VroniPlag Wiki

This Wiki is best viewed in Firefox with Adblock plus extension.

MEHR ERFAHREN

VroniPlag Wiki


Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 22, Zeilen: (1-8), 9-38
Quelle: Schirra 1989
Seite(n): 48, Zeilen: 48:(6-14), 14-31.103-104 - 49:1-14
"Kommunales Wahlverhalten weicht insofern vom Wahlverhalten bei Bundestags- und Landtagswahlen ab, als nicht nur der allgemeine Trend auf Bundes- und Landesebene, sondern auch oft lokalspezifische Probleme ihre Auswirkungen zeigen. Je nach örtlichen und gemeindlichen Problemen und entsprechender unterschiedlicher Bewertung weicht auch die Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen von der bei Bundestags- und Landtagswahlen ab. Von daher ist kommunales Wahlverhalten nicht nur ein Reflex gesamtsystemaren Wahlverhaltens" (Schirra 1989, S. 48). Ein Grund hierfür ist die Struktur des lokalen Parteiensystems. Hat sich in einer Gemeinde ein Zwei- Parteien- System etabliert und kleine Parteien keine Chance sehen die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen, entscheidet sich der Wähler in der Regel für eine der zwei großen Parteien. Er orientiert sich dabei zum einen an den Spitzenkandidaten der Parteien, zum anderen an den Einzelpersönlichkeiten, sowie an der sogenannten Issue-Kompetenz (vgl. Beyme 1979, S. 55). Diese sagt aus, daß der Bürger die Partei wählt, der er am ehesten die Kompetenz für die Lösung der anstehenden Probleme zutraut. Die Wähler können eine gewisse Parteisympathie entwickeln, weil sie deren Kandidaten für fähig und kompetent halten oder sie halten die Kandidaten einer Partei deshalb für geeignet, weil sie mit dieser Partei sympathisieren oder sich zumindest gefühlsmäßig an ihr orientieren (vgl. Beyme 1979, S. 54, Kevenhörster 1976, S. 253). Diese Wahlentscheidungen werden maßgeblich bestimmt von Einflüssen in der Familie, von der Verwandtschaft, von Freundschaften, von Arbeitskollegen, von Vereinszugehörigkeit und informellen Kontakten. Primäre und sekundäre Sozialisation und die Einbindung in Bezugsgruppen spielen also eine wesentliche Rolle. Weiterhin sind kirchlicher Einfluß, Verbands- und Gewerkschaftseinfluß entscheidend. Die Wahlentscheidung wird insgesamt wesentlich vom sozialen Umfeld und von traditionellen Bindungen bestimmt. Wobei die Wahlentscheidung aber auch von der Mobilisierung und den Aktivitäten der lokalen Parteiorganisationen abhängt. Letztlich ist die Wahlentscheidung ein Ergebnis von psychischen, psychologischen, affektiven, sozialkulturellen, von alters- und schichtspezifischen Einstellungen zu Parteien sowie von politisch-institutionellen Bestimmungsfaktoren, die in der primären und sekundären Umwelt des Wählers zu finden sind (vgl. Schirra 1989, S. 49).

Beyme, von, K.
Das politische System der Bundesrepublik Deutschland.
München 1979

Kevenhörster, P.
Parallelen und Divergenzen zwischen gesamtsystemarem und kommunalem Wahlverhalten.
In: Konrad-Adenauer-Stiftung (Hrsg.): Kommunales Wahlverhalten, Bonn 1976, S. 241-281

Schirra, C.
Politik in einer Gemeinde.
Frankfurt / Main u.a. 1989

[Seite 48]

Kommunales Wahlverhalten weicht insofern vom Wahlverhalten bei Bundestags- und Landtagswahlen ab, als nicht nur der allgemeine Trend auf Bundes- und Landesebene, sondern auch oft lokalspezifische Probleme ihre Auswirkungen zeigen. Je nach örtlichen und gemeindlichen Problemen und entsprechender unterschiedlicher Bewertung weicht auch die Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen von der bei Bundestags- und Landtagswahlen ab. Von daher ist kommunales Wahlverhalten nicht nur ein Reflex gesamtsystemaren Wahlverhaltens. Unterschiedliche Bestimmungsfaktoren sind ausschlaggebend. Zum einen spielt die Struktur des lokalen Parteiensystems eine Rolle. Wenn sich in einer Gemeinde ein Zwei-Parteien-System etabliert hat und kleine Parteien praktisch keine Chance haben, die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen, entscheidet sich der Wähler in der Regel für eine der großen Parteien. Dabei orientiert er sich einmal an den Spitzenkandidaten der Parteien, an den Einzelpersönlichkeiten, zum anderen an der sogenannten Issue-Kompetenz.143 Diese besagt, daß der Bürger die Partei wählt, der er am ehesten die Kompetenz für die Lösung der anstehenden Probleme zutraut. Einerseits können die Wähler eine gewisse Parteisympathie entwickeln, weil sie deren Kandidaten für fähig und kompetent halten, andererseits halten sie die Kandidaten einer Partei deshalb für geeignet, weil sie mit dieser Partei sympathisieren oder sich zumindest gefühlsmäßig an ihr orientieren.144 Bestimmt werden diese Wahlentscheidungen maßgeblich von Einflüssen in der Familie, von der Verwandtschaft, von Freundschaften, von Arbeitskolle-


143vgl. von Beyme 1979, 55
144 von Beyme 1979, 54; Kevenhörster 1976, 253



[Seite 49]

gen, von Vereinszugehörigkeit und informellen Kontakten. Eine wesentliche Rolle spielen also primäre und sekundäre Sozialisation und die Einbindung in Bezugsgruppen. Darüber hinaus sind kirchlicher Einfluß, Verbands- und Gewerkschaftseinfluß entscheidend. Insgesamt wird die Wahlentscheidung wesentlich vom sozialen Umfeld und von traditionellen Bindungen bestimmt. Die Entscheidung hängt aber auch von der Mobilisierung und den Aktivitäten der lokalen Parteiorganisationen ab.

So ist die Wahlentscheidung letztlich ein Ergebnis von psychischen, psychologischen, affektiven, sozialkulturellen, von alters- und schichtspezifischen Einstellungen zu Parteien sowie von politisch-institutionellen Bestimmungsfaktoren, die in der primären und sekundären Umwelt des Wählers zu finden sind.



BEYME, Klaus von: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland. Eine Einführung, München 1979 (Beyme 1979)

KEVENHÖRSTER, Paul: Parallelen und Divergenzen zwischen gesamtsystemarem und kommunalem Wahlverhalten. In: Konrad- Adenauer-Stiftung (Hrsg.): Kommunales Wahlverhalten, Bonn 1976, S. 241-281 (Kevenhörster 1976)

Anmerkungen

In den ersten acht Zeilen beweist Wd, dass er in der Lage ist, korrekt zu zitieren. Danach aber geht es ohne jede Kennzeichnung nahtlos aus derselben Quelle weiter. Bis auf Umstellungen von Satzteilen handelt es sich im wesentlichen weiter um denselben Text wie in der Vorlage inkl. derselben Literaturreferenzen. Das "(vgl. Schirra 1989, S. 49)" verbrämt eigtl. nur, dass nicht nur die als Zitat gekennzeichnete Passage, sondern auch der gesamte Rest der Seite im Wortlaut von Schirra stammt.

Sichter
(Graf Isolan), SleepyHollow02