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Grenzen der Versicherbarkeit von Katastrophenrisiken. Erweiterungsmöglichkeiten durch Rückversicherung, Katastrophenanleihen und Versicherungsderivate. Mit einem Geleitw. von Volker Arnold

von Prof. Dr. Tristan Nguyen

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[1.] Tn/Fragment 322 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-11-29 21:33:02 Hindemith
Fragment, Gesichtet, Pfister 2004, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Tn, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
WiseWoman
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 322, Zeilen: 1-31
Quelle: Pfister 2004
Seite(n): 38;39;40, Zeilen: 37-38; 1-12,17-26; 11-22
Die Übertragung eines Risikos ist deshalb umso weniger möglich, je mehr sich die Struktur eines unternehmensspezifischen Risikoportfolios von der Struktur des Risikos entfernt, wie es durch eine marktorientierte Bezugsgröße oder einen parametrischen Parameter festgelegt wird. Die Vermeidung von Problemen aus Moral Hazard- und Adverse-Selection-Verhalten steht damit in einem umgekehrten Verhältnis zum Basisrisiko eines Versicherers. Und je höher das verbleibende Basisrisiko für den Versicherer ist, desto größer wird die Notwendigkeit, mögliche Schäden zu vermeiden bzw. zu begrenzen. Das Basisrisiko des Versicherers im Zusammenhang mit Katastrophenbonds, die branchenorientierte Bezugsgrößen oder parametrische Parameter als Trigger verwenden, kann jedoch ohne Inkaufnahme von Moral-Hazard-Problemen reduziert werden, wenn parametrische Indizes als Trigger vereinbart werden.

Aus Investorensicht besteht ein Vorteil von Katastrophenbonds mit einer branchenorientierten Bezugsgröße oder einem parametrischen Parameter darin, dass sie gegenüber Katastrophenbonds mit unternehmensspezifischen Bezugsgrößen Standardisierungsvorteile bieten. Bei Bonds mit unternehmensspezifischen Bezugsgrößen müssen Investoren die Risiken dieser Bonds jeweils getrennt nach den unterschiedlichen Bezugsgrößen analysieren. Bei Cat Bonds mit marktorientierten Bezugsgrößen oder technischen Parametern müssen sie hingegen nur das Risiko verstehen, welches mit einem aggregierten Index verbunden ist. Marktorientierte Bezugsgrößen von Katastrophenbonds schaffen also hier den Vorteil, dass die Transaktionskosten des Risikotransfers geringer bleiben.

Gegen eine hohe Nachfrage nach Katastrophenanleihen könnte sprechen, dass es derzeit im Gegensatz zu entsprechenden Produkten im Finanzbereich noch keine eindeutige Bewertungsformel gibt. Die vorhandenen kapitalmarktheoretischen Bewertungsmodelle setzen meist eine Normalverteilung der Auszahlungswahrscheinlichkeiten von Finanzprodukten voraus. Die Anwendung eines solchen Modells scheidet jedoch im Falle von low frequency/high severity-Risiken aus.821 Folglich sind Investitionen in Cat Bonds mit einem höheren Maß an Ungewissheit verbunden als Investitionen in konventionelle Produkte aus dem Finanzbereich. Unter der Annahme, dass Portfolio-Manager selbst risikoavers sind, werden Cat Bond-Risiken aufgrund ihrer höheren [Ungewissheit deshalb nur dann übernommen, wenn mit ihnen im Vergleich zu konventionellen Produkten eine ungleich höhere Verzinsung in Aussicht gestellt wird.]


821 Vgl. Berge, T. (2005), S. 164 f.

Die Übertragung eines Risikos ist deshalb umso weniger möglich, je mehr sich die

[S. 39]

Struktur eines unternehmensspezifischen Risikoportfolios von der Struktur des Risikos entfernt, wie es durch eine marktorientierte Bezugsgröße oder einen technischen Parameter festgelegt wird. Die Vermeidung von Problemen aus moralhazard- und adverse-selection-Verhalten steht damit in einem umgekehrten Verhältnis zum Basisrisiko eines Versicherers. Und je höher das verbleibende Basisrisiko, desto größer wird die Notwendigkeit, Risiken selbst zu versichern oder finanzieren zu können.

Das Basisrisiko des Versicherers im Zusammenhang mit Katastrophenbonds, die marktorientierte Bezugsgrößen oder technische Parameter als loss trigger verwenden, kann jedoch ohne Inkaufnahme von moral-hazard-Problemen reduziert werden, wenn Versicherer verschiedene Katastrophenbonds mit unterschiedlich konstruierten loss triggern für die Erweiterung ihrer Deckungskapazität nutzen. [...]

Aus Investorensicht besteht ein weiterer Vorteil von Katastrophenbonds mit einer marktorientierten Bezugsgröße oder einem technischen Parameter darin, dass sie gegenüber Katastrophenbonds mit unternehmensspezifischen Bezugsgrößen Standardisierungsvorteile bieten. Bei Bonds mit unternehmensspezifischen Bezugsgrößen müssen Investoren die Risiken dieser Bonds jeweils getrennt nach den unterschiedlichen Bezugsgrößen analysieren. Bei Bonds mit marktorientierten Bezugsgrößen oder technischen Parametern müssen sie hingegen nur das Risiko verstehen, welches mit einem aggregierten Index verbunden ist. Marktorientierte Bezugsgrößen von Katastrophenbonds schaffen also hier den Vorteil, dass die Transaktionskosten des Risikotransfers geringer sind.31 [...]

[S. 40]

Gegen eine hohe Nachfrage nach Katastrophenanleihen könnte sprechen, dass es derzeit im Gegensatz zu entsprechenden Produkten im Finanzbereich noch keine eindeutige Bewertungslogik gibt. Kapitalmarktheoretische Modelle, welche Portfolio-Manager zur Beurteilung von Angeboten verwenden, setzen dabei jedoch eine Normalverteilung der Auszahlungswahrscheinlichkeiten von Finanzprodukten voraus. Die Anwendung eines solchen Modells scheitert jedoch im Falle von low-frequency-hig-severity-Risiken [sic] und deshalb sind Investitionen in Cat-Bonds mit einem höheren Maß an Ungewissheit verbunden als Investitionen in konventionelle Produkte aus dem Finanzbereich. Unter der Annahme, dass Portfolio-Manager selbst risikoavers sind, werden Cat-Risiken aufgrund ihrer höheren Ungewissheit deshalb nur dann übernommen, wenn mit ihnen im Vergleich zu konventionellen Produkten eine ungleich höhere Verzinsung in Aussicht gestellt wird.


31 Vgl. Richter , A.; Moderne Finanzinstrumente im Rahmen des Katastrophen-Risk-Managements – Basisrisiko versus Ausfallrisiko. Schriftenreihe des Instituts für Versicherungsbetriebslehre an der Universität Hamburg, Nr. 3 /2001, S. 8.

Anmerkungen

Großflächige Übernahme mit leichten Änderungen, ohne Quellenangabe.

Sichter
(WiseWoman) Agrippina1



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