es nur geringe Unterschiede in der Auffassung über manageriale Aufgaben. Daher sind das Wissen über notwendiges Wissen und Handlingskenntnisse [sic] in den USA konzentriert: das ideale Labor des ökonomischen Kalküls, wo die Wahrheit des Profits ausgesprochen werden kann. Repräsentativ ist die Zusammenstellung der Meinung von Praktikern in: Drucker Foundation. Die Manager von morgen. Was in Zukunft wirklich zählt. Econ Verlag Düsseldorf 1996. Lesenswert Jack Beatty: Die Welt des Peter Drucker. Campus-Verlag Frankfurt-New York 2000.

85 Peter Koslowski: Prüfungen der Neuzeit. [Edition Passagen 26] Wien 1989, S. 11 und Kurt Imhof u. Gaetano Romano: Die Diskontinuität der Moderne. Zur Theorie sozialen Wandels. Campus Verlag Frankfurt/Main 1996. — Zum Begriff der "LEBENSWELT”, in: Rüdiger Welter, Der Begriff der Lebenswelt. Theorien vortheoretischer Erfahrungswelt. Band 14 der Reihe ÜBERGÄNGE Texte und Studien zu Handlung, Sprache und Lebenswelt. hrsg. von Richard Grathoff und Bernhard Waldenfels.

Anmerkungen

Identisch. Ohne Quellenangabe, ohne Hinweis auf eine Übernahme.

Der Hinweis auf den Tod von Peter Drucker im November 2005 kann natürlich in der hier nirgends angegebenen Vorlage von 2000 nicht enthalten sein.

Sichter
(Graf Isolan) Schumann


[81.] Jwe/Fragment 243 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-11-30 16:33:30 Klgn
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 243, Zeilen: 1-8, 101-110
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 29, 30, Zeilen: 29:120-124; 30:1-10.101-104
An dieser Stelle sei auf die destruktiven Wirkungen sozialer Strukturen, die die Moderne hervorgebracht hat, verwiesen. FREDMUND MALIK ist der Meinung, Management ist die Kunst, Wissen produktiv zu machen, dazu müssten aber die zukünftigen Manager richtig ausgebildet sein und Führung als Dienen verstehen. An die Stelle der Berufung soll der Beruf treten, der ordentlich erlernt werden müsse. Gradmesser der Selektion würden neben einer soliden Ausbildung die Resultate ihrer Arbeit [Malik on Management]. Das deckt sich im eigentlichen Sinne mit der hirnphysiologischen Struktur des Lernens.

Wilhelm Fink Verlag, München 1986. (Wilhelm Fink Verlag - Ohmstraße5 - 8OOO [sic!] München 4O [sic!]). – Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen (Hg.): Alltagswissen, Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit. 2Bd.,1973. – T. Luckmann u. A. Schütz: Strukturen der Lebenswelt. 1979. – K. Hammerich u. M. Klein (Hg.): Materialien zur Soziologie des Alltags, KZfSS Sonderheft 2O [sic!], 1978. – W.M. Sprondel u. R. Grathoff (Hg.) A. Schütz u. die Idee des Alltags in den Sozialwissenschaften, 1979. – E. Sträker (Hg.): Lebenswelt und Wissenschaft in der Philosophie E. Husserl, 1979. – T. Luckmann, Lebenswelt und Gesellschaft, 198O [sic!]. – W. Bergmann, Lebenswelt des Alltags oder Alltagswelt? in: KZfSS 33, 1981.

[Seite 29]

[...]85


85 [...] Wilhelm Fink Verlag, München 1986. (Wilhelm Fink Verlag - Ohmstraße5 - 8OOO [sic!] München 4O [sic!]). - Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen (Hg.): Alltagswissen, Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit. 2Bd.,1973. - T. Luckmann u. A. Schütz: Strukturen der Lebenswelt 1979. - K. Hammerich u. M. Klein (Hg.): Materialien zur Soziologie des Alltags, KZfSS Sonderheft 2O [sic!], 1978.

[Seite 30]

An dieser Stelle sei auf die späteren Erörterungen über die destruktiven Wirkungen sozialer Strukturen, die die Moderne hervorgebracht hat. verwiesen. Es geht vor allem um die Hinnahme von Verpflichtung gegenüber den anderen und die Rolle eines Verhaltens, das als Dienen bezeichnet wird. Fredmund Malik ist der Meinung, Management ist die Kunst, Wissen produktiv zu machen, dazu müssten aber die zukünftigen Manager richtig ausgebildet sein und Führung als Dienen verstehen. An die Stelle der Berufung soll der Beruf treten, der ordentlich erlernt werden müsse. Gradmesser der Selektion würden neben einer soliden Ausbildung die Resultate ihrer Arbeit [Malik on Management]. Das deckt sich im eigentlichen Sinne mit der hirnphysiologischen Struktur des Lernens, dazu später.


– W.M. Sprondel u. R. Grathoff (Hg.) A. Schütz u. die Idee des Alltags in den Sozialwissenschaften, 1979. – E. Sträker (Hg.): Lebenswelt und Wissenschaft in der Philosophie E. Husserl, 1979. – T. Luckmann. Lebenswelt und Gesellschaft, 198O [sic!]. – W. Bergmann, Lebenswelt des Alltags oder Alltagswelt? in: KZfSS 33, 1981.

Anmerkungen

Identisch. Ohne Quellenangabe, ohne Hinweis auf eine Übernahme.

Typographische Anmerkung: Auf dieser Seite benutzt Jwe durchgehend ein großes "O" statt einer Null "0" in den Quellenangaben.

Sichter
(Graf Isolan) Schumann


[82.] Jwe/Fragment 246 02 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-06-12 21:34:45 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 246, Zeilen: 2-6, 19-23, 101, 123-124
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 139, 140, 142, Zeilen: 139: 7 ff.; 140: 1, 9 ff.; 142: Fn 376
Die Wirtschaftswissenschaftler stehen vor dem Problem, Struktur, Ziele und Untersuchungsfelder ihrer Profession zu erklären, was sie für eine Wissenschaft vertreten, um die realen Entwicklungen besser abgrenzen zu können:1 Die Megatrends zur Dienstleistungsgesellschaft werfen die Frage auf, ob Nationen die materielle Produktion aufgegeben können, um reine Dienstleistungen zu vermitteln, [oder ob es nicht so zu verstehen ist, dass die traditionellen Branchen das Verhältnis von Geschäftsführung und Produktion neu ordnen, also produktionsnahe Dienstleistungen und die Produktion als Faktorkombination geografisch gezielt als neue Wertschöpfungskette aufbauen, oder ob kleine Territorien sich auf Finanzdienstleistungen spezialisieren und dadurch als reich gelten.2] [...] Hinzuweisen ist auf die Untersuchung von Mumford, der eine neue Phase von 1870-1930 der Elektrizität zuordnet, die er in ein Eotechnisches [Wind, Wasser, Holz], Paleotechnisches [Kohle und Eisen] und Neotechnisches Zeitalter [Strom, Wasserturbinen, Aluminium, Kunststoffe, seltene Erden] einteilt. 4

1 Vgl. dazu Wirtschaftswoche Nr. 48 vom 20.11.1997, S. 44-61. [Es zeichnet sich ab, dass zwischen Änderung und Entwicklung unterschieden werden muss, eine Frage, die auf der Basis von steady growth nicht erfolgen kann. Grundsätzlich dazu Douglass C. North: Some Fundamental Puzzles Economic History/Development. Washington University, St. Louis. Die Akteure des Marktes handeln nicht im luftleeren Raum, sondern sind eingebunden in historisch entstandenen Regeln und Institutionen, die sich ändern müssen, wenn ein Entwicklungsdruck besteht. Ein grundlegender Überblick ist immer noch Othmar Spanns Anhang zu den philosophischen Voraussetzungen der Volkswirtschaftlehre in: Handbuch der Philosophie Abt. IV [Staat und Geschichte. Philosophie der Sprache/Gesellschafts-, Rechts- Staats-, Kultur- und Geschichtsphilosophie/Philosophie der Technik] dargestellt, Julius Stenzel, Othmar Spann, Arthur Baumgraten, Alois Dempf, Erich Rothacker u. Manfred Schröter. R. Oldenbourg Verlag München u. Berlin 1934, S. 169-188.

2 Die Verwaltung großer privater Vermögen jenseits nationalen fiskalischen Interesses ist ein spezielles Gut, das Bedingung für Finanzdienstleistungen autonomer Territorien ist.]

[...]

4 Thomas P. Hughes: Die Erfindung Amerikas. Der technologische Aufstieg der USA seit 1870. Verlag C.H. Beck München 1991, S. 301. Ein Rückblick bei Peter Bernholtz: Sind Globalisierung und Umstrukturierung etwas Neues?

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Die Wirtschaftswissenschaftler stehen vor dem Problem zu klären, was sie für eine Wissenschaft vertreten: Eine Physik ökonomischer Daten oder ein Tummelfeld juristischer Fiktionen oder eine spezielle Psychologie nicht marktkonformen Verhaltens oder eine komplexe Sozialwissenschaft oder eine spezielle Form

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der Theologie. Unter diesen Auspizien erscheint die Basis-Überbau-Theorie von Marx als modern, wenn man den Determinimus der materiellen Basis einer offenen Situation opfert.369 [...] Die Megatrends zur Dienstleistungsgesellschaft werfen die Frage auf, ob Nationen die materielle Produktion aufgegeben können, um reine Dienstleistungen zu vermitteln, was auch den Export von Umweltbelastungen bedeuten würde.


369 Vgl. dazu Wirtschaftswoche Nr. 48 vom 20.11.1997, S. 44-61. Es ist bemerkenswert, dass sich eben auch Pamphletisten den methodischen Problemen in der Ökonomie annehmen, um auf die Erkenntnisweise in der Quantenphysik indirekt hinzuweisen, so Soros, a.a.O. und Henderson.

[Seite 142]


376 Hinzuweisen ist auf die Untersuchung von Mumford, der eine neue Phase von 1870-1930 die er der Durchsetzung der Elektrizität zuordnet, die er in ein Eotechnisches [Wind, Wasser,Holz] Paleotechnisches [Kohle und Eisen] und Neotechnisches Zeitalter [Strom, Wasserturbinen, Aluminium, Kunststoffe, seltene Erden] einteilt, Thomas P. Hughes: Die Erfindung Amerikas. Der technologische Aufstieg der USA seit 1870. Verlag C.H. Beck München 1991, S. 301.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann


[83.] Jwe/Fragment 294 120 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:29:11 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 294, Zeilen: 121-128
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 69, Zeilen: 11 ff.
​​

3 Vgl. dazu Bruno Fritsch: Wir werden überleben. Orientierungen und Hoffnungen in schwieriger Zeit. Günter Olzog Verlag München 1982. Wichtig ist in diesem Zusammenhang der Hinweis von Bruno Fritsch, die Außenwelt werde in eine Innenwelt transformiert, innerhalb der die Gedanken zirkulieren. Das betrifft auch die artifizielle Welt der mathematischen Modelle, der sozialen Utopien und der amtlichen Aktenführung. Der Aufbau einer Innenwelt ist die eigentliche Leistung und Eigenart des Gehirns, die durch Computer nicht zu kopieren sind, da hier dynamische Be- und Umwertungen stattfinden, die Daten zu Informationen werden lassen. Damasio spricht von ei-[nem autobiographischen Selbst als Basis der Weltsicht: Damasio, Antonio R.: Descartes Irrtum - Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn. DTV München 1997. – Ders.: The Feeling of What Happens, Body and Emotion in the Making of Consciousnes. Harcort Brace New York 1999. Dazu auch R. Koselleck: Erfahrungsraum und Erwartungshorizont – zwei historische Kategorien. In: R. Koselleck: Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten. Frankfurt/Main 1979, S. 349f.]

Wichtig ist in diesem Zusammenhang der Hinweis von Bruno Fritsch, die Aussenwelt [sic] wird in eine Innenwelt transformiert, innerhalb der die Gedanken zirkulieren, das betrifft auch die artifizielle Welt der mathematischen Modelle, der sozialen Utopien und der amtlichen Aktenführung. Der Aufbau einer Innenwelt ist die eigentliche Leistung und Eigenart des Gehirns, die durch Computer nicht zu kopieren sind, da hier dynamische Be- und Umwertungen stattfinden, die Daten zu Informationen werden lassen. Damasio spricht von einem autobiographischen Selbst.
Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Siehe auch: Schemann 2000, S. 120, zweiter Absatz.

Sichter
(Klgn) Schumann


[84.] Jwe/Fragment 306 18 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-16 13:32:42 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jwe, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schemann 2000, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 306, Zeilen: 18-21
Quelle: Schemann 2000
Seite(n): 142, Zeilen: 25 ff.
Ähnlich sieht es heute mit der Ausdeutung der Daten-High-Way für das 21. Jahrhundert aus. Technische Fortschritte würden nie ohne mentale, psychische und soziale Wandlungen angenommen werden. [Seite 142]

Ähnlich sieht es heute aus mit der Ausdeutung der Daten-High-Way für das 21. Jahrhundert. Technische Fortschritte würden nie ohne mentale, psychische und soziale Wandlungen angenommen werden, so dass diese als unabhängige Varibale und nicht als Randbedingungen des Modells erscheinen.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die Quelle.

Sichter
(Klgn) Schumann